Kanth: Brief an Hathan Nadir

  • Lieber Hathan Nadir,

    Da wir in Kanth die Aufnahme eines Filmes vorbereiten, in dem auch viele Aufnahmen unseres heiligen Krokodils enthalten sein sollen, möchte ich dich um deinen Rat bitten, denn leider fehlt unseren Regisseuren die notwendige Expertise, damit wir sicher stellen können, dass spektakuläre Aufnahmen, wie sie noch nie dagewesen sind gelingen können, ohne dass es dabei zu Schäden oder zu Beeinträchtigungen für die Krokodile kommt. Es soll unter anderem Aufnahmen vom Jagd- und Freßverhalten diser erhabenen Tiere gehen.

    Ich wäre sehr geehrt, wenn du uns in Kanth besuchen würdest, damit du uns nach einer Begutachtung der Situation deinen Rat gibst.


    Hochachtungsvoll,

    Chakib Bakhtava, Oligarch von Kanth

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Mit reichlich Verspätung trifft eine Antwort an.

    "An den kanthischen Despoten,


    habt ihr inzwischen eure kaputten Straßen gekehrt oder läuft man sich da immer noch Splitter ein? Sollte ersteres der Fall sein, kann ich ja mal vorbekommen und mir das anschauen. Dilettantie sollte ja nicht um sich greifen!


    Gruß, Hathan Nadir."

  • Lieber Hathan Nadir,

    ich mag nicht garantieren können, dass alle Straßen so sauber sind wie du es aus deiner Heimat gewöhnt sein magst, aber ich werde ohne Probleme vier Einwohner unserer schönen Stadt finden, die gerne den Weg vor deinen Füßen kehren, so dass du überall ohne Unannehmichkeiten hingelangen magst.


    Somit freue ich mich auf deinen Besuch und verbleibe,

    Hochachtungsvoll,

    Chakib Bakhtava, Oligarch von Kanth

  • Hintergrund:

    Der Oligarch sorgt dafür, dass ab Freitag abend Personen zum Kehren des Bodens zur Verfügung stehen, weist an, dass ein Zimmer im Hotel mit Seidenwäsche hergerichtet wird und lässt sich vom Küchenchefs der Hotels versichern, dass dieser genug Vögel und Gewürze zur Verfügung hat, um eine Verköstigung zu garantieren.


    Dann fragt er sich kurz, ob dieser Mann den ganzen Aufwand wirklich wert sein kann oder ob ihm Karaan Shapaur einen Streich spielt, verwirft diesen Gedanken aber wieder.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Ein sehr dünner, hochgewachsener Mann betritt die Stadt. Sein hinter dünnen Brillengläsern kaum verborgener abfälliger Blick schweift über die Stadtlandschaft. Sein spitzes Gesicht wird durch einen Spitzbart und den Pferdeschwanz noch mehr betont. Er trägt teure Kleidung, welche von zuviel Geld spricht. Schließlich spricht er einen Beamten, der wohl nicht mal weiß, wer er ist, an.


    "He, wo ist denn nun dein fauler Oligarch? Hier sieht es ja aus wie auf einem Schlachtfeld. Wo ist der versprochene Fegedienst? Die Barbaren sind sicher schneller als die Leute hier."

  • R O L L E N S P I E L:

    Dem Beamten ist ein gewisses Mißfallen deutlich anzusehen. Nach kurzem Zögern ruft er die wartenden Feger herbei.


    Du solltest hier nicht so über unseren geliebten Oligarchen reden.

    Ich weiß du bist irgendwie wichtig in seinen Augen, aber es mag sein, dass der ein oder andere Priester oder ein übermotivierter Bürgerrechtler da keine Rücksicht darauf nimmt.


    R O L L E N S P I E L:

    Währenddessen sind die Feger herbeigeeilt und haben begonnen, den Weg zum Fahrzeug nachzureinigen, mit dem der Gast zum Oligarchensitz gebracht werden soll.

    Wie zur Bestätigung seiner Worte, macht der Beamte sich auf, um eine kleine Gruppe von Beobachtern des Geschehens davon zu scheuchen, die verdächtigt nach der Art von Bürgerrechtlern aussieht, wie sie scheinbar magisch von Busbahnhöfen angezogen wird.

    • Offizieller Beitrag

    "Interessant, die Gegebenheiten hier vor Ort scheinen nicht den Gleichheitsgrundsätzen der Blutgesetze zu entsprechen. Sag mir, Blutgeborener und damit Gleichgestellter, hebt ihr hier alle einen Amtsinhaber auf eine höhere Stufe als angemessen? Also höher als den Ashantir, der natürlich auf der gleichen Stufe wie du und ich steht?"


    R O L L E N S P I E L:

    Wenn der Mann durch das Verhalten eingeschüchtert sein sollte, so lässt er sich das offensichtlich nicht anmerken. Und er nimmt wohl auch kein Blatt vor den Mund, egal wie klug das wohl sein könnte.

    • Offizieller Beitrag

    "Natürlich. Jeder Blutgeborene sollte ohne Unterschiede die Straßen betreten können ohne gesundheitliche Schäden oder körperliche Beeinträchtigungen zu fürchten. Also kannst du bei Erreichen diesen Zustandes die Angestellten sicher zu anderen Aufgaben abstellen. Ich bin sicher, dass sich dies in meiner Dokumentation über Kanth im futunischen Fernsehen niederschlagen wird."


    R O L L E N S P I E L:

    Der Künstler lächelt offen und wenig freundlich.

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Beamte gibt ein ungläubiges Lachen von sich.

    Bist du damit bisher wirklich immer durchgekommen? Solange beleidigen und drohen bis du deinen Willen bekommst?

    Meine Mutter pflegte immer zu sagen: Junge nutze deinen gesunden Menschenverstand, wenn du den Kopf in das Maul eines Krokodils steckst, kannst du soviel toben, fluchen und auf deine Rechte pochen wie du willst, es wird ihn dir trotzdem abbeißen.

    Sie nimmt übrigens immer noch Pflegekinder an, ich kann ja mal ein gutes Wort für dich einlegen.

    • Offizieller Beitrag

    "Die seltsame Feindlichkeit und die Grobheit deiner Sprache lassen auf einen barbarischen Hintergrund schließen. Für subtile Bemerkungen scheint diese . . . Stadt -"


    R O L L E N S P I E L:

    Er spricht es wie "Bruchhalde" aus, muss eine künstlerische Feinheit sein, dies irgendwo zum Ausdruck zu bringen.


    "- ungeeignet zu sein. Nun, das Gespräch mit dir war sehr aufschlussreich. Ich kann sehen, wie du an dein Amt gekommen bist."


    R O L L E N S P I E L:

    Sein Blick macht dabei sehr deutlich, dass er das kein bißchen versteht und der Ansicht ist, die Prüfungen der Akademie hätten versagt.

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Beamte deutet auf eine der Glasscheiben hinter sich, in denen sich beide spiegeln.

    Dabei legt er endgültig jegliche aufgesetzte Höflichkeit ab und behandelt den Besucher so, wie er wohl mit einem ausländischen Touristen reden würde.

    Geht es dir gut? Du solltest so nicht mit deinem Spiegelbild und somit mit dir selbst reden, auch wenn du deine anfänglichen Kommentare über Faulheit und Vergleiche mit Barabren zwar gut zusammengefasst hast, brauchst du nicht so hart mit dir ins Gericht zu gehen, eine einfache Entschuldigung hätte es auch getan.

    • Offizieller Beitrag

    "Interessant, ich wusste nicht, dass man hier in Kanth wirklich den Sitten der Barbaren und ihren schlechten wie seichten Argumentationsweisen verfällt. Ich muss mich wirklich entschuldigen, ich wusste nicht, dass hier keine Blutgeborenen leben. Angesichts des Zustandes wenig verwunderlich, aber ich hatte ja noch das Beste gehofft. Ich werde wohl einen Priester aufsuchen gehen müssen. Leb wohl."

    R O L L E N S P I E L:

    Damit dreht er um und watschelt den Weg zurück, den er gekommen ist.

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Beamte ruft ihm noch nach.


    Zum Tempel geht es in die andere Richtung und der nächste Bus nach Berenthar fährt erst morgen früh.


    R O L L E N S P I E L:

    Während er die Feger und das wartetende Auto wegschickt, winkt er einen der Schaulustigen heran, der die ganze Szene eindeutig mit seinem Pad aufgenommen hat.

    • Offizieller Beitrag
    Hintergrund:

    Am nächsten Morgen findet man nur noch den Leichnam des hochnäsigen Künstlers - er ist offensichtlich an eigenem Verschulden eine Stiege hinuntergefallen und hat sich die Beine gebrochen und war dann auch durch Kopfverletzungen bewusstlos, bevor er in dem feuchten Keller an Kohlenmonoxidansammlungen erstickte. Nach dem Fund lässt es sich nicht ganz vermeiden, dass wieder vom Fluch von Kanth gesprochen wird.

  • R O L L E N S P I E L:

    Nachdem die Pashans und die Priester informiert wurden, wird der Ort des Unfalls ausführlich dokumentiert, bevor der Körper vorsichtig geborgen und zur Aufbewahrung ins Leichenhaus gebracht wird.

    Außerdem wird die Obrigkeit informiert, damit alles seinen geregelten Gang nehmen kann.

  • R O L L E N S P I E L:

    Am frühen Morgen erreicht Atash Erat Hadukar die Stadt und lässt sich als Sonderermittler des Futunischen Oberkommandos anmelden.

    Das Futunische Oberkommando ist an sich keine Fraktion, besitzt jedoch soviel Eigenständigkeit und Befugnisse, dass es faktisch keinen Unterschied macht. Ihm sind der Großteil aller Parshans unterstellt, die sich um die innere und äußere Sicherheit, Rettungs- und Sanitätsdienste und assoziierte Aufgaben kümmern.

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Atash ist ein gewaltiger Riese und sieht aus, als würde er in seiner Freizeit Eisenbahngleise zu ihrem Bestimmungsort tragen. Vermutlich könnte er sogar gegen den Vertreter der Akademie in einem Ringkampf als Sieger vom Feld gehen. Seine dunklen Augen mustern die Sekretärin abschätzig.

    Ich werde mit allen Beteiligten der Reihe nach reden. Aber zunächst die Dokumente - diese entsprechen also nicht den Berichten, die ihr bereits abgegeben habt? Ihr habt also welche zurückgehalten? Das muss dokumentiert werden. Habt ihr keinen Kaffee? So weit weg ist Tarawa ja nun auch nicht.


    R O L L E N S P I E L:

    Sein Ton ist gleichbleibend tief und neutral, nur bei der Frage nach dem Kaffee stiehlt sich etwas Irritation in seine Stimme.

    Das Futunische Oberkommando ist an sich keine Fraktion, besitzt jedoch soviel Eigenständigkeit und Befugnisse, dass es faktisch keinen Unterschied macht. Ihm sind der Großteil aller Parshans unterstellt, die sich um die innere und äußere Sicherheit, Rettungs- und Sanitätsdienste und assoziierte Aufgaben kümmern.

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