R O L L E N S P I E L:
Der Blick, den Danyal ihr schenkt, ist tief und aufrichtig. Vielleicht ist er wirklich einer dieser naiven Frischlinge, von denen sie sprach. In diesem Moment sieht man ihm an, wie jung er noch ist, auch wenn Uniform, Statur und narbiger Bartschatten auf den ersten Blick darüber hinwegtäuschen können. Sein Gesicht ist faltenlos und frei von Verbitterung.
Kaum merklich hat er sich auf dem Sitz in Thars Richtung geneigt. Ein anderer hätte das wahrscheinlich kalkuliert getan, doch bei Danyal erfolgt es tatsächlich unbewusst, als Ishri beiläufig einen verbalen Keil zwischen ihn und seinen Mitarbeiter treibt.
Einmal Parshan, immer Parshan. Selbst, wenn man eines Tages in den zivilen Bereich wechselt, das Herz bleibt dort. Man denkt anders, wenn man Einsätze gefahren ist, sieht die Welt durch andere Augen. Damit erzähle ich dir nichts Neues. Ich möchte nur klarstellen, dass ich nicht zu den Ausnahmen gehöre, die froh sind, wenn ihre Zeit vorüber ist. Ich war Parshan, ich bin Parshan und ich werde immer Parshan sein. Ganz gleich, was auf dem Papier steht.
Wer weiß, was die Zeit noch bringt? Vielleicht berufliche Perspektiven, die dazu passen. Und auch als Agent darf ich den Göttern sei Dank noch meine Uniform tragen. Ich habe keine andere erhalten. Das dürfte ich nicht, wenn ich völlig weg vom Fenster wäre. Und ich erhielt auch keine Entlassungspapiere.
R O L L E N S P I E L:
Liebevoll betrachtet er seine Hose und die Einsatzstiefel, die inzwischen wieder etwas staubig sind. An den Sohlen kleben noch Grashalme aus Hatha.
Vielleicht bin ich in die Reserve gerutscht oder so was, oder es verhält sich wie bei euch, dass ich Privatparshan des Großwesirs in der Funktion eines Agenten bin. Was die Operation betrifft, machen wir drei morgen in Ruhe die Besprechung. Ich muss mich noch darauf vorbereiten und das Umfeld hier ist nun wirklich nicht geeignet. Vielleicht möchtest du mir zu der Gelegenheit auch ein paar Fragen zum Thema Saredash beantworten.