Diyarasu

Geschichte

Die Insel, welche später zum Zentrum der Stadt werden sollte, war lange Zeit nur ein Brackwassersumpfland, das Piraten und Schmugglern als Unterkunft diente. Deren Umtriebe blieben in der chaotischen renzischen Geschichte lange unkontrolliert, da sie für umliegende Reiche oft als Söldner, Geldquelle oder Puffer zu dienen vermochten. Erst im frühen 19. Jahrhundert mit dem Fortschritt der Marinetechnik wurde dieses letzte Piratenest Renzias ausgeräuchert, wobei der Ort zufällig den Interessen der Stiftung Persuna als Umschlagplatz entgegen kam. Gegen entsprechende Gegenleistungen wurde der Ort dann durch Tiamat und die Stiftung gemeinsam urbar gemacht. Das unsichere Gleichgewicht, die interessante strategische Lage und der kulturelle Schmelztiegel führten in der Folge zur Unterstellung unter militärische Kontrolle des futunischen Oberkommandos, wodurch Diyarasu von einer bloßen Wirtschaftsunternehmung ohne Risko zu einem Protektorat wie Khotso wurde. Um sich weitgehende Unabhängigkeit zu erhalten, verfielen die Konzerne schließlich auf den Trick, die Protektion durch örtliche Einnahmen mitzufinanzieren, einem Kniff, der nur deswegen Erfolg hatte, weil Diyarasu von allen abhängigen Gebieten nicht in unmittelbarer Nähe des Kernreichs liegt - Lehim und Hatha sind weiter entfernt, aber futunisch besiedelt und deswegen automatisch höher eingestuft.


Aktuelle Situation

Diyarasu ist ein wirtschaftliches und soziologisches Experiment, in welchem die Kontrolle zwischen futunischen Megakonzernen und einigen Möchtegernkonsortien, einheimischen und auch anderen Firmen aufgeteilt wurde. Grundsätzlich ist Mitbestimmung durch wirtschaftlichen Erfolg käuflich erwerbbar, muss aber jedes Jahr neu erworben werden. So sitzen neben Direktoriumsmitgliedern und entsendeten Vorständen auch erfolgreiche Multimillionäre und Selfmademen in der Stadtverwaltung, welche vor allem am Erhalt der Finanzwirtschaft, Innovation und des freien Marktes interessiert ist. Neben Persuna ist Diyarasu der größte Freihafen der Hegemonie und anders als das ähnlich ausgelegte Ashar in Lehim in einer wirtschaftlich und politisch weitaus attraktiveren Lage in Bezug auf Renzia.


Problematisch ist neben dem knappen Platz und dem Bevölkerungsdruck die zunehmende Teuerung, welche das Leben in der Stadt für die wenig Begüterten mittlerweile so gut wie unmöglich macht. Daneben gibt es Probleme mit der Energieversorgung und Wasseraufbereitung sowie der Modernisierung alter Bausubstanzen, weil es keine Ausweichmöglichkeiten gibt. Hafen und Flughäfen haben ihr maximales Volumen erreicht; Umstände, welche dem Wachstumsgedanken entgegenstehen.

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