Beiträge von Thandara

    R O L L E N S P I E L:

    Drinnen landet er in dem seltsam gruseligen Spiegelkabinett und in seiner Eile muss er wohl ein paar Hinweise übersehen haben, denn entweder kommt er zurück zu den amüsierten Phönixprinzen auf dem Hof oder in seltsame Abstellräume voller Holzgitter und einmal gar in eine Art Verließ voller Staub, Spinnenweben und faustgroßer Asseln. Ansonsten bleibt ihm nur das kaum beleuchtete Spiegellabyrinth mit den im Suff noch irrer grinsenden Statuen und verzerrten Spiegelbildern. Vielleicht sollte er ganz zurück zum Fest und von dort aus laufen, bevor er sich vor den Prinzen oder in einem Spiegel erbricht und am Ende noch von Asseln gefressen wird?

    R O L L E N S P I E L:

    Eine müde wirkende junge Frau zeigt Liam mit einer Bewegung ihrer Hand wie wenig sie von seinem Gesang hält. Dann erreicht er die Ecke und sieht den Elefanten, der doch gar nicht hier sein sollte. Er liegt auf einer Wiese und ist über und über mit Kindern bedeckt. Auch sie schlafen alle. In der Nähe stehen der Akash und sein Verwandter von vorhin und diskutieren aufgeregt. Ein alter Mann harkt ungerührt das Laub um die Schlafenden herum, so als wären sie nicht mehr als heruntergefallene Äste, die er im Moment nicht wegräumen kann.

    R O L L E N S P I E L:

    Einige Leute scheinen mitzumurmeln, aber das ist bei der Menge an Leuten von der Phönixdynastie auch zu erwarten. Er kommt an noch mehr schlafenden Tieren vorbei: Einem Pferd, zwei Pfauen, siebzehn Hasen, einem Otter, vier Zierschlangen und eine grüngelb gefleckte Vogelspinne. Niemand wird trotz Tiams Gesang in irgendeiner Weise wach. Selbst die am Rande befindlichen Wachleute bleiben auf ihren Matten oder einfach im Gras friedlich liegen. Wahrscheinlich träumen sie alle von einer besseren Welt.

    Das sagt Papa auch immer. Aber ich kann gar nicht wie Papa werden. Ich werde wie Mama. Außer Marah, die wird wie Papa wenn sie älter ist. Das haben ihre Eltern ihr versprochen. Marah meinte, dass sie ein Junge ist. Ich verstehe das zwar nicht, weil Jungs total doof sind und Marah ist nicht doof, aber ich muss ja nicht wie sie sein. Oder er. Ist alles so kompliziert, wie ihr komischen Erwachsenen!

    R O L L E N S P I E L:

    Damit zeigt sie Tiam den Vogel und läuft davon. Am Rande der Veranstaltung liegen mehrere Esel und schlafen friedlich. Auf ihren Köpfen sitzen schlafende Hühner und Gänse. Das gibt ein ziemlich komisches Bild ab.

    R O L L E N S P I E L:

    Er findet ein experimentierfreudiges junges Paar, dass durchaus interessiert ist, wenn er denn in einer Stunde bei ihnen am Strand auftauchen würde. Nun muss er nur noch im angetrunkenen Zustand aus dem Anwesen herauskommen und natürlich dorthin gelangen. Er könnte ja über die Treppe abkürzen, wenn ihm nach Halsbruch ist. Ansonsten muss er entweder auf die Anweisungen des Alten hören oder anderweitig einen Weg finden.

    R O L L E N S P I E L:

    Wahrscheinlich findet ihn niemand, weil er Thandara für eine Insel hält und nicht für die Hafenstadt auf dem Festland, die es ist. Zwar findet er da durchaus interessante und interessiere Leute, aber sobald herauskommt, dass er im Anwesen untergebracht ist, haben die Personen dann doch etwas anderes vor oder finden ihn nicht mehr attraktiv, egal wie sehr sie vorher das Gegenteil beteuert haben. Wahrscheinlich wäre es doch besser, zum Strand oder in die Stadt zu gehen.

    Und sagte die Gesandte des Großwesirs nicht auch etwas davon, dass es schon morgen in das Land der bleiernen Enten geht? Zumindest einen Pass hat er laut Datenpad mittlerweile digital an seinen Ausweis angehängt bekommen. Der soll ihm dann als Visum dienen.

    Wohl kaum, wenn du da schon schläfst. Also erhol dich gut.

    R O L L E N S P I E L:

    Er geht mit dem Huhn pfeifend in Richtung seines Kollegen. Nebenbei tätschelt er dem armen schreienden Esel den Kopf. Kurze Zeit später träumt auch dieser auf der Wiese. Er muss dafür ein Händchen haben.

    Hintergrund:

    Finsternis 1: Ob das so clever ist, eine Person abschleppen zu wollen, die einen sofort einschlafen lässt?

    R O L L E N S P I E L:

    Er hebt demonstrativ das Huhn an, das davon mitnichten wach wird, sondern scheinbar vor sich hinträumt und leise im Schlaf gluckst. Dann deutet er auf einen winkenden Mann.

    Dann kann ich dir leider nicht helfen. Ich habe den ganzen Tag zu tun. Und wie du siehst, muss ich auch weitermachen. Erhol dich gut, damit du bald wieder bei Kräften bist und auch einen Tag durchhältst.

    Ich will doch hoffen, dass du im Sinne der Hygene deine Sachen ablegst, wenn das nötig ist. Reinlichkeit ist eine hohe Tugend. Ich muss dann wieder an die Arbeit. Wenn du später noch Hilfe beim Einschlafen brauchst, kann du mich ja suchen.

    R O L L E N S P I E L:

    Da es gerade erst Mittag wird, dürfte Tiam da vielleicht noch Warten wollen, auch wenn er schon besoffen ist. Allerdings hat ihm die Sprecherin ja bereits gesagt, dass es früher losgehen mag, als bisher gedacht.

    Keine Ahnung, ich bin nur zum Anliefern hier. Aber das ist nur das Neueste. Morgen gibt es dann einen Ballonwettbewerb. Und übermorgen werden bunte Schweine durch die Stadt laufen.

    R O L L E N S P I E L:

    Sein Gegenüber ist so alt wie Tiam und sieht aus, als könnte er durchaus ein Schwein wegtragen. Wahrscheinlich verbringt er seine Freizeit neben dem Aufbau irgendwelcher Feste in einem Sportstudio. Er zeigt auf das Huhn.

    Gib mir mal Berte, die muss zurück zu ihrer Familie.

    R O L L E N S P I E L:

    Seltsamerweise scheint das auch niemanden zu kümmern. Es werden weitere Hüpfbogen aufgebaut, Laternen aufgehangen und seltsame Feuerschalen an den Mauern. Personen tragen kindergroße Puppen in seinem Sichtfeld vorbei. Dann werden noch seltsame Kuchen und Puddingschüsseln weitergereicht. Eine meckernde Ziege. Drei verängstigte schreiende Esel. Ein uralter halb schlafender Büffel. Ein Huhn versucht in eine Hüpfburg zu flüchten und führt zu wilden Verfluchungen.

    R O L L E N S P I E L:

    Es mal wirklich verflucht sein, aber die "normalen" Euskali bleiben auf Abstand und die Futunen vor Ort scheinen eher eine Art Finte zu vermuten, dass selbst Tiams einnehmendes Wesen nicht ausreicht, um sie von etwas anderem zu überzeugen. Wahrscheinlich würde man in einem Schlangennest mehr Zutrauen finden als hier vor Ort. Es ist fast so als wären die Futunen vor Ort extrem paranoid, also noch mehr auf der Hut als sonstswo in der Hegemonie. Und die Eingeborenen reden lieber leicht nervös über seltsame Allegorien und Verschwörungen.

    Hintergrund:

    Licht 3: Irgendwie liegt über all dem liegt eine wage Ahnung von Bedrohung, so als würden die Leute vor Ort irgendetwas fürchten. Der Akash und sein engster Zirkel wirkten unbesorgt, aber eine Konfrontation mag sich anbahnen. Da ist er vielleicht bei den Barbaren doch besser dran.

    Nein, nein, Kleiner. Du muss uns bezahlen, damit es rollt. Also lass was rüberwachsen, sonst ziehen wir weiter.

    R O L L E N S P I E L:

    Die ersten wenden sich zum Gehen. Sicher ist Tiam ein wenig über dem, was sie normalerweise als Kunden haben, aber das ersetzt keinen knurrenden Magen. Das mag dann vielleicht bedauerlich sein, aber die Gesichtsausdrücke der Damen machen deutlich, dass es dann halt nicht sein soll.

    R O L L E N S P I E L:

    Nachdem er null Reaktion von der Sprecherin bekommen hatte, so als wären Sex im Besonderen und Tiams Umgang damit im Allgemeinen absolut absurde Konzepte für sie, findet sich Tiam irgendwann in der Gegenwart sehr seltsam angezogener Euskalidamen wieder. Sie versuchen ihn davon zu überzeugen, dass er gegen Geld Gefälligkeiten erhalten könnte, aber da es Prostitution im Großteil der Hegemonie nicht wirklich in der Form gibt, fiel es ihnen zunehmend schwerer, dem angetrunkenen Agenten die Sache zu erklären.

    Also nochmal, Schnucki. Magst du lieber Melonen oder Bananen? Hast du Geld, dann gibt es auch ein wenig Fruchtkorb, verstehste?