Geschichtlicher Überblick der Futunischen Hegemonie

Futunische Vorgeschichte


Futunische Vorgeschichte ist dem religiösen Tabu unterworfen und ausführlichst zensiert. Dennoch ist bekannt, dass die als Hochfutunen bekannte Volksgruppe zu einem nicht näher definierten Zeitpunkt aus Antica oder Harnar in den Onak vordrang und über Farnestan durch die Pforte von Solaman nach Futuna einwanderte. Das erklärt auch die ethnische Zugehörigkeit der Farnen und Oner zur futunischen Volksgruppe, auch wenn dies nach futunischer Geschichtsschreibung der Erfolg des Großreiches war - wie auch immer eine Zeitspanne von zwei Jahrhunderten zwei Gebiete der Hälfte des Kernreiches ethnologisch verändern sollte.


Futunische Frühzeit


Offizielle futunische Geschichte beginnt mit Erfindung der Schrift um 3300 vor unserer Zeitrechnung (Protoschrift); erste gesicherte Belege um 2900. Die Schriftsetzung begann in der Gegend um Tatakoto, die in Folge dessen als älteste futunische Stadt bekannt wurde. Die anerkannte zweite Stadt ist Goman. In den folgenden Jahrhunderten kommt es zu Gründungen der Städte Timor und Tabar, doch der größte Bereich ist das durch den Galis, Sumpfgebiete und Feuchtwiesen völlig zersplitterte Solaman, bei dem einige Städte in Sichtweise voneinander gegründet wurden, aber der zuverlässige Verkehr wegen Wildtieren, unsicherem Boden und Überschwemmungen Tage benötigte. Die Frühzeit ist durch Kriege zwischen den Stadtstaaten geprägt, wobei sowohl Goman als auch Tatakoto in ihrem Einzugskreis kurzfristige Vormachtstellungen schaffen können. Dennoch bleibt das Gebiet weitgehend geteilt.


Erstes Reich von Timor


Ab etwa 2430 tritt eine neue Macht im Südwesten Futunas hervor. 2427 erobert Shargash al-banabi("Bringer des Feuers von Banaba") den Großteil des späteren banabischen Nordens am oberen Galis und verlegt seine Residenz nach Timor. Seine Nachfolger dehnen die banabische Macht schließlich nach Solaman, Farnestan und in das banabische Hochland aus. Doch auch die banabische Expansion mit der straff organisierten Verwaltung und dem einheitlichen Staatskult der verschiedenen Tempel kann die geographischen Barrieren wie die kageren Steppen im zentralen Banaba, die Wüsten in Farnestan und die Sümpfe im zentralen Solaman nicht überwinden. Um 2270 geraten die Banaben zunehmend in Auseinandersetzungen mit den tarawarischen Stämmen, vor allem wegen dem begehrten Holz aus Tarawa und wegen Überbevölkerung in den tarawarischen Bergtälern. Zwar kann auch das tarawarische Eindringen nicht die geographischen Barrieren überwinden, aber es leistet dem solamanischen Aufstand Vorschub, der sowohl die banabische Vorherrschaft in Solaman als auch in Farnestan beendet. Zum Beginn des zweiten Jahrtausend vor unserer Zeit ist damit die Grenze zwischen Solaman und Banaba sowie zwischen Solaman und Tarawa im Wesentlichen schon festgelegt.

Erste futunische Zwischenzeit


Der Zusammenbruch des inneren Handelsnetzes durch Krieg und Wirren löst eine große Wanderbewegung aus, bei der viele Futunen wegen Hunger und Elend den oberen Lauf des Galis verlassen und in die tiefer gelegenen Küstenregionen vordringen. Hierbei verdrängen sie die Tarawari-Stämme oder assimilieren sie teilweise und verteilen sich nahezu über die gesamte Küstenlinie. Die Geographie ist im unteren Galisbecken nicht einfacher und so vermag sich auch hier keine Einheit herausbilden. Erst allmählich entwickeln sich Schifffahrt und Fischfang und legen zusammen mit der Erholung des oberen Futunas den Grundstein für das Goldes Zeitalter des Altertums.

Alegonisches Weltreich


Persuna wurde bereits am Beginn des zweiten Jahrtausends am Naturhafen im Galismündungsdelta gegründet, doch erst die Bevölkerungsexplosion in der zweiten Hälfte des Jahrtausend verhilft dem Handelsplatz zu einer Stellung, welche die Grenzen futunischer Wahrnehmung dauerhaft verschiebt. Mit Methoden, welche nicht einmal das Futunische Großreich verlässlich nachahmen konnte, gelingt es alegonischen Händlern das erste interkontinentale Warennetz der Weltgeschichte zu schaffen. Alegonische Händler bringen Seide aus Chinopien nach Futuna, Harnar und weiter nach Antica, Kamele und Pferde von Harnar in andere Gefilde, Eichenholz für die hungrigen chinopischen Schiffswerften aus dem Herzen Anticas. Das Handelsimperium erwirtschaft mit minimalen militärischen Ausgaben einen solchen Reichtum, dass Persuna den Ansprüchen der Expansion bald nicht mehr Folge leisten kann. In einer kurzfristigen Währungskrise wird der Warenverkehr durch ein neues Münzsystem neu geordnet, auch wenn zu diesem Zeitpunkt alegonische Händler bereits Tzaris und Mashin an der Küste Vashirs für neue Expeditionen nutzen. Als wohl waghalsigste Expedition erreichen alegonische Händler schließlich Lehim im Orceanischen Meer und gründen einen Handelsstützpunt - unwissend, dass sie dort fast zweitausend Jahre vom Rest der futunischen Zivilisation abgeschnitten sein werden. Um 873 vor unserer Zeit kommt es in Harnar zu einem Seuchenausbruch, auf den das alegonische Handelsnetz nicht vorbereitet ist. Die Seuche wird durch die enge Verknüpfung durch fast das gesamte Alegonische Weltreich getragen. Innerhalb von zwei Jahren bricht damit der Handel in sich zusammen, Handelsposten, ferne Reiche und halb Futuna werden entvölkert.


Im futunischen Raum hinterlässt das Alegonische Weltreich eine weitgehend einheitliche Vorstellung futunischer Kultur, architektonisch bedeutsame Tempel und Paläste, die weitgehende rechtliche Gleichstellung der Geschlechter durch erfolgreiche weibliche Handelsfürsten und den Vorrang weiblicher Priester, welche Religion als vorrangige Domäne der Frauen etablieren, sowie den Traum vom Wissen und dem Wohlstand der Welt. In der restlichen Welt hinterlässt das Alegonische Weltreich das Begehren, die exotischen Güter anderweitig neu zu erlangen.


Zweite futunische Zwischenzeit


Das bedeutsamste Ereignis der zweiten futunischen Zwischenzeit ist die Gründung der Akademie von Persuna zur Bewahrung der letzten Reste des Wissens aus der Zeit des Alegonischen Weltreiches, auch wenn nur ein Bruchteil gerettet werden kann. Im Inneren sind die futunischen Gebiete zersplitterter denn je. Dem Wiederaufstieg Tatakotos macht im fünften Jahrhundert der Plünderungszug eines tarawarischen Kriegsherren ein Ende. Allein den Seehandel zwischen Persuna, Tzaris und Mashin wiederherzustellen, dauert fast ein ganzes Jahrhundert. In Persuna ist nur ein Zehntel der Stadtfläche noch bewohnt, der große Basar des Hafens dient lange Zeit als Weidefläche für Ziegen. Dem futunischen Niedergang setzen nur zwei Entwicklungen ein Ende: Zum einen die Revolution der Bewässerungstechnik in Solaman, so dass viele Sumpfflächen und Feuchtwiesen passier- und urbar gemacht werden können, zum anderen der Fund reicher Erzvokommen, vor allem Kupfer, Zinn und Eisen im mittleren Banaba. Beide Ereignisse ebnen den Weg für Shaikh Fashtar al-banabi("Gesetzesbringer") von Banaba(23 vor unserer Zeit bis 31n.T.("nach Timor", Futunisches Gesamtreich in Timor ausgerufen).


Futunische Einigung


Im ersten Jahrhunder vor unserer Zeit ist Futuna immer noch weitgehend in unabhängige Kleinststaaten, meistens Stammesgebiete und Stadtstaaten unterteilt. Nur Banaba kann auf die Tradition als reichsähnliche Gebietskörperschaft zurückblicken. Doch es ist auch nicht wesentlich einiger als der Rest Futunas. Innere Auseinandersetzungen zwischen lokalen Potentaten und den Nachkommen des jeweiligen Shaikhs führen zu zahlreichen Bürger- und Thronfolgekriegen. Fashtar al-banabis Aufstieg ist einer der ungewöhnlichsten in der banabischen Geschichte: Mit 14 in die Verbannung nach Tarawa geschickt, nachdem seine Mutter bei internen Streitereien auf der falschen Seite stand, will er mit 17 als tarawarischer Kriegsherr aus eigenem Recht heraus den Thron erobern, da sterben sowohl sein regierender Großonkel als auch sein verbliebener Cousin an einer Fieberseuche innerhalb weniger Wochen voneinander. Der neue Shaikh hat damit ohne Widerstand Banaba erhalten und eine banabische Armee sowie die ihn unterstützende Stämme aus Tarawa hinter sich, während die alte Barriere in Solaman weggefallen ist. Auch wenn er mehr als zwei Jahrzehnte nach seiner Reichsgründung immer noch an der Befriedigung des restlichen Futunas arbeitet, wird im Jahre 0 n.T. das Shah'in Futuna begründet. Damit beginnen fast acht Jahrhunderte banabischer Vorherrschaft in Futuna.


* wird fortgesetzt*

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