Beiträge von Futunisches Oberkommando

    R O L L E N S P I E L:

    In Absprache und im Auftrag durch den Hohen Rat werden die sogenannten verborgenen Mandate aktiviert. In dem Sinne handelt es sich schlicht und ergreifend um die von der Phönixdynastie bereit gehaltenen Reservetruppen genau für solche Krisenfälle. Auf diese Art und Weise gewinnt das Oberkommando eta 50.000 zusätzliche Parshans zur knappen Verfügung. Damit und mit dem requirierten Material sieht das Oberkommando in der Lage, etwagige Herausforderungen zu bestehen.

    R O L L E N S P I E L:

    Unter der Ägide des Oberkommandos werden die Einheiten in die Transportmaschinen verfrachtet, alle Einsatzparameter geprüft und die Begleitung noch einmal betankt. Dann startet das requierierte Sondereinsatzkommando aus Tempelgarde, Assassinen und regulären Truppen Tiamats mit der von Tiamat-Diyarasu zur Verfügung gestellten militärischen Luftflotte gen Einsatzgebiet. Man flucht ja oft über die Technikschleuderei Tiamats, aber in diesen Momenten ist die Affinität zum neuesten Militärgerät bei Tiamat mehr als willkommen. Mit Erlaubnis Lehims geht es dann nach dem Auftanken in Ashar sofort weiter.

    R O L L E N S P I E L:

    Aus irgendeinem Grund nimmt Danyal die folgenden Antworten nur bruchstückhaft war. Vielleicht zuviel Stress?

    . . .weit sind die Personen . . . fernt? Ich schicke . . . plan des Gebäudes. Könnt ihr ins . . . kommen?

    R O L L E N S P I E L:

    Wie ein Zeitlupe sieht er einen jungen Mann in Küchenuniform hinter Zaina Bel-Hak, der sich daran macht, ihr ein Messer in den Rücken zu rammen. Doch Danyal kann nur hilflos zusehen, während sein Körper plötzlich massiv Schweiß absondert. Seltsamerweise scheint seine visuelle Wahrnehmung umso besser, denn er sieht in Bruchteilen wie die Hexe im richtigen Moment aus dem Weg so tritt, wie es perfekt sein müsste, um dem Angreifer im gleichen Schritt das Bein so wegzuziehen, dass er nicht einmal blöken kann, bevor er mit der Wand kollidiert. Alles was Danyal von ihm noch in Erinnerung hat sind seine kalten toten Augen. Kein blinder Hass, nur fanatische, gefühlslose Ergebenheit.


    Und Zaina Bel-Hak die im nächsten Moment das Messer an sich reißt und in der gleichen Bewegung den Gang hinter wirft, den Assassinen in den Arm trifft und so dessen Schuss abfälscht. Ohne Rückstoßabfederung geht der dann benommen zu Boden. Absolut phantastisch, wie in einem dieser seltsamen Actionfilme.


    Moment mal, der erste Angreifer hatte Küchenkleidung an, wie in Küche.


    Essen! Frühstück!


    Danyals Magen ist wie Blei und heißes Eisen, das Funkgerät seinen schwitzigen Händen entfallen.


    Seine Augen treffen die von Zaina Bel-Hak und er sieht das Entsetzen in ihren Augen als Danyal und ihr im gleichen Augenblick bewusst wird, dass Ishri und sie Thar und ihm das Essen geliefert haben. Und ihr Entsetzen ist wohl echt. Hexen sind fehlbar und menschlich. Dann presst sie ihm vier Finger an verschiedene Stellen am Unterleib und hält ihn trotz Schweiß und Übelkeit so, dass er den Großteil des Essens über dem Küchenjungen erbricht. Der morbide Teil von Danyal mag befinden, dass dies ein eindeutiges Qualitätsurteil wäre.


    Es wurde kurz schwarz, aber so wirklich weg wird er nicht gewesen als ihm Zaina aus einer Blumenvase Wasser zuführt. Er fühlt sich fiebrig und schwach, aber er ist bei Bewusstsein. Im Gang liegt ein weiterer bewusstloser Angestellter, der Küchenjunge und der inzwischen ruhig gestellte Assassine. Sein Funkgerät läuft weiter mit unverständlichen Nachrichten. Zaina scheint unverletzt, aber ihr schönes Kleid ist in jedem Fall voll Blut, Erbrochenen und Dreck. Sie presst einen Finger in seine Seite, diese kribbelt dadurch ungemein. Aber es könnte ihm irgendwie helfen. Sie mag versehentlich geholfen haben, ihn zu vergiften, aber sie hat ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.

    R O L L E N S P I E L:

    Etwa fünf Sekunden passiert gar nichts, dann erklingt die Stimme wieder, sichtlich geschockt.

    Tempelgarde alarmiert, lehimische Regierung informiert. Zeit bis zum Eintreffen der Kräfte mindestens vierzig Minuten. Bitte freundliche Kräfte und Situation vor Ort präzisieren.

    R O L L E N S P I E L:

    Es ist doch toll, wie wenig Kräfte vor Ort sind, weil Lehim sich das verbittet.

    Futunisches Oberkommando, Firouz Jaral Aswan, bitte schildere deinen Notfall, Parshan.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Stimme klingt angespannt und hellwach, daneben klar und deutlich durch das Funkgerät. Nur knapp danach fällt die Beleuchtung los und von einem geöffneten Fenster in einem der Zimmer ertönt ein erstickter Schrei, danach ein dumpfer Fluch und es sind eindeutig Auseinandersetzungen zu hören. Jedenfalls fällt da ein Körper zu Boden.

    Hintergrund:

    Sowohl Thar als auch Danyal haben für sich gesehen recht. Wäre Danyals Ausbildung in eine andere Zeit gefallen, dann gäbe es sicher mehr Selbstdenken in der Anleitung und eine größere Motivation, dies auch umzusetzen. Doch Danyals Ausbildung fiel in die Zeit des dritten Totenwaldaufstandes. Unter den historischen Vorzeichen war da an die hehren Tugenden kaum zu denken. Der erste Aufstand von Saredash erforderte zwölf Jahre Krieg im gesamten Kernreich, der zweite fast tausend Jahre später fünfzehn Jahre auch in Khotso und auf Vashir. Unter dieser Prämisse wurde eine lange Auseinandersetzung erwartet und niemand konnte damit rechnen, dass der Aufstand nach sieben Monaten begrenzt auf sechs Teilstaaten in Solaman, Alegon und Tarawa niedergeschlagen werden würde. Entsprechend wurden Rekruten wie Danyal eher auf Drill, Disziplin und Gehorsam eingeschworen, während bereits ausgebildete Parshans wie Ishri und Thar ihren Dienst im Aufstand ableisteten.

    In Ordnung, Agent. Ich werde dann den Großwesir bitten, mir deine Auswertung zukommen zu lassen. Dann will ich dich nicht länger von deinen Aufgaben abhalten. Mögen die Götter mit Dir sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Er sieht nicht wirklich erfreut aus, aber Danyal ist nicht sein Untergebener, der Mist gebaut hat. Und so fällt sein Blick auf den Firouz. Der sackt merklich in sich zusammen.


    Vielleicht wäre es gesund, den Raum vorerst zu verlassen. Draußen scheint auch der Sturm ein wenig nachzulassen. Vielleicht wird bald auch ein Sonnenstrahl auf Hatha fallen - auch wenn es dadurch nicht in Flammen aufgehen sollte, sieht die Sache vielleicht im Licht etwas besser aus.

    Mich interessiert nicht, mit wem du im Flugzeug gesessen hast, sondern was vor Ort vorgefallen ist. Und da sind deine Auskunftsverlangen für mich zweitrangig. Ein Bericht wäre nun sinnvoller und angebracht, wenn du einen geben kannst. Da ist kein Dialog, sondern eine Untersuchung.

    R O L L E N S P I E L:

    Sein Ton ist sachlich, aber auch eindringlich. Er wirkt nicht so als würde auf Danyals Fragen antworten wollen.

    Hintergrund:

    Schatten 3: Die Ordensabdrücke sind sacht auf der Uniform zu erkennen, wenn genauestens man hinschaut. Er wird ihn also abgenommen haben, vor allem wohl, da dies hier kein Anlass zu sein scheint, bei dem man Orden zur Schau trägt.

    R O L L E N S P I E L:

    Auf dem Bildschirm ist ein streng aussehender, hoch gewachsener Mann zu sehen, der in einem Büro auf und abläuft. Seine Uniform ist bis auf seine Rangabzeichen schmucklos, auch wenn deutlich wird, dass an einer Stelle einst Orden hingen. Diese werden in der Hegemonie nur selten vergeben. Aber selbst ohne diesen Hinweis hätte Danyal den Mann wohl an seiner feuerroten Mähne und den funkelnden schwarzen Augen erkannt. Es ist der rote Fuchs der Flotte, Arsham Khadrak Pru'um. Sein entwaffender Feldzug gegen den kläglichen Aufstand auf den Monarinseln ist legendär. Ein unblutiges Manöver der Flotte, eine flammende Rede und ein roter Riese, der die Aufständischen einfach niederstarrt, während die futunische Präsenz im Hintergrund langsam Schiff um Schiff einläuft.


    Der Blick durch die Fensterwand dahinter fällt auf eine Szene aus architektonischen Verbrechen aus Platzmangel und damit einen Ort, den Danyal bei der Anreise kurz gesehen hat: Diyarasu. Ein Moloch, aus Glas, Stahl und Fiberkabeln.

    Gut, Agent, vielleicht erfahre ich von dir mehr über die Vorgänge. Und offenbar war Saredash in der Botschaft schon seit Jahrzehnten präsent. Ich würde gerne wissen, was sie hervorgelockt hat. Dein Name ist dabei immer gefallen.

    R O L L E N S P I E L:

    Wenn die Gardisten das zur Kenntnis nehmen, dann nicht offensichtlich. So führen sie ihn einfach aus dem Quartier und Gelände erst zu einem Mannschaftswagen, dann mit einem Haufen anderer Parshans, die zwar manchmal seltsam starren, wie Tiam da in einem Wagen zwischen zwei Ehrenwachen sitzt, aber eindeutig zu schüchtern, um nachzufragen, zum militärischen Flughafen, wo die anderen Parshans den Wagen verlassen und so geht es dann weiter zum zivilen Startplatz. Dort finden sich die drei dann in einem abgesperrten Areal mit Umkleide und sanitären Anlagen wieder. Einer der Wächter des Waldes reicht Tiam einen Koffer.

    Hier drin findest du deine maßgeschneiderte zivile Kleidung, Ausrüstung für deine journalistischen Tätigkeiten und deine Ausweispapiere als Angestellter der Stiftung. Nach dem Umziehen verlässt du den Raum durch die Tür Nummer 2 auf der Rückseite und gehst zum Abflugschalter 3. Dort wirst du dich mit den Ausweispapieren und der bei diesen liegenden Flugkarte registrieren lassen, so dass du im Linienflug nach Diyaraus fliegen wirst. Am Flughafen wird dein örtlicher Kontakt dich an der Information erwarten. Gibt es Fragen?

    R O L L E N S P I E L:

    Das würde dann wohl nicht anders gehen und so schauen ihn die Wächter draußen geringschätzig an, bevor sie ihn in sein Quartier zurückbringen, in welchem inzwischen ein normales Mahl nach Zuteilung angekommen ist. Bevor sie sich zum Gehen wenden, meint der eine Wächter nur:

    Wir holen dich dann morgen früh für deinen Flug ab. Ich bin sicher, du kannst dich bis dahin hier drin beschäftigen. Mögen die Götter dir dabei helfen.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Wächter sehen jetzt beide so aus als wollten sie am liebsten woanders sein. Einer sieht Richtung Fenster, dann Tiam an und grinst seinen Kameraden an, woraufhin der streng den Kopf schüttelt, doch über den implizierten Witz fast ebenfalls grinsen muss.

    Versuch Haltung zu bewahren, Parshan. Wenn du jedem salutierst, dem wir begegnen, kommen wir heute nie an.

    R O L L E N S P I E L:

    Ohne die Antwort abzuwarten setzen sich beide in Bewegung, scheinbar bereit alles in den Gängen plattzuwalzen ungeachtet von Rang und Namen. Und wirklich geht es durch die Offiziersetagen vorbei an verdutzten Atashs und einem wütend protestierenden Arsham, der Tiam ansieht, als wolle er "Dein Gesicht merke ich mir und dann kannst du die nächsten dreißig Jahre öde Akten vom Stuhlgang aus der Kantine sortieren" sagen. Die seltsamste Position ist jedoch ein fast leerer Konferenzraum, in welchem eine einzelne ältere Frau in einer Paradeuniform sitzt und müde ein paar Datentafeln herumschiebt, während auf einer Bildübertragung vor ihr Dutzende Offiziere gleichzeitig reden. Tiam hat sicher das seltsame Gefühl, sie irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Vielleicht in einem dieser Militärprogandafilme.


    Doch auch dieser Raum wird nur durchschritten ohne die Frau zu beachten oder zu stören und so bleibt man vor einem großen Tor aus Jade stehen. Warum auch immer jemand in einem Zweckgebäude solch teure Materialien für ein ganzes Tor verschwenden würde, noch dazu eines, das mit wertvollen Edelsteinen geschmückt ist und eingen gewaltigen Drachen und einen Phönix als stilisierte Torwächter hat. Die Wächter des Waldes drehen sich zu Tiam um und einer von ihnen winkt Richtung Tor.

    Hier verabschieden wir uns. Viel . . . Erfolg.


    R O L L E N S P I E L:

    So Tiam schließlich das schwere Tor mühselig aufschiebt gelangt er in einen prachtvollen Saal mit Seide, Jade und Smaragdauslagen, wo die Möbel aus edlem Holz gefertigt wurden. Der Raum geht in eine Terrasse über, welche ganz Tzaris überblickt, so jemand Industrieanlagen, Hafen und den Rauch der Waffenschmieden sehen möchte. Ansonsten scheinen beide Räume leer zu sein.

    R O L L E N S P I E L:

    Wie auch Tiam Torabi weiß, sind die Wächter des Waldes die futunische Ehrengarde und an ihrer Uniform erkennbar. Sie geleiten den Mann in eine ziemlich luxeriös ausgestattete Zimmerflucht mit in Marmor eingelassenen Bade- und Duschbereich. Das Bad und der anschließende Raum sind gut gepflegt und offenbar völlig ungenutzt. So als wäre die Räume nur um ihrer selbst willen angelegt worden. Die Wächter des Waldes bleiben im Gang stehen, scheinbar überzeugt davon, dass sich Tiam nicht etwa aus dem Fenster des ersten Raumes in die Klippen Richtung Meer stürzen will. Dort auf einem Schrank liegen ausgebreitet frische Sachen und eine Uniform ohne Rangabzeichen.

    R O L L E N S P I E L:

    Am Abend wird Tiam aus seiner "Unterkunft" von zwei in Ganzkörperpanzerungen gekleidete Wächter des Waldes abgeholt. Die beiden Männer haben keine sehr zugänglichen Mienen und wirken insgesamt eher gebaut als natürlich gewachsen. Selbst der Dreiste würde sich wohl zweimal überlegen, an solche Professionelle mit Fragen heranzutreten. Mit erstaunlich sanfter Stimme weist der eine Tiam an:

    Mitkommen, Parshan, es geht nun zu deinem Termin beim Großwesir. Wir bringen dich in dein vorläufiges Quartier, wo du duschen kannst und neue Kleidung auf dich wartet. Der Großwesir ist hier in Tzaris und er hat danach eindeutig nach dir verlangt.

    R O L L E N S P I E L:

    Trotz aller Disziplin kann man die Fragezeichen der Verwirrung ob seiner diesbezüglichen Anweisungen deutlich in seinem Gesicht lesen.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Atash greift hinter sich und zieht ein Datenpad hervor, in das sie schnell einige Eingaben macht. Dann blickt sie auf und Danyal an.

    Gut, in zwei Stunden steht ein Hubschrauber auf Plattform 7 bereit, der dich nach Persuna bringen wird, wo du mit dem Großwesir zusammentreffen wirst. Am besten nutzt du die Zeit, um deine Sachen zu packen und vielleicht etwas Ruhe zu finden. Zu essen wird es dort wohl vor Ort geben. Gibt es Nachrichten, welche etwa an deine Familie übergeben werden sollen, welche du selbst nicht abzuschicken in der Lage bist? Immerhin sind einige Datenverbindungen derzeit durch erhebliche Interferenzen gestört, so sie nicht auf Fraktionsebene oder höher stattfinden. In einem Fall wie diesem kann deiner Nachricht sicher Dringlichkeit eingeräumt werden. Ansonsten wenn das nicht der Fall ist, kannst du in dein Quartier zurückkehren. Mögen die Götter mit dir sein, Danyal Khaje.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie wartet noch seine Antwort ab, wendet sich aber halb schon wieder ihrem Pad zu, auf dem wohl ihre Arbeit auf sie wartet.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie sieht noch einen Moment länger auf ihn herab. Dann setzt sie sich wieder.

    Nunja, man muss es angesichts der gesundheitlich unbedenklichen Rauchwaren schon darauf anlegen, das ungesunde Zeug zu verlangen und selbst dann würde das bei der Nahrungsversorgung und -verteilung wohl auffallen. Aber kommen wir zum Wesentlichen: Der Großwesir Jaavid Lya Gried hat dich als Agenten ausgewählt. Das kannst du annehmen oder ablehnen, je nachdem, wie du willst. Aber du würdest damit zur zweiten Generation dieser Gruppe überhaupt gehören. Es würde deiner Karriere wohl nicht schaden, aber es wird auch immer Fragen nach sich ziehen, egal wohin du auch gehst. Wenn du es also willst, dann überstelle ich dich heute noch in seinen Dienst.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie gönnt sich einen Moment der Schwäche und bringt ein entschuldigendes Zucken zustande.


    Du wirst die Entscheidung innerhalb der nächsten Minuten treffen müssen, mehr Zeit habe ich bei meinen Aufgaben auch nicht. Sobald ich eine eindeutige Antwort habe, teile ich dir das weitere Verfahren mit.

    R O L L E N S P I E L:

    Wie es in den oberen Rängen üblich ist - und auch in den oberen Ebenen jeglichen Apparates - so geben Mimik, Gestik und Statur nur minimale Informationen Preis. Denn ein Zurschaustellen von Emotionen wird oft als Schwäche ausgelegt und das ist in der futunischen Gesellschaft, in welcher das Leben heilig ist, fatal, da niemand auf anderem Weg an bestimmte Posten gelangen kann. So muss auf die Schwächen anderer gelauert werden, wenn man denn in die obersten Ränge steigen will. Immerhin sind ja auch die meisten der öffentlichen Informationen gefälscht und Dokumentation im besten Fall eine konstruierte Halbwahrheit.


    Während er da so sitzt, ist sie aufgestanden und blickt auf ihn herunter.


    Sag mir, Parshan, was genau macht dich besonders? Also jenseits von deinem Status als Blutgeborener und der üblichen Eigenschaften als Angehöriger der futunischen Zivilisation.

    R O L L E N S P I E L:

    Am Abend - es hat den ganzen Tag bereits unruhigen Wellengang gegeben, was bei einem hier vorherrschenden Tagesklima schon auffällig ist - wird Danyal Khaye ins Büro von Atash Thadiya Avahti gerufen. Die ältere Frau Anfang Fünfzig ist ziemlich kurz gewachsen und besitzt deutliche Hasenzähne unter ihren müden braunen Augen und grauschwarzen spröden Haaren, doch sie hat den Ruf eiserner Diziplin und Unnachgiebigkeit behalten. Als Stabsoffizierin des örtlichen Arshams ist sie vor allem für die Ausbildung zuständig und wie die meisten der hiesigen Offiziere Teil der Marine gewesen, bevor sie in den höheren Dienst versetzt wurde. Mit ihr hatte Danyal nie zu tun, denn eigentlich steht sie etwa sieben Stufen über seinen Vorgesetzten, so dass es verwunderlich, dass sie ihn überhaupt hierher in ihr kleines Büro in einer der in die Grottenaußenwände gebauten Arkologien bestellt hat, dessen einziges hervorstechendes Merkmal ein fantastischer Ausblick durch eine Fensterwand auf das betriebliche Treiben des Marinehafens ist.


    Wie in der Hegemonie üblich salutiert sie mit der Faust über dem Herzen - da sie Linkshänderin ist mit der Linken - bevor sie dem Parshan Tee, Orangensaft und Wasser sowie einen Sesselplatz anbietet. Wie es zwischen Blutgeborenen üblich ist, hat sie ihn natürlich von Anfang an geduzt, und erwartet das auch im Gegenzug - formelle Ansprachen sind etwas für Barbaren.


    Nimm doch bitte Platz. Wir haben über deine politische Zukunft zu sprechen.

    R O L L E N S P I E L:

    avatar-35.jpgDie erste Arsham wendet sich an den Hohen Rat in dieser bisher im Sand verlaufenen Debatte - schließlich waren Geschichte und Entscheidungen schon längst an der ursprünglichen Fassung vorbeigegangen. Die alternde Frau blickt den Rat aus dunklen Augen streng an.


    Ehrbare Kinder des Blutes,


    viel hat sich getan und ich will euch nicht mit inhaltsleeren Floskeln langweilen. Viel mehr sind die Schritte in die Wege geleitet worden, die Pläne anderweitig in die Realität umzusetzen. Nichtsdestotrotz benötigen wir weiterhing natürlich eure Zustimmung zu den jeweiligen militärischen Mandaten und Konditionen. Daher will ich knapp die Planungen umreißen.


    R O L L E N S P I E L:

    Eine digitale Karte wird am Sprechpult eingeblendet, zusätzlich können die Delegierten diese auf Datentafeln aufrufen.


    Im ersten Schritt sollen außerhalb des Asurik auf dem Gebiet des Onak zwei Flottenbasen errichtet werden, dazu eine weitere in Tarawa zur Abdeckung der Nordküste und für die Straße von Nerica. Diese Basen werden die derzeit im Ausland gebauten Schiffe aufnehmen, wofür zwei Flottenmandate nötig werden, eines mit einem Abdeckungsbefehl für die Küste des Onak und den Medianik, eines für die Straße von Nerica und deren östlichen Ausgang.


    R O L L E N S P I E L:

    Andere Bereiche der Karte werden vergrößert.


    Eine Zustimmung Khadeshs ist zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich, daher spielt dieses bei den Plänen keine Rolle, stellt jedoch durch seine bloße Anwesenheit ein Hindernis dar. Eine Abrundung der Strategie durch ein weiteres Mandat mit Hauptstandort in Diyarasu und den hier abgebildeten weiteren Zielen kann man auf dieser Karte klar erkennen . . .