Beiträge von Gilgamesh

    R O L L E N S P I E L:

    Neben ihnen diskutieren zwei Priester hörbar über Kleidung und ihre Verwendung, über Schnitt, Färbung, Form, Größen, Zusammensetzung, Marken, Ausdruck, Stile, darüber wie Kleidung Identität schafft oder verschleiert, Zusammengehörigkeit ausdrücken vermag, aber auch Aus- und Abgrenzung. Wie Kleidung in verschieden Schattierungen und subtilen Unterschieden zur Rangbestimmung und noch subtiler zu Botschaftszwecken verwendet wird und wie man einen Empfang oder auch nur eine beliebige Gruppe anordnen kann, um bestimmte Eindrücke zu vermitteln. Wie Kleidung Motive verschleiern kann, aber auch bei den Unachtsamen eine Menge über den Charakter zu verraten vermag. Die beiden diskutieren so, dass man durchaus den Eindruck bekommen könnte, dass sich Fremde einfach einklinken können, wenn sie denn zur Kleidung eine besondere Aussage treffen wollen und sei es nur über Socken und Schuhe.

    R O L L E N S P I E L:

    Mit reichlich Verspätung trifft eine Antwort an.

    "An den kanthischen Despoten,

    habt ihr inzwischen eure kaputten Straßen gekehrt oder läuft man sich da immer noch Splitter ein? Sollte ersteres der Fall sein, kann ich ja mal vorbekommen und mir das anschauen. Dilettantie sollte ja nicht um sich greifen!

    Gruß, Hathan Nadir."

    R O L L E N S P I E L:

    Nach etwa zwanzig Minuten kommen einige Angestellte mit den dampfenden Speisen und Getränken herein. Anders als es im Westen üblich ist, werden in Futuna Getränke und Speisen immer zusammen serviert, damit direkt mit der Mahlzeit begonnen werden kann. Auch wird das Essen nicht in einer bestimmten Reihefolge aufgetan, sondern es wird nach Möglichkeit allen gleichzeitig hergereicht, denn die Blutgeborenen sind schließlich alle gleich und es wäre ketzerisch hier irgendeine Bevorzugung erkennen zu geben. Alle Speisenden erhalten zudem einen Kräutersud, Teigtaschen mit Gemüse und eine reiche Auswahl an Gewürzen - und damit ist eine wirklich reiche Auswahl gemeint, denn Solaman ist DAS Land der Gewürze.

    Dann verteilt ein junger Priester Hinweise, wonach in einer Stunde dann Saeed Habib eintreffen wird und danach dann erst die Delegation der Stiftung Persuna.

    R O L L E N S P I E L:

    Abgesehen von sechs Seitenräumen - vier davon sich offensichtlich geschlechtsneutrale Sanitäranlagen inklusive Duschen, zwei sind Ruheräume, in denen auf Liegen müde Offizielle ruhen - enthält der Saal nur Türen, die so offensichtlich in andere Trakte führen, dass ein Durchschreiten derselben wohl in den Augen der Anwesenden als Verlassen zu werten ist. Die Anwesenden mustern einander und die Agenten - ob misstrauisch oder neugierig ist so nicht zu sagen - dann werden Servietten und Platten und Teller ausgeteilt und diverse Angestellte bringen deftige Suppen, Salate, gefüllte Teigtaschen, Würzhuhn, Zebraschwarte und Wurzelmisch. Ein älterer Herr mit einem feinen Lächeln und in einer prachtvollen Robe baut sich vor den Agenten auf:

    "Und was darf ich euch zum Essen und Trinken bringen lassen?"

    Die Hauptseite hat ein paar Links bekommen unten an den Einführungstext dran. Wenn das zu unschön ist, kann ich sie ja noch ein wenig umstellen. Im Geographieartikel ist Mehita auch als Hauptstadt hervorgehoben worden.

    Hintergrund:

    Name der Nation: Shaikhan Lehim

    Verantwortlicher Ansprechpartner: -

    Kontaktinfo für Absprachen/Probleme: -

    Trainerstab & Betreuer: Shalim-Ahu (Trainer), Zariqum(Psychologische Assistenz)

    Verbands-/Mannschaftslogo:

    Trikot:

    Kapitän: Denir Vashal

    Kader:

    Tor: Sanherib Kadan (7), Ekkemelech Isbar(3), Makki Baran(17)

    Verteidigung: Innumar Eles(1), Denir Vashal(23), Marek Asril(6), Fallan Rata(2)

    Mittelfeld: Uzu Simael (2), Vede Kesai(11), Hathor Maam(4), Vithe Baan(9), Jonar Karth(8), Yanr Gort(12)

    Sturm: Takki Sanh(20), Mares Nath(22), Esirh Lamen(16), Bekkar Mandok(13)

    Schiedsrichternomination: Cars Kani(Schiedsrichter), Holki Tanu(Assistenz), Patta Eresh(Assistenz)

    An den ehrbaren Oligarchen Kanths,

    bedauerlicherweise ist es dem Akash nicht möglich, einem solchen Vorhaben zuzustimmen, ohne die genauen Quellen deines plötzlichen Reichtums zu kennen. Das Akashir Washa'an wird nicht das Risiko einer ungedeckten Operation eingehen, dafür sind wir in der Vergangenheit schon zu oft den Krokodilen zum Frass vorgeworfen worden. Ich bin sicher, du wirst das nachvollziehen können.

    Mit dem Segen der Götter und im Namen seiner fürstlichen Exzellenz

    Vahti Arat, persönlicher Schriftsetzer des Akash

    An den ehrbaren Oligarchen Kanths,

    bedauerlicherweise fehlen uns derweil die finanziellen Mittel deinem Vorschlag zu entsprechen. Daher müsste Kanth entweder die ganze Strecke finanzieren - mit welchem Geld und Material eigentlich? Als wir beim letzten Mal über solche Angelegenheiten sprachen, war Kanth genauso finanziell wenig begütet wie wir. - oder das Projekt aussetzen, bis die Mittel vorhanden sind.

    Mit dem Segen der Götter und im Namen seiner fürstlichen Exzellenz

    Vahti Arat, persönlicher Schriftsetzer des Akash

    Ich habe mich dafür entschieden, Lehim statt Futuna für die WM aufzustellen. Das hat zwei Gründe: Erstens kommt es immer besser, wenn der Gastgeber selbst teilnimmt. Und zweitens finde ich den alten Kader nicht mehr und es ist absolut unlogisch, dass der gesamte Kader ausgetauscht wurde.

    Wenn noch ein Mitspieler setzen will, kann ja Khotso statt Futuna teilnehmen. Lesotho als WM-Teilnehmer wäre sicher amüsant.

    Ich setze Logo, Trikot, Kader und Stab dann heute abend für Lehim rein.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Mahdia nickt dazu, man sieht ihr nicht an, ob sie die Antworten enttäuscht oder erfreut haben. Dann lehnt sie sich zurück.

    "Wollt ihr eure Quartiere aufsuchen oder der nächsten Begrüßung beiwohnen?"

    R O L L E N S P I E L:

    Sie wirft der Atash einen knappen Blick zu, dann lässt sie ihn über die Anwesenden streifen. Aus irgendeinem Grunde scheinen diese stärker zusammenzurücken, auch wenn sie sich eigentlich nicht bewegen. Selbst die schlafenden Alten in der Ecke scheinen durch die Stimmung aufzuwachen und sich umzuschauen.

    "Ihr werdet dann allerdings etwas warten müssen, er wird erst in anderthalb Stunden eintreffen. Und wenn ihr in eure Quartiere geht, so kann ich euch leider heute nicht mehr in diesen Saal zurücklassen, bis alle heutigen Gäste eingetroffen sind. Das wäre ein Bruch der Rituale."

    R O L L E N S P I E L:

    Die Mahdia lehnt sich zurück und blickt ein paar Augenblicke nur schweigend auf die Agenten. Dann setzt sie sich gerader hin.

    "Ich denke nicht, dass uns damit gedient ist, wenn wir uns über Glauben unterhalten, vor allem wenn eine Partei keinerlei Glauben in der Hinsicht hat, sich jedoch dennoch anmaßt, diesen beurteilen zu können. Ich beurteile auch Glaubenslosigkeit nicht und kann sie wohl genau so wenig verstehen wie der Glaubenslose den Glauben. Es ist schließlich wie bei Menschen, die mehr Farbabstuffungen erkennen können, auch wenn man sich natürlich darüber streiten können, ob nun der Glaubenslose oder der Gläubige die Normabweichung ist. Es ist nicht meine Aufgabe als Mahdia die Blutgeborenen zum Glauben zu führen. Das müssen sie wenn dann allein entscheiden. Aber es ist auch nicht meine Aufgabe, den Nichtgläubigen den Glauben zu erklären, wenn sie das Grundverständnis gar nicht aufbringen können. Daher sollte wir das leidige Thema an der Stelle beenden. Du, Naavid Aapaam, bist die vierte Person, die mir im Laufe des Lebens eine solche Frage gestellt hat. Ich hatte bereits nach dem ersten Gespräch die Sinnlosigkeit erkannt. Eine Wiederholung sollten wir aus Zeitgründen ausschließen."

    R O L L E N S P I E L:

    Da sie nun nicht mehr mit Antworten aus dieser Richtung und von der Parshan zu rechnen scheint, blickt sie zu Alina Fa'atma.

    "Und was ist mit dir?"

    R O L L E N S P I E L:

    Schließlich werden sie in die große Halle gelassen und hier erst offenbart sich die volle Pracht im Bewusstsein, dass Tatakoto nicht nur die älteste aller futunischen Städte ist, sondern auch zu den reichsten gehört. Die Wände der Halle sind mit Einlegearbeiten in Form von Blätten und Ästen übersäht, welche umfangreich und aufwendig mit moderner Klimatisierung verschmolzen wurden, so dass einige der Ornamente sich gar wie echte Blätter im sanften Luftstrom wiegen. Die Blätter bestehen dabei aus feinem Kristall, Glas oder feingeschliffenen Edelsteinen, gehalten in sanften Grün, um den Waldeindruck zu verstärken. Über die Decke ersteckt sich ein Lichtermeer aus in gelbe und rote Edelsteine eingefasste Leuchten. Sie verbreiten einen hellen und warmen Schein.

    Der Boden ist in Mustern wie plastische Bilder geformt, die in Bänke, Sessel und Sofas nahtlos übergehen, je weiter man sich dem Ende des Raumes nähert. Auf einer Bank an einer der Seiten schlafen zwei uralte Frauen in prächtigen Gewändern tief und fest. Gegenüber vom Eingang sitzt eine hochgewachsene Frau mit schwarzem welligen Haar auf einer Art Podest, links und rechts von ihr weitere Würdenträger und Wächter. Den Raum durchzieht ein leichter Duft von frischen Gewürzen und Kräutern, Mischungen die gerne genutzt werden, um die schweißige Wärme der tropischen Mittagshitze weniger unangenehm wirken zu lassen. Doch etwas stört an der Versammlung, man sieht es am Stocken der Atash.

    Und ja, als die Gruppe näher kommt, fällt es wohl jedem auf. Die Hohepriesterin gilt als untersetzt und klein, nicht als so hochgewachsen und schlank. Man hat es hier mit der erhabenen heiligen Mahdia zu tun, der ehrwürdigen und eleganten Prophetin, Fereshteh Hootaas. Sie winkt die zögernde Delegation heran, ein unmerkliches Lächeln auf ihren Lippen. Dann beugt sie sich leicht vor, um die Ankömmlinge zu mustern, bevor sie mit einer Stimme, die deutlich das Orationsgeschäft gewohnt ist, zu sprechen beginnt:

    "Masa al'hrem, werte Agenten. Willkommen in Tatakoto. Welche Weisheit habe ihr uns mitgebracht, auf dass wir die Festgefahrenheit schnell beenden können? Der Großwesir ist ja für seine gute Führung bekannt."

    R O L L E N S P I E L:

    Sie nickt der Atash kurz zu, es wirkt wie eine Entlassung und blickt dann die Agenten aufmerksam an. Sie scheint geduldig auf eine Antwort zu warten.

    Und übrigens: Heute vor 17 Jahren entstand Futuna als Projekt. Allerdings denke ich, dass das heutige dem damaligen um das 17fache überlegen ist. Damals konnte niemand abschätzen, was einmal daraus werden konnte. Verblieben sind nur die Namen der ersten vier Provinzen, Städte und Faantir Gried, alles andere kam später.

    Wenn es dann hoffentlich in drei Jahren auch noch blüht, kann man das glatt mal feiern. So ist es nur eine Anekdote.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Leiter des Hohen Rates, bestimmt nach Rotation, ist für diese Periode der Sprecher des Shaikhan Vashir, Sahir al-banabi. Nachdem sich alle Sprecher, ihre Beisitzer oder Vertreter eingefunden haben, eröffnet er die Sitzung:

    "Verehrte Blutgeborene, gesegnete Abgesandte, der Hohe Rat will in dieser Debatte klären, wie die Stützpunkte, welche im Finanzierungsplan 34 des Futunischen Oberkommandos vorgesehen sind, auf die ehrwürdigen Staaten der Futunischen Hegemonie aufzuteilen sind. Es handelt sich dabei konkret um eine Marinebasis, dreiundzwanzig Schulungszentren, fünf Militärflughäfen und ein Strategisches Zentrum. Etwagige Bewerbungen können in dieser Sitzung abgegeben werden."

    Hintergrund:

    Das Datenpad enthält drei Protokolle der ersten Tage, einschließlich des heutigen, da es aktiv zu sein scheint und beim Lesen ergänzt wird. Wie angedeutet geht es vor allem um Detailthemen der futunischen Mythologie und wie man nun welche Gleichnisse und Fabeln zu deuten hat. Am ersten Tag geht es um die Geschichte einer toten Schildkröte, deren Verortung scheinbar das Wichtigste zu sein scheint. Hier hatte sich keinerlei Einigkeit eingestellt.

    Am Abend fand jedoch offenbar ein vertrauliches Gespräch der Mahdia mit der Hohepriesterin statt, indem diese über das weitere Vorgehen berieten und dabei wohl den Vorboten von Wasser und Feuer Zugeständnisse machen wollen, um diese von den anderen zu spalten. In erster Linie geht es wohl um zeremonielle Abläufe bei Jahresfeiern und eine verminderte Rolle der Mahdia dabei.

    Am zweiten Tag ging es erst um die Geschichte des hinkenden Pfauen von Tamask, einer so zerstückelten Geschichte, dass nie jemand ihren Sinn erraten konnte, die aber von beiden Seiten zur Untermalung ihrer Position genutzt wurde, und später um die mögliche Aussperrung aller anderen Fraktionen, da es ja allein um spirituelle Angelegenheiten gehen sollte. Diese Aussperrung wurde abgelehnt, nachdem der Shaikh von Alegon persönlich seine Anwesenheit angekündigt hatte und niemand ihm widersprechen wollte. Am Abend finden sich Aufzeichnungen einer vertraulichen Diskussion unter den Vorboten, nach der diese nach außen ein Zerwürfnis demonstrieren wollen, um den Klerus des Tempelkults zu unbedachten Handlungen zu inspieren.

    Die letzte heutige Sitzung drehte sich vor allem um finanzielle Angelegenheiten wie etwa den Unterhalt der Tempelgarde in einem Reformvorhaben und wie diese dauerhaft sichergestellt werden konnte, wobei die Vorboten die ganze Zeit zufällig mehreren Wachmannschaften gleichzeitig ausgesetzt waren, die sich merkwürdigerweise an diesem Tag versammelten.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Gruppe gelangt in einen Vorraum, einen prachtvollen Raum, in dem die Wände aus ineinandergreifenden Mustern zu bestehen scheinen, die nach genauerer Betrachtung das Relief der westlichen Gebirge und die Quellen des Galis abbilden. Über die Decke streckt sich ein Sternenhimmel und der Boden ist mit Einlagen aus Kristallen veredelt. Die Atash nickt den Agenten zu:

    "In fünfzehn Minuten empfängt uns Sonyaa Zhahur, die Hohepriesterin von Solaman, offiziell. Dahinten sind Wasserbecken, wenn ihr euch frisch machen wollt. In der Kammer dahin befindet sich frischer Tee. Vielleicht wollt ihr euch ja noch kurz austauschen."

    Hintergrund:

    Unter dem Deckmantel der Fußballweltmeisterschaft plant die Akademie von Persuna ihre lang vorbereitete Expedition zum Studium seltener Tierarten, Pflanzen und Böden im Totalreservat im Süden Lehims. Die Sufis der Akademie hoffen, dass die internationale Veranstaltung genug Ablenkung generiert, um die Forschung ohne Aufmerksamkeit von Seiten Lehims abzuschließen. Warum die Akademie eine solche Heimlichkeit an den Tag legt, ist allerdings unbekannt. Angesichts der Gastfreundschaft und legeren Art der Bewohner wäre eine offizielle Expedition doch sicher kein Problem gewesen.


    Kampagnenstart 13.09.2020