Beiträge von Aontenaa

    Rollenspiel

    Kultur, Sprache und Traditionen leben weiter, nun vor allem im Kleinen, durch orale Erzählungen, Treffen zwischen Nachbarn und in der Familie. Wie die Futunische Hegemonie aus Khotso wissen sollte, kann soetwas Jahrtausende überleben. Aber die vornehmlichen Werkzeuge kultureller Manipulation sind auch die Akademie und das Wesirat für Kultur mit geringer Hilfe der Phönixdynastie und des Tempelkultes. Die Hegemonie könnte viel mehr von den Ansichten des Geisterkult mit seiner oralen Tradition, der Stiftung Persuna mit der Erfahrung über den Bodensatz einer Gesellschaft oder des Bund des Einhorms mit sozialen Bindungen profitieren, aber dafür dürften die Akademie und das Wesirat zu arrogant und geblendet sein.

    Rollenspiel

    Hoffnung gedeiht selbst an den finstersten Orten. Und wenn Nachricht zurückkommt, dass jemand die schier endlosen physischen und elektronischen Barrieren überwunden hat, gibt es den geschundenen Massen wieder Auftrieb. Aber was, wenn das nur eine Finte war, um die Hoffenden entgültig jeglichen Willens zu berauben? Aber solch ein Spiel kann man noch weiter treiben, um es tiefer zu verankern. Oder was ist, wenn es schon längst zu spät wäre?

    Rollenspiel

    Unabhängig von allen möglichen oder wahrscheinlichen oder vielleicht auch völlig unwahrscheinlichen Hilfen geht das Leben unerbittlich weiter. Das Netz auf den Inseln zieht sich weiter zusammen; überall tauchen Überwachungskameras und Melder auf. Die Bewohner werden systematisch bei allen möglichen Diensten erfasst und registriert. Die Infrastruktur und Reaktionszeiten werden optimiert und verdichtet - sonst wohl Anlass zu Begeisterung, in dem Fall jedoch eher dazu gedacht, die Kontrolle zu verstärken. Und die Jugend wird zielgerichtet von Akademie und Aszanah umworben.

    Rollenspiel

    Nach monatelangen Vorbereitungen war alles getan für den Versuch: Sieben Freiwillige würden versuchen, der Isolation zu entfliehen und in der Welt nach Hilfe zu suchen, bevor die Hegemonie Aontenaas Geschichte und Kultur einfach schluckte. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Freiwilligen zumindest zum Teil nach außen gelangen konnten, war es nicht möglich zu sagen, ob sie überhaupt jemanden erreichen würden, der ihnen half und nicht etwa Freunden oder Kameraden des Unterdrückers in die Hände liefen, oder Leuten, die ihnen nicht glauben würden, oder Leute, deren Interessen die Hegemonie mehr bieten konnte als eine kleine Inselgruppe unter Okkupation. Es war in jedem Fall kritisch und sehr unwahrscheinlich, dass sie überhaupt etwas erreichen konnten, aber sie mussten es versuchen. Und so gingen sie ans Werk.

    Rollenspiel

    Die Bewohner dachten nicht daran, zu einem Feldversuch zu verkommen. Doch der Widerstand war so gut wie unmöglich geworden. Aber es hielten sich immer noch kleine Zellen, welche soviel vom Erbe zu bewahren trachteten, bevor es den Kulturvernichtern in die Hände fiel. Kleinigkeiten, wie Liedgut, Bücher, Gedichte, all das, wodurch Sprache, Tradition und Kultur überdauert. Und sei es nur eine Erinnerung an die Zeiten davor.

    Rollenspiel

    Die Inseln werden einer tieferen Untersuchung unterzogen. Dazu ist eine gewaltige Menge an Bürokraten und Fraktionskräften im Land. Es scheinen fast mehr Fremde als Einheimische da zu sein. Und es kommen wieder Siedler an. Aber nur für die Arkologieprojekte. Sie hausen in schwimmenden Wohnsiedlungen am Rande der Baustellen. Die Futunen müssen irrer sein als gedacht.

    Rollenspiel

    Die Situation ist ziemlich aussichtslos. Nach den offiziellen Nachrichten ist Aontenaa nun freiwillig Teil der Hegemonie. Und das auch angeblich rechtlich einwandfrei. Für einen Kleinstaat mitten im Ozean interessiert sich wirklich niemand. So kommt es nur zu weitgehend ohnmächtigen Zorn. Und Resignation.

    Rollenspiel

    Auf dem Atoll kommt es zu einem vermehrten Aufkommen von Drohnen. Ob diese nun der Überwachung oder einem anderen mysteriösen Zweck dienen, wird nicht ersichtlich. Dabei wird eher der zweite Fall vermutet, da diese viel Zeit fernab von menschlichen Ansiedlungen auf dem Meer oder an Küsten verbringen. Auch werden vermehrt Pflanzen-, Boden-, Wasser- und Tierproben gesammelt. Eine seltsam hochnäsige Frau stellte den verunsicherten Bewohnern auch Fragen zur Luftqualität.

    Rollenspiel

    Immer mehr Fremde erreichen das Atoll. Offenbar will man mit dieser Schocktherapie die Bewohner auf das Schicksal einstimmen. Nun nimmt der Alptraum Gestalt an: Alles Bisherige wird zerstört und durch Umformung bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Wenn es dann kein Land mehr gibt, das man wiedererkennen kann, dann ist auch die Identität verloren.

    Rollenspiel

    Oritansh ist nun wohl soweit, die provisorischen Wohnquartiere seines ersten Riffprojektes zu füllen. Dazu werden neben freiwilligen Einheimischen dann doch wieder Fremde ins Land geholt. Neben Futunen jeglicher Art auch Chinopen, andere Renzianer, eine euskalische Familie und einige Ingenieure aus einem Land namens Bokuruge, deren Haut noch dunkler als die der Tarawari ist und die ständig davon reden, dass der Teufel ein guter Herr wäre, wenn man sich seiner Grenzen bewusst wird. Diese Leute sind die unheimlichsten von allen.

    Rollenspiel

    Allerdings müssen die Widerständigen einsehen, dass Oritansh eine verbesserte Mauer um alles gezogen hat. Jedenfalls ist der Kontakt zu diesem angeblichen Flüstern schneller versiegt als sich das irgendjemand vorstellen konnte. Stattdessen hat ein mittlerer Beamter jeden eingeladen, um die Bewohner eindringlich davor zu warnen. Nicht nur, dass es sich um Terroristen handeln würde, auch davor, was mit jedem passieren würde, der sich mit ihnen einlässt. Dagegen wäre die jetzige Situation geradezu erholsam. Das ist schon sehr zynisch.

    Rollenspiel

    Die Widerständlern haben Kontakt mit jemanden, der sich als Flüstern von Irgendwas bezeichnet. Jedenfalls kann man mit dem Ausdruck wenig anfangen. Es scheinen Fremde zu sein, die gegen die anderen Fremden kämpfen. Aber in dieser Situation hat man wenig Wahlmöglichkeiten. Immerhin behaupten diese Flüsterer, dass sie keine Verwendung für das Atoll hätten. Das wäre zwar schön, ein echtes Vertrauen ist jedoch nicht gegeben.

    Rollenspiel

    Die Widerständler sind recht verwundert, als die ersten Bauten der Besatzer in Flammen aufgehen. Aber man muss es wohl nehmen, wie es kommt. Auch wenn niemand sicher zu sein scheint, wer denn nun dafür verantwortlich ist. Oder es will niemand zugeben. So herrscht Unsicherheit, Verwirrung, aber eben auch Hoffnung. Und es gibt wohl viel mehr Spitzel als zuvor. Immerhin werden die Besatzer da getroffen, wo es weh tut und diesmal können sie nicht einfach identifizieren, wer dafür verantwortlich ist. Wenn es den Fremden zu teuer wird, ziehen sie bestimmt von alleine ab.

    Rollenspiel

    Die mangelhafte Redaktion spricht wohl für sich und auch so ist man wenig erfolgreich mit dauerhaften Widerstand. Die Leute müssen essen und leben können. Und so wohl auch unter dem Regime, das einen zwar nach außen hin abschottet, aber ansonsten völlig zu ignorieren scheint. Nun, jedenfalls bis die ersten Anzeigen für Arbeitsangebote geschaltet werden. Irgendwer muss schließlich die seltsamen Türme im Meer auch bauen.

    Rollenspiel

    Mit einiger Mühe setzen die Verzweifelten schließlich einen Funkspruch ab, der angeblich nach außen dringt. Nun bleibt nur, abzuwarten, ob jemand dem Invasor Konter bieten würde und sich für die Benachteiligten einsetzen würde. Aber das ist dann noch einmal eine ganz andere Frage. Immerhin hat man es versucht.

    Rollenspiel

    Es war erstaunlich einfach, an ein Satellitentelefon zu kommen. Genauso ernüchternd ist dann jedoch die Feststellung, dass man damit nur die Futunen zu sich nach Hause holt. Und sie einem nicht einmal die Befriedigung geben, ausgelacht oder bestraft zu werden. Eher muss man mit einer Beleidigung rechnen, zu naiv gewesen zu sein. Das dämpft den Willen zum Widerstand mehr als eine andere Reaktion.

    Rollenspiel

    Da sich relativ wenig tut, könnte man den Eindruck bekommen, die Einheimischen würden die seltsame Besatzung passiv hinnehmen. Dem entgegen testen sie alle Möglichkeiten aus, die Blockade zur Außenwelt zu durchbrechen. Das Netz ist unerreichbar und Funk wie Telefon scheinen auch nicht zu funktionieren, auch wenn die Futunen eindeutug telefonieren können. Wie gut die Chancen sind oder wie hoch das Risiko sind, das Funkgerät einem Futunen abzunehmen, ist unbekannt. Aber man wird es versuchen.

    Rollenspiel

    Die Einheimischen beharren trotzig auf ihrem Durchhalten gegen die fremde Besetzung. Oritansh lässt zusätzliche Arbeiter und natürlich Material einfliegen. Ein wenig verwundert das Verhalten aber doch: Müsste solch umfassenden Tätigkeiten nicht eigentlich Vermessung und Planung vorausgehen? In so einem sensiblen Bereich baut man nicht einfach in Untiefen zwischen Atollen mal ebenso Mammutprojekte auf. Woher also hat Oritansh das Wissen?

    Rollenspiel

    Nach den letzten Auseaindersetzungen hat sich Oritansh auf seine Baustellen vor der Küste zurückgezogen und hält nur noch Hafen und Flugfeld besetzt, um die Versorgung zu gewähren. Frei nach dem Motto: Sollen die Einheimischen doch sehen wie weit sie ohne Arbeit und Lieferungen kommen. Die Wachen halten mit Tasern die Bewohner recht gut auf Abstand zu den Terminals, so dass außer Fischen, Subsistenzwirtschaft und Fluchen nicht viel bleibt.

    Rollenspiel

    Wenn die Hegemonie in etwas gut ist, dann darin, bei einem Problem möglichst lange wegzuschauen, wenn es denn nur weit genug entfernt ist. Oh, es wird sicher eine Debatte geben, irgendwo in den Expertenräten des Hohen Rates verloren und sicherlich auch ein paar Medienbeiträge, denn Meinungsäußerung ist ja frei, aber die Offiziellen, selbst die von Geisterkult und Bund des Einhorns mit ihrer weit freundlicheren Praxis gegenüber Fremden, werden dem möglichst wenig Beachtung schenken in der Erwartung, dass sich die meisten Probleme von selbst lösen. Und in gewisser Weise ist das wirklich ein Test für Oritansh. Nämlich insofern, als dass man dieses anhand seines Handels dann politisch verordnen kann.