Kanth: Schreiben an Iva'agan Chumo'oga, Gesandter des Bundes des Einhorns für Solaman

  • Werter Iva'agan Chumo'oga,

    da in Kanth eine Zeit der Erneuerung angebrochen ist, die sich auch im Stadtbild zeigen muss und soll, möchte ich dich darum bitten, dass der Bund des Einhorns einen seiner Stadtplaner zu uns nach Kanth schickt.

    Da weite Teile der Stadt in den nächsten Jahren erneuert werden müssen, möchte ich sicherstellen, dass bei diesem Vorhaben keine Gebäude weichen müssen, die man entweder noch hätte retten können oder das im schlimmsten Fall sogar Gebäude in Mitleidenshaft gezogen werden, die wegen ihre Bedeutung auf jeden Fall erhalten werden müssen.

    Außerdem soll Kanth am Ende einen Anblick bieten, der in sich stimmig und ansprechend ist. Und wer könnte dies besser garantieren, als ein Stadtplaner aus euren Reihen.

    Ich würde mich freuen, wenn du jemanden geeigneten zu uns schicken kannst, dem ich vor Ort unsere Ideen präsentieren und mit dem ich diese mit der aktuellen Situation abgleichen kann, damit sich der bestmögliche Weg finden lässt, das zukünftige Gesicht von Kanth zu formen.

    Mögen die Götter dich segnen,

    Chakib Bakhtava,

    Oligarch von Kanth

  • Werter Chakib Bakhtava,

    auch wenn Kanth im Bereich der Vorschriften des Blutgesetzes, besonders bei der demokratischen Mitbestimmung, die allen Blutgeborenen zusteht, erhebliche Mängel erkennen lässt, haben wir uns entschieden, dir einen Planer zu schicken. Varedar Ashim wird in drei Tagen etwa in Kanth eintreffen und sich deine Vorstellungen anhören. Ashim ist noch jung, doch er hat vor zwei Jahren entscheidend bei der Anlage der Städte an der tarawarischen Nordküste mitgewirkt. Ich bin sicher, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist, so sie denn zu fruchtbaren Ergebnissen führen kann.

    Iva'agan Chumo'oga, Sufi für Architektur und Stadtplanung, Direktor des Amtes für Bauwesen der föderalen Regierung von Tarawa

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Oligarch lässt alles für die Ankunft von Varedar Ashim vorbereiten und stellt erstaunt fest, dass er dabei inzwischen eine erstaunlich gut funktionierende Routine entwickelt hat.

    Danach lässt er Iva'agan Chumo'oga eine kurze Nachricht zukommen, in der er ihm dankt und alle notwendigen Daten übermittelt.

  • R O L L E N S P I E L:

    Mitten in der Nacht reiste Varedar Ashim dann wirklich an. So ganz wohl war ihm nicht dabei, die verfluchte Stadt zu betreten, hatte doch gerade erst ein bekannter Künstler hier sein Leben lassen müssen. Aber man hatte ihm versichert, dass es sicher wäre, also stellte er sein Auto ab und begab sich in die Pension, in der er ein Zimmer bestellt hatte. um dort noch ein wenig zu schlafen.

  • Ja, Mann, ich hab reserviert. Varedar Ashim. He, willst was von meinem aufgebeizten Kaffee haben? Du siehst echt müde aus.

    R O L L E N S P I E L:

    Varedar ist ein lebensfroher hochgewachsener Tarawari, dem man an sieht, dass er nicht wirklich stillsitzen kann. Seine Gelenke bewegen sich beim Gehen und Sprechen wie von alleine.

  • Echt super, Mann, ich hab auch ein wenig Sternentraum bei, also nicht den Tee, sondern die Blüten, falls wir uns hinterher noch was geben wollen.

    R O L L E N S P I E L:

    Er holt erstmal seine Kanne mit dem gebeizten Kaffee heraus und gießt das heiße Wundergetränk dann ein.

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Nachtportier kostet den Kaffee, es ist schwer zu sagen, ob er ihm schmeckt oder ob er ihn nur trinkt, weil er vermutet, nie wieder die Gelegenehit zu haben, welchen zu trinken.

    Besser nicht bei der Arbeit, meine Cheffin regt sich ja schon auf, wenn ich mal einnicke.

    R O L L E N S P I E L:

    Er zeigt auf ein Wohnhaus neben der Pension.

    Und da ich im Keller ihres Hauses lebe, kriegt sie auch einfach alles mit, hat Ohren wie ein Luchs die Frau und scheint einfach immer und überall zu sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Er schaut sich vorsichtig um, als würde er tatsächlich erwarten, dass sie jederzeit hinter einer der Pflanzen oder aus einer Tür hervorspringen könnte.

  • Oh, nach dem Kaffee bist du hellwach, keine Sorge. Der hat ja auch den besonderen Kick, wie du sicher merkst.

    R O L L E N S P I E L:

    Er grinst breit und lässt das manipulierte Gesöff in den Rachen rinnen.

    Und sie kann uns gerne Gesellschaft leisten. Hört sich an, als bräuchte sie mal einen ordentlichen Schluck und mehr als einen Zug.

  • Das hängt vom Bezirk ab. Da die meisten Bewohner in der Nähe der Hauptfamiliensitze leben. ist dies jeweils ein gute Anlaufpunkt.

    Hier in Roozba gibt es einen alten Park, der für Treffen recht beliebt ist, der ist nur 4, naja eher 5 Blöcke, vom Institut entfernt, Richtung Westen, du weist wo das Institut ist?

  • Sicher, komm mit. Ich hab hier auch einen Stadtplan für dich, nicht ganz vollständig, aber die wichtigsten Orte sind eingezeichnet. Wenn du schon weist, wo du hinwillst, kann ich dir die beste Route einzeichnen.

    Hintergrund:

    Der Stadtplan ist eindeutig für Touristen gedacht, es sind nur eine handvoll Orte eingezeichnet, die für Touristen interessant sein könnten, aber der Sitz des Oligarchen ist dabei.

  • Nicht nötig, ich brauch noch nicht soviel Spaß, Mann. Ich hab mir ein Funksignal gestellt. Davon werde ich auf jeden Fall wach, selbst wenn ich so tief wie der Geist der Erde schlafen sollte - und bei mir sind da Erdbeben beim Aufwachen ausgeschlossen.

    R O L L E N S P I E L:

    Er grinst breit und zwinkert zum Abschied.

  • R O L L E N S P I E L:

    Wenn sich Varedar am nächsten Morgen aufmacht, sitzt eine Frau Anfang 40 hinter dem Tresen, sie hat eine strenge Frisur und auch ihre Kleidung drückt denselben Eindruck aus, sie begrüst ihn zwar mit einem freundlichen Lächeln, aber schafft es trotzdem ihn irgendwie leicht missbilligend anzuschauen.

    Guten Morgen,

    benötigst du noch etwas, oder ist soweit alles zu deiner Zufriedenheit?

  • Schönen guten Morgen, liebe Frau ähm Gastgeberin?

    R O L L E N S P I E L:

    Er hat sich den Bart ordentlich gestutzt, trägt aber sonst ein lockeres T-Shirt mit tarawarischen Sprichwörtern und eine gemütliche Hose. Er grinst die Frau fröhlich an.

    Ja, ist alles gut, auch die zugeteilte Nahrungsportion ist genau richtig.

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