Sie ist sich unsicher, was genau sie bevorzugt. Die laute Enge der Saunen ist anstrengend, vor allem da es scheinbar ein probates Mittel ist sich gegenseitig zu übertönen, um sich Gehör zu verschaffen. Es erinnert sie ein wenig an eine Kolonie von Tieren, bei denen Lautstärke mit Dominanz gleichgesetzt wird. Hafsa kennt ja Trubel und Unruhe aus ihrem zu Hause, aber das hier hat eine andere Qualität.
Im Gegensatz dazu ist die Stille in den anderen Bad fast schon ohrenbetäubend. Und dieses ständige Tropfen - war das in manchen Ländern nicht eine Foltermethode?
Die junge Frau versucht aber sich auf beide Varianten der Entspannung einzulassen und die positiven Effekte für sich in den Vordergrund zu stellen. Ihre Muskeln fühlen sich nach den Saunagängen angenehm entspannt und durchgewärmt an. In der Stille des warmen Wassers gelingt es ihr auch irgendwann ihre Gedanken treiben zu lassen. Fetzen von möglichen Texten tanzen durch ihren Kopf und Erinnerungen an die letzten Tage. Sie lässt alles vorbei ziehen und versucht nicht etwas krampfhaft festzuhalten. Wenn bestimmte Gedanken und Bilder bleiben, dann ist das so, aber sie wird es nicht forcieren.