Danyal freut sich, dass die Ausbildung doch nicht so am offiziellen Ziel vorbeiläuft, wie er zwischendurch befürchtet hat. Was ihn umtreibt, ist ein individuelles Problem, wenn man es denn als solches bezeichnen möchte.
Ich finde den Ansatz der Stiftung lobenswert. Wir können nicht alle gleich sein. Jeder Blutgeborene, wie vermurkst er auch ausfallen mag, ist letztlich ein Geschenk der Götter und hat eine Aufgabe zu erfüllen. Das darf man ihm nicht verwehren, auch wenn einige nicht dazu geeignet sind, sich frei in der Gesellschaft zu bewegen.
Gibt es eigentlich die Möglichkeit der Rehabilitation? Also wenn Kriminelle ihren Dienst eine bestimmte Anzahl von Jahren verrichtet haben, dass sie ihre Schuld im Dienst an der Hegemonie getilgt haben und eine zweite Chance bekommen?
Und was hat es mit dem Massaker auf Jiklà auf sich? Was ist dort geschehen, dass die Parshans dort außer Kontrolle gerieten?
Die Dynamik von solchen Ereignissen ist Danyal unheimlich. Als kontrollierter Mensch kann er sich nicht vorstellen, wie alle gleichzeitig ihre Vernunft und Menschlichkeit über Bord werfen und zu einer gewalttätigen Masse werden können. Vielleicht wüsste Ghazi die Antwort.
Aber letztlich ist ein Parshan genau dazu ausgebildet: andere Menschen auf Befehl unschädlich zu machen. Gewalt ist ihr Handwerk, die Durchsetzung der Interessen der Hegemonie ihre Pflicht. In ihnen allen steckt dieses Potenzial und auch der Wille, sonst hätten sie den Beruf nicht ergriffen.
Instinktiv möchte Danyal glauben, dass er bei einem Massaker nicht mitmachen würde, doch die Parshans auf Jiklà waren sicher auch gute Männer. Wenn sie es nicht schafften, sich dem zu entziehen, wie kann er dann annehmen, besser zu sein?