Beiträge von Tiam Torabi

    R O L L E N S P I E L:

    Er guckt, woher überhaupt die Stimme kommt.

    Die jetzigen Abtastungen waren übrigens etwas langweilig, die davor waren lustiger. Nur zur Information, falls ich noch mal hierher komme, dann würde ich gern wieder mit diesen Handschuhen gekrabbelt werden. Hab ich so viel Mitspracherecht bezüglich der Mode? Das ist ja großartig!

    R O L L E N S P I E L:

    Tiam muss nicht lange überlegen:

    Meine bevorzugten Farben sind fröhlich und bunt. Das Leben ist schließlich oft grau genug. Ich mag alle Materialien, aber wenn ich mich entscheiden muss, würde ich mich in Pelz und Leder kleiden, weil das Lodenreich eiskalt und regnerisch sein soll, aber ich nehme auch jedes andere Material. Krokodil- und Schlangenleder finde ich übrigens besonders kleidsam! Oder Leopard, und ich will darüber bitte keine Lästerei hören, das sieht nämlich todschick an mir aus. Die Kleidung darf gern körperbetont sein! Ich habe sie aber trotzdem gern bequem. Außerdem bevorzuge ich Vielfalt.

    Könnt ihr damit etwas anfangen? Oder soll ich noch was spezifizieren?

    Ganz schön unhöflich, weißt du das? Wir hatten ja nicht mal ein Vorspiel!

    R O L L E N S P I E L:

    Derlei Äußerungen gibt Tiam nun in einem Schwall von sich, doch als sie seinen Bauch betasten, fängt er kreischend an zu lachen und bekommt eine prächtige Erektion. Er windet sich in der Membran, bis er darin wie von Zauberhand durch die Gegend getragen und am Tisch abgesetzt ist. Noch immer japst und gluckst er.

    Das war vielleicht ein Erlebnis

    R O L L E N S P I E L:

    , sagt er zu seinem Teller und beginnt, noch immer von kleinen Kicheranfällen geschüttelt, zu futtern. Danach krabbelt er mit breitem Grinsen in die Röhre. Mal sehen, wie er diesmal gequält wird.

    R O L L E N S P I E L:

    Ein markerschütterndes Quieken ertönt, als sich der Boden unter Tiams Füßen eröffnet, und er eine Rutsche heruntersaust. Was er nicht alles tut für die Hegemonie...! Dabei gehört er eher nicht zu denen, die etwas mit selbstloser Aufopferung anfangen können. Wenn, dann muss sich die Aufopferung auch rechnen. Er hofft, dass ist hier der Fall. Selbstmitleidig stöhnend entspannt er sich und lässt die Wärme auf sich wirken.

    R O L L E N S P I E L:

    Tiam begibt sich in die Kammer, um seinen Körper in der warmen Luft trocken föhnen zu lassen. Auf die Kältekammer, die er argwöhnisch durch die Scheibe mustert, hat er so gar keine Lust, aber das sehen vermutlich die meisten Leute so. Er überlegt, ob er sich einfach davor drücken sollte, indem er in der Föhnkammer wartet, bis die Zeit im Kühlraum abgelaufen ist.

    R O L L E N S P I E L:

    Er fürchtet schon, jämmerlich ertrinken zu müssen, als die Röhre ihn einfach auskippt! Wie eine Seife flutscht er in das Becken. In seinem ganzen Leben ist er noch nie derart lieblos behandelt worden! Kritisch betrachtet und befühlt er seine geradezu unheimlich glatte Haut. Immerhin, keine Anzeichen von Reizung.

    Er schaut sich um. Wo ist jetzt der nächste Föhn?

    R O L L E N S P I E L:

    Dabei hat er als Rotschopf doch überall so empfindliche Haut! Er wird nach der Behandlung aussehen wie ein Hummer und überall wird es brennen und jucken! Er ergibt sich in sein Schicksal und steigt in die Röhre. Da er sich nach wenigen Sekunden langweilt, vertreibt er sich die Zeit mit Gesang. Da er mal im Chor war und auch heute noch regelmäßig unter der Dusche singt, klingt das gar nicht mal so schlecht.

    Die Bandbreite der Werke reicht von dem Kinderlied "Ticke-di-tack, die Uhr aus Yanth" über die Seefahrerballade "Wir lagen vor Khadesh" und das Spottlied "Es gibt kein Gold in Alegon" hin zu albernen Partyliedern wie "Ich bin ein Maniokröllchen". Tiam kennt sehr viele Lieder auswendig.

    Die Ellbogen?! Ich habe keine Haare an den Ellbogen! Gibt es Leute, bei denen das so ist? Aber ich reibe sie trotzdem mit ein, um ganz sicher zu gehen. Ich hoffe, diese Enthaarungsbehandlung erfordert keine allzu große Mindesthaarlänge, weil ich überall rasiert bin. Das ist einfach viel zu wenig Körperhaar, um gut auszusehen, also muss das weg. Sieht sonst aus wie Fusseln. Aber wenn ich so einen richtig schönen kuscheligen schwarzen Pelz hätte, würde ich nun aufs Schärfste gegen dessen Entfernung protestieren.

    Wer vergisst denn bitte Sack und Hintern beim Waschen? Du scheinst hier manchmal sehr eigenwillige Kundschaft zu haben. Aber es ist ja gut, wenn mir das alles so im Detail erklärt wird, so dass es keine Missverständnisse gibt. Was ihr mit den Scheiben macht, ob ihr sie verdunkeln oder den Anblick meines Astralkörpers genießen wollt, ist euch überlassen.

    R O L L E N S P I E L:

    Er ist fertig mit seinen Ausführungen und setzt etwas auf, das er für ein gewinnendes Lächeln hält.

    Wir können starten!

    R O L L E N S P I E L:

    Dem Mann gelingt, was nur wenige schaffen: Tiam ist für einen Moment sprachlos.

    Entsorgen? Diese Stiefel? Bei den Göttern, NEIN! Keinesfalls dürfen meine Kleider entsorgt werden und am allerwenigsten das Schuhwerk! Was haben nur alle gegen meine Stiefel? Sie sind aus echtem Krokodilsleder und haben mich ein Vermögen gekostet. Dafür hätte ich auch einen Gebrauchtwagen bekommen.

    R O L L E N S P I E L:

    Da Tiam nicht mehr über Mode reden darf, quasselt er anderes vor sich hin.

    So schöne Paläste ... jetzt hätte ich auch gern Sex zu Ehren der Götter. Und eine Statue von mir in genau DIESER Größe!

    R O L L E N S P I E L:

    Staunend betrachtet er den Kolossalbau, vor dem sie halten, als seinem Begleiter auffällt, bei wem der unmodische Fahrgast jetzt auf die Reise vorbereitet werden soll. Tiam schreit fast vor Aufregung:

    Jawohl, mit dem Akash! Da staunt ihr. Ich allerdings auch! Au weia. Zum Glück habe ich mich heute extra in Schale geworfen.

    Ehrlich? Ich bin der liebenswürdigste Futune der Welt! Darum werde ich ja auch mit der Aufgabe vertraut, Liebe und Frieden zu stiften. Ihr müsst mich nur in das passende Gewand kleiden und mir einen schicken Haarschnitt verpassen. Dann gehen heute Abend alle glücklich ins Bett. Zum Zeichen meiner Aufrichtigkeit nehme ich den Finger von der Oberfläche.

    R O L L E N S P I E L:

    Dramatisch nimmt er den Zeigefinger von der Innenseite der Tür. Und als Bonus hört er sogar auf, Kommentare zum Thema Mode von sich zu geben.

    Seid lieb zu mir, dann bin ich lieb zu euch. Keine Punkte und keine Karomuster, wenn ich bitten dürfte. Wenn es was Gemustertes sein soll, wären mir Palmen, Blumen und Paradiesvögel am liebsten, aber ihr könnt mich auch von oben bis unten in Krokodilsleder oder Schlangenleder oder Leopardenfell stecken. Nur keine geometrischen Muster! Das KANN einfach nicht angemessen sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Zumindest hofft er das. Mit dem Finger rubbelt er derweil prüfend auf den Sitzen und Türgriffen herum.

    Will ich reich wirken? Ich finde diese Stiefel einfach unsagbar schick! Nicht so austauschbar, wie das, was du da ansprichst. Aber gut, ich werde für die Zeit im Lodenreich auch Austauschbarkeit ertragen können. Den Göttern sei dank sehe ich so gut aus, dass mir fast alles steht.

    R O L L E N S P I E L:

    Zumindest nach seiner Einschätzung, was vielleicht einer der Gründe sein mag, warum er während der Freizeit meist in gewagten Kleiderkombinationen anzutreffen ist. Er verkneift sich die Bitte, seine Schönheit nicht mit einem Karomuster oder Punkten zu verschandeln, und harrt der Dinge, die da kommen mögen.

    Ich war noch nie bei einem Schneider. Aber hey, ich lerne heute viel dazu und ihr auch! Lasst uns doch ein wenig plaudern, während ihr mich zum Schneider bringt. Hab ich ein Mitspracherecht bei der Kleiderwahl? Ich hätte gern was geschneidert, das zu diesen stilsicheren Stiefeln passt, außerdem benötige ich einen Hut oder Mantel oder irgendwas in der Art und eine wasserfeste Tasche, weil es im Lodenreich eiskalt und regnerisch sein soll. Wahrscheinlich werde ich auch einen dicken Schal und Handschuhe brauchen. Werde ich auch frisiert? Mein letzter Frisörbesuch ist schon eine Weile her.