Sitten, Gebräuche und Umgangsformen im futunischen Kernland

Futunische Gesellschaftsphilosophie


Bei der Schaffung der modernen Gesellschaft gingen die Protosoziologen der vergangenen Jahrhunderte von der Frage aus, wie man das heilige Leben und die körperliche Unversertheit mit einer maximalen Freiheit und Rechtefülle verbinden könnte, um den Futunen glaubhaft zu vermitteln, sie wären tatsächlich besser als alle anderen. Dabei wurden jegliche Grenzen im Privatleben im öffentlichen Raum eliminiert und das Wesirat für Inneres kann auch jederzeit in die Privatsphäre eindringen, um die volle Härte des Gesetzes durchzusetzen. Von Soziopathen, Psychopathen und anderen geistig beeinträchtigten Individuen einmal abgesehen, kommt in der futunischen Gesellschaft niemand durch die Institutionen zu Tode und dafür hat man allein die Assassinen als religiös sanktionierte Sonderkräfte der Streitkräfte, um genau die Amokläufe, Geiselnahmen und andere Situationen zu entschärfen, in denen der Schutz vieler anderer Leben die Pflicht zur Erhaltung eines einzelnen Lebens überwiegt. Andere Kriminelle wären wohl froh, wenn sie soetwas wie die Todesstrafe bekämen, denn soetwas wie Gnade ist nicht vorgesehen - und für kriminelle Handlungen hat die futunische Obrigkeit auch kein Verständnis, schließlich ist Futuna ja ein Paradies an Freiheiten und Rechten. Und warum ein Leben verschwenden, nur weil es einem Kriminellen gehört?


Nicht geistig gestörte Mörder wie die aus der oben benannten Aufzählung werden zu lebenslangen Frondienst verurteilt, um das von ihnen gestohlende Leben an der Futunischen Zivilisation abzuarbeiten. Sexualstraftäter werden entgültig ihrer Triebe entbunden. Andere Kriminelle dürfen ohne die Illusion einer Privatsphäre auch eine solche Arbeit ableisten. Die einzigen Personen, die in Futuna für eine längere Zeit im Gefängnis sitzen, sind kriminelle Ausländer, denn deren Arbeitskraft ist im Vergleich zu der futunischer Krimineller nichts wert, denn durch ihre bestätigte Ketzerei vergiften selbst solche Strafen höchstens die erhabene futunische Zivilisation nocht mehr.


Nichtsdesotrotz gibt es in Futuna auch weiterhin Kriminalität, es sind nur in der Regel nur höchst selten Ausländer dahinter, sondern meist Futunen, die wirklich gut sind, ihre Machenschaften auch vor laufenden Kameras, Wanzen und Drohnen abzuwickeln. Und dann gibt es da noch die Streitkräfte der Stiftung Persuna, die aus dem Bodensatz der futunischen Gesellschaft bestehen. Da tut man dem Ausland und allen weltweit lebenden Menschen fast einen Gefallen, alle Soziopathen vorher aus dem Verkehr zu ziehen, bevor die Stiftung sie in ihre Hände bekommt, denn die verschwendet auch solche Feinde des Lebens nicht.


Futunische Sozialnormen


Es ist in Futuna üblich, sich zu duzen, zumindest untereinander, und zwar egal was für ein Amt oder welchen Rang ein Futune erreicht hat. Den Allherrscher spricht man mit "mein Ashantir", die Prophetin mit "meine Mahdia" und den Großwesir mit "mein Großwesir" oder "Jaavid" an - die letzte Person, die den Großwesir mit "Lya" ansprach und nicht sein Bruder war, hat man nie wieder gesehen" - und dies ist auch völlig richtig, da die Hegemonie allen Futunen gehört und daher auch alle dazu gehörenden Amtsträger. Ausländer stehen nicht auf einer solchen Stufe und werden in der Regel gesiezt oder im Falle von seltsamen Machtphantasien der Barbaren mit der zweiten Person Plural angesprochen. Wenn ein Futuna davon abweicht, so ist dies eine Ehrerweisung für die Fremden, die sich scheinbar aus ihrer natürlichen Barbarei befreit haben.


Futunen sehen von Berührungen untereinander abseits von Verwandt-, Freund- und Liebschaftsverhältnissen ab, denn zwischen Fremden gelten Berührungen als sexuelle Offerte, ein Ergebnis der sehr lockeren Sexualmoral in der Öffentlichkeit, Hauptsache es läuft sicher und mit Einverständnis ab. Meist finden solche Austausche während der Kultveranstaltungen des Tempelkultes statt, die bis auf in Alegon entweder in einer wilden Party oder gleich einer Orgie zur Feier des Lebens enden können, auch wenn der tatsächliche Anteil der Feiernden mit solchen Absichten eher jung und männlich ist. In Alegon arten die Hälfte dieser Veranstalten stattdessen in philosophischen Debatten zur Demonstration der eigenen Intelligenz aus, so dass jeder frei entscheiden kann, was nun befremdlicher ist. Entsprechend gibt es auch schon früh eine sexuelle Aufklärung und bis auf den Umstand, dass eine solche Interaktion nur zwischen Jugendlichen untereinander oder Erwachsenen untereinander mit eindeutigen Einverständnis einhergehen kann - Sexualpraktiken, welche Kinder, Tote und Tiere betreffen führen unweigerlich zur Zwangsarbeit und in den meisten Fällen auch zur Kastration - , ist der Phantasie kaum eine Grenze gesetzt und auf besagten Veranstalten werden massenweise Verhütungsmittel ausgeteilt, allesamt in tadellosen Zustand, denn Futunen verdienen nur das Beste und Gesunde.

Kultveranstaltung des Geisterkultes dienen eher der Selbstversenkung in Meditation in der freien Natur, aber wenn die Betreffenden es wünschen, können sie ihre Erfüllung und Inspiration aus miteinander finden.


Diese Freiheiten setzen sich im futunischen Eherecht um, bei der bis zu fünf erwachsene Menschen, so sie geistig zurechnungsfähig sind, aus freiem Willen eine Ehe miteinander eingehen können. Ob nun diese Verbindung der Familiengründung dient, dem Aufzug von Kindern oder einfach nur ein Verbund von Freunden ist, um im Bedarfsfall füreinander da zu sein, oder gar eine Mischung von allem, interessiert die Behörden nicht. Es interessiert sie aber sehr wohl, dass in der Familie alles frei von Missbrauch bleibt, denn soetwas gefährdet nicht nur den seelischen Frieden, sondern führt auch zur potentiellen Kriminalisierung. Da auch das Zerreißen von Familien auf diese Art zu Traumata führen kann, handelt es sich zum Teil um eine scheinbare Rückversicherung, immer genug Kriminelle für niederen Arbeitsdienst zur Verfügung zu haben. Es schaffen dennoch immer genug Futunen, zu halbwegs normalen Menschen heranzuwachsen, so dass die gesellschaftlichen Regeln nie wirklich in Frage gestellt werden.

Widersprüchliche Freiheiten


Futunen haben im eigenen Land maximale Freiheiten, solange diese im Zweifelsfall nur auf Kosten von Nichtfutunen ausgelebt wird. Futunen können auch alles und jeden frei kritisieren. Vor allem die Jugend hat das unszensierte Netz für freien und kritischen Journalismus und Aktionismus für sich entdeckt. Das führt dann dazu, dass die futunischen Fraktionen ganz unterschiedliche Methoden anwenden, um die Informationsschlacht zu gewinnen. Etwa spammen sie alles mit Datenmüll voll, streuen Falschinformationen, gefälschte Statistika, loben ablenkende und pompöse Feiern aus, veranstalten Wettberwerbe zur Spaltung oder versuchen mit Gutscheinen zu ködern.


Futunen haben auch ein Recht auf Bildung und das Wesirat für Kultur sorgt dafür, dass sie es bei den Göttern auch bekommen und zwar mit allen verfügbaren personellen, experimentellen und technischen Mitteln, denn Bildung ist das erwählte Mittel, um die futunische Zivilisation voranzubringen. Dabei wird niemand direkt gehirngewaschen - das ist Sache der Religion und restlichen Gesellschaft -, sondern alles dafür getan, um die zu bildenden Futunen zu intelligenten, aufmerksamen und selbstverantwortlichen Menschen heranzuziehen. Es verwundert daher wenig, dass die futunischen Lehrkräfte eine solche für die Gesellschaft gefährliche Aufgabe mit einer besonders gründlichen Lügen- und Verschleierungskampagne angehen, bei der sie die Betreffenden wissen lassen, dass sie lügen, aber bewusst verschweigen, dass die Wahrheit ganz schwer zu finden ist, wenn sie denn objektiv überhaupt existiert.

Kommentare