Beiträge von Hatha

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    Im Vergleich zum Rest der Hegemonie hat Hatha mit dem Problem der Fettleibigkeit zu kämpfen, die durch die Bestechungsgelder und die relativ geringe Beschäftigungsquote ermöglicht wurde. Mit dem Angleichen an die Hegemonie fallen nun doch auch Gelder weg und so steigt die Nachfrage nach Beschäftigung, aber das Problem bleibt bestehen. Entsprechend versucht die Regierung nun Ansätze zu schaffen, aus dem Zustand auszubrechen. Dazu gehört auch die Organisation diverser sportlicher Wettkämpfe.

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    Für den offiziellen Besuch des Ashantirs ist alles vorbereitet. Es herrscht eine gewisse Anspannung, denn noch nie hat das Staatsoberhaupt des Kernreichs, also keines überhaupt, einen Fuß auf Hatha gesetzt. Entsprechend werden ziemlich große Erwartungen sowohl in den Besuch als auch die Offiziellen gesetzt. Das ist bei diesen auch endlich angekommen und so üben sich diese seit Tagen in Meditationsübungen.

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    So seltsam es auch sein mag, so hatte auch Hatha eine Festwoche. Diese wurde mit einem großen Wettfischen und anschließenden Fischessen begangen. Danach konnte man tagelang keinen Fisch mehr ertragen. Wenigstens gab es durch die verbesserten Beziehungen auch Köstlichkeiten aus dem Rest der Hegemonie. Und auch eine einträgliche Menge von Touristen. Und leider jede Menge Traumdeuter, die auch die Festtage rituell auseinander nahmen.

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    Die Traumdeuterbewegung hatte sich nunmehr gespalten. Da waren Leute, die wollten einfach nur Geschichten erzählen. Manche gar durch Theater und Film. Zwar gab es keine wirkliche Filmindustrie auf solch abgelegenen Inseln, aber viele schnitten ihre Filme selbst und veröffentlichten sie im Netz. Andere spielten gar Träume nach. Die letzten beiden Gruppen waren in ihrem Ziel gespalten. Die einen versuchten sich weiter an der Alptraumforschung und sahen Alpträume als Ergebnis von Warnungen und Zeichen. Die letzten wollten lieber den Menschen Hoffnung geben und schöne Träume durch positive Erlebnisse kreiieren.

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    Die Bewegung der Traumdeuter stand unter scharfer Beobachtung durch das Wesirat für Kultur, denn immerhin ging es hier um eine mögliche Sekte - und was aus Lehim mit der Vorbotenbewegung kam, war auch nicht gerade eine Bereicherung für die Hegemonie, auch wenn man da noch geteilter Meinung sein konnte. Diese religiöse Strömung versuchte, Träume im Sinne der Götter zu deuten. Und hatte eine seltsame Faszination mit dem Ozean, dessen Ebbe und Flut mit Traumphasen in Verbindung gesetzt wurde. Und auch diversen Alpträumen. Denn manche Leute waren einfach nur von Horror fasziniert.

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    Immer mal wieder verirren sich auch Spinner auf die Inseln, um den angeblichen Geheimnissen und Schätzen nachzuforschen, die großteils nur dem gelangweilten Geist der mitten im Nirgendwo lebenden Bewohner ist. Einige dieser sind jedoch erschreckend real und durchaus nicht ungefährlich, wie eine Kluft, welche bis in geflutete Höhlen mit Strömungen hinunterreicht, in welchen die Dummen ertrinken. Oder ein quallenverseuchter Strand, die sich in der Bucht davor sehr wohl zu fühlen scheinen. Der Strand ist wie aus einem Reisekatalog und absolute menschenleer. Ausschläge, Entzündungen, Atemnot, das verspricht das schwabbelige Getier.

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    Auch auf den Inseln gibt es einfach nur irrsinnige Megalomieprojekte, wie den Plan, die Hauptinseln mit einer Brücke zu verbinden, was nicht nur wahnsinnig teuer wäre, sondern vor allem technisch unmöglich. Oder das Terraformprojekt um Gebirge abzutragen und Land zu gewinnen. Aber Landgewinn funktioniert so eben nicht. Das letzte Projekt sind die schwimmenden Städte, welche an sich möglich wären, aber nicht am Rand des offenen Ozeans, wo Hatha liegt, vernünftigt sind. Und natürlich auch technisch so teuer und materialaufwendig, dass es nicht wirtschaftlich wäre. Viel erfolgversprechender sind da die Algenfarmen für den Nahrungszusatz bei Mensch und Tier.

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    Man begeht das Fest der sinkenden Muscheln, bei dem am Strand gefundene Muscheln symbolisch mit den Sorgen und Ängsten der Inselbewohner gefüllt und dann im Meer versenkt werden. Erstmals seit langem nehmen auch zahlreiche Besuche von außerhalb an den Feierlichkeiten teil. Danach werden zahlreiche Festessen mit Hummer, Muscheln, Fisch und Gemüse veranstaltet, um die neue Sorglosigkeit auch angenehm angehen zu können.

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    An anderen Orten geht das Leben sichtlich unbeachtet von den Umwälzungen. Sei es die Muschelernte im Südosten, der Anbau von Mais, Reis und Hirse in den höheren Lagen oder die seltsame ständig neu grassierende Rattenplage auf einer der kleineren Inseln. Der Alltag ließ sich eben nicht einfach austricksen. Auf der anderen Seite war eine gewisse Routine auch nötig, um die Menschen nicht völlig zu entwurzeln. Dafür brauchte es schon etwas Außergewöhnliches und so Gewaltiges, um selbst den ruhigsten Bewohner Hathas aus seinem Tagwerk zu reißen. Aber es war natürlich völlig ausgeschlossen, dass sich so ein Anlass finden konnte.

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    Es beginnen die Planung für die Anlage der Marinebasis. Dafür werden neben den größten Städten, welche über Tiefwasserhäfen und geeignete Buchten verfügen, auch die Verlagerung desselben auf eine der kleineren Inseln, gerade um den Alltag weniger zu stören, auch wenn erhebliche Sammlungen ziviler Arbeitskräfte von Nöten wären. Daher ist die Regierung Hathas selbst eher für die Lage in einer der größeren Städte. Das Mehr an Wirtschaft und Lebendigkeit soll nun auch nicht gerade den recht verschlafenen Paradiescharakter der Inselgruppe gänzlich aufheben. Auch wenn man Touristen nicht schätzt, wie das in Lehim der Fall ist, macht die relative Abgeschiedenheit mit der belassenen Natur auch einiges an Reiz für die Bewohner aus.

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    Interessanterweise scheint auch die Jugend nun etwas von der Aufbruchsstimmung mitbekommen zu haben und Kleinstunternehmen wachsen wie Pilze aus dem Boden. Am seltsamsten ist dabei die Schneckenfarm, auf der im Riffmeer Meeresschnecken für den Verzehr gezüchtet werden. Das mag seltsam abwegig sein, aber es gibt dann doch erstaunlich viele reiche Gourmets, die Meeresschnecken von isolierten Inseln für eine Delikatesse halten. Und so verkaufen sich eben Schnecken.

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    In Besiegelung des Schicksals erlaubt die Regierung nunmehr auch Tiamat die seit dreißig Jahren geplante Exploration möglicher Rohstoffe in Kooperation mit Oritansh. Aber niemand erwartet davon irgendwelche großartigen Ergebnisse. Oritansh ist ja sowieso mehr an den seltsamen Muscheltürmen zwischen den Hauptinseln interessiert, die von den Einheimischen seit jeher als Wächter und tabu verschrien sind, aber wenn man nun alles über den Haufen wirft, dann kann man das auch damit tun. Wird schon nichts bei raus kommen.

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    In der neuesten Annäherung an das Kernreich gibt Hatha entscheidend nach und genehmigt den Bau einer futunischen Marinebasis in Harabeth. Das öffentliche Echo ist irgendwo zwischen schwacher Zustimmung und Lethargie angesiedelt. Im Endeffekt ist das nunmehr logische Konsequenz der Entwicklungen. Einige Bürgern äußern gar die vorsichtige Hoffnung, dass damit ein gesünderes Verhältnis in der Hegemonie und mehr Stabilität erreicht werden können. Und einige arbeitslose Jugendliche verbleiben mehr auf Hatha, wo es jetzt mehr Arbeitsplätze gibt.

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    Die industrielle Basis in Hatha war verschwindend gering. Bis auf die Fischverarbeitung und elektronischen Hausbedarf war nichts vorhanden. Bei der geringen Bevölkerung zwar wenig verwunderlich, vermochte das jedoch eine deutliche Verringerung der möglichen allgemeinen Wohlfahrt bei schlechten Anbindungen, mangelnden Rohstoffen und Wettereinfluss hervorzurufen. Allerdings war in all den Jahrzehnten eine solche Entwicklung von Alternativen immer behindert worden. Also war nicht zu erwarten, dass sich Besserung einstellte.

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    Diese Woche begann mit der Wahl neuer Bürgermeister in Othan, Harabeth, Jinin und Sebet, den vier Städten des Landes. Wenig überraschend vermochten sich die bisherigen Kandidaten oder deren ausgewiesene Nachfolger durchsetzen. Nur einmal in den letzten dreißig Jahre hatte es bei solchen Wahlen besondere Überraschungen gegeben. Aber bei all den konservativen Einstellungen, die man auf Hatha hegte, plumpe Korruption war dann doch zu offensichtlich, um noch durchgehen zu können. Die verantwortliche Person durfte ihr Amt gegen eine nette kleine Zelle tauschen.

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    In Hatha beginnt die Festwoche. Zwar gibt es nicht viel Besonderes zu feiern, aber die Bewohner sehen dies vor allem als nationale Geste der Eigenständigkeit an. In der jüngsten Abkehr von der Konfrontation mit dem heiligen Land gibt es jedoch auch eine Menge futunischer Touristen, welche den Hathi ein wenig auf die Nerven gehen. Klar bringen sie Mehreinnahmen und Interesse, aber irgendwie war es doch eigentlich ihr Fest? Von Ausnahmen abgesehen bleibt der Kontakt jedoch weitgehend friedlich. Die örtlichen Medien veröffentlichen recht positive Berichte. Dank Aszanah sind diese dann auch schnell in der Hegemonie verbreitet. Vielleicht ergibt sich daraus ja etwas.

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    Die Untersuchungen der umliegenden Gewässer haben einen erhöhten Pegel an Quecksilberablagerungen festgestellt. Dazu kommen weitere Verschmutzungen durch Plastik. Da dergleichen eher weniger auf Hatha produziert wird, handelt es sich wohl um Abfälle, welche Meeresströmungen an die Küste getragen haben. Einige Verschwörungstheoretiker machen nun schon das neuerlich gute Verhältnis zur Hegemonie für diesen Schlag verantwortlich, doch die Mehrheit hofft eher darauf, dass diese Besserung hier eine Lösung finden mag, die man allein nicht parat hat.

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    Beim Angelwettbewerb werden in diesem Jahr die seltsamsten Fische gefangen. Das ist jedoch kein Anlass zum Staunen, sondern eher beunruhigend, da der Mensch die Natur und damit die heilige Schöpfung schon so durcheinanderbringen konnte. So gelingt es inmitten des Ärgers dem sehr seltsamen Kraken mit blassblauer Haut den Fang zu schnappen und zurück ins Wasser zu kriechen. So gibt es nichtmal eine frische Fischsuppe zur Feier des Tages.

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    Mit Unterstützung des Kernreichs mit einem Großaufgebot von Tempelgarde, Assassinen und Konzertruppen von Tiamat werden die drei verdeckten Zellen von Saredash ausgehoben und unschädlich gemacht. Damit endet auch ein erheblicher Teil verschwundener Ressourcen wie bei der Regierung, die damit aus der Situation in jeder Hinsicht Gewinn zieht. Dabei wird auch eine seltsame Frau gesehen, die völlig in Rot gewandet war und unter dem Einfluss von Substanzen fast das gesamte Aufgebot der Tempelgarde benötigte, um niedergerungen zu werden, dann jedoch an einer Nebenerscheinung der Drogen in die Bewusstlosigkeit abdriftete, aus der sie noch nicht wieder erwacht ist.

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    In der rostroten Laube, einer kleinen Kneipe an der Küste Hathas mitten im Nirgendwo, versammeln sich traditionsgemäß die Anführer zahlreicher Schmuggler. Entgegen aller Tradition werden sie dabei jedoch von futunischen Parshans erwartet und festgenommen. Damit hat Hatha selbst dem bisher geduldeten Schmuggel die schützende Hand entzogen und sich auf die Seite der Hegemonie gestellt. Auch die entsprechende Entlohnung ließ nicht lange auf sich warten: Drei Industriestandorte für Schiffbau, Konservenfabriken und Wetterforschungen wurden mit Material, Geld und Personal versorgt, um einen erheblichen Zuwach an Arbeitsplätzen zu bieten.