Khotso: Der Weg in die Zukunft

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    In Tshane trifft die Delegation aus Tarawa vom Bund des Einhorns ein. Der machtlose Ältestenrat wird zum Gespräch geladen, um eine Anhörung zu erleben. Dann schickt der Bund des Einhorns einen formalen Hinweis an den Hohen Rat, dass er beabsichtig, das Gebiet vorläufig unter seine Aufsicht zu stellen. Entsprechend wird auch die finanzielle Belastung allein ihm obliegen. Schließlich ist Khotso ihnen den Aufwand ja nicht wert. Den letzten Zusatz hätten sie weglassen sollen, denn so wird die uninteressante Angelegenheit doch zum Hauptthema, denn niemand will sich Wahrheiten einfach so gefallen lassen.

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    Diese letzte Chance also wird sichtbar durch den Hohen Rat sabotiert und jede Fraktion scheint eine Ergänzung zu haben. So verzögert sich die Angelegenheit ins Unendliche. Es gibt Diskussionen über Diskussionen um Diskussionen. An diesem Punkt könnte man klar denken, dass selbst das imaginäre Monster unter den Betten von Kindern oder in Abstellkammern einen Beitrag leisten wollte. Es ist fast so als hätte das jemand geplant, um den Hohen Rat und die Fraktionen aus dem Weg zu haben.

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    In der geschwächten Situation trifft Khotso die Einnahme mehrerer Dörfer durch bewaffnete Aufständische nahe Griqua unerwartet. Das Auftreten selbsternannter Kriegsherren und Potentaten ist der nächste Schritt der Eskalation. Erst bewaffnet man sich aus Paranoia notdürftig selbst, dann richtet man dies gegen die Nachbarn und schließlich versucht man Gewalt in Bestimmung und Bereicherung umzuwandeln. Je länger die Anarchie anhält, um so mehr kann soetwas eskalieren und umso mehr Personen können sich zumindest kurzfristig bereichern. Und wenn man sich einmal gefestigt hat, gibt es doch sicher auch eine Basis, um dem Oberherren Kosten zu ersparen, indem dieser die Verhältnisse so hinnimmt, oder?

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    Natürlich dürfen in solchen Situationen Heilsbewegungen und Kulte nicht fehlen und auch diese scheinen aus allen möglichen Löchern zu kriechen, die vorher nicht zu erkennen waren. Allerdings ist das wohl der entscheidene Anstoß für den Hohen Rat, denn Religion ist etwas, bei dem die Hegemonie nun wirklich keine große Toleranz weiten lässt und angesichts der Gefahr durch Saredash gibt auch reale Bedrohungen der Einbettung weitaus radikaler und krimineller Elemente.

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    In einer Aktion, welche dem Hohen Rat nicht nur zuvorgreift, sondern auch der Eskalation eher zuträglich ist, setzt der Tempelkult direkt seine Garde gegen diese religiösen Splittergruppen ein. Diese kurzsichtige Sichtweise, welche nicht nur das Recht bricht, sondern auch Untersuchungen des Wesirats für Kultur fordert, führt zu einer "Jetzt erst recht" - Eskalation und die Kulte sprießen nur so aus dem Boden. Auch kommt es wieder verstärkt zu Radikalisierungen, Aufständen und Plünderungen. Ob das Erfolg hat, wird den meisten der Rebellen mittlerweile egal sein. Hauptsache ist für sie, das etwas getan wird.

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    Mitte der Woche trifft Xaxai Anwar, die Sprecherin der Hegemonialregierung, in Tshane ein. Stirnrunzelnd verfolgen einige Jugendliche auf ihren Pads, wie sie im Hohen Rat in Mehita die Ansicht der Regierung bezüglich der Wasserversorgung darlegt, während sie gleichzeitig emotionslos zur Ältestenversammlung geht, die halb verlassen und machtlos ist. Allerdings soll sie ja auch eine Hexe sein. Zumindest haben das die Khot im Netz gelesen. Vielleicht kann auch nur noch Hexerei Khotso retten. Wirklich viel Hoffnung verbleibt dabei aber nicht. Im Gefolge der Sprecherin finden sich zahlreiche Mitarbeiter der Hand des Lichtes. Das ist in jedem Fall schonmal besser als die Tempelgarde.

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    Auch eine Hexe kann nicht einfach mal eben die Probleme lösen. Vor allem nicht, wenn es zu einem Zustand verkommen ist, bei dem Khotso einfach nur eine unförmige Masse zwischen dem Kernreich, Bokuruge und der Südgrenze darstellt. So bleibt es bei einer Stabilisierung der Hauptstadt, die eigentlich schon die ganze Zeit kaum in Gefahr war. Eher lag über der Stadt ein Schleier von Hilflosigkeit und Apathie. So kommen immerhin Nahrung und andere Bedarfsmittel in die Stadt, bevor es noch kritisch werden kann. In Griqua ist das schon eher so. Da wird man mit solchen Gesten kaum etwas bewirken.

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    Man glaubt es wahrscheinlich nicht, aber auch in Krisenzeiten ging das Leben vielerorts einfach nur weiter. Die Menschen stritten über Kinder, Ernte und schöne Kleider, klagten über zuviel Hitze, Trockenheit, Kälte und Regen, manchmal alles nacheinander am gleichen Tag, gingen ihren Tätigkeiten nach und genossen Tratsch, Alkohol und andere Ablenkungen. Viele zogen sich auch resigniert in Traumwelten zurück oder taten so als ob sie das alles nicht betreffen würde.

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    In den Dörfern und Gemeinden laufen Pilger auf, die über Erneuerung und Freiheiten sprechen. Man lacht sie aus und lässt sie stehen oder sitzen. Egal wie gut es gemeint sein mag. Es ist der Punkt erreicht, an dem man Fremden gar nichts mehr glaubt. Man mag sich nicht von der Hegemonie losreißen können, aber man kann immer noch die Zusammenarbeit verweigern. Auch das ist eine Art von Freiheit.

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    Irgendwo in einer westlichen Bergschlucht treffen sich ein einheimischer Schafehüter und eine angebliche Hexe. Dann zeigt der Bauer der Frau aus dem Norden die alten Felder, von denen niemand etwas wusste. Seltsamerweise hatte die Frau genau nach diesen gefragt. Es war - so ihre Aussage - wohl an der Zeit. Irgendwie fand der Bauer es sehr schwierig dem zu widersprechen. Und so wirklich wissen, was für eine Zeit es war, wollte er eigentlich auch nicht.

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    Erst war der Schafhüter wütend als er die Deklaration auf dem Bildschirm, wie die Hexe da mit dem Großwesir und der anderen Hexe bei der Deklaration herumstand. Jetzt wollten sie sich auch noch diesen wertvollen Rohstoff rauben. Dann hätte er sie am liebsten umarmt. Sie hatte ihm zu verstehen gegeben, dass er drei Jahre hatte, bevor seine Gemeinschaft ein Teilstaat wurde, um das Geheimnis so rückzuversichern, dass sie daraus maximalen Profit schlagen konnten, der ihnen nicht einfach genommen werden konnte. Teilstaaten hatten weit mehr Rechte als Khotso jemals besessen konnte. . .

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    Von einzelnen Meldungen abgesehen, läuft das Integrationsprojekt im religiös und politisch aufgeladenen Osten des Landes erstmal gegen eine Mauer. Hier sind die Gemeinschaften dermaßen gegen die Hegemonie eingestellt, dass es nur deshalb nicht zu einer Unabhängigkeitserklärung kommt, weil die gesamte Basis dafür schlicht nicht vorhanden ist und politischer Selbstmord selbst den heißblütigsten Demonstranten dann doch zuviel. Egal ob Khotso nun ein andere Gesellschaft hat oder nicht, die letzten Ereignisse haben gezeigt, dass es ein Zwerg gegenüber dem Rest der Hegemonie oder auch nur dem Kernreich allein ist. Daran wird sich nichts ändern und sich das zu wünschen, ist lediglich Verschwendung von wertvoller Zeit, etwas anderes zu versuchen.

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    In den Wirren versucht das Gebiet um Tshane dem Shaikhan Banaba teilzubeitreten und eröffnet damit eine unendliche Debatte mit der Begrenzung von Nationen an den Provinzgrenzen. Einige Banaben argumentieren gar selbst mit der Teilung von Khotso in einen banabischen Westen und einen Osten, der Hargan beitreten sollte. Einige Dorfgemeinschaften spielen gar mit der Idee, das Ganze zu vergessen und sich Bokuruge anzubieten, das gleich im Westen angrenzt. Auch diese Möglichkeit wird von einigen Blutgeborenen unterstützt.

  • R O L L E N S P I E L:

    Die Gebiete im Westen votieren mit großer Mehrheit zum Beitritt zu Bokuruge bis auf die kleine Stadt Mertu, die als winzige Insel dann wohl in dem Gebiet übrig bleibt, sowie die Berggemeinde der Basi, welche sich für Banaba entscheidet. Ansonsten steht niemanden die Option Bokuruge überhaupt zur Verfügung.

  • R O L L E N S P I E L:

    Die Gebiete ganz im Osten an der Küste plädieren für die Umwandlung in ein autonomes Gebiet, also die Option, welche überhaupt nicht vorgesehen ist. Vor allem, weil die Region um Griqua, den einzigen Hafen Khotsos, notorisch pleite und an sich nie lebensfähig war. Entsprechend nimmt das Ansuchen auch die ersten drei Male niemand wirklich ernst, bis schließlich klar wird, dass dort durchaus Absicht und Wille dahintersteht. Dann wird die Angelegenheit erst einmal ignoriert, was natürlich unglaublich gut geeignet ist, um die Stimmung zu entschärfen. Also eigentlich überhaupt nicht.

  • R O L L E N S P I E L:

    Ironischerweise gibt es nach all dem Drängen, Zerbrechen und Pathos nunmehr auch eine Gegenbewegung, die für ein einiges Khotso wirbt. Und dafür auch Anhänger findet. Hat man nicht Jahrhunderte gemeinsam gelitten und gedarbt? Auch eine Existenz als Randwerk schafft eine Identität. Geographische Begriffe halten sich und schwinden nicht nur beim geringsten Druck. Ja, die Zeit war vielleicht heran, Khotso abzuwickeln, aber selbst wenn es das war, so verschwindet gelebte Geschichte nicht einfach so schnell.

  • R O L L E N S P I E L:

    Letztendlich war aber dieses letzte Aufbäumen nicht genug, um wirklich eine Änderung zu bewirken. Viel zu viele Gemeinden waren beschäftigt, neu Grenzen abzustecken oder sich für mehr Gewicht zusammenzuschließen. Die ersten Angebote und Geschäfte mit den Fraktionen wurden verhandelt und die ein oder andere Gemeinschaft fiel den skrupelloseren unter diesen zum Opfer. Und wer wirklich die Wahl hatte, der versprach sich ein Einreihen vielleicht nicht in die erste oder zweite Riege der Teilstaaten, aber das gute Mittelfeld dahinter.

  • R O L L E N S P I E L:

    Im Osten kommt es zunehmend zu Scharmützeln und Auseinandersetzungen um die neuen Grenzen. Darüber hat man sich im Ost weitgehend friedlich geeinigt. So ist dort die neue Grenzführung wohl schon beschlossene Sache, aber im Osten muss wohl doch das Militär eingreifen, bevor die Eskalation nicht mehr aufzuhalten ist.

  • R O L L E N S P I E L:

    Ob das Futunische Oberkommando darauf gewartet hat? All die Jahrtausende hat man sich zurückgehalten und Khotso kaum beachtet und bestenfalls Garnisonen bemannt. Doch nun ist wohl der Zeitpunkt gekommen, die alten Gewohnheiten zu brechen, um den letzten Widerstand gegen die neue Ordnung zu beseitigen und die Aufwiegler in irgendwelchen trostlosen Außengefängnissen darben zu lassen, damit sich der Rest im Kernreich in sein Schicksal fügt. Wider dieses Erwarten wird jedoch einfach nur stur entwaffnet.

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