Beiträge von Marcus Flavius Celtillus

    Dann werden wir das einrichten müssen. Habt Ihr sonst noch besondere Wünsche oder Fragen in dieser Angelegenheit? Soll Euch ein Besuch nach Lehim vermittelt werden?

    R O L L E N S P I E L:

    Das Wort "müssen" wäre einem Ladiner wohl eher nicht über die Lippen gekommen. Man müsste MFC schon gut kennen um seine Mimik - oder besser: die winzige Veränderung selbiger für den Bruchteil einer Sekunde - zu bemerken oder gar deuten zu können. Aber es kann ja nicht jeder auf der Prinzenschule zu Reate ausgebildet worden sein. Obschon "Prinzenschule" nicht mehr stimmt, Schon länger nicht mehr. Begabtenschule träfe es besser.


    "Ein Besuch in Lehim? Wenn es Euch keine allzu großen Mühen macht."

    "Nun, dann werde ich sammeln, was man mir Wissen über futunische Geschichte mitgeben mag. Der Stand der Forschungen und Techniken zum Thema Archäologie. Methoden der Altersbestimmung. Die C-14-Methode ist uns bekannt, wie auch andere, aber wir könnten Hilfe gebrauchen, solche Methoden selbst anzuwenden."

    R O L L E N S P I E L:

    Sein Nicken kommt einer leichten Verneigung gleich.


    "Dann stelle ich zu meinem Bedauern einen gewissen...Interessenkonflikt fest. Möglicherweise wird mir ja eine andere fraktion bei meinen Forschungen behilflich sein.Ich sthe Euch aber jederzeit zu Gesprächen zur Verfügung..."

    "Sicher könnten wir das Überlegenheitsgefühl der Barbaren zu unserem Vorteil ausnutzen. Wir sehen es aber als unsere zivilisatorische Verpflichtung, meinethalben auch als Selbstverpflichtung an, den Barbaren voran zu gehen. Ihnen zu helfen. Dazu benötigen sie aber zunächst der Selbsterkenntnis.

    Die Baren sollen - und müssen! - lernen, dass ihre Wege falsch sind. Diese Kinder gehen mit der Welt um, als stünde ihnen eine zweite zur Verfügung.

    Natürlich handeln wir auch in eigenem Interesse: Eine Welt in Frieden und jenseits ideologischer, also künstlich gezogener Grenzen, ist auch für uns von hoher Bedeutung. Eine Alternative dazu wäre die erneute Selbstisolation. Wir glauben aber, dass wir nicht das Recht haben, der Welt unsere Zivilisation zu enthalten.

    Wir wollen, wie gute Eltern oder gute Geschwister, den Barbaren helfen. Und es gibt ja auch Anlass zur Hoffnung, wenn man sich zum Beispiel Pottyland als junge Kultur betrachtet. Auf der anderen Seite: Auch immer wieder Rückschläge. Beispielsweise Astor und deren Föderaten oder Klientelstaaten auch auf unserem Kontinent Arethanien, San Cristóbal und Veraguas."

    R O L L E N S P I E L:

    Er hebt erstaunt die Augenbrauen.


    "Einfluss der Barbaren? Ausgerechnet auf uns? Oh, da macht Euch keine Sorgen, unsere Zivilisation zeigt sich resistent gegenüber solchen "Einflüssen".

    Aber natürlich ist es uns wichtig, was sie denken, denn wenn wir sie unsererseits beeinflussen wollen, muss man sie kennen. Und ihnen Zahn der selbst erklärten Überlegenheit ziehen. Wir machen dies auf unsere Art: Äusserstt höflich und mit lächelndem Antlitz."

    R O L L E N S P I E L:

    Lächelt, denn mit einer solchen Reaktion hatte er beinahe schon gerechnet.


    "Herrschaftswissen...ja, so ist es. Würden wir nachweisen können, dass es bereits in sehr früher Zeit Kontakte zwischen den Zivilisation gab, lange bevor, beispielsweise in Antica, die Barbaren überhaupt auch nur etwas ansatzweise Vergleichbares schufen, dann wäre dies ein sicherer Fingerzeig im Umgang mit den hochmütigen unter den Barbaren. Ich hörte oftmals, unsere Zivilisationen neigten zum Isolationismus. Der Gegenbeweis wäre erbracht: Wir isolieren uns nicht, wir suchen nur Kontakt zu Allem und Jedem."


    Zitat


    Sehet her, Ihr Barbaren! In Antica mag es militärische und technologische Schwergewichte geben, zivilisiert sind nur einige Wenige.

    R O L L E N S P I E L:

    Er verneigt sich ebenfalls. Und stellt sich vor, obschon dies kaum nötig sein dürfte.


    "Marcus Flavius Celtillus. Historiker und Dozent. Es freut mich, dass Ihr Euch Zeit nehmt, meinen Wissensdurst bezüglich der Geschichte Futunas zu stillen. Ganz besonderes Interesse habe für etwaige Kontakte Futunas zu meinem Heimatkontinent Arethania. Offenbar gab es in der Antike auch Kontakte zu Chinopien, denn wir fanden die Überreste eines sehr wahrscheinlich chinopischen Handelsschiffes. Und mich interessiert daher natürlich auch, ob wir ebenfalls Kontakt zur futunischen Zivilisation hatten. Leider sind unsere Dokumente nicht immer hilfreich, denn die Vorfahren benutzten ganz andere Begriffe für Länder und Kulturen. Zum Beispiel berichten mehrere Bücher von einem Reich Algum. Von uns aus gesehen im Osten gelegen. Die Angaben sind nicht sehr genau."

    "Oh, ich fühle mich hier absolut sicher, keine Frage. Und nein, ich benötige Eure Dienste einstweilen nicht. Vielen Dank."


    R O L L E N S P I E L:

    Es folgt eine, von einem Lächeln begleitete Verneigung. Dann wendet sich MFC zwei kleinen Bronzefigürchen zu, die er aus einem Lederbeutel zückt.

    "Ich denke, beide Zivilisationen sehen dies ähnlich. Der Mensch steht weder über noch unter den Naturgewalten. Er steht mitten darinnen. Einen gewissen Dualismus kennen wir auch, allerdings verkörpern sie sich für uns in scheinbaren Widersprüchen. Eines meiner Lieblingsbeispiele ist der Gott Merkur. Erschützt die Reisenden, die Händler - und die Diebe."


    R O L L E N S P I E L:

    Er lächelt verschmitzt.

    "Die Götter Futunas sind also nicht allmächtig? Unsere ebenfalls nicht. Dennoch beten - also bitten wir um etwas. Do ut des lautet der Grundsatz. Ich gebe, damit Du gibst. Darum knien Ladiner nicht. Nicht einmal vor den Göttern.

    Aber: Welche Stellung nehmen die Götter hierzulande ein?"

    Ich verstehe. Ich glaube zu verstehen. Unsere Götter sind Numen. Personifizierungen ewig mächtiger Kräfte. So ist es also auch hier. Nun, ich werde versuchen die Götter und Ahnen dieses Landes zu ehren. Nach meinen besten Kräften. Und sollte ich einen Fehler begehen, ich bin sicher, die Numen und Ahnen dieses Reiches werden mir vergeben."


    R O L L E N S P I E L:

    Er erwidert dieses Lächeln. In gleicher Weise.

    "Sehr gerne. Sollte es die hiesigen Götter nicht beleidigen, so fände ich es sehr schön, wenn zwei oder drei Bildnisse futunischer Götter und Ahnen hier ebenfalls aufgestellt werden würden, auf das ich auch ihnen die Ehre erweisen kann?"


    R O L L E N S P I E L:

    Für Ladiner ist es selbstverständlich, auch die Götter anderer Völker zu ehren. Vor allem dann, wenn diese besagten Völker wohl ebenfalls polytheistisch sind.