Beiträge von Gilgamesh

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    Wenige Stunden später wird er wenig sanft durch den Wecker geweckt, doch draußen scheint das Wetter keinen Deut besser geworden zu sein. Eher scheint es nunmehr gefährlich zu sein, selbst zum Flugzeug zurückkehren zu wollen. Daneben findet er eine Nachricht des Großwesirs auf dem Datenpad, doch bitte bei nächster Gelegenheit Xaxai Anwar zu kontaktieren inklusive der entsprechenden Kontaktdaten. Die Nachricht spricht ebenfalls davon, dass eine Rückkehr zum Flugzeug unter den aktuellen Umständen zu gefährlich für Danyal wäre und sich daher die Missionsparameter ändern würden, weil der Zeitplan nicht gehalten werden könnte.

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    Der Flughafen, das Gelände und das Wetter sind ein wenig wie das Land, in dem sich Danyal nun befindet. Das Stiefkind unter den futunischen Reichen ist Hatha mit dem Notwendigen abgespeist worden. Der Flughafen erfüllt also seinen Zweck, hat aber sonst wenig Extrakomfort zu bieten. Auch die Einheimischen sehen sich offenbar nicht geneigt, dieses Mehr von sich aus zu leisten. Das Betongebäude hätte in einem anderen Land sicher einen besseren Namen, hier hat es erkennbar gar keinen, weswegen "Betongebäude" wahrscheinlich die übliche Bezeichnung ist. Es ist zwischen den anliegenden Werk- und Lagerhallen ein fester Bau ohne besondere Fassade, eher trist, wenn man den Hang zu bombastischer Architektur und Gärten im Kernreich denkt. Kein Zeichen von Armut, aber mehr eine Hinnahme als eine Repräsentation.

    Der Sturm ist dazu die Note "Nimm mich wie ich bin, ich kümmere mich nicht, wie es dir gefällt", welche zu großer Wahrscheinlichkeit den mürrischen Umgang zwischen Hatha und der Hegemonie beschreibt. Ein tropisches Paradies im Nirgendwo mit recht wenig Paradiesstimmung und allgemeiner Lethargie. Die hier stationierten Angestellten sind wahrscheinlich alle strafversetzt worden ins Nirgendwo; also hierher. Entsprechend verrichten sie ihre Arbeit ohne die meisten Leute überhaupt anzuschauen. Eine müde Frau Ende Dreißig mit bereits ergrauenden Haar weist Danyal ein Zimmer zu, in dem er ein paar Stunden bleiben könne. Sie schaut dabei einen Punkt hinter seinen Augen an, kein Erkennen in ihrem Blick bezüglich Uniform oder Frisur.

    Das Zimmer selbst ist absolut charakterlos, also noch unsagbarer als Intensivstationen oder die Stuben in Tzaris, wo man zumindest die kleinen Macken der Parshans immer toleriert hat. Die Schlichtheit ohne Schäbigkeit hat etwas von einer Kulisse, einheitsfarben in einem hellen Braunton, welcher am Raum zu kleben scheint wie Reste in einer nie geputzten Toilette, dabei jedoch geruchlos und geschmacklos. Geschmacklos ist allgemein eine gute Beschreibung. Nicht mal Tote würde man in einem derartig leblosen Mausoleum bestatten.

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    Erst ein heftiges Geruckel und die Lautersprecherdurchsage des Piloten holen ihn aus seiner Schlafphase. Offenbar befindet sich Hatha am Rande eines Sturmgebietes, was die Landung erschwert. Dennoch gelingt es dem Piloten das Flugzeug im regengepeitschten Othan zu landen, auch wenn einige Passagiere bereits deutliche Panik erkennen lassen. Auf Grund des Sturmes erhöht sich die Aufenthaltsdauer in Othan auf sechs Stunden, weswegen den Passagieren, die weiterfliegen wollen, die Unterkunft in einem der Betonbauten am Rande des Flughafens angeboten wird oder sie diese Zeit zur freien Verfügung haben - wie auch immer man diese in einem ozeanischen Tropensturm gescheit verbringen will.

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    Nach einer gründlichen Suche findet Danyal nur einen Bauern Ende 70 an der Mauer von Solaman, der diesen Namen trägt. Da niemand in der Hegemonie den gleichen Namen tragen sollte - auch wenn das in der Praxis schwer zu kontrollieren ist - handelt es sich offenbar um eine Tarnidentität.

    Kurz darauf werden ihm ein Hirsebrei mit Vanille, Zimt und Honig gebracht, allesamt zuckerersetzende Süßungsmittel. Dazu kommen Küchlein, die ebenfalls statt mit Zucker Honig beinhalten und ansonsten mit diversen Früchten gefüllt sind. Da bleibt dann noch der Fruchtzucker, weshalb Danyal auf diese natürlich auch verzichten kann. Das Wasser ist auch still. Währenddessen füllt sich der Hauptteil des Flugzeuges langsam mit Stimmen, die neben dem üblichen Hochfutunisch auch Chinopisch und den lehimischen Zungenschlag beinhalten. Ein kleines Kind beharrt trotz der abwehrenden Worte seiner Mutter darauf, Faantir Gried am Flughafen gesehen zu haben.

    Danyal hat genügend Zeit das Essen zu beenden oder eine andere Speise zu wählen, bevor das Flugzeug Richtung Hatha abhebt. Die Flugzeit dorthin wird etwa noch einmal genau die gleiche Zeit in Anspruch nehmen wie der Flug von Persuna nach Diyarasu. Draußen ist es inzwischen dunkel. Nun, es wäre dunkel, wenn Diyaraus nicht wie ein Leuchtfeuer aus künstlichem Licht die Nacht zum Tag machen würde.

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    Nachdem der Shaikh sich mit einem Hinweis auf das Recht auf freie Meinungsäußerung verabschiedet und das Flugzeug nach dem Stillstand verlässt, wird Danyal vom Flugpersonal angeboten, entweder in einen durch einen Vorhang abgetrennten Bereich zu wechseln oder seine Sitzreihe zu behalten. Und die strenge, mit harten Zügen ausgestattete Hauptbegleiterin bequemt sich dabei, die Frage nach dem Essen aufzuwerfen: Vegetarisch, süß, scharf oder deftig? Zwar ist seine Zuteilung an Bord, aber wie allen Gästen soll Danyal beim Reisen ein Mehr an Service geboten werden - wenn man bei vorgekochten Fertiggerichten davon sprechen kann.

    Mir persönlich ist das relativ egal, da Islam Futuna nach dem Entfernen anderer außer unseren eigenen Religionen aus dem Spielbetrieb keine Rolle spielt und Renzia recht weit weg ist und in der Beschreibung von Diyarasu relativ unwichtig erscheint. Mal sehen, was der Rest sagt, aber ich glaube, es interessiert auch sonst kaum einen.

    Update dazu: Ich habe es auf dieses WE verkürzen können. Das heißt, dass ich Samstag morgen sichere und dann dieses WE wohl keine Beiträge erhalten bleiben. Umzug "sollte" Montag abgeschlossen sein, aber ich würde es nicht beschwören wollen.

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    In diesem Moment ertönt das Rufsignal der Tür und eine dunkle Stimme ruft.

    "Agent Danyal Khaje, ich bin hier um dich abzuholen."

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    Hinter einigen Schränken findet Danyal eine Mappe, die eng zusammengeheftet ist, eine Fotografie eines Elefanten mit einer Schussverletzung am rechten Stoßzahn, einen alten Kaugummi, sieben Klammern und eine tote Datentafel. Hinter einer der Wände ertönt ein beständiges Klicken wie von einem großen mechanischen Tausendfüßler, wenn man das Ohr dagegen presst. In einem der Räume hat man seit Jahren nicht mehr gelüftet und die abgestandene Luft riecht nach ranzigem Papier. Ansonsten befindet sich niemand in der Unterkunft. Außer natürlich einer Menge Kameras.

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    Im ersten Moment erhält Danyal nur die üblichen Informationen, die er sonst auch immer bekommen hat inklusive Tausender Spekulationen bezüglich der Herkunft des Namens und der Bedrohung an sich, dann wird ihm auf einmal ein neuer Text unter einem anderen aufgespielt, so als wäre der alte Text fehlerhaft und müsste überschrieben werden. In diesem wird Saredash als von der Akademie von Persuna finanziertes Projekt angegeben, um die Hegemonie gegen eine künstliche Gefahr zu einigen, bei der leicht beeinflussbare Individuen bei der Bildung noch als Schulkinder ausgewählt wurden, um dann für den Todeskult indoktriniert zu werden. Die ausgewählten Mordziele wären ebenfalls nicht zufällig, sondern besonders aufmüpfige und störende Individuen, aber auch oft Gegner in anderen Fraktionen.

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    Danyal zur Verfügung steht eine große Auswahl an elektronischen Werken, die er sich auf sein Pad laden kann, vor allem Belletristik, Krimis, wissenschaftliche Werke und politisch-philosophische Anschauungen. Dazu kommen einige physische Werke vor allem spiritueller und wissenschaftlicher Natur und Abhandlungen über kulturelle Strömungen. Wahrscheinlich könnte man hier auch den Großteil der öffentlichen Bibliothek der Akademie herunterladen und im Wissen geradezu ertrinken.

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    Damit findet sich Danyal wieder allein in seiner Unterkunft zurück, während draußen bis auf ein paar Feierrufe von jenseits der Mauer Ruhe einkehrt. Selbst in den nahen Regierungsgebäuden scheint wenig zu geschehen. Allein ein alter Mann schreitet die Straße mit einem Außenstaubsager entlang, um die Wege von Unrat zu befreien. Ansonsten ist der Morgen gewohnt sonnig. Gegen Mittag dann trifft die Lieferung der Stiftung Persuna mit dem von Danyal bestellten Essen ein, das innerhalb seiner zugeteilten Portionen liegt. Abhängig von seinen Wünschen ist es bereits auf Hausmannskost zubereitet oder nicht.

    Das Portal samt Inhalten wird am Ende des Jahres von einem Webspace innerhalb des Hosterangebots auf einen anderen umziehen, da der alte unmittelbare Betreiber nicht mehr zur Verfügung steht. Dabei kann das Forum kurzzeitig nicht erreichbar sein. Vielleicht kann auch dem neuen Raum auch endlich das Zertifikat richtig geladen werden.

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    Es dauert nicht lange bis die Studenten dann das Haus wieder verlassen ohne wirklich irgendwas zu tun. Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass sie seine relative Anwesenheit dann schlicht als zu störend empfanden und so lieber woanders ihr Glück versuchen wollen. Kurze Zeit später erhält Danyal auf seinem Pad die Anfrage der Sicherheit, ob ein Wachhabender kurz mit ihm über die beobachteten Einbrüche sprechen könnte. Dieser würde dann innerhalb der nächsten dreißig Minuten eintreffen.