Der Tempelkult(Religion)

Glaubenslehre


Der Tempelkult sieht die Welt in einem immerwährenden Balanceakt zwischen Chaos und Ordnung, wobei dies spirituelle Konzepte sind, deren Implementierung der Mensch einfach nicht vollständig begreifen kann, weswegen er auch nie so ausgeglichen und vollkommen wie die jeweiligen Gottheiten der beiden Konzepte sein kann. Nach der Überlieferung sind die Menschen nach der Besiedelung des Heiligen Landes der Schöpfung - also Futuna - von den Göttern auserwählt worden, diese Balance zu pflegen, auf dass die Schöpfung bewahrt bleibt. Da die Segnung des Landes ein fester Zeitpunkt war, obliegt diese Aufgabe nur den Abkömmlingen der zuerst gesegneten Menschen im Heiligen Land, den Blutgeborenen, die zumindest zu einem Teil von anderen Blutgeborenen direkt abstammen und so einen Teil des Segens der Schöpfung in sich tragen. Das erhebt die Blutgeborenen über andere Völker, doch gleichzeitig ist es eine Gnade für die Barbaren, da sie nach Lehre des Tempelkultes die Lasten und Pflichten niemals ertragen könnten.


Die spirituellen Konzepte sind zwei Hochgöttern zugeordnet, Ahura Mazda für die Ordnung und Angra Mainyu für das Chaos, und ihnen sind je sieben weitere Aspektgötter beigeordnet, die Sieben Unsterblichen Heiligen, die Amesha Spenta, für die Ordnung, und die Sieben Erzdämonen, die Kadahra Medala, für das Chaos. Auch wenn alle Götter gleichermaßen verehrt werden und den Hauptgöttern natürlich besondere Wichtigkeit zukommt, so wählt der Gläubige immer einen Amesha Spenta und einen Kadahra Medala für sich selbst aus zur Leitung. Die Hochgötter sind die direkten Leitfiguren der Zivilisation und daher für alle da, ihre Aufmerksamkeit geht über die Erfassung einzelner Menschen hinaus, diese wäre zu einengend und wenig zielführend.


Ordnung steht für Strukturen, Hierarchien, Gesetze und Ideale, Chaos für Umbrüche, Veränderung, Kreativität und Wissensdurst. Im Extrem der Ordnung begibt man sich in engstirnige, unveränderliche Stasis, unfähig für Neues. Im Extrem des Chaos verfällt man in blindwütige Zerstörung ohne Selbstbeherrschung. Ein Gleichgewicht ist nur temporär und Harmonie eine Lüge zur Selbstverleugnung.


Neben den Gottheiten ist es die Lehre des Tempelkultes die Schöpfung selbst zu ehren und zu erhalten und daher das Leben zu feiern und zu bewahren. Entsprechend muss die heilige Natur beschützt und verehrt werden.

Struktur der Gemeinschaft


Im Gegensatz zum Geisterkult hat der Tempelkult eine feste Hierarchie und dies ist nach Bestimmung der Glaubensregeln auch nötig. Nur den Göttern direkt geweihte Priester können die Stimmen der Götter angemessen deuten ohne dem Wahnsinn zu verfallen und es muss ein Leben in ihren Diensten folgen, um die Botschaften auch verständlich und logisch zu vermitteln und nicht die Bindung zu verlieren. Die meisten Priester treten dabei in einen der vielen Tempel ein, welch sich einer bestimmten Interpretation einer niederen Gottheit verschrieben haben und einen Aspekt über die anderen stellen, weil sie im Laufe der Jahrtausende genug Lehren und Wissen angesammelt haben, um diesen Aspekt besser zu verstehen.


Jeder dieser Tempel ist in drei Ränge aufgeteilt: Jünger, welche den Glauben und die Schriften studieren und um Verständnis ringen, Schriftsetzer, welche das erste Wort ihrer Gottheit vernommen haben und danach die Botschaft mit ihren unzähligen Bedeutungen niederschreiben - in diesen Zeiten vornehmlich elektronisch -, und Priester, welche sich um die Leitung der Tempel, die Gläubigen und Feste kümmern und dabei die Worte in einer verständlichen Form weitergeben. Auserwählte Frauen - denn spirtuelle Offenbarung gelingt den Frauen nach der herrschenden Lehre besser - können nach dem Dienst als Priesterinnen in die höhere Hierarchie wechseln.


In der höheren Hierarchie existieren neben den sieben Hohepriesterinnen - eine für jede der fünf Heiligen Städte sowie je eine für Tatakoto und Mashin - die Weisen. Letztere sind ein Rang, den jeder Priester erreichen kann, egal welches Geschlecht er besitzt. Weise sind Koryphäen und lebende Bibliotheken des Kultes und vereinigen das Wissen um alle Aspekte der geringeren Gottheiten in sich, weswegen es auch nur vierzehn von ihnen zur gleichen Zeit gibt, einen für jede geringere Gottheit. Die sieben Hohepriesterinnen wiederum leiten die verschiedenen Regionen und üben im Dienst der futunischen Zivilsation die Feste im Namen der Hochgottheiten aus. Unter ihnen wird immer die nächste Mahdia, die Stimme der Götter, die Prophetin bestimmt, welche für die Hochgottheiten direkt spricht und nach Überlieferung die Gabe der Vorhersage besitzt.


In der heutigen Zeit kommt es zur Infragestellung der Hierarchie durch die Vorbotenbewegung, welche sich vor allem auf die den beiden Prinzipien und dem Gleichgewicht zugeordneten heiligen Elemente bezieht und eine geschlechterneutrale Hierarchie von sechs gleichberechtigten Vorboten predigt. Dies führt zu Verwerfungen und Unruhe. Die Elemente werden genauer im Artikel "Mythische Elemente im Rollenspiel" behandelt.


Die niederen Gottheiten und ihre Aspekte


Amesha Spenta


Manah, Ideale, Wahrheit, Gerechtigkeit


Sathra, Hierarchie, Herrschaft, Gesetz


Asmad, Frömmigkeit, Bescheidenheit, Aufopferung


Mari, Mut, Geduld, Standhaftigkeit


Bahkur, Trotz, Widerstand, Gleichförmigkeit


Karaktur, Passivität, Selbstversenkung, Grenzziehung


Zabash, Stolz, Härte, Kraft



Kadahra Medala


Tiamat, Zerschlagung, Stärke, Ausbruch


Washak, Inspiration, Hoffnung, Impuls


Torekti, Wut, Aufbegehren, Überwindung


Upinash, Anpassung, Flexibilität, Aktivität


Salkhata, Neugier, Wissbegierde, Kreativität


Maketi, Weisheit, Erfahrung, Lernen


Bastur, Unberechenbarkeit, Liebe, Empathie

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