Beiträge von Tempelkult

    Das sollte zwar allgemeine Pflicht sein, aber da dem nicht so ist, dürfte eine Erinnerung tatsächlich wichtig sein. Soll es eine eintägige Veranstaltung sein oder eine Art Themenwoche? Oder gar eine jährliche Veranstaltung, um durch Wiederholung deutlich auf etwas hinzuweisen? Gerne kann man das Ganze auch mit Dokumentationen und Untersuchungen untermalen, um den Effekt zu vergrößern. Soll dabei das Wirken der Regierung, ob nun ernsthaft oder nur symbolisch, untermalt werden?

    R O L L E N S P I E L:

    Der letzte Satz wirkt ein wenig seltsam. Aber vielleicht weiß man beim Tempelkult auch, dass gute Absichten manchmal nur solche bleiben und dann nicht unbedingt in Chaos enden sollten.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Sprecherin des Tempelkultes im Hohen Rat, Safiya Zudran, eine gestrenge und steife Alte von hohen Wuchs und deutlich über die Knochen gestraffter Haut mit silbrigen Haar und blauen, erstaunlich klaren Augen, hat den Hohen Rat zusammengerufen.

    . . . kann es nicht angehen, dass eine Fraktion, egal welche, als wichtiger Stützpfeiler der Hegemonie diese untergräbt, indem einem nicht anerkannten abtrünnigen Gebiet, das rechtmäßig der futunischen Zivilisation als Erbe des Großreiches - egal wie fehlerhaft dies war - zugehörig ist, Unterstützung in Anerkennung seines Status zukommt. Während der Schutz des Lebens sicherlich anerkennenswert ist, so sollte die Aufgabe der Erhaltung des verräterischen und besetzenden Volkes nicht unsere sein. Vielmehr ist es äußerst frevelhaft, dieser Angelegenheit besondere Aufmerksamkeit zu schenken und zudem ein Untergraben der Zivilisation und der Blutgesetze, womit die Legitimität unserer erhabenen Strukturen in Frage gestellt werden. Den ketzerischen Ungläubigen sollte man nur mit Verachtung begegnen, denn schließlich haben sie durch ihren Verrat deutlich gemacht, dass unsere Hilfe und Güte unerwünscht ist. Mitunter gilt dies auch, egal wieviele Hundert Jahre . . .

    R O L L E N S P I E L:

    Laran Hathi, der bis dahin geschwiegen hatte und dies auch eigentlich weiterhin tun wollte, bis alle sich erschöpft hatten, damit ihre Köpfe aufnahmebereiter sind, sieht doch den Zeitpunkt zur Intervention gekommen. Im Vergleich zu allen anderen sticht er nicht hervor, er ist der typische Karriereoffizier und auch der typische Futune, hochgewachsen, ein wenig drahtig, mit dunklen Augen und dunklem Haar, nicht wirklich schwarz, eher ein dunkles Braun, feinen Zügen und einer dominierenden Nase, die nicht wirklich zu gutem Aussehen, dafür aber zu Eindruck verhilft.


    Ehrbare Mitstreiter, das ist doch alles kein Problem. Wir können solche Taktiken später immer noch entscheiden. Aber wie richtig bemerkt wurde, geht es hier vor allem um eine politische Lösung und so sollen die mir unterstellten Spezialkräfte den Agenten zuarbeiten, welche der Großwesir bereits vor Ort hat. Die Taktiken des ehrbaren Thar sind nur für den Versagensfall nötig, denn es stimmt sicher, dass wir uns ein Zurückweichen nicht leisten können. Aber all diese Methoden sind viel zu früh, um angewendet zu werden. Es gibt allerdings wohl Bedrohungen, um die wir uns kümmern müssen. Wie die Hüter ermittelten, gibt es Schläferzellen von Saredash und Sklavenfänger von Makratiin im Land, die sich unter dem Mantel des gärenden Aufstands verbergen konnten. Angesichts unseres Waffenmonopols ist deren Haftbarmachung unsere Aufgabe und ich würde gerne entsprechende Daten hier auf dem Projektor aufspielen sowie unsere Erkenntnisse auf allen Pads teilen. Wenn das dann in Ordnung gilt?

    Schwebt dir da schon ein konkretes Thema vor oder ist das nur so ein allgemeiner Gedanke? Gibt es ein zentrales Thema, was gerade für Nabak steht oder euch aktuell in einem kulturellen Rahmen wichtig erscheint, so dass man es auch brauchbar künstlerisch untermalen kann?

    R O L L E N S P I E L:

    Ein älterer Mann in einem schlichten weißen Hemd und einer ebenso schlichten, jedoch gut gearbeiteten Hose mit buschigen Augenbrauen und einem warmen weichen Gesicht ist am Podium angekommen. Er schenkt den Anwesenden ein freundliches Lächeln.


    Ehrbare Delegierte, ich danke für eure Zeit. Ich hatte die Wahl, heute hier zu sprechen. Dies ist der maximale Ausdruck der Freiheit, welche die Blutgeborenen besitzen. Sie können selbst wählen, was sie wollen, sie können entscheiden, da sie dazu ausgebildet wurden, für sich selbst zu entscheiden. Und sie können sich für Fehler entscheiden, sie können das Wahre, Gute und Richtige wählen. Aber es war ihre Wahl.


    R O L L E N S P I E L:

    Sein Blick wandert in die Ferne, er wirkt betrübt.


    Den Menschen auf diesen fernen Inseln, unseren blutgeborenen Schwestern und Brüdern, wurde diese Wahl genommen. Saredash bricht alles, den Körper, den Verstand, die Seele. Sie können sich nicht mehr entscheiden und haben damit das Wichtigste verloren, was uns als Blutgeborene auszeichnet. Etwas das wichtiger ist als alles andere, als die Ehre unserer Geburt, als die Schenkung der Schöpfung und als die Leitung der Götter. Sie haben ihnen die Möglichkeit genommen, sich zu entscheiden. Sie sind nicht länger frei, sondern Sklaven. Es ist so falsch, so pervers und so albtraumhaft, dass die Entscheidung hier zu sprechen mir leicht fiel, denn ich bin nur ein einfacher Priester. Mein Name, mein Leben, das alles ist so unwichtig gegenüber dieser Monströsität. Es tut alles nichts zur Sache, doch wichtig ist nun EURE Wahl. Ich bitte euch, trefft sie. Aber trefft sie auch mit dem Blick auf die Wahllosigkeit der Entrechteten.


    R O L L E N S P I E L:

    Der Mann schenkt den Anwesenden ein letztes trauriges Lächeln und räumt dann das Podium.

    Ja, das wäre sicher angemessen. So sind wir auch auf mögliche Änderungen in eurem Streit mit dem Phönix besser vorbereitet und können mit allem klarkommen. Sollen den Renovierungen auch spezielle Kulturveranstaltungen folgen, um die Anlagen zu bewerben oder reicht deren bloße Ausarbeitung aus?

    Das ist eine freudige Nachricht. Ich habe aktuell nicht im Blick, wo Renovierungen nötig sind. Weißt du dazu Details? Und was den Ausbau angeht, so müssen die Gärten vor allem immer mit dem Wachstum der Bevölkerung mithalten, um allen gerecht zu werden. Da wäre die Anlage neuer sicher vor allem in den Städten angemessen.

    Was im Interesse der Phönixdynastie ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich bin jedoch ganz bei dir, wenn du von den demokratischen Bestimmungen sprichst. Es ist das heilige Recht aller Blutsgeborenen, durch demokratische Strukturen eine Mitbestimmung zu erhalten. Ohne die demokratische Grundordnung wäre der Hohe Rat ein hohles Mittel und ohne demokratische Mitbestimmung verlieren die Blutgesetze ihren Sinn, denn sie legitimieren sich durch das Blut aller Futunen und so sollten alle entscheiden. Sei dir gewiss, dass wir dich immer in der Herstellung einer demokratischen Ordnung unterstützen werden, denn dies ist Recht und Gesetz.


    R O L L E N S P I E L:

    Dabei schaut er seinem Gegenüber fest in die Augen, aber da die Wahrheit ein hohes Gut ist, kann man sich immer noch nicht sicher sein, wieviel er davon nun eigentlich ernst meint.

    Ein heikles Thema, wenn es natürlich auch sehr betrüblich ist. Ich glaube persönlich nicht, dass der Zeitpunkt für eine Geste schon heran ist. Erst muss zweifelsfrei die Machtfrage geregelt werden. Erst wenn die Legitimität voll hergestellt wurde, kann dieser Schritt vollzogen werden. Wäre Nabak denn mit einer Abtretung von Gebiet einverstanden? Die Vergangenheit zeigt, dass dies zumindest in der Hälfte der Fälle eine gute Lösung war.

    R O L L E N S P I E L:

    Am Abend kommt ein kleiner, immerzu lächelnder Mann in mittleren Jahren mit wachen, braunen Augen und ebensolchfarbigen Haar sowie zwei jüngeren hochgewachsenen Männern eher bescheidenen Aussehens in Nabak an. Sie tragen lange, fein gewobene Seidenroben ohne Verzierungen oder Abzeichen sowie bequem sitzende Rucksäcke.

    "Mögen die Amesha Spenta mit euch sein, wir freuen uns, hier zu sein."

    Ehrbarer Aaapaam Merizadi,


    ein besonderer Empfang ist nicht nötig. Wie du weißt, sind alle Blutgeborenen gleich und so wäre es nicht recht, einige Personen hervorzuheben. Ich würde mich viel mehr freuen, wenn du uns wie Freunde empfängst, denn wir müssen gegen die niederen Machenschaften der Barbaren stets zusammenhalten.


    Mögen die Götter dich und alle deine Mitbürger segnen und leiten und mögest du Glück und Freude auf deinen Wegen finden


    Fereydun Naserin, Sekretär des Tempelkultes zu Mashin

    Ehrbarer Aaapaam Merizadi,


    dein Ansinnen ehrt dich und erfreut mich zugleich. Sehr gerne wird sich ein Vertreter alsbald bei euch einfinden, der auch einige Architekten mitbringen wird, um die von dir angedachten Projekte umzusetzen. Und hege keine Zweifel an euren Kräften. Sicher werden wir gemeinsam Lösungen finden.


    Der Tempelkult ist stets mit dir und deinen Mitbürgern. Eine Unterstützung in spirituellen Angelegenheiten ist nicht nötig, der Tempelkult ist dazu da, den Blutgeborenen im Auftrag der Götter zu helfen.


    Mögen die Götter dich und alle deine Mitbürger segnen und leiten und mögest du Glück und Freude auf deinen Wegen finden


    Fereydun Naserin, Sekretär des Tempelkultes zu Mashin

    An den sogenannten Oligarchen Kanths,


    die ergebenen Diener der Götter haben sicher nicht die Zeit, der Beweihräucherung deiner Familie Vorschub zu leisten, wenn es wichtige Debatten zu lösen gibt, die in unsere Angelegenheiten eingreifen. So die Problematik mit den Vorboten zum Abschluss gebracht wurde, werde ich dein Schreiben in die Ablage stecken, auf dass deine Anfrage behandelt wird. Da du jedoch keinen Fürsprecher hast, der deiner Arroganz irgendeinen Vorteil für uns beigibt, würde ich nicht mehr in diesem Jahr mit einer genauen Antwort rechnen.


    Mit dem Segen der Götter


    Yari Mahar, Schriftsetzerin 2. Ranges für das Sekretariat des ehrbaren Vashnip Twati