Beiträge von Gilgamesh

    R O L L E N S P I E L:

    Auch wenn die futunische Administration die Auseinandersetzungen mit der Sekte Totenwald nutzte, um der Welt einen Bürgerkrieg vorzutäuschen, um mal eben einen erheblichen Teil der Streitkräfte zu modernisieren, täuschen die Ereignisse dennoch nicht darüber hinweg, dass Auseinandersetzungen mit einem militanten Todeskult tiefe Spuren und nicht unwesentlichen Sach- und Personenschaden hinterlassen. Entsprechend fordernd waren auch der mühsam erkaufte Sieg über die Bewegung, welche der futunischen Philosophie diametral entgegen gesetzt ist, und die Kämpfe für die Inhaftierung ihrer Reste. Doch noch sind nicht alle der verbliebenen Kultisten gefasst.

    Die Spieler werden als Ermittler von den Behörden ins östliche Tarawa entsandt, um sich umzuhören und Gerüchte aufzuschnappen. Sollten sie sich entschließen, den ein oder anderen Verdächtigen selbst zu konfrontieren, kann es hierbei zu handfester Gewaltanwendung kommen - und zwar gegen die Spieler, da kein rechtgläubiger Blutgeborener Gewalt gegen andere Futunen ausüben würde(das wird unnachgiebig bestraft).

    Hintergrund:

    Die Kampagne dient dem Kennenlernen der Unterschiede zwischen Tarawa und dem Rest der futunischen Provinzen. In Tarawa ist man in der Regel wesentlich toleranter, was leider auch vielen Kultisten ermöglicht hat, sich hier leichter zu verbergen. Daneben erklärt die Kampagne viel davon, wie nun der Glaube und die Moral in Futuna aufgebaut sind. Es ist eine Mischung zwischen Detektivgeschichte und Esoterik - mit optionaler Action, wenn das aktiv angestrebt wird. Es stellt die einzige der drei Anfangskampagnen dar, in der die Spielercharaktere sterben können, wenn sie bestimmte Handlungen in Bezug auf die Kampagne durchführen(an Unfällen und Dummheit kann auch jeder Futuna immer mal wieder sterben).

    R O L L E N S P I E L:

    Seit dem Frühjahr macht sich Unruhe in der Heiligen Stadt Persuna breit. Der Wind treibt in unregelmäßigen Abständen seltsame Sporen vom Meer in die Hafeneinlagen herein. Es scheint ungefährlich für Menschen, Tiere und Pflanzen zu sein. Doch kurze Zeit später wachsen an allen möglichen Gebäude an der Wassergrenze kleine grüne Pilze, so groß nur wie das Hufeisen eines hungrigen Kamels. Und diese scheinen mit Vorliebe die Bausubstanz der ältesten Gebäude anzugreifen, den Schatz aus drei Jahrtausenden der Geschichte. Von jeglichen Möchtegerneroberern wurde Persuna stets verschont, soll nun ein unheiliges Pilzgeflecht dem ein Ende setzen?

    Es ist die Aufgabe der Spieler im Auftrag des Hafenamtes des Hafenbezirkes Persuna-Navindah diesen Pilzen auf dem Grund zu gehen, wieso sie die Gebäude befallen und was man gegen sie tun kann. Da die Natur in Futuna eine besondere Heiligkeit besitzt, fallen viele Methoden weg.

    Hintergrund:

    Die Kampagne ist eine der drei möglichen Einführungskampagnen und spielt fast völlig in der Heiligen Stadt Persuna, doch dies stellt in keiner Weise eine besondere Begrenzung da, denn immerhin leben in der bevölkerungsreichsten Stadt Futunas und wohl auch des Kontinent über zwanzig Millionen Einwohner in unzähligen Stadtbezirken geteilt durch die Mündungsarme des Galis. Es ist das wirtschaftliche Herz der Futunischen Reiche und längst so föderal im Innern gegliedert wie diese auch. Persuna bietet dabei eine einzigartige Erfahrung als inoffizielles Schlachtfeld zwischen den futunischen Megakonzernen der Stiftung Persuna und Tiamat plus dem Einfluss der Akademie von Persuna und neuen aufsteigenden Mächten im Hintergrund.

    Die Kampagne ist in ihrem Kern offen gehalten und kann allein auf das Mysterium verquickt mit den offensichtlichen Verhaltnissen beschränkt werden. Die kriminellen und wirtschaftspolitischen Verstrickungen sind optional und können zu anderen Lösungen führen, wenn das Problem denn überhaupt gelöst wird, denn auch ein Scheitern ist möglich mit entsprechenden Kosten für alle Beteiligten.

    Hintergrund:

    Auch wenn Khotso lange Zeit sehr isoliert vom Rest der Welt war, befindet sich die Gesellschaft im Auf- und Umbruch. Das Sha'in Futuna bezahlt Khotso Strom, Wasser, Heizung, Infrastruktur, Bildung und moderne Landwirtschaft und verlangt im Gegenzug nur, dass sie ihre inneren Probleme ja friedlich alleine lösen. Für die Futunischen Reiche ist der südliche Puffer trotz seiner oberflächlichen Nutzlosigkeit (Mangel an natürlichen Ressourcen, magere Böden, schwierige Gelände, dadurch bedingte enorme Zersplitterung der Einheimischen in Dutzende Stämme und Familien, die selbst mit modernen Methoden nur schwer geeint werden können) durch die Einfalltore nach Banaba und Hargan von elementarer Bedeutung, welche die bodenlosen Ausgaben rechtfertigen.

    Die Einführung des Weltnetzes durch den futunischen Oberherren mit durchaus guten Leitungen auch bis in die hintersten Dörfer geschah vor allem im Sinne des Bildungsprogrammes, da Unwissenheit und Analphabetentum für Futunen ein Gräuel sind und sie sich in der Rolle des perfekten Hegemons zu gut gefallen, als dass sie nicht im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Bewohnern von Khotso das Beste in der schwierigen Situation gewähren. Mit ihrer Aversion gegen Informationsbeschränkung und Zensur haben sie dabei der Veränderung Tor und Tür geöffnet. Die futunische Kernverwaltung in Tshane ist so leicht besetzt, dass sie nicht in der Lage ist, die Situation überhaupt richtig zu erfassen. Da man den Stämmen alles Lebenswichtige bezahlt und sie sonst sich selbst überlässt und der durchschnittliche Futune sich für den Auserwählten der Schöpfungsgeschichte hält, kommt man dort nicht einmal auf die Idee, die nächsten Generationen könnten mit freiem Internet und seltsamen Gedanken wie kompletter Selbstbestimmung und organisierten Widerstand überhaupt gegen die wohlwollende Beherrschung durch Futuna sein. Schließlich hat sich an der weitestgehend freigiebigen, aber letztlich ignoranten Vormundschaft in über Tausend Jahren wenig geändert.

    Futunische Präsenz in Khotso ist in erster Line militärisch mit Schutz der Außengrenzen, Schlichtung von Stammeskonflikten (in der Regel Schlägereien, selten Messerkämpfen), infrastrukturellen Maßnahmen(durch den futunischen Katastrophenschutz, traditionell Teil der futunischen Streitkräfte) und Abwehr hungriger Wildtiere bei Trockenzeiten, Dürren, Bränden oder Überpopulation, sowie in zweiter Linie durch digitale Bildungsprogramme, Entwicklungshelfer, Koordinatoren für Verwaltung, Landwirtschaft, leichte Industrie, Fischfang, Bauwesen, Infrastruktur und interkulturellen Dialog (zwischen den Stämmen und Familien und Khotso, betont nicht zwischen Futuna und Khotso).

    Durch seine Präsenz als Handels- und Verwaltungssprache ist das Futunische beherrschend in der Verknüpfung des Landes, das ja nur formal eine Republik ist und dessen Stammesversammlung eine ineffektive Quasselrunde alter Frauen und Männer darstellt. Fast jedes Dorf hat seinen eigenen Dialekt, jeder Stamm seine eigene Sprache, mit unter sogar mehrere. Das futunische Bildungsprogramm achtet auch streng auf die Pflege derselben, da Wissensverfall faktisch Ketzerei wäre. Damit stellt Khotso das beste Beispiel für Kulturimperialismus futunischer Art dar: Maximale Freiheit, gute Versorgung bei Beibehaltung, Einfrierung der Gesellschaft bei gleichzeitig absoluter Machtlosigkeit. Die Bürger der "Republik" sind also an sich Affenarten in einem futunischen Freizoo. Sie werden gehegt, gepflegt und gefüttert, haben aber nicht die Anerkennung als gleichwertige Menschen.