Beiträge von Gilgamesh

    R O L L E N S P I E L:

    Nach mehr als 24 Stunden Debatte mit Unterbrechungen und Zweit- wie Drittgesandten ist die Sache Oritansh nur noch eine Fußzeile unter der eigentlichen Problematik: Fast ein Jahrtausend lang haben vor allem die reicheren Staaten steuerfrei Gelder in das Siedlungsprojekt investiert, um bei einem Erfolg Konzessionen im Sinne von Rohstoffen, Gewinnen oder gar Land abzugreifen. Oft wurden entsprechende Investitionen auch als sichere Pfändungen in Geschäften zwischen den Teilstaaten als Gefallen gehandelt. In Abwesenheit einer Bank ersetzten diese Zuwendungen Anleihen und Kredite. Der fast völlige Verlust oder zumindest die Gefahr desselben droht diesen internen Gefälligkeitenmarkt wie auch die Reserven der an sich reservenlosen Wohlstandswunder zu sprengen.

    Die weitere Dimension ist die faktische Aufgabe der Erschließung, wo doch die wertvollen Rohstoffe, allen voran das sündhaft teure Painit, nun scheinbar auf unbestimmte Zeit außer Reichweite geraten, was den Bergbau- und Edelsteinkonsortien von Phönixdynastie und Tiamat wenig gefällt.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Angestellte zieht sich zurück. Zwar war er versucht, seine seltsamen Gesprächserlebnisse mitzuteilen, aber er wurde für Verschwiegenheit bezahlt und Integrität zahlte sich mehr aus. Allerdings würde er an diesem Abend den Göttern danken, dass sie den Unsinn fremder Religionen aus dem heiligen Land fernhielten.

    Alle Gebiete bis auf Lehim und Khadesh wurden zusammengeschoben und in ein Forum verfrachtet. Sonst müsste man für jedes Gebiet wie Hatha oder den Onak ein Forum erstellen und es würde massiv unübersichtlich werden. Khadesh ist ja Ga'algoshs Spielwiese und Lehim ist ein weitgehend besser ausgestaltestes Gebiet; daher bleiben die beiden in Extraforen. Die anderen erhalten Tags sowie die örtliche Nennung im Threadtitel.

    Hintergrund:

    Im abgelegenen Hatha ist man mit einer delikaten Bitte an den Großwesir herangetreten. Ein Fremder macht seit Wochen die Berge unsicher, Vieh verschwindet, Kinder werden bewusstlos mit seltsamen Bisswunden aufgefunden und in abgelegenen Dörfern werden Botschaften in Rinderblut hinterlassen, die eine Strafe ankündigen. Der Irre ist jedoch von den örtlichen Behörden nicht zu fassen. Gegen Zugeständnisse, die sonst Hatha nie geben würde, wird der Großwesir nun seine Agenten senden, um den Missetäter zur Rechenschaft zu ziehen.

    "Unsere Götter sind vor allem Idealverkörperungen, die wir für uns als Vorbild nehmen. Also jeweils einen unsterblichen Heiligen der Ordnung und einen Erzdämonen des Chaos, um zwischen diese so gut es geht das Mittel zu finden. Gleichgewicht ist temporär möglich, Harmonie eine Illusion. Und knien muss sicher niemand, denn die Götter haben andere Aufgaben, aber die Blutgeborenen sind gleichwertig als Teile der Schöpfung."

    "Ich verstehe das nicht. Aber wenn Ihr meint. Unsere Götter sind sicher nicht ewig mächtig, sonst hätten die tyrannischen Zeitmagier sie zu Beginn der Zeit nicht von der Welt abhalten können. Es benötigte die Ankunft des ersten Wächters, Ga'algosh, um Zeit, Leben und Tod Bedeutung zu geben und Geschichte zu schreiben. Ohne diese Intervention der herabgesandten Teile der Schöpfung wäre Existenz niemals von Bedeutung gewesen."

    "Das könnte ein Problem werden. Abgesehen von wagen Formen bei Tiamat gibt es keine offiziellen Bilder futunischer Götter. Die wurden allesamt gestohlen. Ist wie beim Blutgesetz. Letztendlich ist das aber auch nicht so wichtig, da es sowieso nur unvollständige Vorstellungen menschlicher Geister von zeitloser Präsenz wären und die Bedeutungen wichtiger sind als das Antlitz."

    R O L L E N S P I E L:

    Der Angestellte schenkt dem Gast ein entschuldigendes Lächeln.

    Hintergrund:

    Das futunische Kommando in Tshane ist hastig aus dem Militärischen Mandat und Reserveoffizieren aus dem Kernreich zusammengeschustert worden. In der Theorie sollen hier alle Bewegungen zur Befriedung der Situation geplant und befehligt werden. De facto ist das Kommando jedoch in der futunischen Garnison am Rand der Hauptstadt Khotsos gefangen. Auch wenn eine Erstürmung des Komplexes für die aufständische Jugend unmöglich ist, so stellt der Wegfall der zivilen Arbeiter ob nun durch Widerstand oder solidarischen Streik oder auch durch Angst um eigene Sicherheit eine wesentliche Einschränkung nach sich. Daneben besteht das bekannte Problem der mangelnden Ideen zum Umgang mit dem Aufstand, der eben nicht einfach niedergeschlagen werden kann. Das ist mit den größtenteils demokratischen Teilstaaten nicht zu machen, was auch die Fraktionen wissen, die sich nur periphär für die Rechte der Blutgeborenen interessieren. Dazu kommt die Problematik, dass man mit einer Niederschlagung die Ursachen nicht bekämpft und keine Lösung erschafft.

    Entsprechend ist die Situation angespannt. Da der Khotso nur über einen Bruchteil der Mittel verfügt, ist selbst die zentrale Stelle der futunischen Streitkräfte dort keinesfalls mit einem Standort im Kernreich oder auch in anderen Gebieten der Hegemonie zu vergleichen und so relativ einsichtig nach außen. Doch die anwesenden Stabsoffiziere haben nicht die Möglichkeiten, sich hier erst den teuren Standard aus Tzaris kommen zu lassen.

    Das Kommando wird von Arsham Sahir Zhatun, einem grauhaarigen Veteran, geführt, der zuvor die Führung des Mandates schon zehn Jahre innehatte. Aus dem Kernreich stoßen zu ihm Arsham Vari Asani vom futunischen Oberkommando für die Luftunterstützung, Arsham Karim Rethun von der Stiftung Persuna als militärischer Berater, Arsham Laran Hathi vom Tempelkult für die Koordination von Spezialkräften und der einzige Arsham der Akademie von Persuna, Thar Saphan, zur strategischen Planung. Das Kommando ist damit politisch überladen und gespalten.

    Hintergrund:

    In dieser Metakampagne geht es in erster Linie um Begleitumstände für Agenten sowie Auswirkungen auf die Teilstaaten. Khotso selbst bleibt nur Nebenschauplatz in der Hegemonie. Der Aufstand wird durch die Jahrtausende lange Ungleichbehandlung der Stammesgesellschaft des Khotso ausgelöst, dessen ethnischer Unterschied zu den Tarawari verschwindend gering und dessen religiöser unendlich hoch ist. Der Khotso ist durch seine Verfassung und Zersplitterung zur Armut verdankt, doch durch die Moderne haben die jüngeren Generationen nun die Informationen in der Hand, durch die desaströse Politik der Hegemonie zu sehen, welche die Differenzen im Land oben hält und eine Integration untergräbt.

    Der Austand ist in erster Linie ziviler Ungehorsam, kann jedoch in Gewalt ausarten, was für beide Seiten problematisch ist. Der Khotso besitzt keine Ressourcen oder Bevölkerung um auch nur einem Bruchteil des Kernreichs zu begegnen und grenzt etwa an das Shaikhan Banaba, das ihm um das Zwanzigfache allein überlegen ist. In Sorge vor Totenwald sind zudem Waffen und Gefahrstoffe streng kontrolliert. Natürlich wird es einzelne Ausnahmen geben, aber es wird keine Milizen ins Leben rufen können. Auf der anderen Seite ist die Hegemonie auf ihren Status als Schutzmacht angewiesen und legitimiert sich dadurch. Khotso ist für das Kernreich ein unabdingbarer Puffer. Da Gewaltanwendung an sich Ketzerei ist und man nur im Ausland ein Auge zudrückt, verursacht diese Möglichkeit weitere Probleme.

    Durch all das ziehen sich die Machtinteressen der Fraktionen und einflussreicher Persönlichkeiten. Diese machen auch einfache Kompromisslösungen vorerst unmöglich.

    R O L L E N S P I E L:

    Ein Angestellter bringt kurz danach das bestellte Wasser.

    "Wenn Ihr weitere Wünsche habt, sagt einfach Bescheid. Wir hören euch durch den Hausfunk außer in Eurem privaten Schlafgemach oder im Badezimmer. Sollte es dort einen Notfall geben, so misst das System auch Eure Biowerte und schlägt dann Alarm. Ihr seid also völlig sicher."

    Hintergrund:

    Ich habe das irgendwie voll übersehen, sorry.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Gast wird schließlich nach einem Ritt die Wand des Deltabeckens hinauf zum Quartier gebracht.

    Hintergrund:

    Oberhalb der heiligen Stadt Persuna - also faktisch mitten im Moloch der Außenbezirke - liegt das Residenzviertel für Gäste der Stadt, denn Grundbesitz gibt es im Kernreich nicht und jeder, der nicht gerade repräsentative Aufgaben hat, wohnt in einem Appartment - zumindest in den wohlhaben Staaten. Daher sind die hiesigen Villen allesamt für bestimmte Besucher vorgesehen, aber in typisch futunischer Art haben sie allesamt wenig schmeichelhafte Namen, da man solch einen Luxus ja ablehnt. Die betreffende Villa ist für den Gast aus Ladinien vorbereitet worden und gewährt einen Blick auf das weit unterhalb liegende Delta des Galis und auch das alte Flussbett des Bel, dessen Quellen sich hier befanden, bevor sie wegen der Villenanlage austrockneten. Der Hartlaubgarten wird derweil künstlich am Leben gehalten und die entsprechende Villa wirkt auch, als wäre sie aus dem All hierher versetzt worden, da sie mit allerlei Technik und Neuheiten aufgemacht wurde, so dass ein Gast das Innenleben mit ein paar Wortanweisungen bedienen könnte.

    Hintergrund:

    Nachrichten vom 08.03.2021

    Schlagzeile

    Goldener Streifen

    Der Großwesir präsentierte seine neue Planung der zukünftigen Zone des sicheren Seehandels weltweit, in der die Hegemonie mit Hilfe ausgewählter Partner den Seeweg in Äquatornähe vor Interferenzen und Konflikten schützen will, um den Absatz futunischer Waren und den Warenaustausch zu gewährleisten. Über die potentiellen Partner äußerte sich Jaavid Lya Gried jedoch nur zurückhaltend. Es gilt nur als nunmehr offiziell, dass das Kaiserreich Chinopien nicht mehr Teil der Planung ist. Was das über die Zukunft der jahrtausendealten Allianz aussagt, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar.


    Aus den futunischen Reichen

    Neue Verhandlungsrunde mit Khadesh

    Die stockenden Beitrittsverhandlungen mit Khadesh wurden nach einem Streit über Fischfang und Bergungsrechte wieder aufgenommen. Nach Auskunft des Wesirats für Äußeres liegt die Verhandlungsführung weiterhin bei der Akademie von Persuna, als beratende Helfer wurden die Stiftung Persuna und der Geisterkult hinzugezogen. Eine Einbindung Tiamats und Aszanahs steht aus, auch wenn deren Antrag weiterhin besteht und keine Ablehnung bekannt wurde.


    Shaikhan Onak

    Nach der jüngsten Meldung über Deret soll nunmehr auch der Onak als gleichberechtigtes Shaikhan aufgenommen werden. Ähnlich wie bei Deret kam es vor allem zu Protesten der Einwohner, die mehrheitlich eine Eingliederung in das Kernreich anstreben. Dies ist vor allem deshalb der Fall, weil so die individuellen Stämme, Gemeinden und Landstriche als Teilstaaten größere Befugnisse erhalten würden und gegenüber den Fraktionen im Vorteil wären, vor allem weil sie die eigenen Traditionen als geschützt genug betrachten. Besonders die Gärten von Thond, aber auch der Tempelkult lehnten eine Einbindung des Onak mehrheitlich ab.


    Aus den assoziierten Gebieten

    Nachrichtensperre in Khotso

    Die Akdemie von Persuna hat auf Bitten des Großwesirs die Nachrichten in Khotso beschränkt. Lediglich nichtpolitische Nachrichten sind noch verschlüsselt verfügbar, während politische Nachrichten sich im Datenstau verlieren, so dass unklar ist, welche Nachrichten überhaupt noch einen Funken Wahrheit enthalten. Da die Blutgesetze Zensur verbieten, soll auf diesem Wege die Eskalation hintertrieben werden.

    Bokuruge erneuert Ausschreibung für den Flugverkehr

    Die Republik Bokuruge hat den Neubau des Flughafens der Hauptstadt Saban neu ausgeschrieben. Die bisherigen Bauvorhaben des einheimischen Konsortium sind damit an den Sicherheitsvorgaben und dem Umfang des Projektes gescheitert. Bokuruge verfügt über das Privileg des einheimischen Vorzugsrechtes, doch die Unternehmenslandschaft kann es selbst bei der Vernetzung und Solidarität nicht mit den Mitteln der futunischen Megakonzerne aufnehmen. Sowohl Tiamat als auch der Bund des Einhorns haben Bokuruge bereits Angebote vorgelegt.