Geschichte

Das Nagasey Adum ("Königreich von Adum") begann seinen Aufstieg im Mittelalter im Schatten des weitestgehend geschwächten Banaba jenseits der Passgrenzen als christliches Reich isoliert vom Rest der Gläubigen. Futunische Geschichte berührte es abseits von kleinen Scharmützeln mit den Stämmen des Khotso und einer folgenden futunischen Strafexpedition im dreizehnten Jahrhundert nur in Form von Handelsbeziehungen, durch welche vor allem Hölzer, Tonwaren und Salz nach Futuna gelangten. In dieser Zeitspanne bis in die Neuzeit hielt Adum die nominelle und teilweise auch tatsächliche Vorherrschaft im zentralen Nerica. Durch wiederholte Aufstände der muslimischen Unterschicht und Sklavenrevolten wurde die Wirtschaft im 15. Jahrhundert zersplittert und die Zentralgewalt dermaßen geschwächt, dass Adum 1492 in die Teile Bokur, Sibal und Beker geteilt wurde. Abgesehen von Sibal übernahmen Muslime in den restlichen Bereichen nunmehr auch die direkte Kontrolle.


Auch wenn die Beker und Bokur recht bald in weitere kleinere Reiche zersplitterten und teilweise auf den Stand von Stammeskulturen absanken, vermochte es Sibal nicht, diese Schwäche auszunutzen, da es im 16. Jahrhundert durch eine Reihe von Missernten heimgesucht wurde und dann um 1534 durch den muslimischen Djihad verwüstet wurde, der als Erweckungsbewegung durch das zentrale Nerica zog und den letzten Versuch darstellte, die Region unter diesem Glauben zu einigen. Mit dem Streit der Führungspersönlichkeiten 1536 zerfiel nicht nur die islamische Sammlungsbewegung sondern auch das südliche Beker völlig. Für Sibal kam dies jedoch zu spät und es schrumpfte ausgeschröpft auf die heutige Größe dahin bis der herrschende Mesar den banabischen Shaikh (und futunischen Sha) Vatresh al-banabi als Schutzherrn anflehte. Zur Sicherung seiner südwestlichen Flanke wurde Sibal dann unter futunischen Schutz gestellt und durch entsprechende Garnisonen gesichert.


Das Mesaf Sibal blieb in diesem Status bis auf eine Periode im 19. Jahrhundert, als Mesar Kessa II. überraschend das Schutzabkommen aufkündigte und dann in einer Reihe peinlicher Schlachten gegen anticäische Kolonialmächte unterlag, um sich dann von Futuna retten lassen zu müssen, weitgehend erhalten, wenn auch seine außenpolitische Mitvertretung nach dem letzten Abenteuer ihr Ende fand. Dennoch hat Sibal wesentlich mehr Freiheiten und Eigenständigkeiten als etwa Khotso halten können. Als einziger Teil der Hegemonie verbleibt es auch als christliches Reich und damit absolut isoliert nicht nur gegenüber den futunischen Reichen sondern auch den anderen abhängigen Gebieten.


Aktuelle Situation

Sibal ist wohl der einzige Teil der Hegemonie, der wirklich im westlichen Sinne konservativ, ja fast reaktionär ist. Wirtschaftlich und politisch genau wie gesellschaft hinkt es selbst Khotso und dem Onak weit hinterher. Die Bevölkerung lebt neben der kargen Viehzucht und Subsistenzbodenbewirtschaftung vor allem von der Herstellung von Tongeschirr und Tourismus. In der Hauptstadt Sibals - der einzigen wirklichen Stadt des Landes - sind mit dem Lehmpalast von Berhan und den singenden Gärten von Magdala auch einzigartige Sehenswürdigkeiten vorhanden.


Sibal ist sehr hierarchisch aufgebaut. An der Spitze steht die Herrscherfamilie und einige andere Guts- und Landbesitzer. Priester und deren Klöster kontrollieren Täler, erheblichen Stiftbesitz und vielerorts die Gerichtsbarkeit. Wirtschaftlich hat es neben den privlegierten Beamten nur einer kleiner Kreis von Glücksrittern zu bescheidenem Wohlstand geschafft. Der Großteil der Bevölkerung fristet als Bauern und Arbeiter ein eher tristes Dasein ganz im Banne von Kirche und Herrscherkult.


Die Hegemonie ist in Sibal in erster Linie militärisch vertreten und in der Regel lässt man sich in Ruhe. Die Eliten sind sich sehr wohl bewusst, dass ein aktiver Spaltungs- oder Widerstandsversuch in der völligen Zerschlagung ihrer Despotie münden würde und die Hegemonie sind zuviel Aufwand darin, einen solch armseligen Ort künstlich anzugleichen, noch dazu bei den zahlreichen anderen Brandherden in der Hegemonie.

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