Beiträge von Die Zwillinge

    Ja, das ist Sabaniru.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie sehen ihn an als wäre er vom Mond gefallen. Und auch ein wenig mitleidig.

    Danyal findet den Sender recht schnell, wo eine elektronische, klare und absolut geschlechtsneutrale Stimme lokale Meldungen über die aktuelle Holzkrise in einen Kontext aus Materialbeschaffenheit, Preise, Aufforstung, Gewinnung und invasive Arten bringt und dabei Karten von Baumverteilungen bringt. Danach geht es um die Fischgründe und den Nachwuchs, welcher durch Überfischung durch die Nachbarn gefährdet ist. Nach einer halben Stunde kommen dann auch Nachrichten im Schnellüberblick mit Verweisen auf Details zu späteren Sendungen, wo eventuelle Themen im Detail gesendet werden. Nirgendwo ist auch nur ein Ansatz von Emotion zu erahnen.

    Meist nur Statistiken und Karten. Ich habe keine Ahnung, welche seltsamen Sender du kennst. Weinende Menschen sind so untypisch, dass es sich dabei um einen Komödiensender handeln muss. Da man das Leben Verstorbener feiert und den Tod nicht wie die Barbaren und Saredash verehrt, wird da wohl selten geweint. Und wer das Leid zeigt, der ist auch nur ein Freund der Folter und damit der Ketzerei. Wenn du solche Sender kennst, solltest du dringend das Wesirat für Kultur informieren. Barbarisch und ketzerisch sowas.

    R O L L E N S P I E L:

    Natürlich bleibt es nicht immer bei Freude und feiern, egal wie stark die Religion darauf pocht. Trauer ist durchaus gegeben, aber weder sie noch Leiden sind Mittelpunkt oder Fokus der Berichterstattung außer sie dienen zur Untermalung von Fehlverhaltung.

    R O L L E N S P I E L:

    Er sieht die beiden erst wieder, wenn sie zu ihm ins Bett kriechen. Jeder von ihnen macht es sich an einer seiner Seiten nackt bequem. Das wirkt intim, aber nicht sexuell. Eigentlich kommt er sich eher wie ein Plüschtier vor, das sich zwei zu groß geratene Jungs teilen mögen. Kaum liegen sie, sind sie auch schon eingeschlafen. Nicht mal Schnarchgeräusche ertönen.

    Okay, das wirkt zwar wie eine Endlosaufgabe mit geringen Erfolgsaussichten, deren Zusammenhang mit dem Auftrag fragwürdig ist, aber du bist der Chef.

    Hintergrund:

    Licht 1: Die Aufgabe gefällt ihnen sichtlich nicht.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie essen noch ein paar Happen, dann packen sie ihre Datenpads und einen Laptop aus und beginnen mit der Arbeit. Danyal schenken sie dabei keinerlei Beachtung mehr. Sie scheinen zwischendurch mit Blicken oder Kopfnicken zu kommunizieren.

    Es geht nicht um den Ablauf, sondern um die Reihenfolge. Wenn du sagst, dass das zuerst gemacht werden soll, dann machen wir das, egal wie sinnlos es uns erscheint. Wir wollen dir nur ersparen, am Ende wertvolle Zeit verschwendet zu haben, weil nach Jahrzehnten nichts mehr über eine abtrünnige Legende mit möderischen Motiven mehr zu finden ist und wenn, dass diese null mit dem aktuellen Auftrag verknüpft ist. Letztendlich musst du dich dafür vor dem Großwesir rechtfertigen und nicht wir, es ist also allein deine Entscheidung.

    Die Arbeit ist nicht so leicht einzuteilen, wie du dir das scheinbar vorstellst. Wenn eine Arbeit einmal begonnen wurde, dann springt man nicht zwischen verschiedenen Projekten hin und her. Man konzentriert sich auf eine Zielvorstellung, geht dieser nach und führt sie bis ans Ende durch, gerade weil es unzählige von Fäden gibt, die man prioritisieren und koordinieren muss. Dann plötzlich etwas völlig anderes zu machen gefährdet die Arbeit. Zum Stummen Mann: Gibt es eine konkrete empirische Begründung, auf die sich dein Gefühl stützt, welches nichts mit dem Auftrag, Saredash auf Lehim auszuheben, zu tun zu haben scheint?

    Schon, aber Hatha zur Zusammenarbeit zu bekommen, ist immer eine Kunst für sich. Und dann geht es doch da um einen Schläfer und niemanden, der jetzt aktiv mitgewirkt hat am großen Ganzen. Jedenfalls wirkt das laut Bericht nicht so. Immerhin war der Stumme Mann dort schon über Jahrzehnte eine Legende. Die meisten Saredash-Anhänger sind jung und sterben auch jung. Gerade auch weil sie dem Leben inklusive dem eigenen nur Abscheu entgegen bringen. Ich glaube daher nicht, dass der Stumme Mann von anderen Kultisten gemocht worden wäre.

    Faantir Gried mag niemals lügen, aber das bedeutet nicht, dass er nichts zu verbergen hat. Vielleicht solltest du ihn mal nach Hexen fragen. Aber nur, wenn wir dabei sein dürfen.

    Hintergrund:

    Licht 1: Das hat irgendwie einen süffisanten Unterton.

    Wasser 1: Und sie wollen dem Shaikh von Alegon scheinbar eins auswischen, wenn auch nicht bösartig, aber mehr spielerisch.

    Du darfst nicht vergessen, dass er Jahrzehnte am Wirken war und die Zahl der Baustellen in der Hegemonie endlos ist. Da ist es doch weniger wichtig, einen kranken Massenmörder im hintersten Winkel zu verstehen als die vordringlichsten Probleme zu lösen, oder?

    Ich glaube nicht, dass der stumme Mann einen Namen hatte, aber ich mache mich daran. Und wer nichts zu verbergen hat, wäre wohl kein echter Blutgeborener. Schließlich sind Verschleierung und Trug hohe Künste. Du hast doch sicher auch etwas zu verbergen. Ich frage nicht was, aber ich bin mir sicher, dass es etwas ist. Vielleicht ist es sogar so gut verborgen, dass du es selbst nicht weißt, weil du dich instinktiv selbst belügst. Das machen viele Leute.

    Das meinte mein Bruder nicht. Du hast doch überlebt und alles durchgestanden, also bist du automatisch begabter als manch anderer. Du hast Folter und Entbehrungen durchgestanden, an denen andere zerbrochen wären. Du bist immer noch da und willst weitermachen. Das ist doch mehr wert als manch anderes.

    Und ja, wir wollen immer noch bei dir schlafen, wenn das keine Umstände macht.

    Hast du denn Fähigkeiten, die uns dabei direkt helfen können? Dann hättest du ja nicht die Aufgaben verteilt, wenn das so wäre. Willst du uns denn verraten, was du in der Zwischenzeit machst? Vielleicht können wir dir da auch Erleichterungen bringen.

    R O L L E N S P I E L:

    Er "kennt" aus den Medien höchsten noch Yanshir al-banabi, den Ashantir, aber die Zwillinge sind zwar darauf bedacht, auch einen Eindruck von gleichem Eindruck zu erwecken, aber der eine ist ein deutlich besserer Redner und der andere ein fantastischer Zuhörer, so dass sie sich ganz gut ergänzen.