Beiträge von Futunisches Oberkommando

    R O L L E N S P I E L:

    Am Nachmittag lässt das Futunische Oberkommando weitere Einheiten einfliegen. Die Bevölkerung aller Inseln, die vorwiegend muslimisch geprägt sind bis auf jene, welche de jure Teil Al-Bathias ist, wird dazu aufgefordert, den Evakuierungsanweisungen nachzukommen. Jeder, der den Anweisungen nicht folgt, wird mit dem Entzug aller Bezüge jenseits von Wasser und Grundnahrung bestraft. Der Abtransport erfolgt nach Familien auf dem Seeweg. Die Verteilung der "Migranten" erfolgt nach Vorgabe der Akademie von Persuna. Die andauernden Aufstände werden durch die systeme Festsetzung von Rädelsführern und die Isolation der Gebiete schrittweise unterdrückt. Rädelsführer werden ohne Familienanhang sofort Richtung Irkanien verschifft. Deren Familien können nach Wahl diesen nachgesendet werden.

    Betroffen sind etwa 20.000 bis 30.000 Bewohner der Inseln. Durch Binnenflucht in das Innere der Inseln oder nach Zedarien entgehen zahlreiche Betroffene der Maßnahme. Nach fünf Tagen der Maßnahme setzen Bund des Einhorns und Geisterkult der Aktion ein Ende. Bis dahin wurden allerdings bereits fast 10.000 Menschen verschifft. Etwa 5.000 weitere befinden sich in der Abfertigung in verschiedenen Prozessen.

    R O L L E N S P I E L:

    Die "Antwort" der Hegemonie fällt mit Sicherheit auch nicht in den Erwartungshorizont der Aufständischen. Popagandistisch wird der Aufstand als Angriff auf die Hegemonie und die Blutgeborenen gehandelt, was den Hohen Rat dazu gebracht hat, jedes Mittel jenseits der Arsenale Chaos und Ordnung gegen die Aufständischen einsetzbar zu machen. Entsprechend werden die "sanften" Biowaffen gegen die Widerständler eingesetzt, mitsamt von Spezialgruppen und psychologischer Folter durch die Akademie von Persuna, um den Willen der Leute für alle Ewigkeit zu brechen.

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    Arsham Zafir al-banabi erreicht das Akashir und beginnt mit der Inspektion der Arbeiten zur Errichtung einer permanenten Marinebasis. Die Arbeiten gingen bisher nur schleppend voran. Also muss er die Gründe dafür ergründen. Nicht nur fehlt es an einheimischen Arbeitskräften, auch Materialien werden scheinbar zurückgehalten. Insgesamt ist das wenig erfolgversprechend.

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    Arsham Jarak al-banabi nimmt die Bauarbeiten und Vermessungen für die Militärbasis in Ansicht. Sie soll seine neue dauerhafte Station nehmen. Von hier aus soll die Kontrolle über den westlichen Asurik und weiterhin die Ostküste Nericas vervollständigt werden. Entsprechend sind neben den reinen Logistik- und Treibstoffbauten Reparaturmöglichkeiten und Trainingsgrund anzulegen. Das Ganze ist durch Werften abzurunden. Auch wenn die Fertigung vor Ort unwirtschaftlich wäre, so ist die Konstruktion zur Verstärkung unerlässlich.

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    Die Arsham fragt darauf hin, welche der Basen dabei angedacht ist? In ihrer Vorstellung weist sie darauf hin, dass drei verschiedene Häfen besser wären als eine einzelne Basis, die im Konfliktfall ein einfaches Ziel wäre, während mehere Häfen erstens eine sinnvolle Verteilung darstellen würden und im Zweifelsfall weitaus risikoreicher für möglicher Angreifer zu neutralisieren wären. Am besten wären St Pierre, Kamehamea und einer der weiter westlich gelegenen Häfen. Eine Option wäre sicher auch, einer Fraktion zu gestatten, effektive Streitkräfte auf den Inseln zu unterhalten, um ein weiteres Standbein zu erschließen.

    R O L L E N S P I E L:

    Geduldig wiederholt die Arsham, dass der Status der Inseln klar und nach dem Blutgesetz eindeutig geklärt ist. Jedwede zusätzliche Abmachungen müssten durch den Hohen Rat und das könnte Jahre dauern. Verteidigung dagegen ließe sich schneller klären. Die Inseln müssen lediglich entscheiden, ob Basen für das Futunische Oberkommando bereitgestellt würden oder nicht, also ob die angedachte Entmilitarisierung behalten werde oder nicht.

    R O L L E N S P I E L:

    Arsham Nevedi Adun stellt sich erneut zur Verfügung, um die Rahmenbedingungen abzuhandeln. Achselzuckend informiert sie den Regierenden, dass die Verwendung der Steuermittel auf den Inseln sicher dafür verwendet werden können, seine wirtschaftlichen Ziele umzusetzen. Dann erkundigt sie sich, welche Art von Vertrag ihm vorschwebt. Schließlich seien die Rechte der Westlichen Inseln nach dem Blutgesetz bereits analog zu anderen Gebieten mit ähnlichen Rechten und Freiheiten geregelt.

    R O L L E N S P I E L:

    Falls es irgendwelche Fragen, Beschwerden oder andere Anliegen gegen sollte, dient Arsham Nevedi Adun als Kontakt. Die ältliche untersetzte Frau scheint nur aus Sehnen, wettergegerbter Haut, Uniform und braunschwarzen Augen zu bestehen. Unter ihrer Mütze kann man noch geradeso graue Haare vermuten. Sie muss irgendetwas verkehrt gemacht haben, um hier auf den Inseln diese wohl eher undankbare Aufgabe wahrnehmen zu müssen.

    R O L L E N S P I E L:

    In Absprache und im Auftrag durch den Hohen Rat werden die sogenannten verborgenen Mandate aktiviert. In dem Sinne handelt es sich schlicht und ergreifend um die von der Phönixdynastie bereit gehaltenen Reservetruppen genau für solche Krisenfälle. Auf diese Art und Weise gewinnt das Oberkommando eta 50.000 zusätzliche Parshans zur knappen Verfügung. Damit und mit dem requirierten Material sieht das Oberkommando in der Lage, etwagige Herausforderungen zu bestehen.

    R O L L E N S P I E L:

    Unter der Ägide des Oberkommandos werden die Einheiten in die Transportmaschinen verfrachtet, alle Einsatzparameter geprüft und die Begleitung noch einmal betankt. Dann startet das requierierte Sondereinsatzkommando aus Tempelgarde, Assassinen und regulären Truppen Tiamats mit der von Tiamat-Diyarasu zur Verfügung gestellten militärischen Luftflotte gen Einsatzgebiet. Man flucht ja oft über die Technikschleuderei Tiamats, aber in diesen Momenten ist die Affinität zum neuesten Militärgerät bei Tiamat mehr als willkommen. Mit Erlaubnis Lehims geht es dann nach dem Auftanken in Ashar sofort weiter.

    R O L L E N S P I E L:

    Aus irgendeinem Grund nimmt Danyal die folgenden Antworten nur bruchstückhaft war. Vielleicht zuviel Stress?

    . . .weit sind die Personen . . . fernt? Ich schicke . . . plan des Gebäudes. Könnt ihr ins . . . kommen?

    R O L L E N S P I E L:

    Wie ein Zeitlupe sieht er einen jungen Mann in Küchenuniform hinter Zaina Bel-Hak, der sich daran macht, ihr ein Messer in den Rücken zu rammen. Doch Danyal kann nur hilflos zusehen, während sein Körper plötzlich massiv Schweiß absondert. Seltsamerweise scheint seine visuelle Wahrnehmung umso besser, denn er sieht in Bruchteilen wie die Hexe im richtigen Moment aus dem Weg so tritt, wie es perfekt sein müsste, um dem Angreifer im gleichen Schritt das Bein so wegzuziehen, dass er nicht einmal blöken kann, bevor er mit der Wand kollidiert. Alles was Danyal von ihm noch in Erinnerung hat sind seine kalten toten Augen. Kein blinder Hass, nur fanatische, gefühlslose Ergebenheit.

    Und Zaina Bel-Hak die im nächsten Moment das Messer an sich reißt und in der gleichen Bewegung den Gang hinter wirft, den Assassinen in den Arm trifft und so dessen Schuss abfälscht. Ohne Rückstoßabfederung geht der dann benommen zu Boden. Absolut phantastisch, wie in einem dieser seltsamen Actionfilme.

    Moment mal, der erste Angreifer hatte Küchenkleidung an, wie in Küche.

    Essen! Frühstück!

    Danyals Magen ist wie Blei und heißes Eisen, das Funkgerät seinen schwitzigen Händen entfallen.

    Seine Augen treffen die von Zaina Bel-Hak und er sieht das Entsetzen in ihren Augen als Danyal und ihr im gleichen Augenblick bewusst wird, dass Ishri und sie Thar und ihm das Essen geliefert haben. Und ihr Entsetzen ist wohl echt. Hexen sind fehlbar und menschlich. Dann presst sie ihm vier Finger an verschiedene Stellen am Unterleib und hält ihn trotz Schweiß und Übelkeit so, dass er den Großteil des Essens über dem Küchenjungen erbricht. Der morbide Teil von Danyal mag befinden, dass dies ein eindeutiges Qualitätsurteil wäre.

    Es wurde kurz schwarz, aber so wirklich weg wird er nicht gewesen als ihm Zaina aus einer Blumenvase Wasser zuführt. Er fühlt sich fiebrig und schwach, aber er ist bei Bewusstsein. Im Gang liegt ein weiterer bewusstloser Angestellter, der Küchenjunge und der inzwischen ruhig gestellte Assassine. Sein Funkgerät läuft weiter mit unverständlichen Nachrichten. Zaina scheint unverletzt, aber ihr schönes Kleid ist in jedem Fall voll Blut, Erbrochenen und Dreck. Sie presst einen Finger in seine Seite, diese kribbelt dadurch ungemein. Aber es könnte ihm irgendwie helfen. Sie mag versehentlich geholfen haben, ihn zu vergiften, aber sie hat ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.

    R O L L E N S P I E L:

    Etwa fünf Sekunden passiert gar nichts, dann erklingt die Stimme wieder, sichtlich geschockt.

    Tempelgarde alarmiert, lehimische Regierung informiert. Zeit bis zum Eintreffen der Kräfte mindestens vierzig Minuten. Bitte freundliche Kräfte und Situation vor Ort präzisieren.

    R O L L E N S P I E L:

    Es ist doch toll, wie wenig Kräfte vor Ort sind, weil Lehim sich das verbittet.

    Futunisches Oberkommando, Firouz Jaral Aswan, bitte schildere deinen Notfall, Parshan.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Stimme klingt angespannt und hellwach, daneben klar und deutlich durch das Funkgerät. Nur knapp danach fällt die Beleuchtung los und von einem geöffneten Fenster in einem der Zimmer ertönt ein erstickter Schrei, danach ein dumpfer Fluch und es sind eindeutig Auseinandersetzungen zu hören. Jedenfalls fällt da ein Körper zu Boden.

    Hintergrund:

    Sowohl Thar als auch Danyal haben für sich gesehen recht. Wäre Danyals Ausbildung in eine andere Zeit gefallen, dann gäbe es sicher mehr Selbstdenken in der Anleitung und eine größere Motivation, dies auch umzusetzen. Doch Danyals Ausbildung fiel in die Zeit des dritten Totenwaldaufstandes. Unter den historischen Vorzeichen war da an die hehren Tugenden kaum zu denken. Der erste Aufstand von Saredash erforderte zwölf Jahre Krieg im gesamten Kernreich, der zweite fast tausend Jahre später fünfzehn Jahre auch in Khotso und auf Vashir. Unter dieser Prämisse wurde eine lange Auseinandersetzung erwartet und niemand konnte damit rechnen, dass der Aufstand nach sieben Monaten begrenzt auf sechs Teilstaaten in Solaman, Alegon und Tarawa niedergeschlagen werden würde. Entsprechend wurden Rekruten wie Danyal eher auf Drill, Disziplin und Gehorsam eingeschworen, während bereits ausgebildete Parshans wie Ishri und Thar ihren Dienst im Aufstand ableisteten.

    In Ordnung, Agent. Ich werde dann den Großwesir bitten, mir deine Auswertung zukommen zu lassen. Dann will ich dich nicht länger von deinen Aufgaben abhalten. Mögen die Götter mit Dir sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Er sieht nicht wirklich erfreut aus, aber Danyal ist nicht sein Untergebener, der Mist gebaut hat. Und so fällt sein Blick auf den Firouz. Der sackt merklich in sich zusammen.

    Vielleicht wäre es gesund, den Raum vorerst zu verlassen. Draußen scheint auch der Sturm ein wenig nachzulassen. Vielleicht wird bald auch ein Sonnenstrahl auf Hatha fallen - auch wenn es dadurch nicht in Flammen aufgehen sollte, sieht die Sache vielleicht im Licht etwas besser aus.

    Mich interessiert nicht, mit wem du im Flugzeug gesessen hast, sondern was vor Ort vorgefallen ist. Und da sind deine Auskunftsverlangen für mich zweitrangig. Ein Bericht wäre nun sinnvoller und angebracht, wenn du einen geben kannst. Da ist kein Dialog, sondern eine Untersuchung.

    R O L L E N S P I E L:

    Sein Ton ist sachlich, aber auch eindringlich. Er wirkt nicht so als würde auf Danyals Fragen antworten wollen.

    Hintergrund:

    Schatten 3: Die Ordensabdrücke sind sacht auf der Uniform zu erkennen, wenn genauestens man hinschaut. Er wird ihn also abgenommen haben, vor allem wohl, da dies hier kein Anlass zu sein scheint, bei dem man Orden zur Schau trägt.

    R O L L E N S P I E L:

    Auf dem Bildschirm ist ein streng aussehender, hoch gewachsener Mann zu sehen, der in einem Büro auf und abläuft. Seine Uniform ist bis auf seine Rangabzeichen schmucklos, auch wenn deutlich wird, dass an einer Stelle einst Orden hingen. Diese werden in der Hegemonie nur selten vergeben. Aber selbst ohne diesen Hinweis hätte Danyal den Mann wohl an seiner feuerroten Mähne und den funkelnden schwarzen Augen erkannt. Es ist der rote Fuchs der Flotte, Arsham Khadrak Pru'um. Sein entwaffender Feldzug gegen den kläglichen Aufstand auf den Monarinseln ist legendär. Ein unblutiges Manöver der Flotte, eine flammende Rede und ein roter Riese, der die Aufständischen einfach niederstarrt, während die futunische Präsenz im Hintergrund langsam Schiff um Schiff einläuft.

    Der Blick durch die Fensterwand dahinter fällt auf eine Szene aus architektonischen Verbrechen aus Platzmangel und damit einen Ort, den Danyal bei der Anreise kurz gesehen hat: Diyarasu. Ein Moloch, aus Glas, Stahl und Fiberkabeln.

    Gut, Agent, vielleicht erfahre ich von dir mehr über die Vorgänge. Und offenbar war Saredash in der Botschaft schon seit Jahrzehnten präsent. Ich würde gerne wissen, was sie hervorgelockt hat. Dein Name ist dabei immer gefallen.

    R O L L E N S P I E L:

    Wenn die Gardisten das zur Kenntnis nehmen, dann nicht offensichtlich. So führen sie ihn einfach aus dem Quartier und Gelände erst zu einem Mannschaftswagen, dann mit einem Haufen anderer Parshans, die zwar manchmal seltsam starren, wie Tiam da in einem Wagen zwischen zwei Ehrenwachen sitzt, aber eindeutig zu schüchtern, um nachzufragen, zum militärischen Flughafen, wo die anderen Parshans den Wagen verlassen und so geht es dann weiter zum zivilen Startplatz. Dort finden sich die drei dann in einem abgesperrten Areal mit Umkleide und sanitären Anlagen wieder. Einer der Wächter des Waldes reicht Tiam einen Koffer.

    Hier drin findest du deine maßgeschneiderte zivile Kleidung, Ausrüstung für deine journalistischen Tätigkeiten und deine Ausweispapiere als Angestellter der Stiftung. Nach dem Umziehen verlässt du den Raum durch die Tür Nummer 2 auf der Rückseite und gehst zum Abflugschalter 3. Dort wirst du dich mit den Ausweispapieren und der bei diesen liegenden Flugkarte registrieren lassen, so dass du im Linienflug nach Diyaraus fliegen wirst. Am Flughafen wird dein örtlicher Kontakt dich an der Information erwarten. Gibt es Fragen?

    R O L L E N S P I E L:

    Das würde dann wohl nicht anders gehen und so schauen ihn die Wächter draußen geringschätzig an, bevor sie ihn in sein Quartier zurückbringen, in welchem inzwischen ein normales Mahl nach Zuteilung angekommen ist. Bevor sie sich zum Gehen wenden, meint der eine Wächter nur:

    Wir holen dich dann morgen früh für deinen Flug ab. Ich bin sicher, du kannst dich bis dahin hier drin beschäftigen. Mögen die Götter dir dabei helfen.