Beiträge von Diyarasu

    R O L L E N S P I E L:

    Der Stadtrat debattiert wieder einmal über seine Lieblingsthemen: Land, Verschmutzung und Energie. Ein wirkliches Ergebnis wird natürlich auch diesmal nicht gefunden, aber zögerlich wird die Erhöhung der Etagenzahl bei den Hochhäusern gestattet. Wegen Flugverkehr und Katastrophenschutz sind diese an sich begrenzt. Und wo es noch möglich ist, soll am Rand der Sockel der Inseln in die Tiefe gebaut werden. Das ist natürlich auch wieder sehr teuer, aber anders kommt man nicht an Platz.

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    Die neuen Stimmanteile im Stadtrat sind zu vergeben. Entsprechend werden die futunischen Megakonzerne, die lokalen Unternehmen sowie die aus Fuso und Heijan genötigt, die Sitze erneut zu kaufen, um Mitspracherecht zu erhalten. Das ist vor allem deswegen schwierig, weil traditionell die Stiftung Persuna und Tiamat die Stadt gemeinsam regiert haben, aber nun da Tiamat-Diyarasu zu Mathara geworden ist, hat sich ein harter Konkurrenzkampf entwickelt, vor allem da Mathara in "seiner" Stadt natürlich tonangebend bleiben will. Das wird jedoch nicht ohne Weiteres möglich sein, vor allem da Tiamat offenbar bereit ist, größere Geldmittel zu investieren.

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    Die Situation scheint wieder normalisiert zu sein, denn anders kann man sich den Geldfluss kaum erklären. In der Innenstadt werden wieder verstrkt Feste und Veranstaltungen abgehalten. Auch mehere Wettbewerbe, besonders im Bereich Architektur und Kunst sind geplant. Die Regierung hat auch einige der Hotels mit großzügigen Spenden bedacht und ein paar oberflächliche Reparaturen in den ärmeren Stadtteilen veranlasst. Scheinbar schielt man nunmehr nach ein paar Touristen.

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    Die neuesten Überlegungen gehen in Richtung vertikale Gärten. Bisher sind diese nur an einigen Häusern in der Innenstadt als Zurschaustellung von Reichtum. Allerdings kann eine grüne Fassade nicht nur Wasser filtern und Luft abkühlen, sondern auch in geringen Maße Nahrung liefern. Das würde jedoch auch wesentliche Investitionen erfordern und mitunter Werbetafeln und Ästhetik Platz rauben. Der Stadtrat scheint dieser Idee jedoch nicht völlig abgeneigt, vor allem weil Überhitzung, Frischwasser und Nahrung wiederkehrende Problemfälle sind.

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    Offenbar haben chinopische Investoren eine radikale Wendung vorgeschlagen. Drakonische Strafmaßnahmen, dafür aber eine eher reiche Stadt mit durchweg modernem Antlitz auch jenseits der Hauptinseln, mehr Demokratie, aber mit deutlichen Grenzen der Einflussnahme. Es mag wenig verwundern, dass die Megakonzerne soetwas ablehnen. Klar mag eine solche Wohlstandsoase einiges für sich haben, aber einfach so die Kontrolle abgeben will niemand. Auch nicht für ein wenig mehr möglichen Reichtum.

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    Der Stadtrate debattiert über neue Militärausgaben. Das ist umso verwunderlicher als dass sowohl Hegemonie als auch hiesige Megakonzerne bereits bis an die Kapazitäten bewaffnet sind. Es ist auch eine erhebliche Platzfrage, denn neues Gerät und Personal müsste untergebracht werden. Auch wenn es Maßnahmen gibt, die Gebäude zu erhöhen oder in die Tiefe zu bauen, so ist die Bauhöhe doch gekappt und Bau in das Inselfundament ist nicht nur aufwendig, sondern auch trickreich und teuer mit zum Teil frustrierend geringen Gewinn. Da ist es doch sehr fraglich, wo man solche Investitionen stationieren will und wofür diese überhaupt sein sollen.

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    Zu den neuen Planungen beim Gewinn einer neuen Insel gehört auch ein Komplex aus Wissenschaft und Tourismus, ein Großaquarium spezialisiert auf Asurik-Meerestiere und -pflanzen sowie eine entsprechende Maritimforschungseinrichtung unter Einbindung von Oritansh. Abgerundet soll das durch ein halbtauchendes Hotel werden, das in das Aquarium mit eingebunden ist. Natürlich ist die entsprechende Planung für solche Geldquellen detaillierter und ausgereifter als die tatsächliche verlässliche Planung der Insel, der entsprechenden Bauphasen und Materialansprüche.

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    Diyarasu feiert tatsächlich Weihnachten und Neujahr. Es ist eine Geldquelle und im kapitalistischen Überparadies der Hegemonie wäre man völlig bekloppt, die Einnahmen auszuschlagen. Allerdings sind die Feierlichkeiten auf die besseren Inseln beschränkt, auch wenn oftmals Spenden an die Ärmeren ausgegeben werden, dieses Jahr nach den Unruhen jedoch eher zögerlich. Aber nach einer Weile stellt sich tatsächlich etwas Harmonie ein, auch wenn das Fest wie in Thandara der futunischen Oberschicht unverständlich und lästig bleibt.

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    Mit dem bißchen Überschuss in der Stadtkasse drängt dann doch wieder das alte neue Projekt: Der Gewinn von Siedlungsraum auf künstlichen Inseln weiter draußen in der Bucht. Nicht völlig künstlich, denn Riffe, Sandbänke und einige andere natürliche "Vorarbeiten" wurden geleistet, doch mit Hilfe von Oritanshs Expertise in Sachen Arkologien und Meeresexploration scheint der Schritt nun machbarer als zuvor. Zwar gibt es immer noch erhebliche Einschränkungen, aber die Planung ist von Jahrzehnten auf in diesem Jahrzehnt heruntergeschmolzen und das gibt dann doch mehr Hoffnung als zuvor. Das Problem ist nunmehr die richtige Prioritäten zu setzen. Sowohl Hafen als auch Flughafen brauchen Kapazitäten, aber auch die industriellen Anlagen und Wohngebiete müssten erweitert werden. Wirklich Platz für alles wäre auch mit einer stabilen Plattform nicht.

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    Nach all den Krisen erscheinen die neuen Wirtschaftszahlen nicht wie der befürchtete Alptraum. Zwar gab es keine Rekorde, aber die neuen Möglichkeiten haben eine gewisse Aufbruchsstimmung befördert, vor allem auch befeuert durch die politischen Signale Richtung renzianischer Nationen. Entsprechend gibt es trotz der Kosten für Wiederaufbau und Neuausrichtung ein kleines Plus in der Stadtkasse. Das wird als Anlass genommen, mal ein kleines Fest zu feiern und ein wenig Wohlstand an die Bürger zurückzugeben, was eigentlich absolut untypisch ist, aber der Regierung ein wenig mehr Zustimmung verschafft.

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    Sicher hat der neue Megakonzern mit Gegenwehr gerechnet, aber in einer seltenen Geste der Einigkeit wird die Stadt nun von notwendigen Rohstofflieferungen abgeschnitten. Da muss sich Mathara nun mit Tiamat direkt auseinander setzen, sonst bleiben die Stahllieferungen und alles Weitere an Zulieferungen für die militärische Hardware aus. Klar kann man die in Diyarasu auch ersetzen, aber weder leicht noch billig. Der einzige Grund, warum das neue Projekt nicht wie ein Kartenhaus zusammenfällt, ist die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft des einstigen Mutterkonzerns über Zugeständnisse und Entlohnungen.

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    Der Abzug von Truppen Tiamats und fast der vollständigen futunischen Basisbesatzung verleitet die unruhigen Massen der armen Bevölkerung zu einer Verzweiflungstat: Sie versuchen die Regierungsinsel und damit das futunische Viertel zu stürmen. Doch dorthin gelangen sie nichtmal. Auch wenn es in Berichten hinterher eine Menge Ärger aufzeigen würde, weil die verborgenen Aspekte öffentlich gemacht werden mussten, werden die Aufständischen innerhalb kürzester Zeit von den Parshans der Stiftung Persuna umzingelt, niedergedrückt und zum Teil massenhaft inhaftiert. Dabei fallen jede Menge soziale Geflechte auseinander, denn der Großteil der Truppen lebt in Scheinidentitäten direkt innerhalb der Gesellschaft. Der Großteil mag sogar aus Renzianern bestehen, doch ihre Loyalität gehört klar der Stiftung und der Hegemonie und nicht einer Sympathie gegenüber jenen, die an sich aus dem gleichen Milieu stammen. So ist nicht nur die Stadt politisch erschüttert, auch der soziale Kitt zwischen den Schichten und innerhalb dieser mag nie mehr heilbar sein.

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    Der Stadtrat gibt sich seltsam ungehalten ob der mangelnden Einladung zur Renziakonferenz, dabei hat die Stadt sonst immer ihre Neutralität bei gleichzeitiger Zugehörigkeit zur Hegemonie betont. Zeichen für letztere ist nicht umsonst die gewaltige Marinebasis der dritten Flotte auf der südlichsten besiedelten Insel. Wahrscheinlich erhofft sich der Rat irgendwelche Geschäfte oder fürchtet, wirtschaftlich abgehängt zu werden. Dafür fehlen jedoch gänzlich die passenden Indikatoren. Eher wirkt es danach, als ob die Energieprobleme nun mehr gelöst werden könnten, womit man sich wieder voll der Landgewinnung zuwenden könnte, um wervollen Platz zu erhalten.

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    Die Hilfe aus der Hegemonie trifft ein und damit auch eine freundliche Mitarbeiterin des Großwesirs namens Ishri. Die Regierung ist extrem verhalten ob der Entwicklungen. Dann fängt man damit an, die Schäden in den Slums erstmals wirklich zu beseitigen und Reparaturen durchzuführen. Und Lebensmittel, Medikamente und Kleidung an die Bedürftigen zu verteilen. Allerdings mag diese zu späte Geste nicht vor dem Bericht der Gesandten schützen, der ernüchternd zerschmetternd ausfällt.

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    Selten nur kommt ein tropischer Sturm bis in die Mündung nach Diyarasu direkt. Regenfälle sicher, auch das ein oder andere Gewitter. Doch dieser Sturm zerrt selbst an den Palästen der Futunen und ihren luxeriösen Wohnungen. In den Slums reißt er die Zelte um und spült nicht gut reparierte Ruinen einfach in die brackige Bucht. Diese Viertel verfallen siich in schlammige Tümpel und stinkende Kloaken. Damit ist das Maß voll und der Stadtrat doch gezwungen, die Hegemonie um Hilfe zu bitten. Mit allen Risiken, die das birgt.

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    Bei örtlichen Razzien wurden Hunderte von Arbeitern, die auf Grund Ihrer Verfassung wegen der halb zerstörten Unterkünfte die Quoten nicht halten konnten, aus der Stadt geworfen. Es gab schließlich Nachschub genug und es interessierte den Stadtrat wenig, dass dabei Familien und Gemeinden zerrissen wurden. Oft blieben dabei Kinder, kränklich und hilflos, in Diyarasu zurück und wer nicht von Fremden mit möglicherweise wenig humanitären Absichten aufgenommen wurde, verschwand im Unterleib der Stadt oder gar im Abwasserstrom oder den Schiffbäuchen der Menschenschmuggler, welche die weniger zivilisierten Teile der Welt mit den Abhängigen der modernen Sklaverei versorgten.

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    Bei der Wirtschaftswoche zum Thema Schiffsbau ging es erstaunlich heiß her. Erstaunlich, weil die Veranstaltung durchaus durch die fortdauernden Unruhen in den Armenviertel moralisch aber mitunter auch physisch behindert werden könnte. Heiß, denn die neusten Entwicklungen fanden rasenden Absatz. Das neue zivile Tauchboot von Oritansh und das Minensuchboot von Tiamat-Harash fanden erheblichen Absatz. Dazu bot Oritansh erstaunlich schmackhafte Algen als Delikatesse an, die auf künstlichen Riffen ihrer geplanten Arkologieprojekte gezüchtet worden waren, um dereinst für die Siedlungen dauerhafte Grundnahrungsquelle zu sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Die herrschenden Megakonzerne richten ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die schwächelnden Nationen des Kontinents. Vielleicht liegen dort ja die Möglichkeiten, Ressourcen für die Stadt zu beschaffen und auch die Probleme abzustoßen, welche man mit dem Bevölkerungsdruck hat. Haie wittern Blut und angeschlagene Tiere verlieren dergleichen ja gerne. Und solche Tiere scheinen in Renzia weit verbreitet zu sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Nach dem Ende der Kampagne im Asurik fordert der Stadtrat seine angeblichen Gefallen ein, auch wenn diese eigentlich keinen Bestand haben. Natürlich ist Chance sehr gering, einen solch taktisch wertvollen Platz direkt beherrschen zu können, aber die wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand und wenn Diyarasu zumindest einen geeigneten Zweithafen vor Ort erhalten würde, so könnte sich sein wirtschaftliches Potential deutlich erhöhen. Und so verwundert es nicht, dass für diese Angelegenheit mehr Geld vorhanden ist als für die Notlage der Armen.

    R O L L E N S P I E L:

    Nach der notdürftigen Restauration fehlt es mehr denn je an stabiler Nahrungsversorgung, sauberen Wasser, menschenwürdigen Sanitäranlagen, Kleidung und Medikamenten. Erst eine verhüllte Spitze der futunischen Repräsentantin in Diyarasu lässt den Stadtrat zögerlich Ausgaben tätigen, die nicht erster Linie bloßes Profitversprechen nach sich ziehen. Schließlich ist die Anzahl der Personen, die freiwillig im Dreck Diyarasus leben, immer noch höher als jener, welche in der Armut außerhalb darben wollen.