Beiträge von Danyal Khaje

    Dann freue ich mich, dass wir auf unserer Mission so hochkarätige Gesellschaft haben.

    R O L L E N S P I E L:

    Auch wenn er die Worte ernst meint, hegt er bezüglich der Detailangaben Zweifel. Sicher könnte all das den Tatsachen entsprechen, es ist nicht auszuschließen, aber er wird das Gefühl nicht los, dass diese Frau den Leuten als ein körperliches und geistiges Ideal vorgesetzt wird. Ishri entspricht nicht nur auffallend deutlich dem verbreiteten Schönheitsideal, sie ist vorgeblich ein Allroundgenie und beherrscht meisterhaft zwei nicht verwandte Disziplinen.

    Trotzdem lässt er die Braue wieder sinken. Er hofft, dass er später ungestört mit Thar reden kann. Mal sehen, was der dazu sagt, sofern ihn nicht wieder ein Lachanfall fast vom Stuhl wirft.

    Wer ist denn Zaina Bel-Hak? Auf den Aszanah-Experten werde ich Xaxai Anwar mal ansprechen, das ist ein wichtiger Hinweis, danke. Und wo finde ich nähere Informationen zum Testprogramm der Akademie, steht darüber was im Weltnetz?

    Es lief nicht im Mindesten optimal. Oft scheiterte es schlichtweg an der Kommunikation. Da besteht viel Nachholbedarf. Und ja, ich empfand zwischenzeitlich auch Frust.

    R O L L E N S P I E L:

    Er kann sich eben noch verkneifen, sich über die ständigen Lügen und das Misstrauen aufzuregen. Das Erste gehört quasi zum futunischen Kulturerbe und das Zweite ist die direkte Folge davon. Manche Dinge sind nicht zu ändern und man muss mit ihnen leben. Genau so gut könnte er darüber klagen, dass jeder Fluss in Richtung Meer fließt.

    Danke für den Hinweis. Ich werde mit Xaxai Anwar Rücksprache halten. Da du zur Akademie gehörst, ist es vielleicht sogar in ihrem Interesse, dass du meine Berichte liest. Aber wer hacken kann, kann auch coden, und das üblicherweise sehr gut. Du bist also nicht nur hochdekorierte Kommandantin, sondern auch IT-Expertin?

    R O L L E N S P I E L:

    Er zieht fragend eine Braue ein Stück hoch, aber nicht weit genug, als dass es unverschämt erscheinen würde. Unmöglich ist es schließlich nicht, nur unwahrscheinlich. Die eine Kunst erfordert eine extrovertierte Vorgehensweise, das andere einsiedlerhafte Zurückgezogenheit und Ruhe. Offiziere mit militärischem Kommando sind seiner Erfahrung nach meist ein anderer Schlag Mensch als jene, die digitale Kriege führen.

    Oder meinst du, dass du jemanden an der Hand hast, der das Knacken der Codes für dich übernimmt? Dass auch hier auf Lehim ein Team hinter dir steht, das dir zuarbeitet?

    R O L L E N S P I E L:

    Danyal nickt.

    Dieser Ort ist für ein so ernstes Thema wie Saredash nicht optimal. Ich bin gespannt auf das Gespräch.

    Mit meinen Ausbildern in Tzaris war ich in der Tat zufrieden, die Qualität der Ausbildung erachte ich als sehr gut. Was noch fehlt, muss die Praxis bringen oder künftige Lehrgänge. Vielleicht klingt mein Lachen eines Tages auch so bitter wie deins, vielleicht mache ich andere Erfahrungen. Wir werden sehen. Noch habe ich Freude an meinem Dienst. Wie sieht es mit dir aus?

    R O L L E N S P I E L:

    Thar fragt er dazu nicht, da er dessen Antwort schon kennt: Ihn bindet ein Band unverbrüchlicher Loyalität an Faantir Gried und die Frage nach der Freude ist ab diesem Punkt nicht mehr von Bedeutung. Es gibt Aufgaben, die größer und wichtiger sind als man selbst.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Blick, den Danyal ihr schenkt, ist tief und aufrichtig. Vielleicht ist er wirklich einer dieser naiven Frischlinge, von denen sie sprach. In diesem Moment sieht man ihm an, wie jung er noch ist, auch wenn Uniform, Statur und narbiger Bartschatten auf den ersten Blick darüber hinwegtäuschen können. Sein Gesicht ist faltenlos und frei von Verbitterung.

    Kaum merklich hat er sich auf dem Sitz in Thars Richtung geneigt. Ein anderer hätte das wahrscheinlich kalkuliert getan, doch bei Danyal erfolgt es tatsächlich unbewusst, als Ishri beiläufig einen verbalen Keil zwischen ihn und seinen Mitarbeiter treibt.

    Einmal Parshan, immer Parshan. Selbst, wenn man eines Tages in den zivilen Bereich wechselt, das Herz bleibt dort. Man denkt anders, wenn man Einsätze gefahren ist, sieht die Welt durch andere Augen. Damit erzähle ich dir nichts Neues. Ich möchte nur klarstellen, dass ich nicht zu den Ausnahmen gehöre, die froh sind, wenn ihre Zeit vorüber ist. Ich war Parshan, ich bin Parshan und ich werde immer Parshan sein. Ganz gleich, was auf dem Papier steht.

    Wer weiß, was die Zeit noch bringt? Vielleicht berufliche Perspektiven, die dazu passen. Und auch als Agent darf ich den Göttern sei Dank noch meine Uniform tragen. Ich habe keine andere erhalten. Das dürfte ich nicht, wenn ich völlig weg vom Fenster wäre. Und ich erhielt auch keine Entlassungspapiere.

    R O L L E N S P I E L:

    Liebevoll betrachtet er seine Hose und die Einsatzstiefel, die inzwischen wieder etwas staubig sind. An den Sohlen kleben noch Grashalme aus Hatha.

    Vielleicht bin ich in die Reserve gerutscht oder so was, oder es verhält sich wie bei euch, dass ich Privatparshan des Großwesirs in der Funktion eines Agenten bin. Was die Operation betrifft, machen wir drei morgen in Ruhe die Besprechung. Ich muss mich noch darauf vorbereiten und das Umfeld hier ist nun wirklich nicht geeignet. Vielleicht möchtest du mir zu der Gelegenheit auch ein paar Fragen zum Thema Saredash beantworten.

    Nun, du hast dich nicht als Parshan vorgestellt, sondern als Archivarin. Despektierlich war das also nicht gemeint. Ich spreche dich natürlich so an, wie es dir recht ist. Falls du wert darauf legen solltest, primär als Parshan wahrgenommen zu werden, ist das kein Problem, dann ändere ich meine Anrede.

    R O L L E N S P I E L:

    Allerdings hat sie trotz ihrer guten Körperbeherrschung nichts an sich, das Danyal mit "Parshan" in Verbindung bringen würde. Die ganze Zeit über hat er sie beobachtet. Ihr Auftreten ist das einer Zivilistin. Spuren des Kampfes oder harten Trainings im Freien sucht er bei ihr vergebens, ihre Fitness ist die eines Studios und die Haut ihres Gesichts zu makellos, das Haar zu seidig. Auch die Führungskraft als Ostwind kauft er ihr nicht ab, ihr fehlt gänzlich die natürliche Ausstrahlung, die Alphatieren zu eigen ist, wie er sie beispielsweise bei der kleinen Atash der Assassinen spürte. Alles an Ishri wirkt glattgebügelt.

    So kann er sich des Eindrucks nicht erwehren, man hätte zu dem historischen Ereignis damals eine attraktive Schauspielerin an die Führungsposition gesetzt, um die Aufmerksamkeit vom tatsächlichen Befehlshaber oder der tatsächlichen Befehlshaberin abzulenken. Danyal betrachtet Ishri nachdenklich, als sie so spricht.

    Warum sollte man auch letale Gewalt anwenden, selbst wenn man die Befugnis hätte? Man würde sich um die Gelegenheit bringen, Saredash zu verhören. Offiziell ist es noch niemandem gelungen, Saredash brauchbare Informationen zu entlocken, so dass diese Chance nicht ungenutzt verstreichen sollte, wenn sie sich ergibt. Da ich keinen Zweifel an der Kompetenz der eingesetzten Parshans habe, wurden die Ergebnisse entweder einbehalten oder man hat nur kleine Fische erwischt, die nichts sagen konnten. In jedem Fall ist es nicht unsere Aufgabe, über den Tod dieser Menschen zu entscheiden oder auch nur nachzudenken.

    R O L L E N S P I E L:

    Scheinbar weiß Ishri nicht, dass sie mit einem Trupp Assassinen unter Atash Vanesh al-banabi zusammenarbeiten sollen und Danyal behält dieses Wissen für sich. Falls der Plan geändert wurde, ist das noch nicht bis zu ihm durchgedrungen, so dass er weiterhin davon ausgeht, dass die Dinge wie gehabt stattfinden werden. Er ist gespannt darauf, was Xaxai Anwar ihm zu Ishris Erscheinen sagen wird, wenn er sie kontaktiert.

    R O L L E N S P I E L:

    Thars Lachanfall wirkt sogar auf eine ruhige Person wie Danyal ansteckend. Er grinst und feixt kurz, ehe er sich wieder im Griff hat und Ishri seriös zu antworten vermag.

    Die Besprechung machen wir morgen in vertraulichem Umfeld. Ich muss noch ein paar Telefonate führen und einiges abklären.

    R O L L E N S P I E L:

    In die Karten will Danyal sich nicht schauen lassen, bevor er nicht weiß, dass die Gegenwart von Ishri bei dieser Operation ihre Berechtigung hat.

    Das Bad mit dem stummen Mann war kein Hexenwerk, er hat ja nichts gemacht, außer zu schwimmen und verdammt lange zu tauchen. Auch in der Dampfsauna war er noch nett. Der wurde erst später unangenehm. Die Nerven aus Stahl habe ich eher in der Zusammenarbeit mit der Tempelgarde beweisen müssen. Mit Thar und mir haben wir zwei fähige Parshans in der Gruppe und du hast auch ein wenig Erfahrung im Außeneinsatz, wie du meinst. Warum findest du also, dass ihr und damit auch ich, also wir alle, nicht geeignet wären?

    Ach, alles gut, Ishri. Du kannst vermutlich nichts dafür. Rückblickend ist die provokante Unterbringung eigentlich ganz witzig. Es ist ja nichts passiert, außer, dass ich ein paar stressige Stunden durchlebte und meine Nerven auf die Probe gestellt wurden.

    R O L L E N S P I E L:

    Außerdem hat er Thar dort kennengelernt, was Danyal mit so ziemlich allem versöhnt, aber er hält es für klüger, das nicht an die große Glocke zu hängen.

    Das war also ein Test der Akademie? Dann bin ich vermutlich durchgefallen; ich war gerade frisch zum Agenten ernannt worden und ich habe mich angestellt wie der erste Mensch. Aber leider kann ich deine Frage nicht beantworten. Das Verfahren zur Auswahl der Agenten ist geheim, Ishri.

    R O L L E N S P I E L:

    So geheim, dass Danyal es selbst nicht kennt.

    Nun ja, einen Gast in der gammligsten Absteige wohnen zu lassen, ist andererseits auch kein Zeichen von Zivilisation. Aber da mögen unsere Ansichten differieren. In jedem Fall bin ich gespannt darauf, was mich in Lehim erwartet, vom noblen Quartier abgesehen, auf das ich mich unabhängig von der dahinterstehenden Absicht freue. Gewiss bin ich dazu bereit!

    Also das nenne ich Gastfreundschaft!

    R O L L E N S P I E L:

    Danyal ist aufrichtig erfreut. Zwar benötigt er keinen Luxus, um sich wohlzufühlen, doch das schließt nicht aus, dass er ihn zu genießen vermag.

    Wenn ich das mit dem Kabuff vergleiche, das die Akademie von Persuna mir dagegen angedreht hat! Die schäbigste Unterkunft, die sie finden konnten, und dann zog auch noch eine Orgie von Studenten vor meinem Zimmer vorbei.

    Das hört sich doch nach einer soliden Arbeitsgrundlage an. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Ist dir zufällig auch bekannt, wo und wie wir untergebracht werden?

    R O L L E N S P I E L:

    Er lässt offen, ob er damit zwei oder drei Personen meint. Er hat noch keine Ahnung, inwieweit Ishri tatsächlich mit ihm zusammenarbeiten soll, oder ob er nur ihr Vorwand ist, nach Lehim einzureisen.

    R O L L E N S P I E L:

    Danyal schwirrt der Kopf. Er verkneift sich einen hilfesuchenden Blick zu Thar und blickt dem Diplomaten weiterhin entgegen. Etwas dumm fühlt er sich, ungebildet in Gegenwart des Mannes. Gern würde er wissen, warum der Großwesir keinen Experten für solche Dinge entsandte, sondern ihn. Doch das muss er zu einem anderen Zeitpunkt fragen.

    Dass du für uns verantwortlich bist, freut mich. Du bist also Ansprechpartner für alle großen und kleinen Sorgen in der Botschaft? Habe ich das richtig verstanden?

    R O L L E N S P I E L:

    Ein plumper Versuch, das Thema weg von der schamvoll großen Bildungslücke zu lenken, aber immerhin besser, als die Aufmerksamkeit hin zum Wetter oder zum Getränk in seiner Hand zu steuern. Die Frage ist ja wirklich wichtig.

    R O L L E N S P I E L:

    Ishri ist hier, um ihm und Thar zu helfen. Zumindest behauptete sie das. Warum sie wirklich hier ist, weiß der Großwesir allein. Oder? Sie ist der entsprechenden Frage von Thar bei ihrer ersten Begegnung ausgewichen.

    Wen ich in meiner Begleitung habe und warum, musst du schon mir überlassen, Mal. Wir sind hier, um die Stimmung in Lehim zu erleben. Ich würde zudem privat die Kultur gern kennenlernen, da ich noch nie hier war, aber alle davon schwärmen. Wenn die Lehimi meinen, dass Ishri die Insel nicht betreten darf, weil ihnen ihre Biografie nicht gefällt, sollten sie einfach dafür sorgen, dass sie wieder geht. Es obliegt nicht mir, wohin sie ihre Schritte lenkt; sie ist eine freie Frau.

    R O L L E N S P I E L:

    Allerdings ahnt Danyal, dass es eigentlich darum geht, dass Saredash offiziell auf Lehim gar nicht existieren "darf". Die Gegenwart von Ishri scheint aus dieser Warte in der Tat recht provokant.

    Ich danke dir für deinen Hinweis bezüglich möglicher Fragen, ehrwürdiger Mal Radan. Die Menschen werden ihre Antworten erhalten. Ob sie ihnen dann gefallen, steht auf einem anderen Blatt.

    R O L L E N S P I E L:

    Bei den Sieben, er ist Parshan, kein Diplomat! Was hat der Großwesir sich dabei gedacht, ihn auf die Lehimi loszulassen? Die Frage, warum er Agent wurde, hat er schon oft gestellt bekommen und wusste keine Antwort. Es gäbe wesentlich kompetentere Kandidaten als einen wohlbehüteten Grünschnabel wie ihn, der gerade erst die Grundausbildung hinter sich gebracht hat. Vielleicht sollte er Jaavid Lya Gried persönlich fragen? Aber würde er ihm die Wahrheit offenbaren? Danyal hätte einen erfahrenen Offizier als Agent entsendet.

    Danyal folgt dem Blick des Botschafters zu Ishri und dann zu Thar, freut sich und rückt sich bequem auf dem Sitz zurecht. Er hat ja zwei kompetente Begleiter, die ihm helfen werden. Was ihm an Wissen und Erfahrung fehlt, kompensieren die beiden gleich doppelt.

    R O L L E N S P I E L:

    Danyal zuckt entschuldigend mit den Schultern, weil ihm klar wird, dass der Hase genau dort im Pfeffer gelegen hat: Er hat das Sha'in Futuna mit dem Sha'nat Futuna verwechselt. Nun ja. Auf zynische Weise ist die Blamage vielleicht sogar nützlich. Die klaffende Bildungslücke verleitet den Botschafter vielleicht dazu, anzunehmen, dass Danyal lügen würde und in Wahrheit ein Experte in Sachen Politik sei.

    Zumindest auf Hatha hat Danyal erlebt, dass viele Menschen den Lügenschleier von eigener Hand weben, der sie von der Wahrheit trennt: mit ihrer Fantasie, da sie glauben, dass ihr Gegenüber prinzipiell genau so verlogen wäre wie sie selbst. Wann immer die Wahrheit vor ihnen steht, fantasieren sie sich eine Lüge herbei, welche die Sicht erneut verschleiert, als ob sie die Wahrheit nicht einmal mehr ertragen könnten.

    Ich kann dir deine Frage zu den Blutgesetzen nicht beantworten. Der Hohe Rat soll den Wille der futunischen Zivilisation manifestieren. Wie aber der Hohe Rat festlegt, worin dieser Wille überhaupt besteht, weiß ich nicht. Warum nicht alle Futunen durch Vertreter im Hohen Rat stimmberechtigt sind, ist mir genau so wenig bekannt. Aber so deutlich, wie du mich fragst, hast du sicher eine Vermutung?

    Dass nicht alle Teilstaaten im Hohen Rat stimmberechtigt sind, wusste ich zwar, muss aber gestehen, dass ich das bislang als gegeben hinnahm und wenige Gedanken daran verlor. Ich sah darin eine Gegebenheit, kein Dilemma. Die Gründe sind mir nicht bekannt, es ist vermutlich historisch so gewachsen. Aber wenn ich an die Dauer mancher Fälle denke, die im Hohen Rat besprochen werden, bedarf es schon eines besondern Schlages Mensch, sich mit einer möglichen Optimierung auf politischer Ebene zu befassen. Wobei man ja einräumen muss, dass Lehim auf mich als Gast ebenso wie auf seine vielen Urlauber einen sehr guten Eindruck macht. Deswegen frage ich mich, welches Anliegen so dringend sein könnte, es freiwillig vor den für seine ausgedehnte Bearbeitungsdauer berüchtigten Hohen Rat bringen zu wollen, oder geht es eher ums Prinzip?

    Du sagst, dass ich von dir nicht erfahren könnte, wie die Lehimi ticken. Also muss die Herkunft ja doch eine gewisse Aussagekraft haben, schon allein, was die Kenntnis der lokalen Gebräuche betrifft. Darüber hinaus habe ich allerdings nur aus höflichem Interesse gefragt. Natürlich musst du darauf nicht antworten. Wie gesagt: Das hier ist kein Verhör, sondern ein entspanntes Gespräch.

    Wie kam es überhaupt dazu, dass Lehim kein Stimmrecht im Hohen Rat hat?

    Rein aus Neugier, woher kommst du ursprünglich? Meine Heimat ist Alegon. Genauer gesagt, Persuna. Stimmrechte hätte Lehim zweifelsohne verdient. Wobei ich mir momentan nicht vorstellen kann, welches Anliegen Lehim überhaupt vor den Hohen Rat bringen wollte. Die Insel ist wunderschön und die Menschen wirken glücklich. Jeder, der hier seinen Urlaub verbrachte, schwärmt von Lehim und die meisten kehren eines Tages wieder hierher zurück.

    R O L L E N S P I E L:

    Danyal nimmt einen Schluck von seinem Getränk.

    Ich bin Danyal Khaje.

    R O L L E N S P I E L:

    Seinen entspannten Gesichtsausdruck hat er trotz der Verwirrung beibehalten. Dass sein tatsächlicher Auftrag unter Verschluss steht, hat Xaxai Anwar ihm deutlich gemacht, aber weitere Details seiner neuen Rolle sind ihm unbekannt. Offiziell ist er ein Gesandter, um die Gesellschaft Lehims zu erleben, ein Stimmungsmesser für den Großwesir. Dass er zudem Lehim im Hohen Rat vertreten soll, hört er zum ersten Mal. Das muss er überprüfen, vorerst sagt er nichts dazu.

    Eine Befragung in dem Sinne ist nicht vorgesehen. Vielleicht verstehen wir auch unterschiedliche Dinge unter diesem Begriff, für mich als Parshan schwingt der Anklang eines Verhörs mit.

    R O L L E N S P I E L:

    Er schmunzelt.

    Darin bin ich allerdings nicht ausgebildet. Eine Befragung durch mich würde derart plump ablaufen, dass ich den Intellekt des Befragten beleidigen würde. Ich möchte mich lieber mit dir unterhalten.

    R O L L E N S P I E L:

    Auch Danyal hat sich wieder auf seinen alten Platz zwischen seinen Begleitern gesetzt, um ein Bollwerk des Friedens zu bilden. Er genießt die landschaftliche Idylle. Die Natur von Hatha war gleichsam ein Traum gewesen, der jedoch von der Ablehnung der Bewohner überschattet worden war. Lehim hingegen verströmt Urlaubsflair.

    Von welcher Befragung sprichst du?

    R O L L E N S P I E L:

    Er senkt sein Getränk, dessen zweite Hälfte er sich für die Überfahrt genüsslich einteilt.