Hatha: Neuigkeiten vom Ende der Welt

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    Interessanterweise scheint auch die Jugend nun etwas von der Aufbruchsstimmung mitbekommen zu haben und Kleinstunternehmen wachsen wie Pilze aus dem Boden. Am seltsamsten ist dabei die Schneckenfarm, auf der im Riffmeer Meeresschnecken für den Verzehr gezüchtet werden. Das mag seltsam abwegig sein, aber es gibt dann doch erstaunlich viele reiche Gourmets, die Meeresschnecken von isolierten Inseln für eine Delikatesse halten. Und so verkaufen sich eben Schnecken.

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    Es beginnen die Planung für die Anlage der Marinebasis. Dafür werden neben den größten Städten, welche über Tiefwasserhäfen und geeignete Buchten verfügen, auch die Verlagerung desselben auf eine der kleineren Inseln, gerade um den Alltag weniger zu stören, auch wenn erhebliche Sammlungen ziviler Arbeitskräfte von Nöten wären. Daher ist die Regierung Hathas selbst eher für die Lage in einer der größeren Städte. Das Mehr an Wirtschaft und Lebendigkeit soll nun auch nicht gerade den recht verschlafenen Paradiescharakter der Inselgruppe gänzlich aufheben. Auch wenn man Touristen nicht schätzt, wie das in Lehim der Fall ist, macht die relative Abgeschiedenheit mit der belassenen Natur auch einiges an Reiz für die Bewohner aus.

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    An anderen Orten geht das Leben sichtlich unbeachtet von den Umwälzungen. Sei es die Muschelernte im Südosten, der Anbau von Mais, Reis und Hirse in den höheren Lagen oder die seltsame ständig neu grassierende Rattenplage auf einer der kleineren Inseln. Der Alltag ließ sich eben nicht einfach austricksen. Auf der anderen Seite war eine gewisse Routine auch nötig, um die Menschen nicht völlig zu entwurzeln. Dafür brauchte es schon etwas Außergewöhnliches und so Gewaltiges, um selbst den ruhigsten Bewohner Hathas aus seinem Tagwerk zu reißen. Aber es war natürlich völlig ausgeschlossen, dass sich so ein Anlass finden konnte.

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    Man begeht das Fest der sinkenden Muscheln, bei dem am Strand gefundene Muscheln symbolisch mit den Sorgen und Ängsten der Inselbewohner gefüllt und dann im Meer versenkt werden. Erstmals seit langem nehmen auch zahlreiche Besuche von außerhalb an den Feierlichkeiten teil. Danach werden zahlreiche Festessen mit Hummer, Muscheln, Fisch und Gemüse veranstaltet, um die neue Sorglosigkeit auch angenehm angehen zu können.

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    Auch auf den Inseln gibt es einfach nur irrsinnige Megalomieprojekte, wie den Plan, die Hauptinseln mit einer Brücke zu verbinden, was nicht nur wahnsinnig teuer wäre, sondern vor allem technisch unmöglich. Oder das Terraformprojekt um Gebirge abzutragen und Land zu gewinnen. Aber Landgewinn funktioniert so eben nicht. Das letzte Projekt sind die schwimmenden Städte, welche an sich möglich wären, aber nicht am Rand des offenen Ozeans, wo Hatha liegt, vernünftigt sind. Und natürlich auch technisch so teuer und materialaufwendig, dass es nicht wirtschaftlich wäre. Viel erfolgversprechender sind da die Algenfarmen für den Nahrungszusatz bei Mensch und Tier.

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    Immer mal wieder verirren sich auch Spinner auf die Inseln, um den angeblichen Geheimnissen und Schätzen nachzuforschen, die großteils nur dem gelangweilten Geist der mitten im Nirgendwo lebenden Bewohner ist. Einige dieser sind jedoch erschreckend real und durchaus nicht ungefährlich, wie eine Kluft, welche bis in geflutete Höhlen mit Strömungen hinunterreicht, in welchen die Dummen ertrinken. Oder ein quallenverseuchter Strand, die sich in der Bucht davor sehr wohl zu fühlen scheinen. Der Strand ist wie aus einem Reisekatalog und absolute menschenleer. Ausschläge, Entzündungen, Atemnot, das verspricht das schwabbelige Getier.

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    Die Bewegung der Traumdeuter stand unter scharfer Beobachtung durch das Wesirat für Kultur, denn immerhin ging es hier um eine mögliche Sekte - und was aus Lehim mit der Vorbotenbewegung kam, war auch nicht gerade eine Bereicherung für die Hegemonie, auch wenn man da noch geteilter Meinung sein konnte. Diese religiöse Strömung versuchte, Träume im Sinne der Götter zu deuten. Und hatte eine seltsame Faszination mit dem Ozean, dessen Ebbe und Flut mit Traumphasen in Verbindung gesetzt wurde. Und auch diversen Alpträumen. Denn manche Leute waren einfach nur von Horror fasziniert.

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    Die Traumdeuterbewegung hatte sich nunmehr gespalten. Da waren Leute, die wollten einfach nur Geschichten erzählen. Manche gar durch Theater und Film. Zwar gab es keine wirkliche Filmindustrie auf solch abgelegenen Inseln, aber viele schnitten ihre Filme selbst und veröffentlichten sie im Netz. Andere spielten gar Träume nach. Die letzten beiden Gruppen waren in ihrem Ziel gespalten. Die einen versuchten sich weiter an der Alptraumforschung und sahen Alpträume als Ergebnis von Warnungen und Zeichen. Die letzten wollten lieber den Menschen Hoffnung geben und schöne Träume durch positive Erlebnisse kreiieren.

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    So seltsam es auch sein mag, so hatte auch Hatha eine Festwoche. Diese wurde mit einem großen Wettfischen und anschließenden Fischessen begangen. Danach konnte man tagelang keinen Fisch mehr ertragen. Wenigstens gab es durch die verbesserten Beziehungen auch Köstlichkeiten aus dem Rest der Hegemonie. Und auch eine einträgliche Menge von Touristen. Und leider jede Menge Traumdeuter, die auch die Festtage rituell auseinander nahmen.

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