Beiträge von Tiam Torabi

    Weisheit? Nö, was soll ich damit? Gestern habe ich Sex gesucht. Heute suche ich nur den Ausgang. Wünsche einen angenehmen Tag!

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    Von wegen! Gar nichts wünscht Tiam dem Alten, außer, dass er ihn mit seinen wirren Gedanken in Ruhe lässt! Als das Kichern ertönt, sieht sich Tiam misstrauisch um, während er sich von dem Mann in jene Richtung entfernt, wo er den Ausgang vermutet.

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    Ach, ist das idyllisch hier drin! Tiam hat gar nicht gemerkt, wie man ihn umgebettet hat. Nur schade, dass er in diesem großzügigen Bett allein aufwachen muss. Aber man kann nicht alles gleichzeitig haben, und die Massage samt Fixierung durch die drei lebenden Schrankwände war großartig! Verträumt denkt er daran zurück, während er sich in seiner Unterkunft umschaut. So müsste es jeden Tag laufen! Nur das Wesirat für Kultur könnte ihm künftig gestohlen bleiben, es sei denn, es belohnt ihn weiterhin mit Service wie den gestrigen. Augenscheinlich waren sie mit seinen Antworten zufrieden.

    Nackt spaziert er auf die Terrasse, wo er ein paar Übungen im Licht des beginnenden Tages macht. Nach etwa einer halben Stunde betrachtet er die neuen Kleider. Sehr freundliche und charaktervolle Farben, das gefällt ihm. Die Loden werden Tiam lieben, schon allein, weil er so schick aussieht!

    Nach einem ausgiebigen Frühstück verschwindet im Bad, denn natürlich legt man solche Kleider nicht an, wenn man ungewaschen ist. Sein fröhliches Trällern hallt durch die Unterkunft. Beim Einseifen fühlt er sich selbst wie eine Ganzkörperseife, weil er so völlig haarlos und stoppellos extrem flutschig wird. Bester Laune legt er einige Zeit später die neuen Kleider und Schuhe an.

    Ich sehe soooo guut aus

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    , verkündet er dem Spiegel.

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    Als sie ihm die Kleidung vom Leib reißen, qiekt Tiam, doch seine Gegenwehr ist halbherzig und nur pro forma, bis sie ihn festgezurrt haben. Er liebt diesen Tag! Ein paar anzügliche Sprüche müssen die Gestalten über sich ergehen lassen, ehe Tiam auch dafür zu entspannt ist und bloß noch breit grinsend auf der Liege die Massage genießt.

    Wollt ihr mich heiraten?

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    Das ist das Letzte, was man leise von ihm vernimmt, ehe er mit zufriedenem Gesichtsausdruck verstummt und den Rest der Massage genießt, bis er einschläft.

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    Nein, ist es nicht. Aber er glaubt nicht daran, dass sie ihm so einfach Zugriff auf das Blutgesetz erteilen wird, nur weil er es sagt. Vielmehr meint er, dass sie ihn prüft, aber er will sich von ihr nicht mehr als nötig in die Karten blicken lassen, weil er ihr nicht im Mindesten traut.

    Nach dem Krabbeln wünsche ich mir natürlich noch das volle Programm. Also ich möchte nicht nur gekrabbelt werden, ich hätte auch gern Sex!

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    Wobei er bezweifelt, dass es tatsächlich zu einer Umsetzung seiner Ideen kommt, schließlich kann man irgendwelche Mitarbeiter nicht einfach zum Sex abstellen, nur weil ein Gast herumfantasiert. Wichtiger aber ist Tiam in diesem Moment, dass sie ihn für primitiv genug hält, einen Blick auf das Blutgesetz abzulehnen zugunsten einer heißen Nacht.

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    Tiam lacht nun. Die Frage erscheint ihm lachhaft leicht zu beantworten, nicht nur darum, weil es weder richtig noch falsch zu geben scheint.

    Die Ausschweifungen natürlich! Man lebt nur einmal, nicht wahr? Zumindest ist mir noch keiner begegnet, der ein zweites Mal hier war. Ich würde die Typen in ihren Ganzkörperanzügen mit ihren Krabbelhandschuhen bestellen, alle drei auf einmal! Wenn schon, denn schon. Sie dürfen mich zum Vorspiel auch noch einmal auskippen, bevor sie mich krabbeln.

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    Dabei hebt er kurz anzüglich die Brauen. Soll die Frau ihn nur für einen tumben Narren halten! Für einen Idioten, der mit seinen Trieben zu lenken ist! Allein für die schäbige Behandlung verdient diese Frau keinen Einblick in das, was tatsächlich in seinem Inneren vorgeht, oder in den berechnenden Scharfsinn hinter seinem proletenhaften Auftreten.

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    Die Frage ist schwieriger und Tiam beantwortet sie nicht gleich. Darüber könnte man wahrscheinlich einen Aufsatz schreiben.

    Der höchste Ausdruck von Zivilisation ist der Schutz der heiligen Schöpfung. Wenn jemand behauptet, Teile der Schöpfung zu besitzen, ist das hingegen Barbarei. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Einteilung als Barbaren nicht heißt, dass Menschenrechte für diese Leute nicht gelten würden.

    Für die futunische Zivilisation gilt weiterhin Freiheit als hohes Gut, gegen dass hier gerade massiv verstoßen wird!

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    Verärgert starrt Tiam in die Runde. Scheinbar bleibt ihm kein Ausweg, als das Spiel mitzuspielen. Er ist stinksauer und lässt das die Frau durch seinen frostigen Tonfall spüren.

    Wenn mich einer der lodischen Fürsten zum Knien oder Verbeugen auffordert, werde ich ihm sagen, dass sich ein Blutgeborener vor niemandem verneigt! Ich bin schließlich nicht sein Untertan, sondern sein Gast.

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    Darüber, dass der Akash anscheinend die hübschere Frau zurückgelassen hat, verschwendet Tiam keinen Gedanken, denn was dem Einen gefällt, mag dem Anderen ein Gräuel sein. Manch einem gefallen sogar bärbeißige alte Soldaten oder Hüter mit Stimmungsschwankungen. Tiam selbst ist opportunistisch veranlagt und offen für allerlei Abenteuer mit den verschiedensten Gestalten - Hauptsache, man hat gemeinsam Spaß. So wäre er bei gegenseitiger Sympathie durchaus einem dicken, dunkelhäutigen Mann genau so zu den Getränken gefolgt wie der schlanken, hellhäutigen jungen Dame, die ihm nun den Weg weist. Als sie seinen Arm umgreift, kann sie Tiams harten Bizeps fühlen, der mit angewinkeltem Arm natürlich besonders gut zur Geltung kommt.

    Mir gefällt der Humor von Thandara! Seit ich hier bin habe ich mich prächtig amüsiert. Aber was die Sehenswürdigkeiten betrifft, hatte ich noch keine Zeit, diese zu genießen. So entging mir bisher auch die besagte Galerie.

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    Tiam schaut, wo denn nun der Pavillion mit den Getränken ist. Momentan bewegen sie sich eher von den Gästen weg, und somit wahrscheinlich auch von den Getränken!

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    Na so eine Überraschung! Der Tag könnte schlechter enden! Gehässig stellt er sich vor, wie Danyal in dieser Situation verzweifeln würde. Zum Glück ist Tiam nicht mit derart unfutunischer Prüderie geplagt, die einem mit absoluter Sicherheit jede Freude am Leben verdirbt und einen in einen introvertierten Langweiler verwandelt. Er schmunzelt der hübschen Frau zu.

    Hat er uns einfach alleingelassen!

    R O L L E N S P I E L:

    Zeit, sich ein wenig Lockerheit anzutrinken. Nicht zu viel, er will jetzt ganz sicher nicht einschlafen oder über eine Toilette gebeugt enden, aber ausreichend, um sich ein wenig besser in die ihm fremde Gemeinschaft einzufügen. Mal sehen, wer sich auf ein Gespräch einlassen will ... und wer für ein wenig mehr Spaß zu haben ist. Er setzt seinen liebenswürdig-frechen Blick auf und legt den Kopf ein wenig schief.

    Magst du mir zeigen, wo man so ein buntes Sprudelgetränk herbekommt? Oder was anderes zu Trinken?

    R O L L E N S P I E L:

    Tiam lässt sich nicht lumpen. Während er durch die Menge flaniert, schweift sein Blick über jene Menschen, die ihm gefallen. Er hat das unfassbare Glück, auf kein Geschlecht fixiert zu sein, so dass ihm die doppelte Auswahl an Genüssen zur Verfügung steht. Allerdings ist er, was in Abetracht seines üblichen Auftretens nicht jeder ahnen mag, kontrolliert genug, nicht die feine rote Linie zu überschreiten, die den Lebemann vom Lustmolch trennt. Seine Blicke bleiben ein sanftes Streifen und das meiste nimmt er aus den Augenwinkeln wahr. Er ist nicht uninteressiert, die erregenden Erlebnisse der letzten Stunde sitzen ihm noch in jeder Faser des Körpers, aber er ist nicht hier, um Beute zu schlagen, sondern für eine Audienz mit dem Akash von Thandara! Nichts könnte ihm mehr auf die Füße fallen, als zu offensichtliches Interesse an der falschen Frau.

    Masa al'hrem, ehrbarer Akash! Du lässt es dir ja hier richtig gutgehen. Ich danke dir für das freundliche Willkommenheißen und die zuvorkommende Behandlung!

    R O L L E N S P I E L:

    Was witzig klingen könnte, wenn man bedenkt, dass Tiam von zwei fiesen kleinen Männern geärgert, mehrmals einfach ausgekippt und von wildfremden Leuten ungefragt begrabscht wurde, doch er fand das in der Tat lustig. Als der Akash das Hinterteil einer Dame betätschelt, bleibt Tiams Blick auf den schrill gekleideten Zhubar al-banabi gerichtet. Er ist froh, dass der Mann nicht so spießig zu sein scheint, wie andere Würdenträger, so dass er sich in dessen Gegenwart gleich wohlfühlt.

    Spaß an Luxus? Zweifelsohne! Die meisten Dinge, die das Leben interessant machen, kosten Geld! Wie kann ich dir helfen?

    R O L L E N S P I E L:

    Er zieht die Weste, genau wie die übrigen Kleider also direkt auf seine neue, frisch enthaarte und gruselig weiche Babyhaut. So samtig glatt war er das letzte Mal als Kind! Er weiß noch nicht, ob er das mag, momentan muss er sich noch daran gewöhnen. Er steigt in die Schuhe, schnürt sie zu, setzt die Kappe auf, die vermutlich verhindern soll, dass sich das Rot seiner Haare mit der Kleidung beißt, und ist bereit. Insgesamt fühlt er sich durchaus wohl in den neuen Kleidern.

    Wir können!

    R O L L E N S P I E L:

    Schon wieder wird er ausgekippt! Tiam rappelt sich auf und schaut sich um. Scheinbar ist er Teil eines Marktforschungsprojekts? Tiam grüßt breit grinsend in die versammelte Runde, wobei er nicht das geringste Schamgefühl empfindet, sondern weiterhin angenehme Aufregung.

    Dann widmet er sich dem Arsenal an Unterhosen. Die will er hauteng haben, damit sich keine nervigen Falten bilden. Also sucht Tiam sich Shorts aus synthetischem Material aus, die keine Nähte aufweisen. Niemand mag reibende Nähte an Socken und Unterhosen! So wählt er auch die Socken entsprechend, außerdem sollen die Socken, genau wie die Unterhosen, extra dick verarbeitet sein, weil er ins eiskalte, regnerische Lodenland reisen soll.

    Als letztes greift er ein paar Schuhe - hier will er möglichst viele Nähte haben, weil das schick aussieht.

    Bin so weit

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    , trällert er in die Runde. Er geht davon aus, dass er nun auch die restliche Kleidung erhalten wird.

    R O L L E N S P I E L:

    Auch wenn sie nicht auf Tiams Worte reagieren, müssen sie sich die gesamte Zeit über anzügliche Kommentare aus Tiams Mund gefallen lassen. Darüber hinaus leistet er keinen Widerstand, sondern lässt sich durch die Gegend schieben. Er findet das Ganze aufregend und spannend und ja, irgendwie auch erregend, weil es so ungewöhnlich ist. Wahrscheinlich sind die Typen unter ihren Anzügen hässlich wie Warzenschweine, aber das stört ja nicht, so lange sie vollständig eingehüllt sind.

    Wenn ihr lieb seid, dürft ihr mich noch mal am Bauch krabbeln

    R O L L E N S P I E L:

    , säuselt er.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Märchen vertreiben ihm die Zeit recht gut. Wahrscheinlich will die Maschine ihn bestrafen, weil er nicht ordentlich kommuniziert hat, denn warum sonst kann er die Korrektur nicht sofort vornehmen? Nunmehr still, um die Neuberechnung nicht zu stören, döst er vor sich hin, eingelullt vom Klang der Stimme und den rosigen Aussichten vom Schicksal der Barbaren.