Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

    • Offizieller Beitrag

    Technisch gesehen hast du gar kein Amt. Das ist alles nur ein Hirngespinst des Großwesirs und du stehst und fällst mit ihm. Es gibt keine gesetzlichen oder rechtlichen Grundlagen, genau so wenig wie für das Großwesirat. In dem Sinne kannst du alles tun, was du willst. Oder halt was man dem Großwesir zubilligt. Deswegen bin ich auch nicht sicher, ob ich nicht den besseren Posten habe. Am Ende bin ich nämlich fest im Wesirat für Äußeres angestellt. Du dagegen bist ja eigentlich Parshan, so ich die Aufzeichnungen gesehen habe. Aber du agierst mit dem Willen des Großwesirs nach eigenem Gutdünken. Er kommt ja meist auch nur damit durch, weil er die Hegemonie zusammenhält. Ich beneide dich nicht um deine Aufgaben dabei. Ich glaube, es ist besser, Botschafterin im Nirgendwo zu sein als Erfüllungsgehilfe von Jaavid und Faantir Gried zu werden.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie schenkt ihm ein Grinsen und lehnt sich mit ihrem Tee zurück. Die restlichen Angestellten versuchen so zu tun als hätten sie nichts gehört.

  • Ein Grund mehr, nach dem Wunsch des Großwesirs die Hegemonie zu optimieren, wenn ich sonst mit ihm falle, hm?

    R O L L E N S P I E L:

    Danyal zieht die Mundwinkel ein Stück nach oben.

    Ob dein Beruf besser ist, liegt im Auge des Betrachters. Du hast es hier beschaulich, die Natur ist vermutlich ein Traum, auch wenn ich sie gerade nicht sehe, und du bist weit weg vom Trubel des Kernlands. Was ich hingegen vermissen würde, wären die regelmäßigen Adrenalinschübe, die mein Dienst mit sich bringt. Es stimmt, ich bin eigentlich Parshan.

    • Offizieller Beitrag

    Du wärst nicht der erste Agent, der aus dem Dienst des Großwesirs in den einer Fraktion wechselt. Ich meine, was soll dir dann passieren? Mehr als entlassen kann man ja auch nicht. Verschwiegenheitserklärungen scheint es ja nicht zu geben. Zudem ist die rechtliche Verortung bei Ämtern, die auf anderen Ämtern basieren, welche allesamt nicht gesetzlich abgesichert sind, ja nicht gegeben. Nicht, dass ich will, dass du wechselst oder soetwas. Aber die Frage wie mächtig der Großwesir ist hängt auch damit zusammen, wieviel Macht jeder Einzelne ihm zugesteht.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie betrachtet nachdenklich ihre Nägel an der rechten Hand. Dann seufzt sie und greift wieder zum Tee.

    Ich glaube, es ist kein Wunder, warum ich hier gelandet bin.

  • Wenn deine Gedanken der Grund wären, dass du hier im Nirgendwo fernab von deiner Familie festgesetzt wirst, wäre das ... traurig. Ich meine, angeblich darf man ja seine Gedanken frei äußern?

    R O L L E N S P I E L:

    Nicht, dass Danyal das Gegenteil wundern würde, der nach dem Wertesystem der Parshans lebt und Autoritäten gegenüber stets Höflichkeit und Vorsicht walten lässt - was auch bedeutet, dass er seine Zunge hütet und ihnen gegenüber nur frei spricht, wenn er dazu eingeladen oder aufgefordert wird.

    Die Möglichkeit, dass man auch "verunfallen" kann, weil man die falschen Dinge weiß, hütet Danyal sich noch einmal auszusprechen. Faantir Gried hat ihn darauf aufmerksam gemacht, dass der Gedanke mit einer üblen Unterstellung einhergeht, womit er recht hat.

    Angenommen, der Großwesir würde fallen. Dann wäre es sicher unwahrscheinlich, dass seine, ähm, Erfüllungsgehilfen an Posten versetzt werden würden, die ihren Fähigkeiten angemessen wären. Man müsste vermutlich dankbar dafür sein, wenn man das Tageslicht sehen könnte und nicht in einer Zwangshaltung im Akkord künftig Fließbandarbeit erledigen müsste.

    Es stimmt schon, einen Vertrag habe ich nicht unterzeichnet. Aber letztlich weiß ja niemand, welche Gesetze es im Einzelnen überhaupt gibt, außer vielleicht ein Richter. Drum bin ich davon ausgegangen, dass es schon seine Richtigkeit hat. Kann denn jemand beweisen, dass das Amt des Großwesirs nicht gesetzlich legitimiert ist?

    • Offizieller Beitrag

    Oh, frei darf man sicher alles äußern. Aber das ändert ja nichts daran, dass man dennoch gewisse Meinungen nicht unbedingt gegenüber gewissen Personen äußern sollte. Und was den Großwesir angeht so denke ich nicht, dass man die Agenten dann verschwenden wird. Allerdings würde mich schon interessieren, warum du ausgewählt wurdest. Was hat dich als Agenten qualifiziert?

    R O L L E N S P I E L:

    Bei dieser Frage beginnt der gesamte Raum Danyal neugierig zu mustern. Alle Angestellten versuchen nichtmal mehr so zu tun als würden sie nicht schon die ganze Zeit lauschen.

  • Im persönlichen Umgang sollte man ja ebenfalls eine gewisse Höflichkeit walten lassen und seinem Gegenüber nicht alles an den Kopf werfen, was man theoretisch könnte, wenn einem an einem guten Verhältnis gelegen ist. Wenn man das bei Vorgesetzten oder einflussreichen Persönlichkeiten besonders beherzigt, ist man zumindest ganz gut beraten.

    R O L L E N S P I E L:

    Das ist bei Danyal eher nicht das Problem, der sich in aller Regel größte Mühe gibt, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wobei ihm die Patzer der letzten Tage furchtbar peinlich sind, besonders der Umstand, dass er nun von einigen für einen Lüstling und Grabscher gehalten wird und auch noch versehentlich den Shaikh von Alegon beleidigt hat. Dem makellosen Eindruck, an dem er arbeitet, hat das einen empfindlichen Knacks verpasst, vielleicht nur spürbar für Danyal, aber trotzdem peinlich genug, als dass ihm selbst die Erinnerung die Röte in die Wangen steigen lässt.

    Warum ich als Agent ausgewählt wurde, weiß ich gar nicht. Vor einigen Tagen wurde ich anstatt zu meinem normalen Dienst ins Büro der Atash bestellt. Dort fragte sie mich, was mich besonders machen würde. Ich persönlich finde nicht, dass ich irgendetwas herausragend könnte. Aber ich arbeite stets gewissenhaft und habe bis jetzt ganz gute Beurteilungen erhalten.

    R O L L E N S P I E L:

    Hilflos hebt er die Schultern.

    Vielleicht hat das genügt? Oder ein Vorgesetzter hat ein gutes Wort für mich eingelegt? Ich habe den Großwesir nicht gefragt, wie er auf mich kam. Ich könnte nur spekulieren.

    • Offizieller Beitrag

    Schade, ich hatte gehofft, die Frage würde geklärt werden. Aber ich verstehe, warum du es mir nicht sagen willst. Sonst könnte ja jeder Agent werden. Willst du unseren Fitnessbereich und das unterirdische Hallenbad benutzen oder gleich in dein Zimmer gebracht werden?

  • Mit Wollen hat das nichts zu tun. Ich kann sie nicht beantworten. Das Hallenbad würde ich gern benutzen, wenn man mir eine Badehose und Handtuch, eine Schwimmbrille und vielleicht noch Ohrenschutz und Badelatschen zur Verfügung stellen könnte. Ein wenig körperliche Ertüchtigung kann nicht schaden.

    R O L L E N S P I E L:

    Genau genommen fehlt sie Danyal, der täglich hartes Training gewohnt ist. Mit ihrer Bemerkung hat die Botschafterin allerdings recht. Danyal fragt sich bis heute, warum die Wahl auf ihn gefallen ist, mag aber nicht so recht glauben, dass es tatsächlich an seiner Leistung gelegen hat, schon weil er so jung ist. Da gibt es weitaus erfahrenere Kameraden.

    Gibt es außerdem die Möglichkeit, hier Wäsche zu waschen und zu trocknen? Meine Schmutzwäsche trage ich nun schon ein paar Tage mit mir herum.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist kein Problem. Du kannst all den Service haben, den du brauchst. Wenn du willst, kannst du auch solange trainieren, wie du magst. Ich lasse dich in die Bereiche schlüsseln. Dann hast du alle Möglichkeiten, wann immer dich das packt. Da der Sturm auch morgen noch anhalten soll, ist das wohl am besten. Dann kannst du deine Zeit selbst einteilen. Ich lasse dich informieren, sobald die Abreise möglich ist. Gibt es sonst noch etwas, das du wissen willst?

  • Hm, ja. Einen Ansprechpartner vor Ort würde ich gern benannt bekommen, den ich auch zwischendurch einmal mit kleinen Fragen behelligen kann, insbesondere, wenn sich der Sturm nicht in absehbarer Zeit legen sollte.

    Hintergrund:

    Die Botschafterin wird vielleicht wenig Lust darauf verspüren, Danyal zu helfen, wenn er beispielsweise ein neues Paar Socken organisieren will.

    Und den Wäscheservice. Ansonsten habe ich kein Anliegen.

    • Offizieller Beitrag

    Einfach einen Angestellten fragen, wenn du aber Unterhaltung suchst, solltest du den Fahrer wiederfinden. Der hat ja sonst nicht viel zu tun. Kleidung kannst du von der Stiftung bestellen. Die wird dann geliefert. Der örtliche Standort ist leicht im Netz zu finden. Es ist schon lustig, dass sie vor allem für Nahrung bekannt sind, wenn sie doch faktisch alle Alltagsartikel stellen, oder?

  • Stimmt, für die Drogen ist sie ja auch zuständig. Wobei Wirtschaft absolut nicht mein Steckenpferd ist, das habe ich auch dem Shaikh gesagt, als er im Flugzeug meine Einschätzung zur Wirtschaftslage hören wollte. Abgesehen davon, dass ich meine Einschätzung für bedeutungslos halte, da sie keine Relevanz für die futunische Ökonomie hat, ist sie mangels entsprechender Fachausbildung völlig von Subjektivität verzerrt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihn das wirklich interessiert hat. Vielleicht war für Faantir Gried vielmehr von Interesse, wie viele Lügenmäntel zwischen einem gewöhnlichen Parshan und der so Wahrheit liegen, selbst wenn die Wahrheit neben ihm sitzt.

    R O L L E N S P I E L:

    Oder der Shaikh von Alegon fand es schlichtweg lustig, Danyal zappeln zu lassen, indem er ihn zu einem fachfremden Themengebiet ausquetschte. Er hat ihn ziemlich getriezt, ehe er auf einmal überraschend ... nett wurde. Gedankenverloren reibt Danyal sich den Unterarm.

    Vermutlich handelt es sich um ein ganzes Polster von Mänteln. Natürlich ist die Stiftung im Alltag eines Futunen omnipräsent. Aber ist das wirklich so seltsam? Viele Konzerne sind ja nicht auf einen einzigen Bereich beschränkt.

    • Offizieller Beitrag

    Moment mal, du warst mit Faantir Gried im Flugzeug!? Dafälltmireindassichnocharbeitzuverrichtenhabeschönenabendundgutenacht.

    R O L L E N S P I E L:

    Nicht mal zwei Minuten später ist Danyal allein im Raum zurückgeblieben. Nichtmal die Türen haben die weghastenden Leute hinter sich geschlossen.

  • Also ansteckend ist es nicht, Shaikh von Alegon zu sein!

    R O L L E N S P I E L:

    Seine angefressen klingenden Worte hallen durch den leeren Raum. Danyal wird selten wütend, aber jetzt ist er es, weil er mitten in einem bis dato interessanten Gespräch einfach sitzen gelassen wurde. Er steht auf, greift nach seiner Tasche, um nach seiner Unterkunft zu suchen und dann schwimmen zu gehen. Notfalls in Unterhose, den Unterschied sieht eh keiner.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Draußen wirft ihm die dort arbeitende urtalte Putzfrau einen finsteren Blick zu und brabbel drauf los.

    Ihr blöden Futunen seid hier seit Jahren und habe immer vor neuen Schreckgespenstern Angst. Vor dem Shaikh war es der rote Prinz, dann die Meisterin zur See, davor die große Mutter und als ich noch Kind war, ha, da habt ihr vor den Männern mit den rostbraunen Augen gezittert. Und da wollt ihr uns immer belehren, wir würden zu euch gehören und sollten uns euch angleichen. Als der Shaikh noch keiner war, da kam er hier ja her, wie alle eure Ehrengardisten hierher kommen, weil die ja alle eure "futunischen" Reiche durchreisen sollen, bevor sie uns angeblich verteidigen können. Das einzig besondere an dem waren die ganzen Fragen, die er gestellt hat. Und dass er nicht wehleidig geheult hat, als ein Taschendieb auftrat, sondern den Kerl fasste und ordentlich geohrfeigt hat. Ansonsten habt ihr Jungvolk ja immer Berührungsängste. Was ist mit dir? Bist du neu?

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal bleibt stehen. Sein Gesicht ist trotz seines Ärgers so ausdruckslos, wie man es von einem Futunen erwartet.

    Ob es angemessen ist, aus dem Raum zu stürmen, wenn jemand erwähnt, im Flugzeug neben Faantir Gried gesessen zu haben, darüber könnte man diskutieren. Insofern ist dein Vorwurf der Angst gegenüber den Personen, die hier gerade aus dem Raum gestürmt kamen, berechtigt. Ob die Angst selbst berechtigt ist, weiß ich nicht. Ich hätte sie gern dazu befragt, aber es ist niemand mehr hier.

    Berührungsängste habe ich keine, Nein. Es ist eine Frage der Höflichkeit, sein Gegenüber nicht ungefragt zu begrabschen. Ohrfeigen können wohl nur in wenigen Kreisen als Einladung fehlinterpretiert werden, fallen also nicht in die gleiche Rubrik. Und ja, ich bin neu.

    Welche Männer mit den rostbraunen Augen?

    • Offizieller Beitrag

    Keine Ahnung. Davon habe ich nur in meiner Kindheit gehört. Was weiß ich wovor ihr Futunen alles Angst habt. Hier auf unseren Inseln gibt es nur drei Dinge, die zu fürchten sind. Der Schwarzflossenhai während der Paarungszeit, Ebbe und Flut. Alles andere ist eher persönlich und wohl kaum allgemein furchteinflößend. Soll ich dir ein Zimmer zeigen? Hast du was zu saufen bei? Hier gibt es nie was Ordentliches zu trinken.

  • Na ja, es gibt sicher solche und solche. Wer mit seiner Angst nicht umgehen kann, hat nichts bei den Streitkräften verloren. Was zu saufen? Meinst du Alkohol? Nein, ich habe nichts dabei, mir genügen Wasser und Kakao und ich gehe davon aus, dass es das hier gibt. Aber frag doch den Fahrer, vielleicht hat der irgendwas im Angebot, das deinen Ansprüchen entspricht. Wenn du mir mein Zimmer und den Weg zum Schwimmbad zeigen würdest, wäre das freundlich.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube nicht, dass man Flugzeugbenzin jetzt trinken kann. Aber da kennst du dich sicher besser aus. Zu deinem Zimmer bringe ich dich, zum Schwimmbad kommst du schon selber. Einfach im Fahrstuhl das Untergeschoss anwählen.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie tritt grummelnd an eine getafelte Wand und berührt eine verzierte Platte, woraufhin die Fahrstuhltür aufschwingt. Dann schiebt sie mühsam und brummelnd ihre Reinigungssachen hinein. Dann winkt sie Danyal zu.

    Kommst du? Wir müssen in den oberen Stock. Magst du Glocken?

  • Tempelglocken? Fast jeder mag Tempelglocken, sogar die meisten Atheisten.

    R O L L E N S P I E L:

    Er geht zumindest nicht davon aus, dass die Oma irgendwas Unanständiges meint. Er stellt sich mit seinem Gepäck dazu, während er darüber grübelt, und ob besagter Fahrer wirklich Flugzeugbenzin zu sich nimmt oder ob die Oma genau solches sucht, oder was sie sonst damit meint.

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