Beiträge von Gilgamesh

    Keine Panik, das ist doch nur ein normaler Wachtrupp. Die sind hier in Diyarasu völlig normal. Wieso solltest du als Agent Ärger bekommen? Auf dem Festland gibt es sicher viel Scheitern und Katastrophen, aber hier in Diyarasu wird über vieles eher geschwiegen. Das ist gesünder so. Und um Katastrophen kümmert man sich sowieso intern. Auch Probleme von außen verschwinden oft einfach, bevor sie sich entfalten können.

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    Er lächelt breit, runzelt dann aber die Stirn, nachdem der Wachtrupp vor ihnen eilig wendet und in eine Straße abrückt. Fast wirkt es so als würden sie vor etwas fliehen. Nachdenklich sieht er Danyal an, zuckt dann aber mit den Schultern und setzt den Weg fort. Die Gestalt hinter ihnen hat er nicht bemerkt.

    Nicht wirklich verboten. Was gefällt dir an deiner Arbeit denn am meisten? Sicher kann man etwas in dieser Richtung finden.

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    Nun sind sie schon ein ganzes Stück die Straße hinunter und eigentlich an dem deklarierten Sitz vorbei. Tiams findiges Auge identifiziert das nächstbeste Logo als den Adler von Aszana, deren Oppertunismus und Medienspezialisierung zu seinen Vorlieben verheerend gut passen würden. Von vorne kommt ihnen eine gepanzerte und mit Maschinenpistolen bewaffnete Wacheinheit entgegen. Aus irgendeinem Grund sind die meisten Spaziergänger auf der anderen Straßenseite. Ein junge Frau telefoniert aufgeregt und hat das Memo wohl nicht verstanden, bevor sie von einem Wachmann grob vom Bürgersteig und fast in ein vorbeifahrendes Auto geschoben wird. Hinter ihnen schlendert eine einzelne Gestalt in lässigen Tempo hinterher. Doch sie ist zu weit weg, um ihre Züge zu erahnen.

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    Von den beiden kommt lediglich eine Ablehnung für vor der Fahrt. Dann setzen sie sich auf der Fähre auf ihre alten Plätze wie im Flugzeug. Die Fähre derweil nimmt sanft ihre Fahrt auf, während der Wind die Palmen am Ufer streift. Es ist extrem friedlich. Sozusagen Kitsch. Der Botschafter wendet sich an Danyal.

    Viel los ist gerade nicht. Kann ich dir schon irgendwelche allgemeinen Fragen beantworten? Oder ist eure Befragung schon durchorganisiert? Das würde mich etwas verwundern, denn so ein Fragebogen ist ja nicht so einfach ohne Vorfühlung an die richtigen Leute zu verteilen.

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    Die beiden erheben sich wortlos, der eine mit grimmiger Miene, die andere mit einem charmanten Lächeln. Der Ostwind gibt den Gang frei und sie können das Flugzeug in die warme Nacht in Ashar verlassen. Direkt am Terminal werden sie von einer Delegation lächelnder Einwohner empfangen, die ihnen ungefragt Obst und Willkommenstränke reichen. Ein kleiner Junge springt Thar fast an und erklärt in dem archaischen Alegonisch, das die Landessprache ist:

    Guck doch nicht so finster, du hast es hinter dir! Hier bist du in Lehim, endlich frei. Sei locker und hab Spaß!

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    Irgendwie sehen die Leute auch erwartungsvoll aus, so als wollten sie gleiche eine Feier veranstalten. Derweil versucht ein kleiner dicker Mann im mittleren Alter unauffällig zu Danyal und seinen Begleitern zu kommen, wird aber von allen dreien sofort ins Auge gefasst, was er mit einem peinlich berührten Lächeln quittiert. So schiebt er sich durch die Menge auf sie zu und meint offen:

    Willkommen in Ashar. Ich bringe euch gleich in eure Quartiere, damit ihr euch erholen könnt und wir morgen früh die Erstbesprechung abhalten können. Oh, ahja, ich bin Botschafter Mal Radan.

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    Zwei Mädchen, offensichtlich seine Töchter, tauchen in der Menge auf und geleiten die drei durch den Sicherheitsbereich ohne Kontrolle. Dann finden sie sich auch schon vor dem Flugplatz auf einem Platz wieder, der nahtlos in einen Park übergeht. Gen Norden rauscht das Meer. Eine kleine Hafenanlage mit Fähren ist in Sichtweite.

    Als letzte Reise für heute nacht müssen wir in die Altstadt übersetzen, denn da ist die Botschaft und das Herz des Landes. Das ist eine dreiviertel Stunde Reisezeit. Wollt ihr schon etwas essen oder wollt ihr bis zu euren Quartieren warten?

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    Das Flugzeug hebt ab, voll von Spannung und enttäuschten Hoffnungen. Schnell bleibt das nunmehr traumhaft paradiesisch anmutende Hatha zurück und Danyal ist gefangen zwischen einer betont freundlich lächelnden Frau und einem leicht angespannten Mann. So geht es einige Stunden dahin bevor sich in bereits angebrochener Nacht im Senkflug ein gewaltiges Lichtermeer zeigt. Zwar kaum vergleichbar mit Persuna, aber dennoch ist die lehimische Hauptstadt Ashar auf beiden Seiten der Meeresstraße deutlich zu erkennen. Von oberflächlichen Gesprächen abgesehen hat sich Thar in sich verschlossen, während Ishri konkrete Aussagen vermeidet. Als das Flugzeug zur Landung ansetzt, richtet sich Thar Hanum ruckartig auf. Fast gleichzeitig wendet Ishri ihren Kopf, um auf die beiden Sitznachbarn zu sehen. Beide scheinen auf irgendwas zu warten, während das Flugzeug die Landebahn entlangrollt und schließlich zum Stehen kommt und die ersten bei noch geschlossenen Türen schon panisch aufspringen.

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    Da Sayaad Zaal kein Bewohner von Lehim ist, gibt es erwartbar null Ergebnisse. Da hilft auch kein Betteln und kein Flehen. Das Datenpad kann ihn auch nicht einfach dazu machen, außer Danyal würde die Fähigkeiten besitzen, digital soetwas zu erreichen. Dann müsse er aber auch selbst etwas zu der angeblich auf Lehim lebenden Person etwas erfinden.

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    Irgendwann im Laufe dieser Zeit stopt der Regen und die Wolkendecke reißt auf. Schließlich wird der Garten und der Ausblick in warmes Sonnenlicht getaucht. Damit werden mehrere Dinge offenbar: Landschaftlich ist Hatha ein absolutes Paradies. Geographisch ist es denkbar klein, denn von der Erhebung hier lassen sich ein großer Teil der Küste und auch die nahen anderen Inseln klar erkennen. Und letztlich ist man hier recht isoliert von den eigentlichen Siedlungen, so abgeschieden wie die Anlage liegen muss so hoch am Hang. Da ist der Flughafen deutlich näher an menschlichen Ballungszentren, wenn man sie nennen mag. Über die ganze Szene spannt sich ein Regenbogen wie aus einem Reiseprospekt. Man kann die warme Luft nach dem Sturm voller Meeressalz schon fast erahnen.

    Draußen fegen Gärtner Wege oder transportieren Baumteile ab. Aber in Danyals Posteingang warten tatsächlich Nachrichten und zwar Zugänge von Xaxai Anwar für die Rechtsbibliotheken und Personenverzeichnisse in Lehim.

    Hintergrund:

    Letztere beiden Punkte können dann auch als Hintergrund in Lehim verwendet werden, so Danyal auf sein Gerät zugreifen kann.

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    Denselben findet er nach kurzem logischen Nachdenken in seiner Arbeitsstube, wo er gerade wohl im Gespräch mit Personen über eine Videokonferenz ist, wo eine ziemlich übel gelaunte Person ihn wegen seiner schlampigen Vorkehrungen anblafft. Entsprechend missgelaunt schaut er beim Eintreffen Danyals zu diesem hinüber. Allerdings hellt sich sein Gesicht dann auch sofort wieder auf und er lächelt auf unheilvolle Art und Weise.

    Mein Arsham, hier ist eine Person eingetroffen, die dir besser alles erklären kann, was vorgefallen ist, der Agent des Großwesirs. Ich bin sicher, dass er dir gerne Bericht erstattet.

    Aua, du kennst wirklich nur Gewalt, du Barbar.

    Hintergrund:

    Schatten 3, Eis 2: Damit zieht er einen Schocker mit der anderen Hand, der in einem Holster in seinem Anzug verborgen war und versetzt Danyal einen Schock, doch Danyal ist härter im Nehmen als erwartet, nur überrascht ob der Reaktion, dass irgendjemand auf seine brutale Art reagiert. Dennoch macht es ihn einen Moment benommen, in dem der Erfinder sich losreist und davonrennt. Den Gang hinunter, wohl in Richtung seiner Werkstatt. Danyal wird wohl ein bis zwei Momente brauchen, um die Starre abzuschütteln.

    Kommt mir unlogisch vor, da nur von einer Seite in die Werkstatt eingebrochen wurde. Warum sollten sie dann von der Werkstatt ins Gebäude eindringen, wenn sie vom Gebäude in die Werkstatt einbrechen? Und warum sollte ich da etwas gesehen haben, wenn ich, wie ich dir erklärt hatte, in meinem Quartier war. Jetzt verstehe ich was Xanu meint. Du bist ja total irre. Also wirklich entbehrlich.

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    Auf dem Rückweg zu seinem Zimmer kommt ihm der Erfinder und Fahrer entgegen. Er funkelt ihn streitlustig an.

    He, du da, komm mit. Für deine Grobheit bist du mir etwas schuldig. Ich brauche noch einen Kopiloten für mein neues Projekt und Xanu hat dich als entbehrlich und ansonsten nutzlos beschrieben. Damit bist du genau der Richtige, um mit mir den Antrieb zu testen. Noch dazu dieser herrliche Sturm. Wir werden durch die Gegend fegen, dass es die Erzdämonen freut. Na los, komm schon.

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    Ohne sich an die Abstandsregeln zu halten, will er nach Danyals Arm greifen, um ihn mit sich zu ziehen.

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    Zum Frühstück gibt es im Haus ein frisches Buffet mit Gebäck, Gemüse- und Fruchtmus, Brot, Hirsebrei, Milchbrei und Säften. Dazu auch etwas frischer Salat und Ziegenkäse. Für den deftigeren Geschmack auch Ziegenfleisch und Schafslenden. Die Frühstückenden nicken Danyal zu, ansonsten geht aber niemand auf ihn zu. In einer Ecke sitzt Xanu, trinkt Kaffee und blickt nichtmal auf, als Danyal den Raum betritt. Ansonsten fehlt es Kaffee, Tee oder Kakao, was eigentlich ungewöhnlich ist. Nur Xanu trinkt ungerührt aus seiner kleinen Kanne. Hier kann sich Danyal alles zusammenstellen und dann in sein Zimmer mitnehmen.

    Von den Tempelwachen erfährt Danyal dann, dass die Atash schon abgereist ist, ihm dann aber die Berichte schicken wird. Sie ist einer heißen Spur nach dem Ursprungsort von Saredash auf den Inseln auf der Spur. Die Wachen bitten Danyal darum, das zu entschuldigen.

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    Vor dem Frühstück, das er entweder geliefert in seinem Zimmer oder in einem der Speisesäle zu sich nehmen kann, werden ihm die neuen Kleidungsstücke sowie die gewaschene und trockengelüftete alte Uniform übergeben. Beim Frühstück gibt es wieder die Option, dass er Essen aus der örtlichen Küche statt direkt vom Zulieferer erhält. Daneben erwartet ihn die Atash der Tempelgarde zu einem Anschlussgespräch, bei dem sie ihm auch ein paar Berichte für den Großwesir übergeben will.

    Der Sturm hat an Stärke etwas abgenommen, aber noch immer werden Palmenwedel und Äste durch den Garten geweht. Eine kurze Mitteilung von Xaxai Anwar informiert darüber, dass er am Abend nach Lehim weiterfliegen kann. So er das mit einer kurzen Antwort bestätigt, wird ein entsprechender Platz für ihn reserviert.

    Im Treppenhaus wurden die Arbeiten abgeschlossen und so sieht man überall Arbeiter, welche die Schäden am Gebäude und den Einrichtungsgegenständen beheben. Die meisten davon grüßen Danyal höflich, doch einige sind auch so konzentriert bei der Arbeit - etwa beim Verbessern der Fassaden - dass sie ihn gar nicht richtig wahrnehmen.

    R O L L E N S P I E L:

    Kurze Zeit später erhält eine entsprechende Bestellbestätigung der Stiftung für die gewünschten Waren mit Ausnahme der Handschellen. Diese Bitte habe man an Tiamat weitergeleitet, da diese dafür zuständig seien, egal ob die Stiftung diese Waren produzieren könnte oder nicht - was sie natürlich nicht tun würde, weil das in den Bereich Tiamats eingreifen würde. Zu welchem Zeitpunkt er die Sachen gebracht haben möchte, soll auch noch festgehalten werden: Jetzt sofort oder erst nach einer Schlafperiode in neun Stunden? In beiden Fällen ergebe ich ein potentielles Windfenster, dass von den Fahrern ausgenutzt werden könnte. Die Speisen könnten selbstverständlich aus den Speichern vor Ort bereits bereitgestellt werden. Die Kleidung würde dann zeitgleich in Empfang genommen werden.

    So Danyal letzterem schonmal zustimmt, erscheint nach siebzehn Minuten ein Angestellter, ein nüchterner reserviert auftretender junger Mann von schlaksiger, großer Gestalt mit Adlernase und hellen Augen, der die gewünschten Speisen in einer Frischebox bringt, welche diese temperiert speisefertig hält, und dann die Kleidung einpackt, um sie mitzunehmen. Das Essen ist wesentlich besser als Kasernenniveau, aber bei Leibe nicht so gut wie das vom örtlichen Koch zuvor bereitete Mahl. Es handelt sich um ein Nussbrot, dazu Salat von den Inseln, Gemüse und der gewünschte Saft. Auch ein wenig Erbsen- und Wurzelmus ist dabei, mit Gewürzen angereichert.

    R O L L E N S P I E L:

    Während der Sturm soviel Einfluss hat, ist es doch verwundern, dass Funk und Netz noch funktionieren. Und auch das tun sie noch immer. So beschreibt Thar Hanum in einer recht kryptischen Nachricht, dass man sich ja bald wieder persönlich sprechen würde. Gleichzeitig gratuliert er im Namen Faantir Grieds untermalt mit großen Fragezeichen seinerseits zur Ausandersetzung mit Xanu und der erfolgreichen Ausschaltung des stummen Mannes und seiner Helfer. Thar lässt ausrichten, dass der Shaikh von Alegon im Falle, dass Danyal doch auf Hatha bleiben will, ein paar interessante Orte für ihn hätte, wo man auch für das Wohl der Hegemonie eintreten könnte. Aber auch auf Lehim würde er solche finden. Thar Hanum derweil merkt man in seinem Text die große Verwirrung an, die ob der überbrachten Nachrichten wohl aufgekommen ist. So stehen am Ende nur "Xanu? Stummer Mann? Was soll das denn sein?"

    Derweil erreicht Danyal auch eine Nachricht auf seinem allgemeinen Empfangspool, dass er gerne bei der Stiftung Persuna örtlich neue Kleidung erhalten kann. Und auch Nahrung ihm auf Wunsch gebracht werden könnte. Ob das überhaupt durch den Sturm kommt?