Diyarasu: Nachrichten vom Stadtrat

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    In einer Razzia im Hafen wurde nicht nur eine gewaltige Menge illegaler Drogen beschlagnahmt, sondern auch ein Mädchenschmuggelring ausgehoben. Die zum Teil noch minderjährigen, vorpubertären Mädchen waren dazu ausersehen, für einen Ring perverser Kriminelle Hentaipornographie nachzuspielen und Nötigung wie Gewalt unterworfen zu werden. In einer seltsamen Missachtung der Grundrechte ertranken mehrere der Rädelsführer in einem kniehohen Becken voller Tintenfische. Im Zeitungsbericht über die Razzia wirkte der überlebende Tintenfisch Rai-Roki geradezu beleidigt auf der Titelseite des virtuellen Magazins.

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    Eine trügerische Ruhe liegt über der Stadt. Es wird ein Besuch der Wesirin für Wirtschaft erwartet, welche sich mit Vertretern von Unternehmen und Stadtrat treffen will, also eigentlich den gleichen Leuten, wohl gleich zweimal, damit es wirkt. Daneben sind einige Führungskräfte der Streitkräfte anwesend, die eine Inventur der Basis vorantreiben sollen. Dazu fallen einem nunmehr die jüngsten Zwischenfälle und Schwächen auf. Schon lange lauert die Hegemonie angeblich darauf, Diyarasu auf "Linie" zu bringen, was auch immer das heißen mag. Gerade die Freiheiten und Dynamik machen Diyarasu doch gerade erfolgreich, oder?

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    Der Irrsinn der barbarischen Feste löste einen Konsumrausch unter den wohlhabenden Gästen der Stadt aus, so dass so manche rote Zahl dann doch noch angenehm schwarz wurde. So wird der Irrsinn der Stromschwankungen und elektronischen Angriffe für einen Moment von der Freude über gesicherte Geldquellen übertrumpft. Und dann war der Moment vorbei.

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    In der größten Not hilft die Hegemonie, wohl aber nur wegen der Marinebasis, die sie ja anderswo nicht bekommen können, aber sie hilft. Die elektronischen Angriffe werden eingedämmt und Reparaturen an der Energieversorgung vorgenommen. Zwar müssen einige bei Temperaturschwankungen noch Hitze leiden, aber bald sind Lüftungen und Strom wieder frei verfügbar. Allerdings ist es wie bei allem, was aus der Hegemonie kommt: Die eigentliche Rechnung ist hinterher wesentlich höher als es zunächst den Anschein hatte. Deswegen gilt die Hegemonie für die christlichen Minderheiten in Diyaraus, Thandara und Bokuruge ja auch als der Teufel, mit dem man keine Geschäfte machen sollte, weil man nicht den Teufel ändern kann, sondern der Teufel einen selbst ändert.

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    Zum Empfang des Bhun aus Óc Es waren viele Straßen gesperrt. An sich würde man die Wirtschaft nicht für einen dahergelaufenen Staatsführer stoppen, doch der bescheidene König ließ sogar die kalten Herzen der Finanzhaie ein wenig wärmer schlagen. Außerdem brachte der Mann Pilger in die Stadt und so kam vielleicht auch etwas Geld herum. Der Ratsvorsitzende ertappte sich gar dabei, wie er leicht vor sich hinsummte. Seine Gedanken drehten sich um Dinge, die man nicht kaufen konnte und für die niemand bezahlen sollte. Er nahm sich fest vor, seiner Nichte zum Geburtstag das Nashorn zu zeigen, das sie schon immer mal sehen wollte.

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    Die militärische Konzentration hatte einen Stand erreicht, der nicht mehr geleugnet werden konnte. Zwar war Diyarasu Haupthafen der Ost-Asurik-Flotte, aber die Anzahl an Kriegsschiffen hatte sich nunmehr fast verdoppelt. Die Zahl der Parshans und die Material- und Tankgrößen bedeuteten neben der Mehrbelastung an Spannung und knappen Raum auch einen erheblichen Gewinn für alle legalen Arbeiter und Unternehmer Diyarasus. Es war nur fraglich, gegen wen oder was sich diese Eskalation richten würde und ob Diyarasus Anteil daran in Profit oder Betroffenheit umschlagen würde.

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    Ein Großbrand im eng bebauten Armenviertel fordert Hunderte Opfer und führt zur Überlastung der medizinischen Infrastruktur. Dem folgt ein Aufstand der Unterschicht, weil ihr zeitweise Unterbringung im Zentrum und im Hafen versagt wird. Die meisten Familien müssen in Notzelten oder den Ruinen campen, welche nur unzureichend gegen Wetter und Temperaturen geschützt sind. Auch sind die Notrationen oft nur fahrlässig und ohne Rücksicht auf tatsächliche Bedürfnisse verteilt. Nur die überwältigende Brutalität der Konzernwachmannschaften sorgt dafür, dass die Regierung die Kontrolle behält.

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    Nach der notdürftigen Restauration fehlt es mehr denn je an stabiler Nahrungsversorgung, sauberen Wasser, menschenwürdigen Sanitäranlagen, Kleidung und Medikamenten. Erst eine verhüllte Spitze der futunischen Repräsentantin in Diyarasu lässt den Stadtrat zögerlich Ausgaben tätigen, die nicht erster Linie bloßes Profitversprechen nach sich ziehen. Schließlich ist die Anzahl der Personen, die freiwillig im Dreck Diyarasus leben, immer noch höher als jener, welche in der Armut außerhalb darben wollen.

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    Nach dem Ende der Kampagne im Asurik fordert der Stadtrat seine angeblichen Gefallen ein, auch wenn diese eigentlich keinen Bestand haben. Natürlich ist Chance sehr gering, einen solch taktisch wertvollen Platz direkt beherrschen zu können, aber die wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand und wenn Diyarasu zumindest einen geeigneten Zweithafen vor Ort erhalten würde, so könnte sich sein wirtschaftliches Potential deutlich erhöhen. Und so verwundert es nicht, dass für diese Angelegenheit mehr Geld vorhanden ist als für die Notlage der Armen.

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    Die herrschenden Megakonzerne richten ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die schwächelnden Nationen des Kontinents. Vielleicht liegen dort ja die Möglichkeiten, Ressourcen für die Stadt zu beschaffen und auch die Probleme abzustoßen, welche man mit dem Bevölkerungsdruck hat. Haie wittern Blut und angeschlagene Tiere verlieren dergleichen ja gerne. Und solche Tiere scheinen in Renzia weit verbreitet zu sein.

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    Bei der Wirtschaftswoche zum Thema Schiffsbau ging es erstaunlich heiß her. Erstaunlich, weil die Veranstaltung durchaus durch die fortdauernden Unruhen in den Armenviertel moralisch aber mitunter auch physisch behindert werden könnte. Heiß, denn die neusten Entwicklungen fanden rasenden Absatz. Das neue zivile Tauchboot von Oritansh und das Minensuchboot von Tiamat-Harash fanden erheblichen Absatz. Dazu bot Oritansh erstaunlich schmackhafte Algen als Delikatesse an, die auf künstlichen Riffen ihrer geplanten Arkologieprojekte gezüchtet worden waren, um dereinst für die Siedlungen dauerhafte Grundnahrungsquelle zu sein.

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    Bei örtlichen Razzien wurden Hunderte von Arbeitern, die auf Grund Ihrer Verfassung wegen der halb zerstörten Unterkünfte die Quoten nicht halten konnten, aus der Stadt geworfen. Es gab schließlich Nachschub genug und es interessierte den Stadtrat wenig, dass dabei Familien und Gemeinden zerrissen wurden. Oft blieben dabei Kinder, kränklich und hilflos, in Diyarasu zurück und wer nicht von Fremden mit möglicherweise wenig humanitären Absichten aufgenommen wurde, verschwand im Unterleib der Stadt oder gar im Abwasserstrom oder den Schiffbäuchen der Menschenschmuggler, welche die weniger zivilisierten Teile der Welt mit den Abhängigen der modernen Sklaverei versorgten.

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    Selten nur kommt ein tropischer Sturm bis in die Mündung nach Diyarasu direkt. Regenfälle sicher, auch das ein oder andere Gewitter. Doch dieser Sturm zerrt selbst an den Palästen der Futunen und ihren luxeriösen Wohnungen. In den Slums reißt er die Zelte um und spült nicht gut reparierte Ruinen einfach in die brackige Bucht. Diese Viertel verfallen siich in schlammige Tümpel und stinkende Kloaken. Damit ist das Maß voll und der Stadtrat doch gezwungen, die Hegemonie um Hilfe zu bitten. Mit allen Risiken, die das birgt.

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    Die Hilfe aus der Hegemonie trifft ein und damit auch eine freundliche Mitarbeiterin des Großwesirs namens Ishri. Die Regierung ist extrem verhalten ob der Entwicklungen. Dann fängt man damit an, die Schäden in den Slums erstmals wirklich zu beseitigen und Reparaturen durchzuführen. Und Lebensmittel, Medikamente und Kleidung an die Bedürftigen zu verteilen. Allerdings mag diese zu späte Geste nicht vor dem Bericht der Gesandten schützen, der ernüchternd zerschmetternd ausfällt.

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    Der Stadtrat gibt sich seltsam ungehalten ob der mangelnden Einladung zur Renziakonferenz, dabei hat die Stadt sonst immer ihre Neutralität bei gleichzeitiger Zugehörigkeit zur Hegemonie betont. Zeichen für letztere ist nicht umsonst die gewaltige Marinebasis der dritten Flotte auf der südlichsten besiedelten Insel. Wahrscheinlich erhofft sich der Rat irgendwelche Geschäfte oder fürchtet, wirtschaftlich abgehängt zu werden. Dafür fehlen jedoch gänzlich die passenden Indikatoren. Eher wirkt es danach, als ob die Energieprobleme nun mehr gelöst werden könnten, womit man sich wieder voll der Landgewinnung zuwenden könnte, um wervollen Platz zu erhalten.

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    Unter der Ägide des Oberkommandos werden die Einheiten in die Transportmaschinen verfrachtet, alle Einsatzparameter geprüft und die Begleitung noch einmal betankt. Dann startet das requierierte Sondereinsatzkommando aus Tempelgarde, Assassinen und regulären Truppen Tiamats mit der von Tiamat-Diyarasu zur Verfügung gestellten militärischen Luftflotte gen Einsatzgebiet. Man flucht ja oft über die Technikschleuderei Tiamats, aber in diesen Momenten ist die Affinität zum neuesten Militärgerät bei Tiamat mehr als willkommen. Mit Erlaubnis Lehims geht es dann nach dem Auftanken in Ashar sofort weiter.

    Das Futunische Oberkommando ist an sich keine Fraktion, besitzt jedoch soviel Eigenständigkeit und Befugnisse, dass es faktisch keinen Unterschied macht. Ihm sind der Großteil aller Parshans unterstellt, die sich um die innere und äußere Sicherheit, Rettungs- und Sanitätsdienste und assoziierte Aufgaben kümmern.

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    Der Abzug von Truppen Tiamats und fast der vollständigen futunischen Basisbesatzung verleitet die unruhigen Massen der armen Bevölkerung zu einer Verzweiflungstat: Sie versuchen die Regierungsinsel und damit das futunische Viertel zu stürmen. Doch dorthin gelangen sie nichtmal. Auch wenn es in Berichten hinterher eine Menge Ärger aufzeigen würde, weil die verborgenen Aspekte öffentlich gemacht werden mussten, werden die Aufständischen innerhalb kürzester Zeit von den Parshans der Stiftung Persuna umzingelt, niedergedrückt und zum Teil massenhaft inhaftiert. Dabei fallen jede Menge soziale Geflechte auseinander, denn der Großteil der Truppen lebt in Scheinidentitäten direkt innerhalb der Gesellschaft. Der Großteil mag sogar aus Renzianern bestehen, doch ihre Loyalität gehört klar der Stiftung und der Hegemonie und nicht einer Sympathie gegenüber jenen, die an sich aus dem gleichen Milieu stammen. So ist nicht nur die Stadt politisch erschüttert, auch der soziale Kitt zwischen den Schichten und innerhalb dieser mag nie mehr heilbar sein.

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    Sicher hat der neue Megakonzern mit Gegenwehr gerechnet, aber in einer seltenen Geste der Einigkeit wird die Stadt nun von notwendigen Rohstofflieferungen abgeschnitten. Da muss sich Mathara nun mit Tiamat direkt auseinander setzen, sonst bleiben die Stahllieferungen und alles Weitere an Zulieferungen für die militärische Hardware aus. Klar kann man die in Diyarasu auch ersetzen, aber weder leicht noch billig. Der einzige Grund, warum das neue Projekt nicht wie ein Kartenhaus zusammenfällt, ist die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft des einstigen Mutterkonzerns über Zugeständnisse und Entlohnungen.

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    Nach all den Krisen erscheinen die neuen Wirtschaftszahlen nicht wie der befürchtete Alptraum. Zwar gab es keine Rekorde, aber die neuen Möglichkeiten haben eine gewisse Aufbruchsstimmung befördert, vor allem auch befeuert durch die politischen Signale Richtung renzianischer Nationen. Entsprechend gibt es trotz der Kosten für Wiederaufbau und Neuausrichtung ein kleines Plus in der Stadtkasse. Das wird als Anlass genommen, mal ein kleines Fest zu feiern und ein wenig Wohlstand an die Bürger zurückzugeben, was eigentlich absolut untypisch ist, aber der Regierung ein wenig mehr Zustimmung verschafft.

  • R O L L E N S P I E L:

    Mit dem bißchen Überschuss in der Stadtkasse drängt dann doch wieder das alte neue Projekt: Der Gewinn von Siedlungsraum auf künstlichen Inseln weiter draußen in der Bucht. Nicht völlig künstlich, denn Riffe, Sandbänke und einige andere natürliche "Vorarbeiten" wurden geleistet, doch mit Hilfe von Oritanshs Expertise in Sachen Arkologien und Meeresexploration scheint der Schritt nun machbarer als zuvor. Zwar gibt es immer noch erhebliche Einschränkungen, aber die Planung ist von Jahrzehnten auf in diesem Jahrzehnt heruntergeschmolzen und das gibt dann doch mehr Hoffnung als zuvor. Das Problem ist nunmehr die richtige Prioritäten zu setzen. Sowohl Hafen als auch Flughafen brauchen Kapazitäten, aber auch die industriellen Anlagen und Wohngebiete müssten erweitert werden. Wirklich Platz für alles wäre auch mit einer stabilen Plattform nicht.

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