Beiträge von Xaxai Anwar

    Die Hegemonie hat nicht vor, diesen Anspruch umzusetzen. Er betrifft im Wesentlichen die Küste zur Straße von Nerica nach Vorstellung der wirren Absoluten und genau die südöstliche Halbinsel, welche im Großreich tatsächlich von Siedlern und nicht nur militärischen Stützpunkten besetzt war. Die Existenz fremder Völker und vor allem einer ketzerischen Religion macht eine Rückgewinnung natürlich unmöglich, so sehr sie auch strategisch sinnvoll wäre. Damit könnte der freie Handel gefahrlos sichergestellt werden. Auch wenn die Hegemonie derzeit die gesamte Länge der Straße kontrolliert, so ist dies nur bis zum Ende des Bürgerkrieges in Zedarien gegeben und dieses ist sowohl in diesem wie auch außerhalb unberechenbar.


    Haben Sie Interessen an der Straße von Nerica?

    R O L L E N S P I E L:

    Die Gesandte der Hegemonialregierung trifft zur Vorbereitung der Konferenz auf der militärischen Basis der Hegemonie in Diyarasu ein, welche großteils vom Geschehen in der Stadt ausgeklammert wird, von Ausflügen der Parshans und Versorgung mit Strom, Wasser und Nahrung einmal abgesehen. Auch das zivile Personal lebt großteils im abgeschirmten Bereich der Basis, auch um Spannungen mit der Konzernregierung zu verrmeiden. Allerdings ist die Konzernregierung auf der anderen Seite auch verpflichtet, die Stadt stabil zu halten, damit sie nicht zum Problem für die Hegemonie wird. Eine Aufgabe, die selbst Hatha trotz seiner Feindseligkeit gegenüber allem, was über die bloße Garantie hinausgeht, einwandfrei erlerdigen kann oder zumindest in einem Maße, dass es keinen Skandal gibt.


    Dann gibt sie die Anweisung an den Stadtrat, die Situation bis zum morgigen Abend unter Kontrolle zu bekommen, bevor sie das im Auftrag des Großwesirs erledigen wird. Und nein, dafür wird es keine Absprachen oder Zugeständnisse mit den Fraktionen geben. Es werde empfohlen, dass die Regierung der Stadt die Geduld des Großwesirs nicht weiter herausfordert.

    Grundsätzlich ist jede Nation anerkannt, so wir nicht ausdrücklich feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Gebiete, welche prinzipiell futunisches Gebiet bedecken, wie Farnestan und Zedarien, werden grundsätzlich nicht anerkannt, auch wenn es keinen Willen gibt, diesen Umstand zu ändern. Zudem sieht die Hegemonie keinen Grund der Aufnahme diplomatischer Beziehungen abseits von absolut neuen Nationen, denn es ist ja nur zu richtig, dass eventuelle Beziehungen bereits seit Jahrzehnten, Jahrhunderten oder im Falle von Zivilisationen Jahrtausende bestanden. Sie sind also als existent anzunehmen.


    Wenn Sie also nicht auf eine Vertiefung anspielen, eine Koordination von Interessen oder eine Kooperation in bestimmten Bereichen, so ist keine weitere Erklärung notwendig. Und zum Vorherigen: Wenn Ihre Frage nicht darauf abzielte, worauf dann?

    Eine Partnerschaft signalisiert nicht unbedingt eine Allianz. Sicherlich hilft ein gutes Verhältnis zu einem Inselstaat im Asurik den Goldenen Streifen stabil zu halten. Aber Pahlawan ist nun auch nicht essentiell für die Hegemonie. Solange Sie nicht den Goldenen Streifen zu beeinflussen suchen, können Sie von Seiten der Hegemonialregierung mit dem Land tun, was Sie möchten. Darauf zielte doch Ihre Frage ab?

    Ambition ist ein sehr dehnbarer Begriff, denn im eigentlichen Sinne hegt die Hegemonialregierung keine solche bezüglich Harnar. Natürlich gibt es die religiös bedingten Ansprüche bezüglich Zedarien und die wirtschaftlichen Erwägungen in Bezug auf den Asurik. In dieser Hinsicht ist sicher auch jedes Handeln bei möglichen Anrainern des Asurik zu sehen. Allerdings ist für die Zuarbeit im Asurik eine Stabilität vorausgesetzt, die weder bei diesem Volk noch bei Ihnen vorliegt. Immerhin besteht das besagte Gebiet aus keinem stabilen Staatswesen und Ihr Konglomerat ist durch ein desaströses Wirtschaftssystem - wenn man die nicht sehr lange zurückliegende Wirtschaftskrise betrachtet - politische Instabilität - bei diversen Regierungswechseln und schlecht geplanten Verwaltungssystemen und überbordender Expansionswünsche - sowie deutliche Haushaltsprobleme - mir ist zu Ohren bekommen, dass Ihre Connetable zwei Flugzeugträger, also Schiffe, deren Einsatz etwa 20 Milliarden Astordollar Bau- und Einsatzkosten über die reine Betriebszeit kosten, wozu noch die Kosten für den Einsatz der betreffenden Begleitschiffe kommen, was angesichts Ihrer wirtschaftlichen Situation absolut dämlich wäre wie deren Betrieb überhaupt, einsetzen wollte - gekennzeichnet.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie blinzelt erneut und legt eine Hand auf den Tisch.


    Bei Ihrem baldigen wirtschaftlichen Zusammenbruch durch die Regierung unfähiger Politiker bittet die Hegemonialregierung darum, die wirtschaftliche Stabilität des Asurik möglichst zu verschonen. Wie Sie und ich wissen, ist der Betrieb von einem Flugzeugträger allein schon desaströs für Outremer nach seiner wirtschaftlichen Krise und den aufkommenden Beherrschungskosten durch Expansionsgelüste. Die Zahlen sind so desaströs, dass der Zusammenbruch nur vermeidbar ist, wenn Sie entweder das Militär radikal um 70% verschlanken und dabei sämtliche sinnlose Träger entweder verkaufen - wer auch immer solch sinnlose Dinge wirtschaftlich zu betreiben vermag - oder zu verschrotten, Ihre Pläne bezüglich einer mehrheitlich von schwer beherrschbaren Stämmen bewohnten Wüstenregion, bei der enorme Investitionen für den Aufbau einer Wirtschaftsinfrastruktur zur Erschließung möglicher Rohstoffe und Befriedung der schwer beherrschbaren Bevölkerung und Geographie nötig sind, die Outremer nachweislich nicht besitzt, und die schwer beherrschbaren Südprovinzen aufgibt, oder Ihre restlichen Patente und den Großteil der Staatsbetriebe an private und internationale Anläger verkauft. Aber die Zahlen sind ja nun hinreichend bekannt und da werden Sie wohl wenige Interessenten finden.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und starrt abwartend durch ihre Gegenüber hindurch.

    Xaxai Anwar, Gesandte der Hegemonialregierung im Hohen Rat. Ich bringe in diesen Minuten die Ansichten des Großwesirs zur Wasserqualität in Banaba in die Debatte im Hohen Rat ein.


    R O L L E N S P I E L:

    Ihr Gesichtsausdruck und Tonfall ändern sich trotz dieser seltsamen Aussage nicht.


    Und die Wesire besitzen eine gewisse Eigenständigkeit, da sie an sich durch den Rat gewählte Amtsinhaber ist, während der Großwesir eher neben dem Rat steht, wenn man so will. Und Direktheit gilt als freundlicher als vorgetäuschte Höflichkeit. In der futunischen Gesellschaft ist es gar Ausdruck höchsten Respektes, da der allgegenwärtige Schleier von Lügen und Halbwahrheiten sowohl von Blutgeborenen als auch Fremden durchdrungen werden muss, um sich würdig zu erweisen. Auf der anderen Seite kann es auch eine Beleidigung sein, wenn er Sie für zu dumm für solche Erkenntnisse halten würde. Ich kann nicht in seine Gedanken schauen. Es sind nur Möglichkeiten.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie blinzelt einmal, was umso auffälliger am Ende ihrer Erklärung ist, da sie das sonst kaum tut.


    War das der gesamte Fokus Ihres Besuchs?

    Meine Pflichten lassen es nicht zu, dass ich die Hegemonie verlasse. Aber glücklicherweise ist deren Gebiet ja durchaus in der Welt verteilt und abwechslungsreich genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.


    R O L L E N S P I E L:

    Dabei sieht sie ihm genau in die Augen - oder besser durch diese und wohl auch seinen Kopf hindurch. Sie zieht ein kleines Paket aus einer Seitentasche des Anzugs.


    Ich habe Ihnen ein kleines Geschenk mitgebracht. Zwar wurden Ihre Abzeichen eingeschmolzen, aber die primitiven und falschen Karten blieben erhalten. Dies ist natürlich nur eine Kopie der Seekarten, die Originale sind in einem von Luft, Licht und Feuchtigkeit abgeschirmten Lager verstaut.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie lässt die Kartenkopien auf dem Tisch liegen und zieht ihre Hand zurück.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Wesir war bereit verschwunden, da betrat die hochgewachsene, leicht roboterartige Frau den Raum, ihr Blick immer auf einen Gegenüber gerichtet, aber mehr in der Art, in der sie durch die Personen hindurchsah. Eine spürbare Anspannung nahm die anderen verbliebenen Futunen im Raum ein, so als wären sie elektrisch aufgeladen worden und würden jederzeit einem Schock anheimfallen. So seltsam für ein Volk, dem die Unterdrückung emotionaler Reaktionen auferlegt war, da deren Darstellung als Schwäche offengelegt werden könnte. Schließlich war das Leben heilig und niemand konnte einfach aus dem Weg geräumt werden wie das bei den Barbaren oft der Fall war. Also musste man so miteinander leben.


    Sie sprach mit fast klangloser Stimme, monoton und kühl.

    Danke, ich werde mich der Gäste nun annehmen. Ihr könnt gehen.


    R O L L E N S P I E L:

    Und auf ihren Wink - auch wenn ein Sekretär fast protestierte - verlassen die anderen Futunen den Raum und lassen die beiden Gäste mit der Frau allein zurück. Sie nimmt auf einem Sessel Platz, wobei ihr Anzug seltsamerweise keine Falten warf, auch wenn die Bewegung nicht langsam oder mit besonderer Sorgfalt von Statten gegangen sein schien. Dann wendet sie den Kopf und sieht kurz zum Tukan.


    Mögen Sie Vögel, Grand-Chambrier?

    Ehrbare Kinder des Blutes,


    die Krise ist ja nunmehr am Abklingen, doch es wurde ein erschreckendes Ergebnis hinterlassen. Neben etwa 233 toten Anhängern von Saredash gab es auch über 1100 zivile Opfer. Die besiedelten Inseln sind großteils verwüstet worden. Konnte vorher ernsthafter Zweifel an der Regierungsfähigkeit aufkommen, ist der Teilstaat nunmehr handlungsunfähig. Die Regierung hat sich mit Lehim in Verbindung gesetzt, das einen Großteil der Bevölkerung aufnehmen wird. Das Projekt Jiklà ist jedoch faktisch am Ende.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie hebt die Hand und dann auch die Stimme.


    Schuldzuweisungen bringen nichts in der Lösung. Der Großwesir ist mit Lehim daher über eine Aufteilung übereingekommen. Lehim erhält die Inseln Krivan, Garesh und Neresh. Die Phönixdynastie wird den Wiederaufbau vornehmlich tragen. Jiklà wird in einer dauerhaftes militärisches Mandat ähnlich Harash umgewandelt. Die verbliebene Bevölkerung kann dem entweder zuarbeiten oder wird mit Abfindungen umgesiedelt. Die Ereignisse haben auch klar gemacht, dass unsere Reaktionszeiten zu langsam sind und dass wir eine Präsenz nahe Lehim brauchen, um unseren Verpflichtungen gerecht zu werden.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Abgesandte der Hegemonialregierung tritt vor den Hohen Rat. Dabei starrt sie durch die Köpfe der Gesandten hindurch.


    Ehrbare Kinder des Blutes, ich bin in einer dringenden Angelegenheit hier. Wie ja bekannt ist, stellt die Besiedelung Jiklás eine Katastrophe dar. Nach Informationen der Hegemonialregierung hat sich diese Katastrophe nun verschlimmert, da es ernste Hinweise auf die Anwesenheit von Saredash-Zellen in den verschiedenen Inselgemeinden gibt, die diese zur Rekrutierung perspektivloser Bewohner, Ausbildungslager und Aufrüstungsstützpunkte nutzen. Die Hegemonialregierung ersucht daher den Hohen Rat um die Erteilung eines militärischen Mandates zur Befriedigung der Inseln sowie die endgültige Lösung der Anarchie vor Ort. Die Hegemonialregierung hält eine Ordnung durch den Hohen Rat angesichts dieser Eskalation für nun unausweichlich. Zu diesem Zweck ist eine tragfähige und mehrheitsfähige Lösung zu finden. Ich danke für eure Zeit. Mögen die Götter und Geister euch leiten.


    R O L L E N S P I E L:

    Starrend tritt sie ab, um den Gesandten Raum zu geben.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Gesandte verneigt sich absolut unüblich leicht, auch wenn es nicht so wirkt, als wollte sie sich herabwürdigen wie die Barbaren. Die Geste scheint eher unbewusst zu erfolgen ohne eine tiefere Bedeutung zu haben. Ihr Blick ist fest auf Iskandaa gerichtet, scheint sich aber durch ihn hindurch zu bohren. Sie ist mit Sicherheit eine der größten Frauen, die er je gesehen hat. Ihre Stimme ist mit Nachdruck gefüllt.


    Sei gegrüßt, Gesandter Kanths. Ich bin beauftragt worden, dich zu beruhigen. Alle Bedrohungen, die es in Kanth geben könnte, wurden durch die Hegemonialregierung neutralisiert und so es kriminelle Elemente gegeben haben sollte, werden diese ihrer gesetzlichen Strafe zugeführt werden. Kann ich dir sonst noch bei einer Information helfen?

    R O L L E N S P I E L:

    Schließlich kommt der Fahrer in der Stadt an einem Park an und setzt die Agenten dort ab. Dort werden sie von einer hochgewachsenen Frau mit seltsamen Blick angesprochen, während nicht weit entfernt einige Personen mit Expeditionsausrüstung respektvoll warten.


    Masa al'hrem, werte Agenten, ich bin hier um euch die aktuellsten Informationen zu geben. Die Expedition wird mehr oder weniger sofort in einer Wagenkolonne aufbrechen und in drei Tagen den Punkt erreichen, von dem aus ihr zu Fuß weiter müsst. Ein einheimischer Führer namens Ubanassar wird euch auf die Hochebene führen. Dann werden die Untersuchungen nach Vorgaben der Sufis ablaufen. Auf der Straße kommt ihrübermorgen im Ort Thanve vorbei, dort wurde euer sekundäres Ziel vor nicht allzu langer Zeit gesehen. Ich habe leider keine Zeit dafür, sonst hätte ich mich selbst darum gekümmert. Das hier wird euch nützen.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie gibt jedem Agenten einen Taser.


    Ich muss nun leider gehen, aber sicher werden wir uns einmal wiedersehen. Dann können wir uns auch richtig vorstellen, wofür nun die Zeit fehlt.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie nickt ohne zu blinzeln in die Runde und steigt in das noch wartende Auto, das wieder von dannen fährt und lässt die Agenten zurück, wobei die Expedition noch vorsichtigen Abstand hält.