Ankunft der empirischen Delegation

  • Ich danke Ihnen herzlich, vor allem für Ihre Freundlichkeit. Zhanim al-banabi fiel ja durch diese, zumindest in den Maßstäben unserer Kultur, nicht unbedingt auf. Ihn konnte ich allerdings einordenen. Sie dagegen ...


    R O L L E N S P I E L:

    Saint Omer hielt inne. Sie hatte sich nicht vorgestellt und er war schlecht präperiert.

  • Xaxai Anwar, Gesandte der Hegemonialregierung im Hohen Rat. Ich bringe in diesen Minuten die Ansichten des Großwesirs zur Wasserqualität in Banaba in die Debatte im Hohen Rat ein.


    R O L L E N S P I E L:

    Ihr Gesichtsausdruck und Tonfall ändern sich trotz dieser seltsamen Aussage nicht.


    Und die Wesire besitzen eine gewisse Eigenständigkeit, da sie an sich durch den Rat gewählte Amtsinhaber ist, während der Großwesir eher neben dem Rat steht, wenn man so will. Und Direktheit gilt als freundlicher als vorgetäuschte Höflichkeit. In der futunischen Gesellschaft ist es gar Ausdruck höchsten Respektes, da der allgegenwärtige Schleier von Lügen und Halbwahrheiten sowohl von Blutgeborenen als auch Fremden durchdrungen werden muss, um sich würdig zu erweisen. Auf der anderen Seite kann es auch eine Beleidigung sein, wenn er Sie für zu dumm für solche Erkenntnisse halten würde. Ich kann nicht in seine Gedanken schauen. Es sind nur Möglichkeiten.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie blinzelt einmal, was umso auffälliger am Ende ihrer Erklärung ist, da sie das sonst kaum tut.


    War das der gesamte Fokus Ihres Besuchs?

  • Nein

    R O L L E N S P I E L:

    Saint-Omer war sichtlich irritiert ob Ihrer Aussagen, vor allem da er Ihre Einlassung derart verstand, dass Sie Ihre Eilassungen beim Hohen Rat offensichtlich nicht persönlich vortrug sondern irgendwie anders.


    Wir würden gerne näheres über Ihre Ambitionen auf dem harnarischen Festland erfahren. Bekanntermaßen sind die Guffmanen dort nicht unbedingt unsere Freunde. Wie stehen Sie zu Ihnen?

  • Ambition ist ein sehr dehnbarer Begriff, denn im eigentlichen Sinne hegt die Hegemonialregierung keine solche bezüglich Harnar. Natürlich gibt es die religiös bedingten Ansprüche bezüglich Zedarien und die wirtschaftlichen Erwägungen in Bezug auf den Asurik. In dieser Hinsicht ist sicher auch jedes Handeln bei möglichen Anrainern des Asurik zu sehen. Allerdings ist für die Zuarbeit im Asurik eine Stabilität vorausgesetzt, die weder bei diesem Volk noch bei Ihnen vorliegt. Immerhin besteht das besagte Gebiet aus keinem stabilen Staatswesen und Ihr Konglomerat ist durch ein desaströses Wirtschaftssystem - wenn man die nicht sehr lange zurückliegende Wirtschaftskrise betrachtet - politische Instabilität - bei diversen Regierungswechseln und schlecht geplanten Verwaltungssystemen und überbordender Expansionswünsche - sowie deutliche Haushaltsprobleme - mir ist zu Ohren bekommen, dass Ihre Connetable zwei Flugzeugträger, also Schiffe, deren Einsatz etwa 20 Milliarden Astordollar Bau- und Einsatzkosten über die reine Betriebszeit kosten, wozu noch die Kosten für den Einsatz der betreffenden Begleitschiffe kommen, was angesichts Ihrer wirtschaftlichen Situation absolut dämlich wäre wie deren Betrieb überhaupt, einsetzen wollte - gekennzeichnet.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie blinzelt erneut und legt eine Hand auf den Tisch.


    Bei Ihrem baldigen wirtschaftlichen Zusammenbruch durch die Regierung unfähiger Politiker bittet die Hegemonialregierung darum, die wirtschaftliche Stabilität des Asurik möglichst zu verschonen. Wie Sie und ich wissen, ist der Betrieb von einem Flugzeugträger allein schon desaströs für Outremer nach seiner wirtschaftlichen Krise und den aufkommenden Beherrschungskosten durch Expansionsgelüste. Die Zahlen sind so desaströs, dass der Zusammenbruch nur vermeidbar ist, wenn Sie entweder das Militär radikal um 70% verschlanken und dabei sämtliche sinnlose Träger entweder verkaufen - wer auch immer solch sinnlose Dinge wirtschaftlich zu betreiben vermag - oder zu verschrotten, Ihre Pläne bezüglich einer mehrheitlich von schwer beherrschbaren Stämmen bewohnten Wüstenregion, bei der enorme Investitionen für den Aufbau einer Wirtschaftsinfrastruktur zur Erschließung möglicher Rohstoffe und Befriedung der schwer beherrschbaren Bevölkerung und Geographie nötig sind, die Outremer nachweislich nicht besitzt, und die schwer beherrschbaren Südprovinzen aufgibt, oder Ihre restlichen Patente und den Großteil der Staatsbetriebe an private und internationale Anläger verkauft. Aber die Zahlen sind ja nun hinreichend bekannt und da werden Sie wohl wenige Interessenten finden.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und starrt abwartend durch ihre Gegenüber hindurch.

  • R O L L E N S P I E L:

    Saint-Omer liess das Lamento ohne Widerrede über sich ergehen und begann in diesem Moment Duroc, einen Mann der ihm eingentlich zutiefst zuwieder war, zu bewundern. Seit dem blauen Tod prosperierte die Wirtschaft, ging die Arbeitslosigkeiten gegen null und die Rentenkassen waren genau wie die Sozialkassen saniert und alle Weltm zumindest die Futunen hier, die ansonsten meinten, aus Ihrem Arsche scheine derart die Sonne, dass sie auch bei Nacht und ohne sonstige Hilfe im Bette lesen könnten, meinten das Land sei ruiniert. Auch die nervige blonde Maus machte ihre Arbeit anscheinend sehr gut, waren die beiden Schiffe, die seine Gesprächspartnerin genannt hatte, doch kaum mehr als Frachter mit einem aufgesetzten Bügelbrett. Doch all dies behielt er natürlich für sich.


    Ihre Einschätzung unserer Wirtschaft verstehe ich als Warnung, obwohl ich sie selbst nicht qualitätsgesichert beurteilen kann, möchte sie aber dennoch, wenn schon nicht deswegen, an die zuständigen Stellen weitergeben.


    R O L L E N S P I E L:

    Er stiess nun erstma Hoche an bei dem sich bereits ein Auge zu schließen begann worauf dieser grenzdümmlich lächelte.


    Man sagt, Pahlawan wäre ihr Verbündeter?

  • Eine Partnerschaft signalisiert nicht unbedingt eine Allianz. Sicherlich hilft ein gutes Verhältnis zu einem Inselstaat im Asurik den Goldenen Streifen stabil zu halten. Aber Pahlawan ist nun auch nicht essentiell für die Hegemonie. Solange Sie nicht den Goldenen Streifen zu beeinflussen suchen, können Sie von Seiten der Hegemonialregierung mit dem Land tun, was Sie möchten. Darauf zielte doch Ihre Frage ab?

  • Ja

    R O L L E N S P I E L:

    liess sich Hoche vernehmen

    Nein

    R O L L E N S P I E L:

    traf ihn Saint Omers Replik, einem Peitschenhieb gleich der ihn verstummen liess.


    Wir werden das entsprechend berücksichtigen. Spricht aus ihrer Sicht eigentlich etwas gegen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen unseren Ländern? Und wie handhaben sie das überhaupt, wenn och fragen darf?

  • Grundsätzlich ist jede Nation anerkannt, so wir nicht ausdrücklich feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Gebiete, welche prinzipiell futunisches Gebiet bedecken, wie Farnestan und Zedarien, werden grundsätzlich nicht anerkannt, auch wenn es keinen Willen gibt, diesen Umstand zu ändern. Zudem sieht die Hegemonie keinen Grund der Aufnahme diplomatischer Beziehungen abseits von absolut neuen Nationen, denn es ist ja nur zu richtig, dass eventuelle Beziehungen bereits seit Jahrzehnten, Jahrhunderten oder im Falle von Zivilisationen Jahrtausende bestanden. Sie sind also als existent anzunehmen.


    Wenn Sie also nicht auf eine Vertiefung anspielen, eine Koordination von Interessen oder eine Kooperation in bestimmten Bereichen, so ist keine weitere Erklärung notwendig. Und zum Vorherigen: Wenn Ihre Frage nicht darauf abzielte, worauf dann?

  • Bei allem gebotenen Respekt und mit bitte um Verzeihung, sollte ich mich durch die Frage als Dümmling


    R O L L E N S P I E L:

    Saint-Omers Blick lag nun kurz auf Hoche der wiederum Farbe annahm


    erweisen, würde ich gerne erfahren, ob sich ihr "Gebiet" in Zedarien auf ganz Zedarien erstreckt und auf welcher rechtlichen Basis oder historischen Ableitung dieser Anspruch eigentlich bsisert. Nicht, dass ich ihn nicht akzeptieren würde, ich erinnere ihn einfach nicht.

  • Die Hegemonie hat nicht vor, diesen Anspruch umzusetzen. Er betrifft im Wesentlichen die Küste zur Straße von Nerica nach Vorstellung der wirren Absoluten und genau die südöstliche Halbinsel, welche im Großreich tatsächlich von Siedlern und nicht nur militärischen Stützpunkten besetzt war. Die Existenz fremder Völker und vor allem einer ketzerischen Religion macht eine Rückgewinnung natürlich unmöglich, so sehr sie auch strategisch sinnvoll wäre. Damit könnte der freie Handel gefahrlos sichergestellt werden. Auch wenn die Hegemonie derzeit die gesamte Länge der Straße kontrolliert, so ist dies nur bis zum Ende des Bürgerkrieges in Zedarien gegeben und dieses ist sowohl in diesem wie auch außerhalb unberechenbar.


    Haben Sie Interessen an der Straße von Nerica?

  • R O L L E N S P I E L:

    Hoche hielt weiterhin das Maul.


    Eigentlich nicht wirklich, wir sehen zwar die Schweißküste zwischen Kijanibonde und Farnestan bzw. al-Bathia und die Insel Neuruh bzw. Neufrepos in diesem Gebiet als Obtenu par la Baguette, haben hier derzeit allerdings keinen Umsetzungswillen. Bei den Zedarischen Grenzprovinzen Punien und Rafidayn liegt der Fall anders, sie sind Teil des Irridentas. Hier ist uns die Aurechterhaltung der Sicherheit trotz fehlender pekuniärer Vorteile durchaus wichtig. Dies würde für Salem in gleicher Weise gelten, wären die heiligen Stätten nicht durch... wie sagt man... Dreibürgen, ja genau, Dreibürgen, geschützt.

  • R O L L E N S P I E L:

    Sie tippt etwas auf ihrem Datenpad herum, es wirkt als würde sie eine Liste abhaken.


    Dann ist das doch beruhigend, denn im Falle nur theoretischer Absichten ist weder die futunische Kooperation mit Al-Bathia noch mit Targa besonders betroffen. In dem Fall spricht ja auch nichts dagegen, dass die Hegemonie die Garantie - welche etwa für Pottyland dient - auch auf Al-Bathia ausdehnt. Immerhin sind Nordostnerica und die Straße von Nerica futunische Verantwortlichkeit als wirtschaftlich und politisch einflussreichste Nation der Region. Solange da keine Einmischungen fremder Nationen aus irgendwelchen Machtinteressen stattfinden, lassen sich Stabilität und Wohlstand schaffen. Das ist ja bei Outremer und seinen zweifelhaften guffmanischen und zedarischen Nachbarn nicht anders. Da spielt es auch keine Rolle, welches Land die Kontrolle über das großteils aus wertlosen Gelände bestehende Salem hat.

  • Es gibt ein Interesse meiner Regierung, die Wohlstandssphären unserer Länder in geeigneter Art und Weise gegen einenander abzugrenzen. Die gilt auch für die Gebiete, die ihr für wertlos haltet und auch für Nationen, die der euren in euren Augen nicht ebenbürtig zu sein scheinen. Seid ihr die richtige Ansprechpartnerin in diesen Dingen? Und auch für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen?


    R O L L E N S P I E L:

    setzte Saint-Omer das Gespräch fort.

  • Hat man Ihnen nicht erläutert, dass die Beziehungen bereits als bestehend gewertet werden? Ich werde eine entsprechende Notiz verfassen.


    R O L L E N S P I E L:

    Wann auch immer sie das tun will, aber das macht sie offensichtlich nicht jetzt.


    Grundsätzlich umfasst die Hegemonie ihre "Wohlstandssphäre", wenn man so will. Alle weiteren Garantien und Bündnisse sind dem Goldenen Streifen geschuldet. Wie etwa Al-Bathia und Pottyland. Sollte sich eine Gefährdung erkennen lassen, so würde dann ein Hinweis erfolgen. Und noch ein kurzer Hinweis: Die Unterteilung in Barbaren und Zivilisationen ist keine Aberkennung von Menschenrechten und damit einhergehender Ungleichheit. Es ist lediglich eine Anforderung des Blutgesetzes und damit Dogma.

  • Natürlich gibt es Beziehungen, doch sind diese meines Wissens, aber ich lasse mich da gerne korrigieren ...


    R O L L E N S P I E L:

    Worauf er Hoche vor den Knöchel trat der ein Auge geschlossen hatte


    ... meines Wissens nach nicht schriftlich fixiert.

  • Ist das denn notwendig? Papier hat eine reglementierende Wirkung. Dinge, die auf dem Papier stehen, und jene, die nicht darauf stehen, erhalten Wertungen, Auslegungen und Betonungen, welche mitunter über oder neben anderen stehen mögen. Und Worte mögen in einer Sprache und Kultur anderes bedeuten als in anderen. Jede Handlung eines Menschen ist Manipulation anderer, ob nun aktiv oder passiv. Sprache ist das beste Beispiel dafür. Wie wollen Sie diese denn instrumentalisieren, um ein Ergebnis zu provozieren, dass Ihrer Kultur nutzt ohne dass es meiner Kultur zu lästig erscheint?

  • In unserer Kultur ist es üblich eine Karte zu nehmen und auf diese eine Linie einzuzeichnen die die unterschiedlichen Wohlstandssphären gegeneinander abgrenzt. Zwischen uns ändert das nichts, aber ich kann es meiner Kaiserin auf den Tisch legen und sagen: Bis hierhin und nicht weiter, sonst haben wir Futuna ma Hals. Bei uns braucht es eine solche Visualisierung,


    R O L L E N S P I E L:

    meinte Saint-Omer wohingegen Hoche weiterhin brav das Maul hielt und gegen den Schlaf ankämpfte

  • Hoche, die Karte bitte

    R O L L E N S P I E L:

    schrillte er diesen an der sie aber sogleich hervorzog und Saint-Omer gab. Dieser prüfte sie erst einmal mit einem Blicke, als könne es sich auch um eine Speisekarte der hiesigen Flammerie handeln, reichte sie dann aber an Xaxai Anwar weiter.


    abgrenzung_futuna.gif


    Erstmal kommentarlos, frisch aus der Feder der Connetable.

  • Auf welchen Überlegungen beruht der Anspruch auf das Gebiet Al-Bathias und den Westen Nericas? Zumindest historisch gibt es beim ersten Fall keinen Anlass. Und die Konfrontation mit Dreibürgen ist ein Risiko, das auch die Stabilität des Goldenen Streifens bedrohen könnte. Denn wie wollen Sie diese ohne Waffengang lösen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!