Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

  • Ich würde eigentlich gerne auf eine Wiederholung der Situation verzichten wollen. Und eigentlich will ich das auch nicht, weil wir uns dafür nicht lange genug kennen und nach Ende dieses Auftrags wohl kaum mehr miteinander zu tun haben werden. Ich habe ja eigentlich andere Aufgaben und wenn mich der Shaikh von Alegon nach der Sache abzieht, würde mich das nicht wundern, wenn er nicht will, dass die Stiftung hier in Lehim Rufschaden erleidet.

    Und davon abgesehen: Wieso noch mehr Menschen? Wer ist denn gestorben?

    Hintergrund:

    Schatten 4: Hat Zaina ihm gerade einen mitfühlenden Blick über den Rückspiegel zugeworfen?

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal zuckt sehr langsam mit den Schultern. Die Geste zeigt nicht an, dass es ihm egal wäre - das ist es nicht - sondern erfolgt aus Resignation. Thar kann nicht wissen, wie Danyal sich den Allerwertesten aufgerissen hat, um ihn zu retten und dass Danyal nicht derart marodiert wäre, hätte er nicht für Thar alles mobilisiert, was in seiner Macht stand, und sich für ihn in die Bresche geschmissen. Er wollte dieser bösartigen Frau mit der Klaue sogar weismachen, er selbst sei Thar, damit sie ihn an seiner Stelle umbringt und Thar von den Leuten in den Tarnanzügen gerettet wird. Was auch immer Thar befürchtet, was Danyal mit der Auskunftsberechtigung hätte anstellen können, ist wahrscheinlich ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

    Es war nur für die Zeit der Zusammenarbeit gedacht. Aber wenn du das nicht möchtest, nehme ich das so hin.

    R O L L E N S P I E L:

    Dem Blick von Zaina weicht er aus. Wahrscheinlich verachtet sie ihn für all das aus tiefstem Herzen.

    Wahrscheinlich hast du es aufgrund der Vergiftung nicht mehr mitbekommen, aber Saredash hat mal wieder sein hässliches Gesicht gezeigt. Vanesh al-banabi haben sie auch erwischt, er ist schwer verletzt. "Noch mehr" bezog sich darauf, dass in Hatha Menschen starben. Ich möchte nicht, dass sich das wiederholt.

  • Hintergrund:

    Licht 1: Eigentlich scheint es eher Mitleid als Verachtung zu sein oder zumindest Mitgefühl. Das einzige Mal, wo ihm Zaina in irgendeiner Art Verachtung gezeigt hat, war, als er in der Klinik aus egoistischen Gründen das Verhältnis zwischen Lehim und Futuna zerstören wollte und sie ihm mit dem Rausschmiss drohte.

    Natürlich habe ich das mitbekommen. Er hat mich verteidigt als es losging. Ich bin überhaupt nur aus dem Raum rausgekommen, nachdem ich die Nachricht überbracht habe, weil er mich geschützt hat und zusammen mit zwei anderen Assassinen von der Übermacht zu Boden gedrückt wurde. Dann bin ich raus, um Hilfe zu holen und draußen rannte auch noch ein Haufen mörderischer Küchenhelfer rum, welche andere angriffen. Und das letzte, was ich gesehen habe, war Ishri, die durch den Garten auf die Saredash-Anhänger zurannte.

    R O L L E N S P I E L:

    Er atmet sehr langsam als wolle er eine Panikattacke vermeiden. Er scheint doch deutlich davon mitgenommen zu sein.

    Naja, zur Zusammenarbeit müssen wir ja sowieso noch sprechen. Irgendwie finde ich deine Art sehr komisch. Entweder ist man hundertprozentig auf deiner Seite und kuscht oder du machst einen platt und lässt dich mit Unbekannten ein ohne etwas zu überprüfen. Das macht mir Angst. Deswegen bin ich auch nicht sehr erpicht darauf, dir mehr Verantwortung auf meine Kosten zu geben, weil ich nicht sicher sein kannst, dass du die Hegemonie über Persönliches stellen kannst und nicht erst denkst, sondern gleich handelst. Ich denke, Ehrlichkeit ist hier am besten für uns.

  • Ich mache einen platt? Wen denn bitte?

    R O L L E N S P I E L:

    Er versucht, eine Braue hochzuziehen, was aufgrund seines geschwollenen Gesichts und des dicken Verbands kaum gelingt.

    Offensichtlich wurde ich hier selbst geplättet. Bei der Hegemonie handelt es sich um ein äußerst komplexes Konstrukt. Die Hegemonie über das Persönliche zu stellen, bedeutet für jeden etwas anderes. Ich wäre nicht bereit gewesen, dich oder irgendwen anderes für die Hegemonie zu opfern. Solche Gedanken überlasse ich den Assassinen.

    Und klar erwarte ich, dass meine Leute hundertprozentig auf meiner Seite sind! Ich bin schließlich auch hundertprozentig auf ihrer, wie gerade nicht zu übersehen sein sollte.

  • Natürlich sollst du mich für die Hegemonie opfern, wenn das nötig wird. Das Überleben der Zivilisation ist das Wichtigste. Klar will ich nicht sterben oder dass du oder jemand anderes stirbt. Aber wenn es für die Hegemonie nötig wird, werde ich immer die Hegemonie vorziehen. Weil ich mich darauf verlassen kann, dass andere Blutgeborene das auch so tun. Ich verstehe nicht, wieso das bei dir anders ist. Magst du die Hegemonie nicht?

  • Da muss ich übrigens widersprechen. Wenn du dein Leben oder das eines andere für die futunische Zivilisation opfern musst, dann ist es diese nicht wert. Dein Leben ist wertvoller als irgendeine Zivilisation. Deswegen werde ich immer das Leben eines Einzelnen der Zivilisation vorziehen.

    R O L L E N S P I E L:

    Und das deckt sich mit ihrem Verhalten. Sie hat Danyal immer geholfen, wenn es sein Leben schützte, keine Gegner umgebracht, sondern nur kampfunfähig gemacht. Ihr erster Gedanke bei einem Kommunikationsausfall war es zum Krankenhaus zu fahren, um Thar und Danyal zu retten. Ishri mag auf einem anderen Blatt stehen, aber wenn es eine "gute" Hexe gibt, dann erfüllt Zaina Bel-Hak wohl alle Voraussetzungen. Selbst als sie ihn aus dem Dienst werfen wollte, hat sie dennoch Danyal gerettet und seinen Ruf wiederhergestellt. Und fährt die beiden nun müde über die Insel.

    Hegemoniale Gesandte, ehemalige Wesirin für Inneres

    Auch bekannt als "Die Hexe der Hundertzwei Erinnerungen"

  • Ich stimme Zaina diesmal zu, auch wenn wir oft unterschiedlicher Ansicht sind. Klar mag ich die Hegemonie, Thar. Sonst würde ich keine Uniform tragen.

    R O L L E N S P I E L:

    Auch wenn er gerade in blutbesudelter und dreckiger Freizeitkleidung im Auto sitzt.

    Die Entscheidung, ein Leben für das Wohl der Allgemeinheit zu opfern, steht mir schlichtweg nicht zu. Wie das bei dir aussieht, weiß ich nicht, aber ein Parshan meiner Position tötet nicht, er schützt das Leben. Und ich bin äußerst froh, dass ich solche Entscheidungen über Leben und Tod nicht treffen muss, wie es die Offiziere der Assassinen bisweilen müssen. Das muss eine große Bürde sein.

  • Eure Sache. Ich werde jedenfalls die Hegemonie meinem Leben immer vorziehen. Das bin ich Faantir Gried schuldig.

    R O L L E N S P I E L:

    Daraufhin entfährt Zaina ein Schnaufen und sie meint:

    "Wie wenig du ihn kennst, er würde niemals wollen, dass du das tust. Und sein Bruder auch nicht. Beim Autounfall wurden wir darauf eingeschworen, jedes Leben zu retten, das wir retten können. Einige mögen das nicht mehr so eng sehen, aber ich tue das."

  • Frag den Shaikh doch einfach das nächste Mal, Thar. Dann weißt du, ob du ihm das schuldig bist, oder ihm damit einen Bärendienst erweist.

    R O L L E N S P I E L:

    Für Zaina empfindet Danyal in diesem Moment tatsächlich Sympathie, auch wenn er befürchtet, dass das nicht lange anhalten wird. Am Anfang fand er sie auch nett und ganz niedlich in ihrer Art, dann kam auf einmal alles durcheinander.

    Wer hat euch denn eingeschworen, Zaina? Hast du mal darüber nachgedacht, Ärztin zu werden oder so?

  • Das Blutgesetz, Danyal, das hat uns eingeschworen. Und nein, Ärztin wollte ich niemals werden. Aber Einblicke gewinnt man auch auf anderen Wegen. Und das lässt sich nicht replizieren, weswegen wir jeden Einzelnen brauchen. Jeden Agenten, jeden Hüter, jeden Blutgeborenen. Alle Versuche, Hexen jenseits des einen Augenblicks zu schaffen, waren vergeblich. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, die ich kenne. Und keine davon kann noch einmal vorkommen. Auf der anderen Seite war auch keiner der anderen Versuche vom Blutgesetz sanktioniert.

    R O L L E N S P I E L:

    Thar flucht unterdrückt über Hexen.

    Hegemoniale Gesandte, ehemalige Wesirin für Inneres

    Auch bekannt als "Die Hexe der Hundertzwei Erinnerungen"

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir hat seine Meingung zu dem Thema deutlich zum Ausdruck gebracht. Danyals Skepsis zum Thema Hexen, allen Erlebnissen zum Trotz, wurde dadurch zementiert. Er möchte dem Großwesir ein guter Agent sein, auch wenn das manchmal anders wirken mag. Es sind sogenannte Hexen, alles ist rational erklärbar, wie denn auch sonst, und ansonsten sind eben glückliche Zufälle im Spiel.

    Darfst du mir verraten, was es mit dem Blutgesetz in dieser Situation auf sich hat? Ich vermute, nein, aber ich möchte die Frage nicht unversucht lassen. Alle reden immer vom Blutgesetz und berufen sich darauf, aber kaum einer weiß, wovon er dabei überhaupt spricht.

  • Klar kann ich dir das verraten. Das Blutgesetz ist eine Reihe von Verträgen zur Begründung der Hegemonie. Allerdings geht es dabei weniger um eine politische Hegemonie, sondern um eine sakrale. Hexe ist einfach nur eine Berufsbezeichnung wie Agent oder Hüter. Sie bedeutet nur, dass man auch die verbotenen Passagen lesen durfte oder gesehen hat, denn einige sind nicht zum Lesen bestimmt. Das ist die Grenze, welche im Begriff der Hexe steckt. Ohne die nötige Vorbereitung kann das in Wahnsinn enden.

    Hintergrund:

    Licht 1: Den letzten Satz meint sie scherzhaft, oder? Niemand wird durch das bloße Anschauen irgendeines alten Vertrages wahnsinnig. Ganz sicher.

    Hegemoniale Gesandte, ehemalige Wesirin für Inneres

    Auch bekannt als "Die Hexe der Hundertzwei Erinnerungen"

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal erinnert sich an das Gespräch mit Xaxai Anwar zum Thema. Bei ihr klang es nicht, als würde es sich ausschließlich um Textpassagen handeln, zumal es angeblich für jeden anders wäre, weshalb das Ganze doch einen unheimlichen Beigeschmack erhält.

    Du darfst mir nicht sagen, was da, äh, zu sehen ist. Aber kannst du mir vielleicht sagen, warum man von dem Anblick wahnsinnig werden könnte? Doch wohl kaum von einem Stapel Dokumente.

  • Die Wahrheit ist dort zu sehen. Aber du willst doch sicher nicht schummeln und sie unverdient bekommen, oder? Und es ist keine Beleidigung, wenn ich meine, dass du sie nicht verstehen oder begreifen kannst, wenn du nicht dorthin dorthin aus eigener Kraft gelangst.

    R O L L E N S P I E L:

    Es ist fast wie ein Köder, vielleicht ist Danyal ja etwas Besonderes, obwohl alle Blutgeborenen gleich sind. Hat er nicht soviel geopfert und gegeben, wozu andere nicht bereit waren. Woher kommen diese Gedanken?

    Hegemoniale Gesandte, ehemalige Wesirin für Inneres

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  • R O L L E N S P I E L:

    Er guckt in den Rückspiegel und schmunzelt etwas, so weit man das mit seinem zerknautschten Gesicht erkennt. Warum sollte er den Weg nicht gehen können, nach all dem, was er überstanden hat? Und obwohl er oft daran zweifelt, dass er der Richtige für die Aufgabe als Agent ist, findet er doch, dass er sich ziemlich wacker geschlagen hat. Bei den Göttern, er hat dem Tod ins Auge geblickt und ihn eingeladen, ihn sich zu holen! Alles nur, um den undankbaren Sturhammel Thar zu retten, der ganz offen herumposaunt, dass er Danyal ohne zu zögern für die Hegemonie über die Klinge springen lassen würde!

    Vielleicht finde ich den Weg ja eines Tages.

  • Bist du verrückt? Zaina hat doch gerade ausgeführt, dass alle anderen wahnsinnig oder gescheitert sind, die das versucht haben! Und wie es sich anhört, muss dann auch noch ein Autounfall vorangehen und wir sitzen in einem Auto. Das verstehe ich nicht unter "sich für die Hegemonie opfern".

  • Vielleicht hat sie ja gelogen? Wüsste nicht, dass das in der Causa verboten wäre. Niemand wird wahnsinnig nur wegen einer Information. Und den Autounfall habe ich als zufälliges Ereignis verstanden, dessen Nebeneffekte mit diesen, ähm, Einblicken nicht reproduzierbar sind.

    R O L L E N S P I E L:

    Er guckt noch mal in den Rückspiegel und sucht kurz Blickkontakt zu Zaina, sofern sie Zeit hat, zu gucken, um herauszufinden, ob er recht hat.

  • R O L L E N S P I E L:

    Hinter die Maske einer Hexe zu schauen, wenn sie das nicht will, bekommt Danyal dann doch nicht hin, auch mit etwas Übung nicht.

    Der Autounfall war mit Sicherheit der wichtigste Augenblick meines Lebens. Das könnt ihr nehmen, wie ihr wollt. Aber es war auch einer der wichtigsten Augenblicke in der modernen Geschichte der Hegemonie. Deswegen wird er nie in einem Geschichtswerk auftauchen, weil dann Personen Konvergenzen nachahmen wollen ohne sie zu verstehen. Das wäre desaströs. Und nein, ich habe keine Lust auf einen Autounfall. Wir sind in einer halben Stunde übrigens da.

    Hegemoniale Gesandte, ehemalige Wesirin für Inneres

    Auch bekannt als "Die Hexe der Hundertzwei Erinnerungen"

  • Wieso Hexen? Hexen waren nur ein Nebenprojekt. Und ich merke, du hast mit Jaavid Gried gesprochen. Welcher der Ansicht ist, dass man immer nur ein Amt haben kann. Also nur entweder Gesandte oder Hexe. Oder Wesirin oder Hexe. Oder Arsham oder Hexe. Eine interessante Ansicht, die von seiner Warte nur verständlich ist. Das macht seinen Namen nicht besser.

    Hintergrund:

    Jaa av Gri'in Edir - "Gesandter des Vermächtnis des Blutes"

    Hexen sind nur Beiwerk. Man darf nicht vergessen, dass am Unfallort zum Beispiel auch Afaslizo al-banabi war. Und der ist mit Sicherheit keine Hexe.

    Hegemoniale Gesandte, ehemalige Wesirin für Inneres

    Auch bekannt als "Die Hexe der Hundertzwei Erinnerungen"

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