I Der Untergang
Die Futunische Hegemonie liegt im Sterben. Das mag sehr dramatisch wirken, aber es geht dabei in erster Linie um die Verfassung des Gesellschaftsaufbaus, nicht um Nation, Kultur oder Völker. Ironischerweise stirbt sie an ihrem Erfolg. Die Futunische Hegemonie diente in erste Linie dazu, die Futunische Zivilisation nach Ende des Großreichs zusammenzuhalten. In den darauf folgenden fast 1500 Jahren hat sie fünf existenzbedrohende Krisen überlebt. Dabei hat sie die einst zentralistische Struktur gegen ein Konzert von Kräften, Staaten und Konzepten ausgetauscht. Über diesen Zeitraum wurden Energien kummuliert, die nicht mehr zu beherrschen sind.
Dabei spielt auch die Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Die Freiwirtschaft ist sehr gut darin, wirtschaftliche Unterschiede zu unterbinden und Vermögen zu begrenzen. Sie ist absolut ungeeignet dafür, mit Investitionsflauten umzugehen. Das Geld durch Investition im Ausland aus dem Kreislauf zu entziehen, wäre ähnlich fatal. Die militärische Aufrüstung ist nicht mehr als Kitt, um ein Leck notdürftig noch einmal zu schließen. Moderne Verwaltung und geregelte Abläufe sparen selbst dabei Ausgaben. Durch Modernisierung und Technisierung hat sich ein enormer Überhang angespart, der reinvestiert werden muss, bevor er nach den Regeln der Freiwirtschaft wegfällt. Das ist das Loch im Käfig.
Die Futunische Hegemonie ist nichts weiter als ein Käfig, der die verschiedenen Kräfte davon abhält, ihre seltsamen Vorstellungen an einer Welt auszulassen, die ihren Vorstellungen von kultureller Kontrolle, Verfremdung und Korruption von gesellschaftlichen Normen nicht gewachsen wäre.
II Die Gefahren
Die Probleme für die Welt sind subtiler als reine Agression. Da geht es um die Fälschung all dessen, was nicht Naturgesetz ist, um die Verfälschung und Verdrehung aller Kulturgüter, bis alles verlogen und erdacht ist. Was wird aus der Welt, wenn alle Geschichte nicht mehr als Prosa ist, deren man sich nicht sicher sein kann?
Was wird aus einer Welt, in der jeder Einzelne von einem Tag auf den anderen nur als soziales Experiment Mittel und Wege erhalten könnte, um das Leben vieler anderer nach seinem Gutdünken umzugestalten? Wie viele könnten wirklich der Versuchung widerstehen?
Was wird aus einer Welt, in der jeder Wert unberechenbar und fließend ist?
III Reform
Doch es muss nicht zu einer solchen Freisetzung der Kräfte kommen, wenn der Großwesir versucht, sie in andere Formen zu pressen. Doch trotz all seiner scheinbar ungehinderten Ausübung von Einfluss und Kontrolle ist seine Regierung nicht so sicher, wie es den Anschein macht. Was kann ein einzelner Mann mit wenigen Mitarbeitern gegen eine Fraktion ausrichten, wenn diese etwas wirklich will? Und er kann auch mit seinen Versuchen scheitern, etwa wenn er versucht, die Fraktionen kleiner und kontrollierbarer zu machen, doch mit nur weiteren unbeherrschbaren Bausteinen zu enden.
Kommentare