Ich bin auch gespannt darauf, bisher ist es spannender, als immer nur im Studio die Nachrichtensprecher aufzunehmen. Auch wenn ich dann immer gut informiert war.
Jead will ja zu NaK zurückgehen um dort den geplanten Bereich für Berichterstattungen am Ort des Geschehens zu übernehmen, dass könnte sicherlich auch ganz spannend werden.
Ich verstehe. Ich denke, wir müssen die Ruinen eventuell noch abtragen, wenn wir das Gebiet genauer sichten. Nicht dass wertvolle Maschinen dadurch beeinträchtigt werden. Soll das Becken denn erhalten bleiben oder kann es modifiziert werden?
Das Becken kann modifiziert werden.
Sie bleibt stehen und beobachtet ihn und das Pad interessiert und versucht mitzubekommen, was er dort tut.
Eigentlich hatten wir vorhin festgestellt, dass die Besitz- und Zuständigkeitsfrage erst von anderen geklärt werden muss. Damit habt ihr euch dann solcher Anweisungsrechte selbst enthoben gehabt.
Washwakid nickt und fährt den Akash schweigend zum Busbahnhof. Dort angekomme fragt er:
Soll ich noch irgendetwas ausrichten oder überbringen?
Der Oligarch sucht den Raum trotzdem noch zu Ende ab, man weiß ja nie.
Dabei fängt er an darüber nachzugrübeln, was er jetzt mit diesem Schriftstück anfängt.
Willkommen,
und vielen Dank.
Es ist schön zu sehen, dass es dir gut geht, ich habe mir Sorgen wegen deines plötzlichen Verschwindens aus dem Hohen Rat gemacht.
Das hat sich bis hier herumgesprochen? Oha ...
Aber ja, wir haben hauptsächlich nur noch weiche Hölzer im Forst. Deswegen ist die Trocknung der sehr wenigen Hartholzbäume, die im Verlauf eines Jahres gefällt werden müssen, umso wichtiger.
Dabei sind die grundlegenden Regeln bei der Trocknung für alle Holzarten gleich, die Dauer erhöht sich bei Harthölzern aber deutlich. Und damit natürlich der Aufwand, das Risiko, dass etwas schief geht und so weiter.
Eure Anlagen zu Anfang zu besichtigen ist eine gute Idee. Brechen wir heute gleich dahin auf und wie weit entfernt sind sie?
Iskandaas Gesichtausdruck könnte nun selbst Chakib wohl nicht mehr deuten.
Welche krimenellen Elemente wurden ausgeschaltet?
Paardad holt ihm das Wasser mit der Zitronenmelisse und schenkt sich auch gleich nach.
Wir haben die ersten Entwürfe für den Trailer abgedreht. Allerdings ist die Qualität nicht besonders, da sie unter der Anleitung eines Verantwortlichen vom Nachrichtensender NaK gedreht wurden. Ob davon etwas Verwendung findet, würde ich ganz dir überlassen. Sieht aber mehr nach Nachrichtenvideo aus und nicht nach Spielfilm.
Das Drehbuch ist aber fertig und wir haben auch die Schauspieler alle besetzt. Bis wir alle anderen Stellen mit eigenen Angestellten besetzen können, haben wir noch ein paar geborgte Mitarbeiter von NaK, aber bis nächstes Jahr dürfte das auch über die Bühne gegangen sein.
Die archäologischen Absicherungen sind auf dem geplanten Firmengelände voll im Gange und demnächst fertig, wo sie bereits durch sind, wird schon für die Errichtung der Studiogebäude geräumt.
Soweit alles gut geht, kommen nächste Woche 4 Container an, damit die wichtigsten Bereiche aus den Zelten umziehen können, Schnitt- und Tonteam bekommen garantiert einen, die anderen Beiden sind noch nicht fest vergeben, da würde ich auch deinen Rat berücksichtigen wollen.
Und bevor ich dich an die Zeltwand quatsche, soll ich bei dem bisherigen noch mehr ins Detail gehen oder hast du schon spezifische Fragen?
Nach dem Gespräch mit Pedram über den Brief vom brennenden Thron, sitzt Chakib mit dem Brief in der Hand da und fragt sich, wo er den lässt, ohne das ihn jemand finden kann.
Dabei fällt ihm auf, dass er keine Ahnung hat, wo sein Großvater derartiges wohl gelassen hat.
So wie er ihn kannte, hat er das auf keinen Fall mit nach Hause genommen, sondern in der Nähe des Arbeitsplatzes, vermutlich sogar irgendwo im Büro versteckt.
Aber hier ist nirgendwo ein Safe oder wenigstens ein abschließbarer Schrank, immerhin wird ja der Zugang zum Gebäude kontrolliert. Das kennt er seit er hier als Kind zum erstenmal war nicht anders und hat es dadurch auch bisher nicht in Frage gestellt. Ob sowas doch hier ist und nur gut versteckt ist? Die Papiere, die bei seinem Amtsantritt im Büro waren, waren alle harmlos und nichtssagend, alle passend zur Amtszeit seines Großvaters. Irgendwie zu passend, so glatt konnten über 50 Jahre Amtszeit doch gar nicht verlaufen sein.
Chakib steckt den Brief in einen Umschlag, versiegelt den Umschlag und lässt ihn vorerst auf dem Schreibtisch liegen.
Dann fängt er an sein Büro gründlich abzusuchen, er zieht die Schubladen aus dem Schreibtisch, schaut darunter nach, klopft den Schreibtisch ab und auch den Boden und die Wände. Danach wendet er sich den Aktenschränken und den Bücherregalen zu. Auch diese werden komplett leergeräumt und abgeklopft. Am Ende verschiebt er sogar jedes Möbelstück, um dahinter und darunter nachschauen zu können.
Zwischendurch kommt seine Sekretärin mit einem Gesichtsausdruck in den Raum, der klar aussagt "was soll dieser Radau", aber zum ersten Mal gehorcht sie ohne zu murren, als er sie energisch aus dem Raum weist.
Der Oligarch wundert sich etwas, wie lange die Tiamat-Expedition wohl diesmal in den Höhlen bleibt. Er lässt zuerst nachfragen, ob der Angestellte, der Pilzproben sammeln sollte wohlbehalten zurückgekehrt ist und dann lässt er zwei Angestellte zum Eingang schicken, damit sie sich nach dem Stand der Expedition für ihn erkundigen können.
Ja, bei solchen Populationen ist eine Ausweitung nicht angemessen. Da stimme ich dir durchaus zu. Ich denke auch, dass wir entweder einen Bereich oder bestimmte Wanderrouten für sie reservieren müssen. Das wird dann problematisch, wenn bereits viel essentielle Infrastruktur vorhanden ist. Wie sieht es denn mit Straßen in dem Gebiet aus? Und mit möglichen Anwohnern, die eventuell umgesiedelt werden müssten, weil sie der Erschließung eher im Weg sein werden, weil ihr Anschluss dann zu Verzögerungen führt. Das wäre bei den Qualitätskontrollen und dem Zwang zur frischen Zuteilung einfach nicht machbar.
Das Gebiet wurde vollständig verlassen, nachdem sich das Marakal-Tevash-Becken vor - äh - 400 Jahren oder so gebildet hat. Es gab zwar einzelne kleine Versuch am Rand des Beckens wieder Höfe anzulegen, davon hat aber keiner überdauert.
Im Becken dürfte es nichts mehr geben, dass seit damals übriggeblieben ist, vielleicht noch sehr vereinzelt ein paar Fundamente von den Höfen, die dort mal waren, aber das war es dann auch schon.
Sie blickt ihn ausdrucklos an, denkt sich aber ihren Teil dabei.
Denn wenn das wirklich so funktioniert, gab es in den letzten Jahren vermutlich nicht nur hunderte von zwielichtigen Figuren, die dies ausgenutzt haben. Und es widerspricht sich für sie mit seiner Kriritk an den fehlenden Wachposten für das Gelände, aber egal, wenn er ihr trotzdem diese Empfehlung gibt, wird sie die Gelegeneheit nutzen, um so viel zu lernen wie möglich und wie sie dafür ihre Loyalität gegenüber Kanth anzweifeln konnte, kommt ihr jetzt wie ein unlösbares Rätsel vor.
Dann lass uns loslegen.
Danke, ihr seid aber auch nicht die hellsten, entweder ihr geht zu Mariza und lasst es euch von ihr erklären, denn mir wird das hier echt zu blöd, oder verzieht euch dahinten in die Ecke, wo ich fertig bin. Wenn ihr Tage braucht bin ich dann ja auch lange hier weg bis ihr an den Rest müsst.
Er deutet auf einen der hintersten Bereiche des Dachbodens, von dem aus man den Rest durch die Form des Gebäudes aus nicht einsehen kann, da er im unteren Strich des "E" liegt.
Nur mit dem Absperrband der Beamten, wir haben viel zu viele solcher Keller, als das sie alle gesichert werden könnten, deswegen gibt es ja auch die Empfehlung, nicht alleine durch die verlassenen Teile der Stadt zu wandern. Der verstorbene Oligarch wollte ja ein Verbot erlassen, alleine außerhalb der bewohnten Gebiete unterwegs sein zu dürfen, aber das scheiterte an irgendwas mit den Blutgesetzen oder so. Politik halt, nicht mein Gebiet.
Stimmt etwas nicht?
Ich habe schon gefrühstückt, aber Danke.
In der Pension würde ich es begrüßen, wenn du den Angestellten keine Drogen während ihrer Arbeitszeit anbieten würdest. Was sie in ihrer Freizeit tun ist mir ja fast egal.
In der Stadt ist es empfehlenswert, nicht alleine unterwegs zu sein, die verlassenen Regionen sind nicht ganz ungefährlich, besonders wenn man sich dort nicht auskennt. Es gibt alte Keller, einsturzgefährdete Gebäude, Giftsumach und anderes. Da ist es besser, wenn im Notfall jemand dabei ist. Es gibt auch Touristenführer, die sich auf so etwas spezialisiert haben. Und die beliebtesten Ausflugsziele haben markierte Bereiche, die täglich auf ihre Sicherheit geprüft werden.
Oder du hältst dich auf den geräumten Straßen und in den bewohnten Bereichen.
Ansonsten beachte einfach die generellen Regeln der Höflichkeit und du wirst schon klarkommen.
Letzteres sagt sie mit einem merkwürdigem Unterton in der Stimme.
Iskandaas Gesichtsausdruck liegt irgendwo zwischen Unglaube und Resignation.
Einer der Sufi in Persuna nannte so etwas "eine Aussage, die eine Frage impliziert", und hat uns erklärt, dass es eine recht weit verbreitete futunische Angewohnheit sei und ja, manchmal lasse auch ich mich dazu hinreißen.
Aber nur für dich:
Gehe bitte genauer auf die Zeitunterschiede in deiner Aussage ein!
Paardad Bakhtava bereitet sich auf die virtuelle Unternehmertagung vor, zu der ihn Karaan Shapaur eingeladen hat.
Die sind so unberechenbar, dass ich dir keinen entscheidenen Rat geben kann. Immerhin ist die Gefahr eines Putschversuches in Kanth relativ gering. Sie hatten mal einige Staaten im zentralen Banaba unter ihre Kontrolle gebracht, die dann aufgelöst werden mussten. Ähm, vergiss am besten, was ich dir gerade erzählt habe. Das ist ja gar nicht offizielle Geschichte.
Das wir bald ein Schlungszentrum und einen Militärflughafen bekommen macht uns hoffentlich doppelt unattraktiv für sowas. Und wenn ich es bisher hauptsächlich als wirtschaflich interessant ansah, so hat es jetzt doch auch einen gewissen beruhigenden Effekt auf mich.
Ich werde diesen Brief dann mal sicher verstauen, falls er doch noch für eine Untersuchung oder so gebraucht werden sollte und ich hoffe ich muss mich nie wieder wegen so etwas melden.
Danke für deinen Rat und grüß deine Familie von mir.
