Beiträge von Scarlett P. Frinton

    Es gab in der Tat Strömungen in der albernischen Politik - und ich will nicht verschweigen: auch in meiner eigenen Partei - dem sogenannten Völkerbund beizutreten. Dieses wurde aber von einer breiten Mehrheit - und ich will das betonen: auch von meiner eigenen Partei - abgelehnt. Erfolgreicher dürfte wohl die Gründung der Nordanticäischen Union mit Bergen, Eldeyja und Glenverness gewesen sein, wenngleich diese Union bislang eher eine Wertegemeinschaft ist und weniger konkrete Ergebnisse vorzuweisen hat.

    Da sie sich mangels Legitimation ihres Heimatlandes im Rahmen der offiziellen Konferenz zurückhielt, in dieser offenen Runde aber als Privatperson sprechen konnte und nachdem sich ansonsten niemand zu Wort melden wollte, ergriff sie es selbst.

    Ehrbarer Großwesir, Exzellenzen, in der Tat hat sich der diplomatische Umgang zwischen den Staaten grundlegend gewandelt und ist - wie bereits festgestellt - zurückgegangen. Ich würde das im Wesentlichen auf zwei Punkte zurückführen wollen:

    1. Die Staaten sind zurückhaltender und eigennütziger geworden, was die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zu anderen Staaten betrifft. War man früher (im Reis'schen Zeitalter) eher darauf bedacht, ein weitläufiges Netz an diplomatischen Kontakten zu unterhalten und nutzte jede Gelegenheit, um mit anderen Staaten zumindest rudimentäre Beziehungen vertraglich zu fixieren, steht heute in erster Linie die Frage nach dem Eigennutz im Vordergrund. Die Staaten fragen sich "Was habe ich von diesen Beziehungen?, Was nützt mir der Kontakt zu x?". Es findet bereits im Vorfeld eine Einschätzung statt, ob man überhaupt mit einem anderen Staat in Beziehungen treten will. Die Frage nach dem "wie" wird in der Regel nicht an den Anfang gestellt.

    2. Die Staaten sind projektorientierter und ergebnisfokussierter geworden. Abgeleitet aus meinem ersten Punkt muss (soll) immer öfter jede außenpolitische Handlung einem speziellen Ziel / Zweck dienen. Wenn also sich ein Staat dazu durchgerungen hat, mit einem anderen Staat in Interaktion zu treten, dann steht heute nicht mehr ein genereller Austausch, eine grundsätzliche Offenheit im Vordergrund. Diplomatische Beziehungen sollen also fruchtbar für die eigene Politik gemacht werden. Hier kommen die bereits angesprochenen multilateralen Treffen hinzu. Wenn ich als Staat ein Projekt umsetzen möchte, bin ich in der Regel auf mehrer Partner angewiesen. Beziehungsweise man denkt hier größer und will sich für den Anfang nicht mit einem Partner begnügen. Das kann in der Tat dann sinnvoll sein, wenn man regionale Zusammenarbeiten vereinbaren will.

    Albernia - und ich wage zu behaupten auch seine nordanticäischen Partner - geht hier einen MIttelweg. Zwar sind auch wir bestrebt, zielgerichtete Kooperationem einzugehen und die außenpolitischen Aktivitäten breit und in einem Gesamtkonzept aufzustellen, dennoch bleibt der bilaterate Austausch ein wesentlicher Baustein der Außenpolitik.