Beiträge von Stiftung Persuna

    R O L L E N S P I E L:

    Der Gesandte lässt sich beim Essen nicht abhängen, auch wenn er gemächlich isst, aber eben beständig.

    Ich habe kulturelle Eigenschaften immer für ein wenig künstlich gehalten, so von der Küche und lokalen Festen einmal abgesehen. Aber mit der Zeit stellte sich dann heraus, dass dies eine typisch alegonische Haltung ist. Wir sind also alle in unseren Eigenarten gefangen. Das ist übrigens ein guter Punkt um dich zu fragen, wie ihr hier mit Rückschritten umgeht. Wir sind uns sicher einig, dass dieser ominöse Fluch ein hanebüchenes Märchen ist. Habt ihr denn die Saboteure gefunden, die euch im Laufe der Zeit immer solche Katastrophen zugefügt haben? Anders ist das ja nicht erklärbar.

    Ich werde versuchen selbst an genug Informationen darüber zu kommen, aber wenn unsere Zusammenarbeit immer offensichtlicher wird und wenn ich dann noch nicht mit den Ergebnissen meiner Recherche bin, ist es ein Angebot, auf das ich dann gerne zurückkommen werde.

    R O L L E N S P I E L:

    Im Speiseraum angekommen, wartet bereits ein kleines Buffet auf die Beiden.

    Ah, Essen! Ich bin ein Freund der deftigen und würzigen solamanischen Küche. Auf das hier habe ich mich schon bei Beginn meiner Reise gefreut. Und natürlich werden wir dir jede Hilfe zukommen lassen, die angemessen ist. Wenn du magst können wir unsere Zusammenarbeit aber auch verschleiern, so sie der Stadt hinderlich ist.

    Und wer es nicht schafft ist dann wohl nur wie ein dummer Barabr, der es nicht besser verdient hat?

    Allmählich erknne ich dann doch den roten Faden.

    Also gut, dann werde ich eben jemanden mit der Suche in den Netzen beauftragen und mir von ein paar Parshans und den Bürgerrechtlern Zusammenfassungen erstellen lassen.

    Daraus sollten sich doch die wichtigsten Gesetze herauskristallisieren lassen.

    R O L L E N S P I E L:

    Inzwischen sind sie beim Oligarchensitz eingetroffen und ein Angestellter teilt ihnen mit, dass das Abendessen in Kürze im Speiseraum angerichtet ist.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Gesandte nickt zufrieden bei der Aussicht auf Essen. Solche bewegungsarmen Flüge machen immer so seltsam hungrig.

    Du könntest natürlich auch mich oder andere von der Stiftung fragen. Ich muss dich jedoch warnen. Wenn das bekannt wird, so kann sich das negativ auf deinen Ruf auswirken. Niemand mag Personen in der Hegemonie, welche die Wahrheit sagen, das ist unfutunisch direkt.

    Kannst du uns einen Überblick über das Wetter und die Landschaftsmerkmale in der Umgebung geben? Oft erfährt man aus den Erzählungen mehr verborgene Fakten als aus den bloßen statistischen Daten. Jedenfalls ist das unsere Ansicht bei der Stiftung. Die Akademie würde das bestimmt anders sehen. Aber der Mensch erkennt oft Sachen, die zu sehr Gefühl zu sein scheinen, als dass man sie in einen objektiven Bericht sich zu trauen einzubringen gedenkt.

    Ach verflucht.

    R O L L E N S P I E L:

    Während er weiterspricht, streicht der Oligarch reflexartig erst mit dem rechten Handrücken zweimal über die linke Schulter, danach mit dem linken Handrücken zweimal über die rechte Schulter.

    Ich muss die Blutgesetze lesen. Meine Ausbildung hat viel mehr Lücken gelassen, als ich jemals wieder zugeben werde.

    Gehe ich dann wenigstens richtig in der Annahmen, dass ich vom Wesirat für Kultur eine vollständige Abschrift der Blutgesetze bekommen kann?

    Leider nein, wie so viele schwachsinnige Regeln in der Hegemonie ist es letztendlich deine Aufgabe, dies selbst zu erledigen. Schließlich bist du nur würdig, wenn du aus dir selbst heraus alles erreichst. Wie auch immer das der futunischen Zivilisation helfen soll, wenn Kooperation, welche uns erst von den Barbaren abhebt, plötzlich verpönt ist. Aber da rennen du und wir von der Stiftung leider gegen Mauern, die höher als die von Solaman sind.

    Hm, dann hätte wohl das Mahdinat bei uns diese Kommunikation übernehmen müssen, tja, dass erklärt es wenigstens, auch wenn es die Situation nicht wirklich besser macht.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Oligarch seufzt leise.

    Ich werde Iskandaa damit beauftragen oder mir von ihm jemanden empfehlen lassen dafür. Nach meinem Briefwechsel mit dem Mahdinat und den heutigen Erlebnissen habe ich vielleicht nicht das nötige Fingerspitzengefühl, um dabei angemessen vorzugehen. Sie Situation muss ja nicht vorzeitig eskalieren.

    Nein, das ist Aufgabe der Hegemonialregierung. Bedenke dass es das Shaikhan Alegon als Titel erst seit ein paar Jahren gibt. Die Aufgabe besteht aber seit Beginn des Blutgesetzes. Da ist der Wesir für Kultur zuständig.

    Ich fürchte, mit solchen Überzeugungen musst du es bei mir nicht versuchen. Du brauchst mich nicht motivieren oder überzeugen, denn ich werde dafür bezahlt, mein Bestes zu geben. Und du musst mich nicht dafür einnehmen, in deinem Namen bei der Stiftung zu werben. Ich werde einfach nur deine Anliegen weitergeben. Wie bereits gesagt, ist Integrität unser höchstes Gut, das gilt auch für mich als Abgesandte und Projektleiterin.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie lächelt freundlich, um ihren Worten die Spitze zu nehmen.

    Dennoch einige Punkte zu den Projekten - die Entscheidung liegt natürlich nicht bei mir - die mir so auffallen. Die Infrastruktur ist ja eigentlich Aufgabe Tiamats vom Blutgesetz her. Sicher hat die Stiftung Expertise in dem Bereich, aber dies zu umgehen, erscheint heikel.

    Und das mit den Kompostabfällen würde ich lassen. Diese werden meist vor Ort bereits verarbeitet, denn diese nicht für Biogas und Dünger zu verwenden oder anderweitig zu entsorgen, sondern etwa erst zentral an einem Ort zu sammeln und dann auch noch zu versenden, wirkt kaum wie eine der heiligen Natur gefällige Geste, noch dazu weil damit auch noch Transportbelastung entsteht. Das ist weder nachhaltig noch umweltfreundlich - und dies anderen Staaten zu unterstellen, mag für die Radikalen auch eine Anschuldigung von Ketzerei sein. Dies nur hier für euch zu tun, ist dagegen eine sinnvolle Maßnahme.

    Und den Honig kann man in jedem Fall vermarkten, er muss nicht einmal etwas Besonderes sein, weil die meisten Konsumenten die Unterschiede kaum schmecken können. Natürlich wird man ihn dennoch testen.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Oligarch seufzt leise.

    Ja, ich kenne mich mit dem Wirken der Fraktionen in einigen Bereichen noch nicht gut genug aus, Kanth wurde solange von allen ignoriert und war in seinem Trott gefangen, dass wir auf mehr als nur eine Weise vom Rest der Hegemonie seperiert wurden. Also Danke für deinen Rat.

    Ich werde meine Beraterin für Infrastruktur, Mahta Roozba, anweisen sich um einen entsprechenden Kontakt zu kümmern.

    Und wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat unser Sufi ja bereits Besuch von der Akademie in der Stadt wegen der archäologischen Absicherungen der geplanten Baustellen, dann kann er da ja gleich nachhaken.

    Das sollte er auf jeden Fall tun - und gleich auf den Mangel hinweisen, dass eure Rechte nicht angemessen kommuniziert wurden. Jeder Blutgeborene sollte über den Genuss dieser Rechte aufgeklärt sein, auch wenn dies in weniger begünstigten Staaten immer wieder als fehlend auffällt. Faantir Gried hat dies in Alegon flächendeckend durchgesetzt, doch in anderen Regionen ist die Lage nach wie vor verheerend, wie euer Beispiel deutlich zeigt.

    Dann lassen wir es am Besten erst einmal wie es ist, ich bin mir nicht sicher, wie gut die Baussubstanz der vorhandenen Gebäude für so ein Vorhaben geeignet ist, aber bis auf die historisch wertvollen - und nach dem Beben sind davon kaum noch welche übrig - will ich nach und nach alle Teile der Stadt moderniesieren oder gleich neu bauen lassen. Dabei kann man die Gärten dann entsprechend einplanen. Das dürfte langfristig besser sein, als wenn wir jetzt mit Notlösungen daran herumbasteln. Und die Parks bleiben dann eben Gärten, bis die ersten Wohnhäuser fertig sind.

    Und ich glaube die Bewohner von Kanth würden es auch bevorzugen, wenn unbewohnte Gebäude für Neue weichen, in die dann umgezogen werden kann, anstelle von wochenlangen Bauarbeiten an den bewohnten Gebäuden zu ertragen.

    Aber ich werde dir eine Probe der Pilze aus den Höhlen bringen lassen, sofern du nicht selbst dort hinunter steigen willst.

    Das mit der Probe ist wohl am besten so, mit dunklen engen Räumen habe ich es nicht so, wenn du verstehst. Alle alte Bausubstanz wird man wohl nicht abreißen können, wenn sie angemessen verziert wurde. Da sollte man mit Tempelkult, dem Bund oder der Akademie Rücksprache halten, um erhaltenswerte Bauten zu bestimmen. Dort solltest du dich auch gleich auf eure finanzielle Lage beziehen. Immerhin ist es unangemessen, dass du dann für deren Restauration zu zahlen hast, wenn das im Sinne der Hegemonie und Zivilisation ist. Da können die entsprechenden Parteien schön selbst dafür geradestehen.

    Du kannst auch einen Stadtplaner der genannten Parteien kommen lassen. Für alles über dem Budget schreibst du allen dieser Parteien einen Brief und sie können dann gemeinschaftlich für die Finanzierung aufkommen und dir auch noch ein wenig Infrastruktur beistellen. Das ist schließlich deren Aufgabe. Nur so als Tipp von mir, weil du ja mit meinem Chef eine Partnerschaft eingegangen bist.

    Ich habe vor einer Weile einen Bericht über etwas gelesen, dass sich der essbare Park oder so ähnlich nannte. Zwar wie ein Park angelegt, aber darauf ausgelegt, dass jede Pflanze die dort wuchs in irgendeiner Weise zum Verzehr geeignet ist oder wenigstens essbare Teile besitzt. In Zusammenhang mit entsprechenden Hinweisschildern sogar gleich eine Möglichkeit zur Weiterbildung.

    Da es langfristig doch schön wäre, wieder Parks im Stadtgebiet zu haben, wäre dies eine Mischung, die man in Zusammenarbeit mit den Einwohnern sicher umsetzen könnte, ohne ihnen ihre Gärten komplett wegzunehmen.

    Ich würde empfehlen, da nicht mehr als einen Park für zu opfern. Und die meisten Gärten kann man sicher auf Dachterassen oder Balkonfassaden anlegen, so dass die meisten Grünanlagen der Stadt wieder für religiöse und kulturelle Zwecke sowie zur Entspannung dienen können. Da fällt mir ein, dass ich einen Bericht über unterirdisch wachsende Pilze gelesen habe. Vielleicht wäre dies auch eine interessante Delikatesse und damit eine Bereicherung für die Stadt. Zudem gibt es durchaus essbares Moos, das als Beilage oder Gewürz dienen kann. Es kommt immer darauf an, welche Mineralien und chemische Stoffe dort in den Höhlen vorhanden sind. Die Barbaren übersehen so viele gute Esspflanzen, da ist es ja unsere Pflicht, diese zu finden und vorteilsmäßig zu verwerten.

    Deine Großzügigkeit beschämt uns, ehrbarer Barid. Ich hoffe, dass wir deinem Vertrauen und deiner Kooperation entsprechen können. Wir werden uns bemühen, die anstehenden Aufgaben genau und sorgfältig zur Zufriedenheit zu erfüllen. Wenn du Sorgen, Kritiken und Anmerkungen hast, so sind diese natürlich immer willkommen - außer wir befinden uns alle im Labor. Und ja, ich kann mir gerne die Projekte anhören und diese weiterleiten, aber jenseits des aktuellen Projektes habe ich keine Entscheidungsgewalten. Von leeren Versprechungen halten wir nicht, die wichtigste Währung der Stiftung ist unsere Integrität.

    Seitdem fast alle Anbaugebiete innerhalb der Staatsgrenze durch Unglücksfälle zerstört wurden, müssen wir das Meiste importieren. Die Bewohner haben zwar kleine Gärten in der Nähe der bewohnten Gebiete angelegt - vor allem verwilderte Parkanlagen mussten dafür über die letzten Jahrzehnte vermehrt hinhalten, aber dies reicht nicht annähernd um eine Versorgung zu garantieren. Insofern wären alle Grundnahrungsmittel von besonderen Interesse, die dabei helfen, dass die Versorgung der Einwohner wieder ganzjährig gesichert ist und sich dadurch die Preise auf den Märkten stabilisieren.

    Was meinst du, für wie viele Menschen die Fläche Nahrung erzeugen kann?

    Also damit sollte die Versorgung von Kanth und vielleicht noch einmal genau so vielen Menschen gelingen, auch mit der bodenschonenden nachhaltigen Landwirtschaft. Vielleicht können wir auch ein paar Besonderheiten in den Obsthainen anbauen, um exotischere Gerichte anzubieten. Wenn du willst, können wir auch die städtischen Wirtschaftsgärten weiter kultivieren. Solche selbst gezogenen Gemüse sind mitunter für die Nahrungsergänzung angenehm, weil es eben eine Eigenleistung ist. Und sie helfen dem Boden in der Stadt.

    Ich denke, wir sind mit den Proben erstmal auf einem guten Weg. Wir müssen über die nächsten Wochen definitiv einen größeren Vorrat von hier und der Umgebung anlegen, dann immer wieder Labor- und auch Feldversuche durchführen. Je nach Probenergebnissen sollten dabei auch Vergleichsversuchsreihen mit anderen Orten in der Hegemonie stattfinden. Dann werden wir in die Planung gehen und schließlich ein Testgebiet abstecken. Ich rechne mal mit einem Jahr bis zur ersten Rekultivierung. Oder gibt es einen anderen Zeitrahmen?