Die futunische Geschichte umfasst fast sechs Jahrtausende und ist daher ein wenig zu gewaltig, um in einem Artikel ansprechend abgehandelt zu werden. Die vorliegende Zusammenfassung soll einen knappen Orientierungspunkt schaffen.
Der Vertrag von Tabar stellt neben dem Vertrag von Mehita den zweiten Abschluss der Blutgesetze dar. Während der Vertrag von Mehita die legislativen Rechte im Hohen Rat regelt, stellt der Vertrag von Tabar die Auflösung der staatlichen Zentralgewalt dar und verteilt die Souveränität in den Futunischen Reichen neu. Damit wurde aus dem aufgelösten Futunischen Großreich die Urform der Hegemonie geschaffen. Der Vertrag basiert auf dem Kompromiss der Fraktionen nach der Zeit der Wirren, hat sich jedoch in all den Jahrhunderten stetig weiterentwickelt.
Der Vertrag von Mehita stellt einen von zwei Schlussverträgen zum Abschluss des Blutgesetzes dar - der andere ist der Vertrag von Tabar - und regelt die Stimmverteilung im Hohen Rat in Mehita sowie die souveränen Rechte der Stimmrechteinhaber.
Im Vergleich zum Rest der Hegemonie ist das futunische Kernreich bedingt durch tropisches Tageszeitenklima, reiche Niederschläge und große Grundwasserreserven, die vor allem den wasserreichsten Fluss Nericas, den Galis speisen, ein Paradies für Flora und Fauna mit großer Artenvielfalt. Im Vergleich zu der eher bescheidenen Naturvielfalt der Nachbarstaaten und Teilgebiete der Hegemonie, die mit eher kargen Böden und Wassermangel zu kämpfen haben, verwundert es zumindest in dieser Hinsicht nicht, dass die Futunen ihr Land als heilig und gesegnet betrachten.
Nun mag der ahnungslose Außenstehende - man verzeihe ihm, denn er ist ja Barbar - glauben, die Futunische Hegemonie wäre ein Alptraum aus Bürokratie und reliösen Eifer, in dem die Futunen unmündig gefangen wäre, ohne etwas an der Situation ändern zu können. Doch dieser Täuschung verschleiert nur die weit grausigere Realität, nämlich dass die Futunische Hegemonie ein Alptraum aus Bürokratie, religiösen Eifer und vielen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung ist. Denn was nutzt ein soziales Konstrukt, wenn es nicht jeder teilt?
Für Fremde mag der Blick auf die futunische Gesellschaft nicht nur seltsam, sondern gar abstoßend sein, aber wie würden die Barbaren es wohl finden, wenn man für ein wenig mehr Freiheit die Totalüberwachung öffentlicher Plätze und Veranstaltungen in Kauf nimmt? In Futuna führt das dazu, dass man zum Einen alberne Hemmungen fallen lässt und auf der anderen Seite klare Grenzen beim persönlichen Kontakt zieht.
Die Heilige Stadt Goman ist die bevölkerungsmäßig kleinste der fünf Heiligen Städte, jedoch Sitz der Heiligen Mahdia. Sie liegt tiefer als die meisten futunischen Städte und würde ohne die umfangreichen Dammanlagen am oberen Lauf des Galis wohl im Sumpf versinken. Als Hauptort Solamans ist sie gleichzeitig ein Symbol der futunischer Kultur und Baukunst.
Die Futunische Hegemonie ist kein Staat im westlichen Sinne mehr. Diese Eigenschaften gingen ihr spätestens nach dem Vertrag von Tabar verloren, durch den der Verlust der zentralen Staatsgewalt an die Gebietskörperschaften zementiert wurde. Der nachfolgende Überblick soll dazu dienen, die verwinkelten Strukturen der Hegemonie und die daherstehende Philosophie besser durchschauen zu können.
Gilgamesh
17. Mai 2020 um 15:21
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