Beiträge von Jaavid Gried

    Ich habe nicht die Zeit, irgendwelche Artikel zu lesen. Und du sollst auch niemanden an der Nase herumführen. Du hast einen Job, der in einem anderen Job enthalten ist. Außerdem bezweifle ich, dass du Faantir etwas vormachen kannst. Wenn er sich denn überhaupt für dich interessiert. Du wirst vor Ort durch eine Chinopin in deine Arbeit eingeführt. Für diese bist du nur der neue . . . Stareporter . . . welcher die Nachrichten einiger Spartenleiter frisieren soll, damit nur das beste Bild an die Öffentlichkeit kommt. Dazu dann noch die anderen Recherchen, auf die man dich schicken wird, wenn du überzeugen kannst. Ihr Name ist Zhuo Lin. Wie bei Chinopen üblich ist Zhuo der Familienname. Sie nimmt dich morgen Mittag am Flughafen in Empfang, bringt dich zur Konzernzentrale und in deine Unterkunft. Natürlich kennt sie sich nur mit deinem Mantel aus.

    R O L L E N S P I E L:

    Er beginnt in Richtung Tür zu gehen.

    Ein letzter Hinweis noch: In Diyarasu nimmt man die Teezeremonie ernst. In Alegon ist das ja eher eine Provokation der Gewitztheit. Und ein paar Brocken Chinopisch können dir in Diyarasu weiterhelfen. Ob nun am Boden oder mit entsprechenden Geschäftsleuten. Egal ob du das in der Schule hattest oder nicht, ein kleiner Wortschatz ist schaffbar.

    Dir ist schon klar, wie Geld in der Freiwirtschaft funktioniert? Das kam mit Sicherheit in der Schule, aber ich erkläre es dir gerne noch einmal: Geld über einer geringen Mindestmasse für Alltägliches wird besteuert, wenn es herumliegt und nicht in Arbeitskraft oder Ware investiert wird. Es ist unter diesen Umständen unmöglich, ein großes Privatvermögen anzuhäufen, da sowohl Geld als auch Güter arbeiten müssen, um nicht durch die Steuer auf den Mindestwert herabwertet zu werden. Die einzige Ausnahme in der Hegemonie ist die Stiftungssumme der Stiftung Persuna welche die futunische Wirtschaft absichert.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir sieht Tiam ein wenig starrer an als zuvor.

    Du wirst in Diyarasu also dafür arbeiten müssen, ein solches Budget zu verdienen. Das erhältst du dann vor Ort als Gehalt des Mantels, eben weil dort Markt- und nicht Freiwirtschaft herrscht. Die Hegemonie kann dir solche Mittel nicht geben ohne den Wirtschaftskreis zu durchbrechen und unsere Mittel zu schädigen. Wenn du also "prassen" willst, musst du wohl im Kapitalismus Diyarasus entsprechende Leistungen zeigen. Und wohl auch deine eigenen Antworten finden. Vor Ort weiß man nur, dass du Reporter bist, der deswegen nach Diyarasu versetzt wurde, weil er die richtigen Nachrichten für passendes Geld verfassen würde. Das ist in der Hegemonie ja allgemein weniger passend als in Diyarasu, wo solche Praktiken durchaus willkommen sind.

    Selbstverständlich bekommst du dein normales Gehalt als Agent. Aber das ist mit Sicherheit nichts zum "Prassen". Auch ich kann mit meinem Gehalt nicht "prassen", egal was für Wahnvorstellungen du hegst. Auch ich bekomme nur soviel wie jeder andere Spitzenangestellte und habe keine höheren Grenzen als du vor Steuereinzug. Ich bekomme ein höheres Gehalt, sicher, aber die bewilligte Vermögensgrenze ist für alle Blutgeborenen gleich. Mit den Steuerleuten vom Wesirat für Inneres kann sich niemand anlegen, auch nicht der Großwesir.

    Wenn du also zusätzliche Gelder in Diyarasu bekommst, bist du durchaus zu deinem "Prassen" eingeladen. Denn über die Vermögensgrenze hinaus wird man es dir später sicher abnehmen, egal wie klug jemand sich glaubt dabei anzustellen, es vor der Steuer zu verbergen.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir verzieht wie die Erste Arsham keine Miene, nickt aber letzterer kurz zu.

    Danke, Erste Arsham. Ich denke, das wird genügen. Ich werde dich dann kontaktieren, sobald eine Änderung eingetreten ist. Ich halte dich nicht länger von deinen Pflichten ab.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Erste Arsham nickt Tiam daraufhin zu, dreht ihren Kopf in Richtung des Großwesirs und wirft diesem einen Blick zu, der ein wenig resignierend zu sein scheint. Dann nickt sie auch diesem zu, verzichtet jedoch weiterhin auf irgendwelche Wortmeldungen. Dann holt sie ein Datenpad heraus, tritt durch die Tür und tippt auf dem Pad herum, wodurch sich das Tor wieder schließt. Erst als dieses geschlossen ist, wendet sich der Großwesir Tiam zu.

    Gut, Tiam, du bist nun einer meiner Agenten. Ich habe eine Aufgabe für dich, die für deine besonderen Fähigkeiten hervorragend geeignet ist. Ein halbes Jahr Aufenthalt in Diyarasu, mit genug Streitigkeiten und Gefährlichkeit, um dein Leben interessant zu machen. Dort gehen Dinge vor, welche vielleicht ein Eingreifen der Hegemonie nötig machen. Denn Diyarasu ist momentan natürlich nur lose an uns gebunden. Entsprechend ist diese Konzernstadt Grund für Sorge vor allem in politischer Hinsicht, ist doch das Handeln der regierenden Megakonzerne nicht an Weisungen gebunden, wenn sie nicht gerade unsere Interessen betreffen. Leider ist das Verständnis für eine sanfte Politik der äußeren Neutralität dort nicht allen Beteiligten gegeben.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir tritt um den Tisch herum und zieht etwas aus einem Fach an der Seite. Dann wirft er es Tiam zu: Es sind ein neues Datenpad und ein Ausweis, welcher ihn als Agent bestimmt.

    Damit solltest du in Diyarasu nur im Notfall hausieren gehen. Die Megakonzerne mögen es nicht, wenn man ihnen in ihrer "souveränen" Stadt auf die Füße tritt. Und am falschen Ort kann dies durchaus zu einem ketzerischen Ende führen, weil man ja genug Hilfskräfte hat, die nicht den Blutgesetzen folgen. Ansonsten geben wir dir den Mantel eines Mitarbeiters vor Ort, so dass du die Mittel zumindest einer Seite in großem Umfang nutzen kannst. Wenn natürlich auch mit Außenmaß. Dein Quartier wird weit über dem liegen, was du vielleicht gewohnt bist. Im Vergleich zur Angleichung in der Hegemonie herrscht in Diyarasu das Wohlstandsgefälle der Marktwirtschaft. Entsprechend wirst du ein gehobenes Mitglied des Mittelstandes sein und nicht wie in der Hegemonie einfach nur Mittelstand ohne große Unterschiede nach unten und oben.

    R O L L E N S P I E L:

    Sein Blick wandert gen Fenster.

    Leider wirst du durch deinen Mantel auch den Anforderungen der Fraktion nachkommen müssen, welche diesen stellt. Aber die Nachforschungen werden uns sicher auch eine Menge darüber erzählen, was in Diyarasu vorgeht, egal wie sie nun aussehen mögen. Du bist dort völlig auf dich allein gestellt. Nach Ablauf der Zeit hole ich dich dort wieder heraus. Bis dahin bist du in deinem Mantel eingebettet. Du hast ja keine Probleme damit, dich schmutzig zu machen. Weswegen ich die Stiftung Persuna als Mantel ausgewählt habe. Entsprechend wirst du wohl auch beim Informationshandel vor Ort einen passenden Anker finden. Hast du schon etwas gegessen?

    R O L L E N S P I E L:

    Die Tür fiel hinter ihm zu und wird dann kurze Zeit später mit summender Elektronik geöffnet. Scheinbar gibt es doch einen leichteren Weg, der Tiam aus irgendeinem Grund - wahrscheinlich niedere Bosheit - verschwiegen wurde. Der Großwesir trägt lässige Freizeitkleidung als er den Raum betritt. Hinter ihm die alte Frau.

    Hintergrund:

    Parshan: Wo er sie jetzt direkt betrachtet, wird Tiam auch klar, wo er sie gesehen hat, denn dies ist die Erste Arsham, Bitaa Marjaan, die Oberbefehlshaberin über alle Streitkräfte.

    R O L L E N S P I E L:

    Bitaa Marjaan ist ein streng aussehende, drahtige Frau mit grauschwarzem Haar und geradem Blick, der sich in die Seele des Gegenübers zu fressen scheint. Ihre dunklen Augen geben dabei kaum etwas preis. Dagegen ist der Großwesir geradezu verschmitzt in seiner Mimik. Er würde sich sicher als völlig transparent bezeichnen, was sicher auch stimmt. Man sieht entweder durch ihn hindurch oder erkennt ihn gar nicht. Neue Erkenntnisse kann man so bei beiden nicht gewinnen. Der eine wie Wasser, die andere aus Eis.

    Tiam Torabi, gut, dass du hier bist. Du kannst dir sicher denken, warum du hier bist?

    Euer Leben geht vor, dann das der Delegation, dann das der anderen. Mögen die Götter mit euch sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir tippt auf einem Datenpad herum und nickt dann unverbindlich. Auf den Datenpads der beiden Agenten sind die entsprechenden Schlüssel für gewisse Dateien in Lehim freigegeben, wenn sie danach suchen. Diese Dateien betreffen die Geschichte, Sprache und Architektur Lehims. In diesen Dateien sind die Namen der Hüter verborgen, welche in Lehim Informationsbeschaffung betreiben und die eventuelle Informationen haben könnte.

    Eure persönliche Ausrüstung wird euch in Ashar von meiner Sprecherin zur Verfügung gestellt. Diese umfasst Kleidung, Spezialausrüstung für Bergsteigen und Überlebensausrüstung sowie Koordinationsgeräte für den Weg durch die Wildnis. Zwar wird es einheimische Führer geben und die Akademieexpedition ist vielleicht nicht zu Abenteuern aufgelegt, aber ich gehe da lieber auf Nummer sicher. Dazu kommen auch ein paar Rationen für den Notfall und Kommunikationsgeräte, falls ihr dort ein Eingreifen erwartet. Etwa wenn sich dort mehr als nur ein Hinweis auf Saredash befindet. Zwar keine Tempelgarde, aber ein paar Assassinen wurden in Ashar stationiert und haben die Freigabe zwei Hubschrauber durch den Luftraum Lehims fliegen zu dürfen.

    Spoiler anzeigen

    Ich nehme mal an, dass Vaashid einfach nur abwartet.

    Ihr habt diesen Abend und den nächsten Tag bis zum Nachmittag frei für eure Angelegenheiten, danach geht es mit einem Flug nach Ashar, wo ihr in der futunischen Vertretung noch einmal zu den Details geschult werdet. Da die Akademie sich nicht völlig in die Karten schauen will, ist die genaue Zeitplanung jenseits davon mir auch nicht bekannt. Aber ich nehme an, dass ihr innerhalb von zwei Tagen nach eurer Ankunft abreisen werdet. Vielleicht habt ihr ja Zeit, Ashar zu betrachten. Es ist von allen Städten in den futunischen Reichen außerhalb von Futuna wahrscheinlich die beeindruckenste durch seine Architektur aus Vulkangestein in der Altstadt.

    Nein, darüber sind mir keine weiteren Informationen bekannt. Seine Spur verliert sich scheinbar weiterhin in Lehim, aber deswegen sollt ihr ja dort auch weiter nach solchen Hinweisen Ausschau halten. Wer weiß wie tief das Netzwerk dort geht oder ob dort überhaupt etwas vorhanden ist. Immerhin ist Lehim unsagbar friedlich und von einigen Einträgen in der Mordstatistik und anderen Gewaltverbrechen ziemlich frei von den Schwankungen, welche in einigen Teilstaaten an der Tagesordnung sind. Die Gesellschaft dort ist sicher nicht perfekt, aber eben weitaus gelassener als in vielen anderen Teilen der Hegemonie, weshalb das Auftreten von Hinweisen auf Saredash umso merkwürdiger ist. Entsprechend hoffe ich darauf, dass sich dort entweder keine Hinweise finden oder eben konkret isolierbare.

    R O L L E N S P I E L:

    Es wird eine Auswahl an Salat mit Hirse, Wurzeln und Aubergine geliefert sowie ein deftige Fischsuppe mit Linsen und Horngurke sowie die bestellten Getränke. Nachdem er sicher ist, dass seine Gäste versorgt sind, fährt der Großwesir fort.

    Nach unserem Debakel vom letzten Mal habe ich eine breitere Expedition vorbereiten lassen, die von Ashar aus nach Lehim übersetzen wird und dann das Land durchquert, um schließlich im Süden das Reservat anzugehen. Von dort aus wird die Reise von einheimischen Führern in das Totalreservat um Lehims erloschenen Vulkan aufbrechen. Es wird grundsätzlich um die Landschaft und Tierwelt dort gehen, aber wichtig ist es, die Gruppe friedlich zu halten, da zwei Medienvertreter von Aszanah dabei sind und wir wollen Streit um die verschiedenen Netze vermeiden, welche Akademie und Megakonzern anbieten. Im Übrigen Lehim soll es auf Hin- und Rückreise vor allem um Kulturstudien gehen, wobei der Eindruck vermieden werden sollte, dass die Einheimischen studiert werden. Das vergessen die ehrenwerten Sufis schnell.

    Die Expedition besteht außer euch und dem neuen Agenten Danyal Khaye aus den beiden Medienvertretern, die digitale dokumentieren werden, drei Sufis (für Geologie, Biologie und Soziologie) sowie vier Mitarbeitern der Akademie. Die vier Mitarbeiter kenne ich nicht, diese werden wohl spontan aus einem Pool ausgewählt. Der Sufi für Geologie ist Hassan Lares, ein verbitterter Mann, der nur in seiner Arbeit aufgeht und Menschen als großteils störend betrachtet. Die Sufi für Biologie ist Farima Assabeth, die neben ihrem Beruf auch Gewichtheben amateurhaft betreibt. Und die Sufi für Soziologie ist Ishiya Kalim, welche leider etwas langatmig und verbissen wirken mag. Insgesamt keine ganz ideale Auswahl, aber alle sind in ihrem Fach gut und so war es nicht möglich, die Auswahl ein zweites Mal zu ändern.

    R O L L E N S P I E L:

    Nach einem weiteren zutiefst ernüchternen Gespräch mit seinem Bruder empfängt Jaavid seine bereits erprobten Agenten in der Regierungsvilla in Persuna, um diese auf ihren Einsatz vorzubereiten. Die Agenten werden dabei aus ihren Quartieren von einem Parshan der Wächter des Waldes aus dem Westflügel zu ihm geführt, in welchem sie zunächst vorübergehend untergebracht wurden, bevor der Großwesir von seinen anderen Regierungsaufgaben loskommen konnte. Da er bereits gegessen hat, ist nur für seine beiden Gäste aufgedeckt worden, damit diese eine Auswahl an Speisen bestellen können, während er den Auftrag zusammenfasst.

    Anders als Gespräch mit Danyal begrüßt er die Agenten im überdachten Garten an der Rückseite des Hauses, wo die Dunkelheit der hereinbrechenden Nacht durch Glühwürmchen erhellt wird, während drinnen müde Schmetterlinge auf den Orchideen sitzen. Der Boden unter den Stühlen besteht aus durch warme Quellen erwärmten Naturstein, der sorgsam bemalt wurde und Szenen von einsamen Bergen zeigt.

    Willkommen und danke für euer schnelles Erscheinen. Die Hegemonie benötigt erneut eure bewährten Dienste, diesmal jedoch eine halbe Welt entfernt in Lehim. Die vor langer Zeit geplante Expedition der Akademie von Persuna soll nun endlich starten, beim letzten Mal verlief sie ja im Sande, wie ihr euch sicher erinnern könnt. Euch traf dabei ja, wie alle Beteiligten bestätigten, nicht die geringste Schuld. Nun hat die Akademie ein wenig an Personal gewechselt und sich auf eine bessere Zusammenarbeit mit den Offiziellen in Lehim vorbereitet. Ihr seid meine Wahl der Gesichter nach außen für die Expedition, denn ich habe euch dabei als Vermittler vorgeschlagen - das ist eure offizielle Aufgabe, auch wenn es mir natürlich vornehmlich um etwas anderes geht.

    R O L L E N S P I E L:

    Über die Datenpads der Agenten wird eine Auswahl von Speisen - Geflügel, Fisch, Gemüse oder Schwein - und Getränken - Wasser, Saft, Tee, Kakao, Alkohol . . - angeboten, natürlich vornehmlich in Form von Menüs. Diese sollen dann aus der Küche frisch geliefert werden.

    Grundlegend folgen wir zwei Strategien. Einmal soll ein guter Eindruck in Lehim hinterlassen werden. Das erreichen wir schlicht damit, dass ihr die Arroganz der Sufis nicht nach außen tragt und mit den Einwohnern freundlich sprecht. Gerade bei euch beiden habe ich da wenig Befürchtigungen. Der dritte Agent ist mehr als Schutz der Expedition engagiert, was auch bei seinem Hintergrund glaubhafter wirkt. Daneben werdet ihr alle nach Spuren von Saredash Ausschau halten müssen. Großteils bereist ihr das Reservat im Süden der Hauptinsel Lehim; dort wird das nicht Sache sein. Aber abseits davon solltet ihr der Spur nachgehen, wonach Totenwald mitunter in Lehim untergetaucht sein könnte oder dort Rückzugspunkte hat. Aber die Vertretung nach außen und die Expedition haben Vorrang. Gibt es zunächst Fragen, auf die ich eingehe, wenn das Essen kommt?

    Dann wird Xaxai Anwar dich in das Quartier bringen. Du kannst es ja jederzeit verlassen, solange du bei Abholung wieder dort bist. Einen angenehmen Abend wünsche ich dir noch und viel Erfolg bei deinen Aufgaben.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir wendet sich halb um als auf dem Bildschirm eine Gestalt erscheint, die ihm wage ähnelt, aber ein Stück älter ist - der Bruder des Growesirs, Faantir Gried.

    Mögen die Götter mit dir sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Xaxai Anwar erhebt sich, um mit Danyal den Raum zu verlassen. Wenn dieser ihr dann gleich folgt und nicht noch etwas anderes tut.

    Gut, hast du ein Quartier in der Stadt, wohin du gebracht werden willst, oder möchtest du in einem der Regierung unterkommen? Das würde allerdings recht nah an den Zentren liegen und könnte mitunter dadurch lebhafter sein. In jedem Fall wirst du morgen eine Stunde vor dem Flug dort wieder abgeholt. Die Zeit gehört also völlig dir. Ich werde auch die Stiftung darüber informieren, damit dir dort deine entsprechende Nahrung ohne Einbußen zugeteilt werden kann.

    R O L L E N S P I E L:

    Hinter dem Großwesir erwacht einer der Bildschirme zum Leben und zeigt das Ibisemblem der Stiftung Persuna.

    Es ist nicht viel anders als in einigen abgelegenen Teilstaaten des Kernreichs. Auch dort ist man eine an sich verschworene Gemeinschaft. Kulturelle Stereotypen basieren ja durchaus auf Wahrheiten. Es mag also Banaben geben, die das "Wir sind die Einzigen, die sich immer aufopfern", Solamani, die das "Wir schaffen das allein ohne irgendwelche anderen", und Alegonen, die das "Alles ist unser intellektuelles Spiel" auf die Spitze treiben. Entsprechend sind auch die Lehimi mitunter solchen Vorurteilen nicht abgeneigt. Dazu kommt auch deren Tradition der regionalen relativen Stärke. Aber während die Industrialisierung und Digitalisierung die Macht des Kernreichs ins Unermessliche erhoben hat, schwand die Stärke Lehims damit dahin, da sie schlicht nicht die Bevölkerung und Ressourcenquellen auftun konnten, um mithalten zu können. Als Alegonen verstehen du und ich sicher das Gefühl, das Alegonische Weltreich und damit faktisch Wissen und Reichtum gleich doppelt verloren zu haben.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir leert seinen Teller und nutzt dann gründlich die Servietten.

    Es hilft nur Überzeugungsarbeit und engagierte Agenten wie du sind da genau richtig. Die Lage auf Lehim ist in der Tat wesentlich laxer als im Kernreich, aber das ist eben das Kalkül ihrer Wirtschaftsstrategie, die abseits von Ashar weitgehend auf Tourismus ausgelegt ist. Ashar ist ein Sonderfall, aber darum geht es im aktuellen Auftrag ja nicht, weswegen ich das hier ausklammern werde. Solange wir jedoch nicht wissen, wie tief die Wurzeln von Saredash dort reichen oder ob es wirklich nur ein Ausweichmanöver ist, will ich nicht bewerten, ob es dort in Lehim wirklich fest sitzt. Auch das wäre eine interessante Information, die man eventuell ermitteln könnte - aber eben nicht wirklich Ziel der Aufgabe.

    R O L L E N S P I E L:

    Er nimmt noch einen Schluck Wein. Dann setzt er das halbvolle Glas mit einer seltsamen Endgültigkeit ab.

    Für den heutigen Abend bist du freigestellt. Der morgige Tag mag dir dann großteils zur eigenen Einteilung dienen, aber am Abend geht dein Flug nach Ashar gegen 18.00 Uhr. Der Flug wird sehr lange gehen und du wirst faktisch am Abend des nächsten Tages eintreffen, aber eben vor allem deswegen, weil die halbe Welt umflogen wird. Am Folgetag wirst du zur Expedition stoßen. In Ashar bist du in der futunischen Delegationsanlage untergebracht, kannst dich jedoch in der Stadt natürlich frei bewegen. Aber die Lehimi werden dich sicher dabei auch beobachten. Die ehrbare Xaxai Anwar wird dich in Ashar abholen und der Delegation vorstellen. Von dort aus wird die Planung der Reiseroute großteils in den Händen der Sufis liegen. Alles Zusatzmaterialien wie Kleidung und Ausrüstung werden dir in Ashar übergeben. Gibt es noch Fragen?

    Hintergrund:

    Die Einsätze werden rückerstattet, da hinter die Fassade des Großwesirs nur ein Meister schauen kann, der entweder einen überaus großen Elementpool hat oder über das Element der Wahrheit verfügt, um die Maske zu durchdringen.

    Du wirst als einer der Begleiter zugeteilt. Ob andere Agenten dort sein werden, steht noch nicht völlig fest. Es gibt nicht so viele als dass sie so einfach überall ausgespart werden können. Schließlich kann nicht jeder dafür ausgewählt werden. Was nun den Ansprechpartner angeht, so wirst du über dein Datenpad die ehrbare Xaxai Anwar erreichen können, die dann deine Ansprechpartnerin ist. Und generell sollte jeder unserer Expedition freundlich wirken. Die Lehimi sind ja der Ansicht, dass man der Akademie so wenig trauen kann, weil sie Alegonen wären, die sie wegen ihrer Herkunft kennen würden. Dabei haben sie mit Tiamat und der Stiftung Persuna, die auch in Alegon ansässig sind, keine solchen Probleme. Oder jedenfalls wenig, denn so wirklich frei dürfen die Fraktionen da allesamt nicht agieren.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir macht nicht Eindruck, als ob er sich den Aussagen und Fragen außerhalb der letzten Worte widmen wollte, obwohl er sie fraglos gehört haben wird. Jedenfalls fährt er mit dem Essen fort ohne darauf einzugehen.

    Hintergrund:

    Wasser 1 - teilweiser passiver Erfolg: Vielleicht muss er noch darüber nachdenken

    Finsternis 2 - passiver Erfolg(-1 durch vorherigen aktiven Check): Obwohl er nicht den Eindruck macht als ob das ein neuer Gedanke für ihn war

    Erklärungen: Wasser funktioniert in diesem Fall wie Empathie, Finsternis ist mehr eine analytische Intuition

    Nun, mit Ketzern wird nur auf eine Art verfahren. Lebenslange Zwangsarbeit. Schließlich werden wir uns kaum am heiligen Leben versündigen. Es gibt eine Reihe von Arbeiten in der Hegemonie, etwa in Hassakur oder Tianir, welche mit Sicherheit keinem Blutgeborenen zugetraut werden sollte. Dafür sind Ketzer allerdings gut geeignet, gerade weil diese Aufgaben erledigt werden müssen. Die entscheidende Komplikation in diesem Fall ist allerdings eher die Struktur, auf die der Rest von Saredash zurückgefallen ist, nachdem der Kult in Solaman, Alegon und Tarawa von der Tempelgarde ausgehoben wurde. Zwar kam der Großteil der Kultisten dabei entweder ums Leben oder wurde gefangen genommen, aber es gibt immer noch verborgene Zellen. Die Hybris meiner Vorgänger - natürlich nicht als Großwesir, mehr als allgemein Verantwortliche - in den vergangenen Jahrhunderten war deren vorschnelle Erklärung der angeblich endgültigen Zerschlagung von Saredash, so dass ein zweiter und dritter Aufstand überhaupt möglich wurde. Es ist also meine - und damit unsere - Aufgabe, die dahinterliegenden Netzwerke und Strukturen zu entdecken und zu zerschlagen, damit kein vierter Aufstand möglich ist.

    R O L L E N S P I E L:

    Er hält inne, um dann doch noch ein paar Happen zu essen, langsam und umsichtig, damit sein Magen stabil bleibt.

    Die Aufgabe des Großwesirs verstehe ich in der Stabilisierung der Hegemonie. Daher ist es auch meine Pflicht, all diese Bedrohungen zu beenden. An dieser Stelle kommen Agenten wie du ins Spiel. Die Hegemonie ist zu groß als dass ich überall zu gleich sein kann und meine Aufgaben gehen über dieses Aufspüren und Zerschlagen von Terroristen hinaus. Als Agent wird es deine Aufgabe sein, zur Stabilität beizutragen und ein paar direktere Nachforschungen anzustellen als ich es von hier aus kann. Das wird nicht nur Terroristen wie Saredash, Makritiin oder das Flüstern von Hashnak betreffen, sondern auch andere Aufgaben in bestimmten Teilstaaten oder Fraktionen betreffend.

    R O L L E N S P I E L:

    Er greift zu seinem Weinglas.

    In diesem Fall jedoch haben wir die Besonderheit der Kombination von Saredash mit Lehim und einer Expedition der Akademie von Persuna. Dies wird die erste Aktion dieser Fraktion in Lehim sein. Bisher hat das Shaikhan alle Vorstöße der Akademie abgewehrt, die sich natürlich besonders für das Erbe Lehims aus dem Alegonischen Weltreich interessiert. In dieser Expedition geht es jedoch um eine Naturforschungsreise zum Vulkan im Süden Lehims. Eine Reihe von Personen dort ist auf meinen Vorschlag als Sprecher der Fraktion als zusätzliches Begleitpersonal anwesend. Der Schutz der Forscher ist natürlich im Vordergrund, aber es gibt auch die Möglichkeit einen Drahtzieher von Saredash aus dieser Expedition zu erspähen, auch wenn dies eher Glücksspiel ist. Aber auf andere Weise kann eine Ermittlung in Lehim nicht stattfinden, denn die Wesirate haben dort keinen Zugriff. Es gibt aber Hinweise darauf, dass die Aufgabe erledigt werden kann.

    R O L L E N S P I E L:

    Er nimmt einen Schluck.

    Im Vordergrund steht die Abschirmung und Unterstützer unserer Forscher. Und natürlich ein freundliches Gesicht für unsere lieben Verwandten in Lehim. Diese Aufgaben sind stets über alle anderen zu stellen. Aber wenn es dir und anderen Agenten gelingt, dabei noch diesen Drahtzieher zu erwischen, wäre das ein angenehmer Bonus.

    Liberalismus ist vor allem eine barbarische Idelogie und damit nicht innerhalb der futunischen Zivilisation anwendbar. Bei den Barbaren ist Liberalismus ein Vertrauen in größtmögliche Freiheiten und ihren Markt und damit schonmal im Freiwirtschaftssystem der Hegemonie nicht anwendbar. Zudem sind die Freiheiten, welche dort gefordert werden, jene, welche in der Hegemonie schon seit Jahrzehnten herrschen. Mit anderen Worten ist diese für dich so gefährliche Liberalität weit von unserer Freiheit entfernt und eine bloße - und wegen der Slavenhalterwirtschaft der Barbaren auch schlechte - Imitation einiger weniger unserer Aspekte. Daher sehe ich dort keine Gefahr für die Hegemonie oder die Bürger, denn wie sollen Freiheiten locken, die wir bereits haben? Und die Abhängigkeiten, die der Markt der Barbaren mit sich bringt, sind wohl kaum attraktiv.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir isst ein paar Happen, vor allem um die Mahlzeit auch zu genießen und nicht nur nebenbei als Zufuhr von Energie zu haben. In der Ecke isst die Gesandte derweil mechanisch ihre bestellte Speise.

    Infiltration und Spionage dagegen kann ich nur begrüßen. Durch die Schleier unserer Lügen und Halbwahrheiten können schon viele Blutgeborene nicht blicken. Fremde, welche nicht einmal einen Bruchteil unserer Vorbereitung und Ausbildung haben, werden diesen also nicht mal ansatzweise durchstoßen können. Je mehr Ressourcen sie auf diese Angelegenheiten verwenden, um so anfälliger und schwächer werden sie. Bedauerlicherweise sind die fremden Nachrichtendienste allerseits so passiv und unfähig, dass eine Infiltration in ferner Zukunft steht. Was nun Sabotage angeht, so ist dies tatsächlich ein Thema, über das es sich zu sprechen lohnt. Jedoch wohl kaum von fremder Seite. Im letzten Aufstand von Saredash warst du noch in der Ausbildung, doch Totenwald wird eine Rolle bei den zukünftigen Aufgaben spielen. Und glaube mir, gegenüber Saredash sind die Liberalen der Barbaren oder die Nachrichtendienste der Fremden das geringere Problem.

    R O L L E N S P I E L:

    Er nimmt einen Schluck vom Tzariswein und widmet sich dann wieder etwas dem Essen, bevor er noch einmal auf einen Punkt zurückkommt.

    Was nun die Toleranz angeht, so haben wir dafür das Wesirat für Kultur, welche dieser deutliche Grenzen setzt. Nur sollte man immer aufpassen, ob sich Werkzeuge nicht auch gegen einen selbst richten. Wer dieses oft herbeiruft, um gegen angenommene Verfehlungen anderer Blutgeborener vorzugehen, mag dereinst selbst einer Prüfung unterliegen. Das würde ich gerade bei meinen Agenten nur sehr ungern sehen. Sie bekommen viele Freiheiten geschenkt und es wäre schade, wenn sie diese allesamt verlieren würden.

    Als Verlorene würde ich sie nun nicht bezeichnen, aber ich erwarte von jedem Blutgeborenen, dass sie oder er der Instanz ihres eigenen Verstandes und ihres Glaubens als Zukunftsweisung folgen. Eine einigende Vision wäre unvorstellbar schädlich, denn eine Kultur, welche keine neuen Ideen mehr entwickelt, wird dekadent und begibt sich in den Abgrund des Abstieges. Glücklicherweise sind vor allem unsere Priester das, was man wohl in anderen Zivilisation liberal nennen mag und unsere Hauptmotoren zur Motivation der Menschen zu Fortschrittsgläubigkeit, Wissenschaft und Ideenentwicklung. Aber keine Sorge. Auch deine Ansicht wird gebraucht, denn auch sie ist in im Widerstreit der Ideen und Vorstellungen unverzichtbar. Und bremsende Elemente sind genauso wertvoll wie beschleunigende, so dass die futunische Zivilisation sicher immer weiter entfalten kann ohne zu schnell oder zu langsam zu werden.

    Eine einigende Vision zu haben, würde bedeuten, dass wir uns an anderen messen müssten und so deren Einflüsse aufnehmen würden. Aber die Verschiedenheit ermöglich es uns, dass wir uns an einander messen und so aufsteigen und fortfahren können. Nur wenn die futunische Zivilisation geeint und gespalten zugleich sein, können wir unsere Überlegenheit zementieren, mit jedem Atemzug, jedem Moment und jedem Schritt neu. Der Weg ist stetig und wir beginnen immerzu erneut. Das ist die Erneuerung des Feuers, die Weisung des Lichtes, die Findigkeit des Wassers, die Allgegenwärtigkeit des Schattens, die Beständigkeit des Eises und die Kreativität der Finsternis. Es ist die Stärke der Erde und die Erfahrung des Windes.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir unterbricht seine philosophischen Ausführungen und stutzt, dann schaut er auf sein Datenpad. Leicht amüsiert fährt er fort.

    Da steht tatsächlich Tzarisweis und nicht Tzariswein. Ich glaube, es ist das letztere gemeint, aber ich werde es auch bestellen, um zu schauen, ob nicht doch etwas Neues dahintersteckt.

    Lehim ist in vielerlei Hinsicht kein Problem für die Hegemonie. Sie sind deinem Denken sogar ähnlicher als manch andere Futunen. Ihr Beharren auf ihre skurillen Macken ist geradezu fortschrittsfeindlich. Und dann betrachten sie mitunter unsere Erneuerung als spießig. Aber Entfernungen sowohl geographisch, kulturell als auch geschichtlich schaffen Missverständnisse. Aber um die soll es bei der Aufgabe nicht gehen - wie versprochen, dazu erst mehr beim Essen.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Tür wird geöffnet und Angestellte bringen die Speisen herein, für die Gesandte einen Salat und etwas Wasser, für den Großwesir eine Fischsuppe und eine Flasche mit einer dunklen Flüssigkeit und für Danyal eine dampfenden Topf mit Schokolade, eine ähnliche Flasche und einen tiefen Teller, in welchem der Tintenfisch "schwimmt". Die Speisen werden auf einem ebenfalls mitgebrachten Tisch verteilt, dazu Besteck und Servietten. Abschließend werden noch Stühle herangestellt, die besser als irgendwelche Sessel geeignet sind. Dann gehen die Angestellten wortlos wieder. Es ist ja nicht wie in niederen Gesellschaften, wo es irgendwelche dämlichen Bediensteten und Büttel gebe, denn Angestellte müssen nicht demütig warten, sind sie doch gleichberechtigte Blutgeborene. Das unterscheidet die Hegemonie besonders von den Sklavenhaltergesellschaften.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir weist auf einen der bequemen Sessel, auch wenn er selbst keine Motivation zeigt, irgendwo Platz zu nehmen. Dann tippt er auf seinem Datenpad herum.

    Nun, bevor wir ins Detail gehen, sollten wir uns an die Essensbestellung machen. Soll es eher eine alegonische Fischsuppe sein, die Tiefseeüberraschung mit gefüllten Tintenfisch oder Kirin? Als vegetarische Alternative haben wir auch den Salat aus Thond, der sich durch die verworrene Ansammlung von Gemüse auszeichnet, und die Maniokfladen aus Tatakoto. Dazu gibt es nach dieser Speisekarte Kymiss, Tzarisweis, Kokosschnaps, Sternentraum, Schokolade, Säfte oder Wasser.

    Davon abgesehen erscheint mir "liberal" eine sehr barbarische Einordnung zu sein, aber nun, hier in Alegon ist das Abwägen solcher Philosophien ja sehr gerne gesehen. In Lehim haben sie auch so ihre Macken, da sie das andere Erbe alegonischen Erfindungsreichtums darstellen. Deswegen können Alegonen meistens wenig mit Lehimi anfangen, gerade weil sie aus der gleichen Wurzel stammen und niemand von beiden verstehen, warum die anderen so geworden sind, wie sie es heute sind. Die Reaktion ist also völlig normal. Allerdings sollte auch nicht vergessen werden, dass auch wenn das Kräfteverhältnis geradezu lächerlich zu unseren Gunsten ist, das Shaikhan Lehim der nächstgrößte Faktor in der Hegemonie nach dem Sha'in Futuna ist. Gerade zum Zusammenhalt der Hegemonie ist es daher günstig, diesem mit Nachsicht und Geduld zu begegnen. Sobald das Essen dann da ist, gehe ich ein wenig genauer darauf ein.

    R O L L E N S P I E L:

    Gespannt macht er sich daran, die Bestellung aufzunehmen - scheinbar ist die Auswahl bereit, frisch geliefert zu werden, so dass kaum Wartzeit entstehen würde.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Raum ist durch einen gewaltigen dicken Teppich dominiert, bei dem es schade erscheint, ihn mit Schuhen zu betreten. Es wurde offensichtlich eine Menge Arbeit darauf verwendet, ihn in Form einer Karte der alegonischen Provinz zu gestalten mit bekannten Fabelgestalten und den obligatorischen Drachen, Kraken und Ibisen. Als zweites fällt die gegenüberliegende Wand auf, die von zahlreichen Bildschirmen bestimmt wird, von denen jedoch nur zwei angeschaltet wurden. Diese zeigen Eindrücke und Landkarten von Lehim wie etwa jenen den Süden beherrschenden Vulkan oder die Küste mit Blick auf den erstaunlich ruhigen Asurik. Der zweite Blick zeigt, dass sich die Kunst über die anderen Wände und die Decke fortsetzt, wo ein Regenwald aus Farben und Schnitzereien heraus Gestalt annimmt. Geparden und Paradiesvögel vervollständigen das Bild als Statuen in den Ecken des Raumes.

    Auf dem Teppich weiter gen der Bildschirmwand ist eine gemütliche Sitzgruppe aus ergonomischen Sessel aufgebaut. Davor steht der Großwesir in einem Hemd und schlichten, aber sichtlich teuren und gut geschnittenen Hosen. Er tippt auf einem Datenpad herum, bevor er sich umwendet.

    Willkommen bei der Arbeit für die Hegemonialregierung, Parshan. Ich bin hier, um dich für deinen ersten Einsatz vorzubereiten. Die Hierarchie der Agenten ist, wie du feststellen wirst, sehr flach. Ihr seid lediglich mir gegenüber verantwortlich, auch wenn ich voraussetze, dass ihr im Umgang mit den Kräften in der Hegemonie Umsicht walten lasst. Aber ich bin mir sicher, dass du dich in der Hinsicht bewähren wirst. Nun sag mir zunächst, was weißt du über das Shaikhan Lehim?