Am Abend - es hat den ganzen Tag bereits unruhigen Wellengang gegeben, was bei einem hier vorherrschenden Tagesklima schon auffällig ist - wird Danyal Khaye ins Büro von Atash Thadiya Avahti gerufen. Die ältere Frau Anfang Fünfzig ist ziemlich kurz gewachsen und besitzt deutliche Hasenzähne unter ihren müden braunen Augen und grauschwarzen spröden Haaren, doch sie hat den Ruf eiserner Diziplin und Unnachgiebigkeit behalten. Als Stabsoffizierin des örtlichen Arshams ist sie vor allem für die Ausbildung zuständig und wie die meisten der hiesigen Offiziere Teil der Marine gewesen, bevor sie in den höheren Dienst versetzt wurde. Mit ihr hatte Danyal nie zu tun, denn eigentlich steht sie etwa sieben Stufen über seinen Vorgesetzten, so dass es verwunderlich, dass sie ihn überhaupt hierher in ihr kleines Büro in einer der in die Grottenaußenwände gebauten Arkologien bestellt hat, dessen einziges hervorstechendes Merkmal ein fantastischer Ausblick durch eine Fensterwand auf das betriebliche Treiben des Marinehafens ist.
Wie in der Hegemonie üblich salutiert sie mit der Faust über dem Herzen - da sie Linkshänderin ist mit der Linken - bevor sie dem Parshan Tee, Orangensaft und Wasser sowie einen Sesselplatz anbietet. Wie es zwischen Blutgeborenen üblich ist, hat sie ihn natürlich von Anfang an geduzt, und erwartet das auch im Gegenzug - formelle Ansprachen sind etwas für Barbaren.
Nimm doch bitte Platz. Wir haben über deine politische Zukunft zu sprechen.