So der Großwesir verstimmt ist, dass man seinen mittleren Namen gebraucht, der eigentlich nur jenen vorbehalten ist, welche ihm nahestehen, so können dies die Angestellten nicht beurteilen, welche das Schreiben überbracht haben. Die Erste Arsham, Bitaa Marjaan, welche zur anschließenden Lagebesprechung vorgeladen wurde, legt dem Wesir für Äußeres, dem Großwesir und einem Berater der Akademie von Persuna die Informationen über den nördlichen Aufmarsch in Zedarien dar. Diese wird sich nach Auffassung der Oberkommandierenden auf die Isolation und Beschränkung der dschabilischen Rebellen und anderer Dissidenten richtigen, welche die Nordprovinz unsicher machen.
Während sie diese kurze Analyse vorträgt, die keinen der Anwesenden überrascht, stoßen eine Hohepriesterin und die ehrbare Zaina Bel-Hak zum Treffen dazu. Die Vertreter diverser anderer Fraktionen werden digital zugeschaltet. Wie üblich vertritt der Tempelkult die Ansicht, sich nicht in die Angelegenheit einzumischen. Wie alle futunischen Fraktionen sieht sie die Nichtanerkennung als großteils lästiges Überbleibsel an, doch natürlich muss sie als Vertreterin der religiösen Grundlagen deren Einhaltung beschwören. Der Großwesir hatte mehrmals bereits deutlich gemacht, sich zumindest mit Farnestan arrangieren zu wollen. Zedarien wurde auf Grund seiner inneren Auseinandersetzungen außen vor gelassen.
Der Vertreter der Akademie macht deutlich, dass es sich trotz möglicher Chancen bei Zedarien auch um einen potentiellen regionalen Konkurrenten handelt, der die für Barbaren übliche Geltungsgier über langfristige Planung stellen könnte, sobald er sich von inneren Problemen befreit habe. Zwar sei der Anteil von Muslimen auf dem Gebiet der Hegemonie verschwindend gering, aber zumindest in Bokuruge bildeten sie eine Mehrheit. Ein nicht mit sich selbst beschäftigtes Zedarien könnte auf die Idee verfallen, neben seiner Verankerung in einer seltsamen Ideologie auch als Schutzherr der Muslime auftreten zu wollen, was den Goldenen Streifen gefährden würde.
Die Vertreterin der Phönixdynastie, welche über ein digitales Abbild verbunden ist, verlangt die Bereitstellung militärischer Mittel zur Sicherung gegen künftige zedarische Expansionsgelüste, die jenseits der bereits vorhandenen liegen. Es wäre angesichts der zu erwartenden Umkehr von der Selbstversenkung nötig neben den vorhandenen Sicherungsmaßnahmen im militärischen und nachrichtendienstlichen Bereich weitere Optionen zu schaffen. Wenn Zedarien nicht für die Stabilisierung der Welt gewonnen werden konnte, so sei es eine Gefahr für Wohlstand und Frieden,
Die Mehrheit der Anwesenden, ob physisch oder digital, spricht sich jedoch für einen Dialog aus. Man kann hinterher ja immer noch entscheiden, ob die Vorstellungen Zedariens mit denen der Hegemonie übereinstimmen könnten, oder eben nicht. Der Großwesir hat der Diskussion großteils unbeteiligt beigewohnt und trifft dann eine Entscheidung. Auch wenn er de facto von den Fraktionen abhängig wäre, wird diese ohne Gegenworte hingenommen.