Sie lacht ehrlich.
Wenn du nicht viel längere Beine als ich hättest, würde ich dich glattweg zu einem Treppenlauf herausfordern.
Und vielleicht kannst du mir auf dem Weg zu den Treppen ja erklären, warum du in diesem Datensatz nicht aufzutauchen scheinst.
Da kann ich nur spekulieren. Entweder liegt es daran, dass die Daten wie üblich gefälscht wurden. . . .
Er öffnet eine Tür welche in einen seltsamen Wandelgang führt, wo flurozierende Pilze in Gläsern die Lichtquellen darstellen und führt sie eine Rampe hinunter in die Tiefen der Erde. Hier riecht es salziger als am Wasser, aber der Weg ist trocken und besteht aus kunstvoll behauenen Steinplatten, deren Muster jedoch durch Alter und Nutzung verblasst sind.
Vielleicht wurden die Daten auch gestohlen.
Sie betreten ein Gewölbe, das sich um ein Wasserbecken schmiegt und in dem Frachter leer auf dem leichten Wellengang auf und ab schaukeln. Die Decke ist hell und farbenfroh bemalt, mit großen Leuchtgloben, die den ganzen Raum durchleuchten. An einem Tisch in der Nähe spielen zwei alte Männer ein Brettspiel. Mehrere gleich aussehende Türen, über denen jeweils ein anderes Symbol prangt, führen aus dem Gang heraus. Ohne die Umgebung weiter zu beachten, öffnet der Hüne eine Tür mit einem Schmetterling darüber und tritt hindurch.
Oder aber du hast nicht nach dem richtigen Namen geschaut. Ich habe einen Rufnahmen, sicher, aber durch besondere Leistungen für die Hegemonie kann man sich Ehrennamen erwerben.
Finsternis 3: In dem Alter? Wie bitte? Unwahrscheinlich, eher ein Witz.
Breite, helle Treppen führen auf und ab, scheinbar ohne Zielrichtung. Über ihnen befindet sich eine Glasscheibe, durch die ein Garten zu erkennen ist. Sonnenlicht fällt hindurch und manchmal kann man Schmetterlingsschwärme sehen, wenn man die Schatten bemerkt, welche das Licht verdecken und kurz zum Schauen innehält.
Ganz abstrakt kann es natürlich auch sein, dass ich nicht der bin, für den ich mich ausgebe zu sein.
Und sie wäre ganz alleine hier mit ihm. Aber vielleicht ist das nur boshafter Humor.
Während die beiden durch die nächsten faszinierenden Räume und Gänge gehen saugt Hafsa die Eindrücke geradezu auf. All diese Symbole, Farben, Gerüche, die Menschen - all das lässt in ihrem Kopf so viele Ideen wachsen und so viele Geschichten vermuten. Sie fühlt sich umgeben von Inspiration und ihre Fingerspitzen kribbeln.
Als sie in dem Raum mit den Schmetterlingen angelangen, nimmt sie sich die Zeit auch hier alles genau anzusehen und den Eindruck in ihr Gedächtnis zu brennen. Als Thumar anfängt zu sprechen hört sie ihm sehr aufmerksam zu. Seine letzte Theorie hinterlässt einen kühlen Schauer in ihrem Nacken, aber die junge Frau lässt sich nichts anmerken. Wenn es so wäre - was sollte sie dann jetzt tun? Schreiend weglaufen? Schimpfen und toben? Sicher nicht. Sie würde ruhig bleiben, genau auf seine Reaktionen achten und darauf vertrauen, dass sie keineswegs nur ein zartes Pflänzchen war. Sie war eine Blume der Wüste und die mussten zäh und widerstandsfähig sein, um dort zu überleben.
In freundlichem Ton, ihn direkt anschauen wendet sich sich dann an ihn.
Das sind alles valide Theorien, die ersten beiden hatte ich auch schon erwogen. Wobei sich daraus natürlich die Frage ergeben würde, warum jemand diese Daten stehelen wollen würde und direkt im Anschluss auch noch die Frage Wer daran interesse hätte.
Sie strahlt ihn an.
Ein Ehrenname? Das wäre wahrlich beeindruckend und ich brenne darauf, die Geschichte dazu zu erfahren.
Bei den folgenden Sätzen bleibt sei weiterhin freundlich und ruhig, ganz als würde sie sich mit ihm über ganz alltägliches unterhalten.
So abstrakt wäre das wahrscheinlich gar nicht. Ich bin auf dem Weg der Täuschung hierher gelangt, also wäre es durchaus möglich,d ass dieser hier auf der Insel fortgeführt wurde. Allerdings empfand ich deine Oma im Kontakt mit ihr sehr authentisch in ihrem Gefühl, ihrem Gram und dem Wunsch etwas zu erfahren. Ich glaube nicht, dass sie dir meine Begleitung angetragen hätte, wenn deine Intentionen nicht aufrecht wären. Aber auch wenn ich mit dieser Einschätzung völlig falsch liege, so bedeutet es ja nicht, dass du jemand wärst, dessen Absichten unlauter wären. Also bleibe die Frage - wenn du nicht der bist, der zu sein vorgibst - was geschieht dann wohl?
Er grinst verlegen und zuckt mit den Schultern, bevor er rot anläuft.
Äh gar nichts, aber mir wurde gesagt, ich sollte das mit dem Flunkern und Lügen üben. Ich denke auch, dass es eine der ersten beiden Erklärungen ist. Den Rest habe ich mir ausgedacht, weil ich sehen wollte, ob mir das irgendwer glauben würde. Tut mir Leid. Das wäre wahrscheinlich irgendwie unheimlich. Wollte dir keine Angst machen.
Er geht bestimmt voran, damit sie in seinem Rücken ist und so wohl sieht, dass er ihr traut und sie ihm nicht in den Rücken fallen würde, öffnet eine weitere Tür und sie stehen wieder in der Bibliothek, nur in einem tieferen Raum. Aber Hafsa erkennt vertraute Regale eine Treppe weiter oben.
Innerlich atmet sie auf. Sie hätte es wahrlich nicht unwahrscheinlich gefunden, wenn sie nun erfahren hätte, dass er doch jemand anders wäre. Die Anspannung in ihrem Körper löst sich und sie muss schmunzeln, als sie seine Reaktion sieht. Wie konnte ein so beeindruckend großer Mann nur so erfrischend gutmütig sein? Die meisten hätte es in keinster Weise geschert, dass sie durch den Versuch der Täuschung möglicherweise in Angst versetzt werden könnte. Sie hoffte sehr, dass er sich dies noch lange bewahren konnte.
Ja es war unheimlich - aber nenn mich naiv, ich war und bin davon überzeugt, dass du mir gegenüber keine bösen Absichten hast.
Wer hat dir denn gesagt, dass du darin besser werden musst?
Sie folgt ihm auf dem Fuß, achtet dabei aber darauf ihm nicht zu nahe zu kommen, so dass er sich nicht unwohl fühlt. So wie er sie offenbar nicht wirklich mit seinen Worten verunsichern wollte, wie sie ihm genug Raum lassen, um sich wohl zu fühlen und das scheint eben Loch etwas mehr zu sein als bei den meisten anderen Futunen.
Als sie die Bibliothek betreten, atmet sie tief ein - sie liebt den Duft von Büchern.
Hast du eine Idee, wer Interesse daran haben könnte eure Daten zu stehlen?
Jeder, hat man dir in der Schule nicht beigebracht, wie man sich gut verstellt und glaubhafte Lügen erzählt?
Hafsas Lehrern schien dieser Aspekt sehr wichtig zu sein, also wahrscheinlich ja.
Und jeder will doch die Daten stehlen, fälschen oder ändern, jedenfalls dachte ich das immer. Ist ja auch die Aufgabe von einigen. Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit des Terrorismus. Und konkret vielleicht diese Zaiide und ihr Kult? Aber kann auch nichts damit zu tun haben. Ich weiß es nicht. Willst du eigentlich heute abend alleine oder mit meiner Urgroßmutter zusammen essen?
Ich bin Geschichtenerzählerin Thumar. In vielen Geschichten ist Lüge und Wahrheit so eng miteinander verbunden, dass du sie weder trennen noch erkennen kannst. Das macht sie aber nicht weniger wichtig und bedeutsam.
Sie seufzt.
Was ich damit - wahrscheinlich wieder etwas umständlich - sagen will: Ich habe beigebracht bekommen, dass man am besten mit der Wahrheit lügt.
Sie hält inne.
Ich glaube hier irgendwie nicht an einen Zufall - warum gerade eure Daten? Gibt es noch jemanden in deiner Familie, nach dem ich suchen könnte, um abschätzen zu können, ob alles oder nur ein teil weg ist?
Ohne zu zögern antwortet sie.
Ein gemeinsames Essen mit deiner Urgroßmutter wäre schön.
"Eure Daten"? Ich dachte, du kannst nur mich nicht finden? Wen kannst du denn noch nicht finden, wenn du sonst keinen aus meiner Familie kennst. Aber lass uns das später besprechen. Du weißt ja, dass in der Bibliothek besser Ruhe herrscht.
Er entfernt sich zu einem Bücherregal, zieht ein Werk heraus, tritt dann auf eine Terasse, um in einem Sessel konzentriert zu lesen. Die anderen Besucher, ein alter Mann, ein kleines Mädchen und zwei junge Männer in Uniform, die schon missbillig schauten, wenden sich wieder ihren Büchern zu.
Das ist ein wichtiger Gedanke.
[ro]Sie schlägt sich leicht gegen die Stirn.[/rp]
Ich habe aufgrund des Fehlens deiner Daten irgendwie angenommen, dass die Daten deiner ganzen Familie fehlen. Aber ich denke ich werde mit deiner Urgroßmutter heute Abend einmal schauen, ob wir andere Familienmitglieder findet.
Sie steckt sich eine Strähne hinters Ohr und wirkt nachdenklich.
Ich muss noch gründlicher sein…
Murmelt sie und macht sich dann auf ein Buch über die lokale Geschichte und lokale Geschichten zu finden.
Wasser 2, Sturm 1: Sie findet beim ersten Schauen schon Dutzende Bücher über lokale Geschichten, vor allem zu Geitern, Pilgern und verwunschenen Orten. Ansonsten entdeckt sie aber nur einen seltsamen Reiseführer aus dem 17. Jahrhundert mit handgezeichneten Karten. Entweder sahen die Inseln da völlig anders aus oder der Künstler hatte keine guten geographischen Vorstellungen und seine Defizite einfach mal mit Phantasie großzügig ausgebessert.
Sie sucht aus den Dutzenden Büchern jeweils ein Exemplar zu Geistern und eines zu verwunschenen Orten. Dabei wählt sie die aus, die ihr am aktuellsten erscheinen.
Dabei kann sie nur nach dem Druckdatum gehen, da sie schlicht keine Ahnung hat, welche Sagenbücher nun aktueller sein mögen, gerade weil sie noch nie auf den Inseln war. Die Geistergeschichten geben vor allem Auskunft über Naturgeister des Geisterkultes und deren Anbetung und die Schreine, zu denen diese gehören. Die Aufzählungen sind ermüdend, so als hätte sich der Autor die Mühe gemacht, jeden einzelnen Geist der Insel zu beschreiben. Die meisten Schreine sind auch nicht mehr als Tafeln oder Gedenksteine. Es sticht nur heraus, dass hier auf den Inseln ein größerer Schrein zu den Windgeistern besteht, also den herausragenden höheren Geistern, welche nach Überzeugung des Geisterkultes wirkliche Kraft widerspiegeln.
Sturm 1, Wasser 2: Dabei wird öfter der Begriff der Windmauer verwendet. Was das genau sein soll, bleibt jedoch unklar. Es ist nicht klar, ob die Inseln selbst damit gemeint sind. Aber es muss etwas damit zu tun haben, dass sie Schildinseln heißen. Das scheint religiöse Gründe zu haben.
Bevor die Dämmerung hereinbricht, hat Hafsa noch Gelegenheit ein paar der verwunschenen Orte hier auf der Hauptinsel zu studieren. Am Auffälligsten ist dabei ein dunkles Verließ unter der Stadt, in dem Verbotenes eingesperrt sein soll. Dabei werden Schlüssel erwähnt, die über die Inseln verteilt sind. Und es wird davor gewarnt, dass die Zugänge geflutet wurden, aber abgepumpt werden können.
Dann ist da der Drachenberg, der angeblich einst ein Anbetungsort der Erzdämonin Tiamat war. Aber es ist nicht sicher, welcher der Berge oder Bergreste dies eins war. Dort sollen Schriften zu finden sein, die über die Wahrheit Auskunft geben. Welche Wahrheit auch immer das sein soll.
Der letzte Punkt auf der Insel ist der Puls der Zeit. Eine altertümliche Sonnenuhr, die nicht die Zeit anzeigt. Sondern scheinbar eine Richtung, wenn man sie vernünftig lesen kann. Wie immer das gemeint ist.
Es wäre noch mehr zu lesen, aber der Hüne schaut schon ungeduldig auf Hafsa herab und es wird deutlich Abend.
Sie streckt sich und bringt dann die Bücher zurück an ihren Platz. Dann geht sie zu ihrer Begleitung.
Wollen wir?
Interessante Frage, vor allem, weil ich auf dich gewartet habe.
Sein missbilligender Blick zeigt deutlich, wie wenig er von Hafsas sozialem "Talent" hält.
Ich bringe dich dann zu Urgroßmutter und gehe weiter zum Training.
Damit tritt er an eine nahe Palme, um an sie zu klopfen, bleibt stirnrunzelnd stehen und geht dann eine schmale Treppe hinauf zum oberen Geschoss eines nahen Hauses, wo er eine Tür vorsichtig öffnet.
Wir werden den Weg des Sternenwindes gehen müssen. Alle anderen Routen sind gesperrt oder dauern zu lange. Bist du schwindelfrei?
Sie nimmt seinen missbilligenden Blick wahr und muss sich innerlich doch schon sehr wundern, dass ausgerechnet er zu urteilen scheint. Aber sie lässt ihn einfach in seinen Überzeugungen - sie hatte keine Lust sich zu beweisen und war auf seine Anerkennung sicher nicht angewiesen. Letztlich hatte er erst am Vormittag bewiesen wie wenig er sie wirklich einschätzen konnte - wobei sie vermutete, dass dies nicht nur für sie galt.
Sie entscheidet sich deshalb ihm nicht zu antworten und folgt ihm schweigend.
Als er an die Palme klopft und das Wort wieder an sie richtet, bleibt sie wie immer freundlich.
Ich habe kein Problem mit Höhen. Und wenn das der einzige Weg ist, sind die Alternativen wohl auch sehr begrenzt.
Er führt sie durch zahlreiche Räume, die aus irgendeinem Grund miteinander verbunden sind und die oberen Etagen der Häuser abbilden, alle mit üblichen Möbeln eingerichtet, die man in einem Schlafzimmer vermuten würde, nur dass nichts bezogen ist. Dann tritt er auf eine völlig überwucherte Brücke ohne Geländer, die bei Regen wegen ihrer Nässe wahrscheinlich tödlich wäre, vor allem weil man auf den nassen Pflanzen ausrutschen würde.
Seine Körperbeherrschung ist extrem gut. Das lässt mehr Training vermuten als üblich. Eigentlich wäre er mit seinem Trainingsstand perfekt für eine Spezialstreitkraft und er hat offenbar weiterführendes Training.
Finsternis 3: Was macht er eigentlich beruflich? Er hat mal eben so Zeit und Muße, sie durch die Stadt zu führen. Und genug Eigeninitiative, das anzubieten und zu tun, während seine Urgroßmutter weggetreten ist. Und offenbar ein gutes Gespür für Zeit und Ereignisse?
Während sie hinter ihm hergeht, beobachtet sie ihn genau. Offenbar verbindet ihn so einiges mehr mit seinem Freund gemeinsam, als offensichtlich scheint.
Außerdem ist auffällig, dass er offenbar durchaus problemlos in Sozialkontakte treten kann und sogar offen missbilligend sein, wo er doch sonst durchaus gerne den Eindruck eines verschreckten Hundewelpen vermittelt.
Auch seine Tendenz jedes ihrer Worte wörtlich zu nehmen und andererseits viel zu interpretieren war … spannend. Nicht zu vergessen, dass sein Name nicht in den Archiven auftauchte.
Sie würde weiter vorsichtig in seiner Gegenwart bleiben und sie war sich auch weiterhin nicht sicher, ob sein „Scherz“ er wäre jemand ganz anderes, wirklich nur ein Scherz war.
Noch vor der Brücke sendet sie Xaxai eine Nachricht mit allem was sie von ihrem Begleiter weiß und der Frage, ob sie etwas zu ihm weiß.
Dann atmet sie tief durch und ist als sie die Brücke betritt sehr dankbar, dass sie für einen Teil ihrer Profession eine gute Körperspannung und Beherrschung braucht
Sie mag zwar nicht so elegant über die Brücke kommen wie ihr Vorgänger, aber es gibt dennoch keine kritischen Momente. In dem Moment als sie die Treppen dann hinuntergeführt wird und den vertrauten Garten schon erkennen kann und der Hüne schon vor in den Garten gelaufen ist, erhält sie den Anruf von Xaxai Anwar.
Lass mich dir zur Herstellung wertvoller Kontakte und Verbindungen gratulieren, Hafsa Behroozia.
Für einen Moment muss Hafsa sich sammeln, weil das wie eine Tonbandaufnahme klang, aber es ist nur die halb verdrängte Monotonie der Sprecherin. Diese passt wenig zu der passiven Lebendigkeit dieser Stadt. Dafür wuchern hier viel zu viele Pflanzen.
Es gibt nicht viele Personen, welche von Araf Hanin ("Schatten des Windes") persönlich herumgeführt werden. Er soll so launisch wie der Wind selbst sein. Manchmal ein wenig schüchtern, manchmal recht forsch. Da er nach seiner Ehrung die freie Wahl hatte, wurde er dem Zugriff der Hegemonialregierung entzogen. Ich nahm an, dass er an einem Schrein diente.
Sturm 1: Das Zögern in dieser monotonen Stimme ist fast unmerklich und Hafsa glaubt, dass sie es nur wahrnimmt, weil sie persönlichen Kontakt mit der Sprecherin hatte.
Der Großwesir meinte, er wäre auf den Schildinseln. Er hatte wohl wieder einmal recht.
Finsternis 3: Ist es beruhigend oder verstörend, dass Xaxai Anwar nicht alle Details kennt und dass der Großwesir Dinge weiß, die seine Angestellten nicht nachvollziehen können und die vielleicht sonst niemand weiß?
Für einen Moment ist Hafsa sprachlos - ein so seltenes Ereignis, dass es im Kalender festgehalten werden könnte. Sie hatte fest damit gerechnet, dass hinter der Fassade des Hundewelpen mehr steckte - auch seine Attitüde in den Schmetterlingsgärten war auffällig gewesen….
Allerdings war sich Hafsa gerade nicht sicher ob sie sich mehr Sorgen über die Glückwünsche oder das fehlende Wissen Xaxai‘s machen sollte.
Nun dann schätze ich mich wohl glücklich.
Ist dir zufällig bekannt, dass es in seiner Familie eine hochrangige Schamamin bzw. Priesterin des Geisterkultes gibt?
Seine Urgroßmutter Arhanya Tuvit ist die Schamanin der Schildinseln. Allerdings solltest du wissen, dass der Rang bei Schamanen keine große Bedeutung hat. Das ist mehr mit ihren Aufgaben verbunden, die sie sich selbst auferlegt haben. Schamane sein bedeutet einfach nur, sich rund um die Uhr um die Schreine und Riten zu kümmern. Nur die Erzschamanen und jene von Schreinstaaten des Geisterkultes werden von der Hegemonie für ihre Aufgaben bezahlt. Vor allem geht es dabei um Schlichtungen und nur sekundär um die Betreuung von heiligen Stätten.
Das ist wie ein Infoartikel aus dem Weltnetz, von einer KI ohne Betonung vorgetragen. Aber vielleicht lernt man etwas dazu.
Eine besondere Autorität erwächst daraus nicht. Sie haben dennoch Anerkennung verdient. Aber weder im spirituellen noch im weltlichen Sinne sind sie in irgendeiner Art weisungsbefugt. Wenn sie also Einfluss besitzen, dann liegt das nicht an ihrer Arbeit für den Geisterkult.
Die Bildübertragung von Xaxai flackert für einen Moment und ihre Augen scheinen distanzierter zu werden. Sie starren so schon durch Hafsa hindurch, aber nun wirkt sie entrückt.
Irgendetwas scheint nicht zu stimmen mit dem Ort, an dem du dich aufhältst. Gibt es besondere Vorkommnisse, von denen die Hegemonialregierung wissen sollte?
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