Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

  • R O L L E N S P I E L:

    Voll Grausen stellt Danyal sich einen überfüllten Strand vor, mit lauter Leuten, die toben, ihn beim Lesen stören, sich über merkwürdige Dinge unterhalten und generell einfach schrecklich sind. Aber die vielen Menschen sind momentan sein kleinstes Problem. Ernst mustert er die Zwillinge.

    Warum habt ihr mir dieses Buch in die Hände gedrückt? Legt ihr es darauf an, dass ich Ärger kriege?

  • Vielleicht dachten wir, dass du entweder klug genug bist, das nicht zu lesen, oder es ist nicht weiterzugeben? Wem willst du überhaupt davon erzählen? Wie hoch genau schätzt du die Chance ein, dass deine Vorgesetzten das nicht wissen? Alle Antworten mit einem Wert über Null beleidigen nicht nur die Intelligenz deiner Vorgesetzten, sondern auch deine eigene.

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • Dem Großwesir! Wem denn sonst. Jede Schätzung jongliert mit Unbekannten und birgt ein Restrisiko. Es geht nicht darum, was ich schätze, sondern es geht um Fakten. Die kann allein der Großwesir schaffen.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Erklärung, dass Faktenkenntnis und Intelligenz in keinem direkt proportionalen Zusammenhang stehen, spart er sich - in dem Fall geht er tatsächlich davon aus, dass den Zwillingen das bekannt ist und sie absichtlich frech sein wollen.

    Jemandem ein Buch zu geben, damit er es nicht liest und nicht den Inhalt weitergibt, insbesondere, wenn es sich um einen Agenten handelt, ist Blödsinn. Ihr habt es bewusst darauf angelegt! Findet ihr es lustig, jemandem so eine Falle zu stellen und ihm dann solche Dinge anzudrohen? Klar findet ihr das. Sonst hättet ihr es nicht getan. Ich kann über euren Scherz nicht lachen!

  • Darauf haben wir es nicht angelegt. Es ist doch völlig logisch, dass unser Onk . . okay, dass unser Onkel, der Großwesir, genau weiß, was Sache ist, vor allem da im Einband die Widmung unseres Vaters an ihn steht. Und selbst wenn ist die logische Konsequenz aus dem Studium eines solchen Textes die ruhige Überlegung, dass das öffentliche Netz die falsche Methode der Datenübertragung ist, wenn man schon dem Großwesir unterstellt, er wäre zu blöd, im Bilde zu sein. Vor allem da du mittlerweile oft genug gemerkt haben dürftest, dass weder dein Pad noch das Netz allgemein sicher sind. Mensch, Danyal, wie kannst du so naiv sein?

    R O L L E N S P I E L:

    Das muss Danyal überblättert haben, allerdings ist das wohl auch durch das Wachspapier verdeckt. Dort steht eine Widmung des Shaikhs von Alegon an den Großwesir. Zu dessen 16. Geburtstag.

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • Ich unterstelle ihm ganz sicher keine mangelnde Intelligenz. Niemand wird Großwesir und bleibt es, wenn er ein Narr ist. Ich muss Jaavid Gried über alles, was ich für relevant halte, informieren. Er entscheidet dann selbst, ob er das alles schon weiß oder ob Handlungsbedarf besteht. Mir steht es nicht zu, brisante Informationen im Vorfeld zu filtern, nur um meine eigene Haut zu retten. So. Damit ist das geklärt. Und ihr seid also seine Neffen und die Söhne von Faantir Gried.

    R O L L E N S P I E L:

    Er betrachtet besorgt die Widmung.

    Weiß er wenigstens, dass ihr sein Buch herumschleppt und aus purem Vergnügen an arglose Agenten verteilt, um sie anschließend mit Drohungen gegen ihre Familie zu erschrecken? Oder ging es ihm darum, mir durch euch aufzuzeigen, dass ich auf andere Kanäle zurückgreifen sollte? Bei den Göttern, warum gibt der Großwesir mir auch so ein unsicheres und damit völlig unnützes Dienst-Datenpad!

  • Mal langsam. Wer hat Drohungen gegen deine Familie ausgesprochen? Wir sicher nicht. Damit macht man keine Witze. Uns geht es nur darum, dass du es vielleicht mündlich beim nächsten Treffen hättest anbringen können. Das wäre lustig gewesen. Drohungen machen dagegen keinen Spaß. Das Gespräch hatten wir doch schon. Und ein versiegeltes Datenpad bekommen Agenten, wenn sie ihren ersten Auftrag abgeschlossen haben. Ist jedenfalls bei der einzigen Agentin der ersten Generation der Fall, die noch bei der Arbeit ist.

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • R O L L E N S P I E L:

    Einer der Zwillinge streckt die Hand nach seinem Datenpad aus und der andere nimmt ihn in den Arm und wiegt ihn wie ein Kind. Eigentlich ironisch, wenn man die Altersunterschiede bedenkt.

    Gib es ruhig hier. Wir kümmern uns darum.

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal findet das nicht ironisch, sondern kameradschaftlich. So nimmt er die Geste dankbar an und legt einen Arm um das Kerlchen. Der Zwilling - Danyal weiß wieder mal nicht, welcher das nun ist - kann Danyals beschleunigten Herzschlag spüren. Dem anderen überlässt er das Datenpad mit einer gewissen Hilflosigkeit und Resignation. Er fühlt sich wie ein Trottel, weil er in jede aufgestellte Falle mit beiden Beinen springt, vor allem aber ist er verzweifelt vor lauter Sorge um seine Eltern.

    In jede Falle ... Danyal blickt von einem zum anderen.

    In zwei Tagen wollen sie mich hier abholen und in eine Strafkolonie verfrachten. Wir könnten ihnen eine Falle stellen. Ihr stattet mich mit einem Sender aus und ich lasse mich mitnehmen. Ihr verfolgt das Ganze und lauert ihnen mit einem Haufen Verstärkung an einer geeigneten Stelle auf. Dann wissen wir, wer sie sind und welcher Mittel sie sich bedienen, welche Wegstrecken sie nutzen und so weiter.

  • So lange warten würde ich nicht, vor allem wenn wir keine Ahnung ob ihrer Masse und Ausstattung hätten. Sie werden sicher auch nach Sendern suchen. Sich nach dem Zeitplan des Angreifers zu richten, ist nie eine kluge Entscheidung. Oder siehst du das anders?

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • Den Sender kann man unter die Haut spritzen, die sind heutzutage winzig. Ich vermute eher nicht, dass sie mit irgendeiner Masse an Leuten anrücken und das Anwesen belagern ... sie spekulieren darauf, dass ich freiwillig mitkomme, da sie meine Familie als Druckmittel besitzen. Traut ihr euch zu, den Großwesir so zu informieren, dass niemand sonst es mitbekommt? Mir ist das ja anscheinend nicht möglich. Er wird entscheiden, ob er seine Energie darauf verwenden wird, mit mir die Spur zu verfolgen, oder wie sonst zu handeln ist.

  • Wer denkst du, hat diese Methoden entwickelt, und hat entsprechende Aufspürmethoden dafür? Die bessere Möglichkeit ist es, dich und deine Familie direkt unter den Schutz zu stellen. Dann bekommst du ein versiegeltes Pad. Wir können aber auch unseren Onkel anrufen, wenn dir das lieber ist.

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • Wer redet von unter Bewachung stehen. Ein Wort und du bist tabu. Genau wie deine Familie. Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, auf welchen Ebenen wir uns befinden. Du kennst vielleicht Siegel. Es gibt nicht nur welche für Pads oder Dokumente oder Dateien, sondern auch für Blutgeborene. Willst du dennoch den Großwesir beim Regieren unterbrechen?

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • Siegel für Blutgeborene? Wie soll das denn funktionieren? Vielleicht wäre es passend, wenn wir den Großwesir um Rückruf bitten ... dann wird er nicht aus einer Sitzung gerissen oder was man als Großwesir eben so tut. Aber wir sollten ihn informieren, ja. Wenn jemand meine Familie als Druckmittel verwendet und mein Dienst-Datenpad für jedermann offen liegt, kann ich nicht mehr vernünftig arbeiten. Es kann nicht im Interesse von Jaavid Gried sein, dass seine Agenten von irgendwem stillgestellt werden, und er davon keine Mitteilung erhält.

    R O L L E N S P I E L:

    Im Zweifelsfall muss Danyal eben eine weitere Rüge über sich ergehen lassen. Im Vergleich dazu, was andernfalls seiner Familie drohen könnte, ist das ein geringer Preis.

  • Oder er erwartet, dass du deine Probleme selbst löst mit den Mitteln, welche vor Ort sind. Aber gut, ruf ihn halt an. Oder wir tun das. Es ist allerdings erstaunlich, wieviel Aufwand für Agenten betrieben wird. Wenn man bedenkt, dass von dreißig Agenten eine einzige noch im Dienst ist. Wahnsinn.

    Von zweifelhafter Abstammung.

  • Doch wohl mindestens zwei? Oder zähle ich nicht?

    R O L L E N S P I E L:

    Die Frage meint Danyal ernst, einigermaßen pikiert. Er findet doch, dass er sich nach seinen Möglichkeiten nach Kräften engagiert und dabei wenig Rücksicht auf sich selbst nimmt.

    Wer ist der weibliche Agent? Abgesehen davon möchte ich mich, was die Sicherheit meiner Familie betrifft, nicht auf Spekulationen verlassen. Das ist ganz sicher kein Problem, was ich alleine lösen kann, ohne sinnvoll nutzbares Datenpad. Falls doch, möchte ich gern mal hören, wie ich das anstellen soll.

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