Beiträge von Phönixdynastie

    R O L L E N S P I E L:

    Eine Gruppe von sieben Männern und Frauen stürmt in den Saal durch die Tür hinter Ishri. Sie alle tragen erstaunlich gut geschnittene Uniformen - Danyal erkennt sie auf Grund seiner Ausbildung als die der Phönixdynastie - und verteilen sich im Raum. Ein älter Mann mit bereits ergrauenden Haaren, kaum größer als ein Kind, aber deutlich drahtig, über dessen rechte Wange bis zum toten Auge darüber eine Messernarbe verläuft und dessen anderes erstaunlich helles Blau erkennen lässt, ruft mit befehlsgewohnter Stimme aus:

    Ich bin Atash Vanesh al-banabi und verlange zu wissen, was hier vor sich geht.

    R O L L E N S P I E L:

    Sein Gesicht verzieht sich als er von Zaina Bel-Hak zu Ishri starrt, wobei man erkennen kann, dass einiges von dem Muskelgewebe in der rechten Gesichtshälfte auch nicht verheilt ist, da sich dort kaum etwas ändert. Seine nächsten Worte richtet er an Ishri.

    Wer immer du auch bist, nimm die Waffe herunter und händige sie mir aus. Bis auf Assassinen ist es Angehörigen der Parshans versagt, letale Waffen zu führen. Und du bist eindeutig keine Assassin. Oder willst du etwa gar den Tod einer solch verdienstvollen Person wie Zaina Bel-Hak herbeiführen.

    R O L L E N S P I E L:

    Ishri ist deutlich unbeeindruckt durch sein Auftreten und auch Zaina Bel-Hak hat ihre Haltung nicht geändert, aber Thar ist deutlich zusammengezuckt ob des Eintreffens der Einsatzgruppe. Der Atash lässt seinen Blick zu den Männern hinter dem Sofa schweifen. Verwirrung und Ärger prägen seinen Blick.

    Was macht ihr da am Boden hinter dem Sofa? Wer von euch ist Danyal Khaje?

    R O L L E N S P I E L:

    In gewisser Hinsicht ist die Operation bis dato kein Scheitern, denn wenn man genug Material und Personal aufwendet, kann bei den Größenverhältnissen auch die schlechteste Strategie nicht zwangsläufig ein Scheitern nach sich ziehen. Allerdings ist das menschliche Versagen ein erheblicher Prestigeverlust für die Fraktion, egal wie geschickt sich ihre Offiziere in militärischer Hinsicht verhalten haben mögen. Der Umgang mit den Zivilisten bleibt so mangelhaft, dass es keinen großen Gewinn darstellt, die Küsten unter Kontrolle zu bekommen.

    R O L L E N S P I E L:

    Am Nachmittag beginnt die militärische Intervention der Phönixdynastie auf den zu Jiklá gehörenden Inseln zur Beseitigung der Bedrohung durch Saredash. In gewisser Weise wirkt es wie der Versuch eines Riesen mit einer gewaltigen Hand einen Ameisenhaufen zu durchwühlen um nur Ameisen einer bestimmten Länge zu fangen. Die logistische Unterstützung leisten das Oberkommando durch Stellung der dritten Flotte - seit dem Beginn des letzten Jahrhunderts hat keine Fraktion mehr Marinestreitkräfte - und Tiamat durch ein paar Wettersatelliten zur Kommunikation und Bildaufklärung. In einer Darstellung vollendeter Kompetenz vermag es das Mandat die erste Massenpanik innerhalb von drei Stunden auszulösen, indem die Parshans kurzer Hand in alle möglichen Häuser stürmen ohne vorher Erklärungen abzugeben. Es wäre sicherlich dann eine erfolgreiche Strategie gewesen, wenn man gleich alle Bewohner der Küstensiedlungen festgesetzt hätte, um sie einzelnen zu befragen, aber die Strategie der Phönixdynastie besteht offenbar in der Befragung vor Ort ohne eine zeitliche Abstimmung, bei der das eingesetzte Personal weder ausreicht noch aller gleichermaßen für die Aufgabe geeignet oder geschult ist.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Gesandte der Phönixdynastie, Hiram al-banabi, ein elegant gekleideter und gepflegter Mann in den Dreißigern, blickt dem scheidenden Sprecher kritisch nach.

    Ehrbare Delegierte, die Phönixdynastie sieht es als ihre Pflicht an, für diesen Antrag zu werben. Es ist unsere Verpflichtung, das reinigende Feuer zu den Ketzern zu bringen, die Verlorenen zu richten und die Rettbaren zu bewahren. Führen wir diese Ketzer ihrer gerechten Strafe zu und bringen wir Jiklá wieder ins Gleichgewicht. Dies wird nicht nur dem Gebiet selbst Frieden und Wohlstand bringen, sondern auch das Shaikhan Lehim für unsere Sache einnehmen. Zur Erreichung des letzten Punktes beantrage ich zudem, dass die besiedelten Inseln nach der Befriedigung und Stabilisierung sowie dem Wiederaufbau evakuiert werden, da sie außerhalb unserer erleuchteten Heimat offenbar verloren sind. Diese Inseln sind besser im Besitz Lehims zu lassen. Die unbesiedelte Insel kann derweil dem Futunischen Oberkommando überantwortet werden, auf dass wir die Sicherheit und Präsenz in dieser Weltregion signifikant ausbauen können.

    R O L L E N S P I E L:

    Er nickt den Anwesenden gemessen zu und zieht sich dann zurück.

    Darüber sprachen wir gestern doch. Wir würden gerne unsere Drohnen testen. Und ich glaube nicht, dass ein paar fliegende Sonden in einer Staubebene die heilige Natur stören werden, aber das ist kein Problem. Die Erhöhung der Pacht ist dagegen schon eher seltsam. Wieso ist der Preis denn "schöner" und angemessen? Letztendlich könnten wir es auch bei einem Test in Banaba belassen oder uns an das hiesige Mandat wenden. Lediglich die gute Meinung von Orak Atansh und eine symbolische Entlohnung hat uns diesen Weg gehen lassen. War das ein Fehler?

    R O L L E N S P I E L:

    Seine dazugewonnene Zurückhaltung hat der Prinz damit wieder abgelegt. Er sieht sogar ein wenig ungläubig aus, seitdem er das "schöner" gehört hat.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Prinz salutiert ebenfalls.

    Atash Jaresh al-banabi, meld- äh ja, natürlich.

    R O L L E N S P I E L:

    Er fängt sich wieder, grinst jedoch verlegen.

    Ich bitte um Verzeihung, aber ich würde dann wirklich gerne den Vertrag sehen. Und dann können wir auch gleich meine Angelegenheit besprechen. Ich würde dann morgen wieder hier vorsprechen, um den Besuch meines Vat- äh von Afaslizo al-banabi genauer abzusprechen. Ist das in Ordnung für dich?

    R O L L E N S P I E L:

    Er blickt Safa abwartend an, sichtlich gefasster, auch wenn seine Ohrenspitzen noch leicht gerötet sind.

    Woher hast du bitte die Information, dass das zur Besiedelung geschehen sollte? Allein die Besiedelung ist doch nur eine militärisch begründete, strategische Notwendigkeit gewesen. Es wird nicht eben mal so ein ganzer Landstrich geweiht, weil sich Familien dort ansiedeln, wo Parshans stationiert wurden. Und was deine andere "Annahme" angeht, wie erklärst du dir dann die eindeutige Zugehörigkeit der Bewohner des Onak zur futunischen Zivilisation, obwohl kein Stück des Onak geweiht wurde sowie die Adminstration von Afaslizo al-banabi im Onak zusammen mit Tausenden anderen Futunen, weil die Oner keine eigene Verwaltung aufbauen wollen. Oder Khadesh, das absolut ungeweiht ist, aber dennoch eindeutig futunisch besiedelt ist. Auch Lehim ist nicht geweiht. Und denk an die Angehörigen der Hüterfamilien, von denen kaum eine in den Futunischen Reichen lebt.

    R O L L E N S P I E L:

    Sein Ton ist merklich abgekühlt und er redet nur sehr langsam, als würde er einem Zivilisten die militärischen Grundlagen beibringen müssen.

    Woher genau hast du diese Ideen denn? Den Verantwortlichen würde ich gerne sofort zur Rechenschaft ziehen. Solch dreiste Lügner sind so unfutunisch, dass ich persönlich ihre Ketzerei beenden lassen will, um sie zu lebenslanger Zwangsarbeit ohne Gnade ihn den solamanischen Giftgruben zu verurteilen.

    R O L L E N S P I E L:

    Er reißt sich sichtbar zusammen, nachdem er den letzten Satz faktisch gezischt hat.

    Ich mache dir keinen Vorwurf, ihr seid hier ja weit ab vom Schuss, da habt ihr sicher vertrauensvoll auf solch falsche Erzählungen gehört. Da hat dir jemand übel mitgespielt und es ist wohl am besten, wenn wir ihn wirksam und schnell für immer aus dem Verkehr ziehen.

    Ich kann dir nur sagen, dass Afaslizo al-banabi die meisten Parameter festlegen wird. Aber generell wird die Phönixdynastie darauf achten, auf eure Situation Rücksicht zu nehmen. Immerhin kann es nicht unser Ziel sein, eure Arbeit zu würdigen und dann zu behindern. Und ihr werdet mit dem Interesse anderer Fraktionen rechnen müssen, mal von den seltsamen Gestalten von der Stiftung, die ich vorhin erblicken musste, abgesehen. Hoffentlich kommt die Mahdia nicht auf die Idee, dies auch als Anlass für ein Treffen zu nehmen. In dem Zusammenhang kann man vielleicht die ausstehende Weihung anführen ohne welche die Mahdia hier keinen Schritt tun darf.

    Das ist gut, dann kann ich mich gleich davon überzeugen, ob alles für das Eintreffen von Afaslizo al-banabi bereit ist, damit dieser wiederum alles für den Empfang von Ashantir Yanshir al-banabi vorbereiten kann.

    R O L L E N S P I E L:

    Er lächelt verschmitzt.

    Nein, das ist kein Scherz. Der Allherrscher sieht es als gegeben an, Orak Atansh für seine jahrelangen Dienste angemessen zu entlohnen und er will dies gerne selbst erledigen. Natürlich muss sich Akash Afaslizo al-banabi dann vor Ort erst von allem überzeugen, um die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Aber ich bin sicher, dass die militärischen Gegebenheiten ausreichen. Niemand verlangt von Orak Atansh eine luxeriöse Unterbringung. Aber vielleicht werdet ihr danach die Mittel für eine solche haben, wenn euch der Sinn danach stehen sollte.

    Sehr gut, dann sind die wichtigen Dinge ja geklärt. Die Phönixdynastie würde sehr gerne einen Teil eures Grenzlandes für die Anlage eines Pilotprojektes zur modernen Grenzüberwachung erwerben, nebst Schulungseinrichtungen für die Beamten, die wir dann für den Dienst in der Hegemonie ausbilden werden. Dazu benötigen wir auch Flugrechte für unsere Drohnen und die Erlaubnis zur Begehung der Grenze auf der Innenseite. Siehst du da Chancen für eine Kooperation?

    R O L L E N S P I E L:

    Wenig beeindruckt lässt Jaresh den Blick über die doch eher trostlose Darbietung gleiten. Aber es ist besser als draußen in der Hitze zu sein. Und immerhin wird man hier schnell empfangen, so dass er der jungen Frau freundlich zunickt.

    "Masa an'nur [Gegenantwort zu Masa al'hrem], danke für den Empfang. Ja, das wäre gut. Je schneller wir die . . . illustre Gesellschaft hinter uns lassen, umso eher können die Streitkräfte hier für Ordnung und die Sicherstellung krimineller Elemente sorgen. Von daher geh nur voran, ich und mein Begleiter folgen dir gerne."

    R O L L E N S P I E L:

    Bei seiner Ankunft musste er sich doch glatt mit Personal von der Stiftung um die Parkplätze streiten. Was diese Aufschneider in einer Einöde wollen, ist ihm kein bißchen klar. Hier gibt es schließlich weder Ackerland noch groß etwas zu stehlen. Jaresh al-banabi ist ein hochgewachsener Mann in mittleren Jahren, dem man ansieht, dass er sich sportlich fit hält und der auch in eine Art Ehrenuniform gewandet ist. Sein schwarzes glattes Haar hält er kurz und die dunklen Augen schauen wachsam. Als Begleiter steht ihm ein Assassine zur Seite.