Geschichtlicher Abriss

Khotso geriet als Gebiet bereits teilweise unter banabische Vorherrschaft, allerdings erst nachdem während des Alegonischen Weltreichs bereits die Grenzen Futunas mehr oder weniger kulturell definiert wurden. Entsprechend wurden die Gebiete bis Tshane zwar unter banabische Vorherrschaft gestellt, aber waren im weiteren Sinne nur ein Protektorat. In der Zeit des futunischen Großreichs wurde auch der Rest Khotsos eingegliedert, aber nachdem die Rohstoffarmut des Gebietes offenbar wurde, reduzierte die futunische Verwaltung die Präsenz auf ein Minimum.


In der Hegemonie änderte sich dieses Verhalten und Khotso geriet in den Fokus futunischer Paranoia zur Sicherung seiner südlichen Grenze. Nach Beratung durch die Akademie von Persuna wurden die Unterschiede zwischen den Stämmen und der Stämme gegenüber Futuna - es handelt sich um kleine mit den Tarawari verwandte Stämme - stark hervorgehoben. Alle noch so obskuren Sprachen wurden kodifiziert und Analphabetismus schrittweise ausgerottet, um den Erhalt stärker zu fördern. Das mündete in einer angeblich automen Versammlung aller Dorfversammlungen in Tshane, der dann die Eigenverwaltung überlassen wurde, wobei sich die Hegemonie Sicherheit, Außenvertretung, Infrastruktur und Bildung vorbehielt, um ihre Kontrolle zu zementieren.


Die Armut und Zersplitterung des Gebietes und die künstliche Trennung zu den Tarawari halten die Republik Khotso erfolgreich als Armenhaus Nericas am Boden. Die futunische Verwaltung sorgte indes für die Anbindung an Strom, fließend Wasser und Internet. Mit letzterem hat sie nun das geschafft, was Jahrhunderte lang vermieden wurde. Durch die absolute Abneigung der Futunen gegenüber Zensur stehen den Bewohnern Khotsos - zumindest der interessierten neuen Generation - nun Informationen in Hülle und Fülle zur Verfügung und der Unmuit wächst. Unter der verschlafenen Oberfläche brodelt die Wut der Jugend.

Verfasstheit und Gesellschaft Khotsos

Die Gesellschaft stellt eine komplette Zersplitterung bis hin zur Shizophrenie dar. Minderheitenrechte, sowohl von Volksgruppen als auch von sozialen Randgruppen, sind faktisch in Stein gemeißelt vorgegeben geschützt. Jede Sprache, jeder Brauch, so er nicht der futunischen Vorstellung von zivilisiert widerspricht, ist geschützt und gefeiert. Die Strukturen zerrütten den menschlichen Geist durch ihre Unabänderlichkeit und da die Hegemonie alles wichtige bezahlt, verelenden die meisten Bewohner in der Stasis emotional und intellektuell. Futunisch ist bei dem Chaos zwangsläufig Verkehrs-, Handel- und Verhandlungssprache.


Die Politik funktioniert eigentlich nicht, denn fast jede Dorfgemeinschaft ist in der Versammlung in Tshane vertreten, was Entscheidungsfindung schwer macht. Die futunische Militärverwaltung in Tshane interessiert nur der Status Quo und die Sicherstellung der Entwaffnung, damit Saredash und andere Terroristen nicht die lasche Gesellschaft zur Bewaffung und Rekrutierung nutzen. Den langsam wachsenden Verdruß der gebildeten Jugend hat keiner im Blick. Die neue Generation sieht sich nicht mehr als Dorfbewohner oder Stammesangehörige, sondern als entrechte Blutgeborene zweiter Klasse, die schlicht in einem gewaltigen Gefangnis oder einem Zoo von einem perversen Irren gefangengehalten werden.

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