Beiträge von Gilgamesh

    R O L L E N S P I E L:

    "Draußen" ist ein guter Euphemismus für das untere Stockwerk, in welchem die Studenten ihrem "Werk" nachgehen. Da das Studium im 16. oder 17. Lebensjahr beginnt - die normale Schulpflicht endet mit dem Erwachsensein mit 16 - sind die Studenten genau in dieser Altersspanne, noch fast völlig im Bann der Hormone gefangen. Die futunische Gesellschaft hat keinerlei Sexualmoral abseits von Strafen für Pädophilie, Sodomie und Nekrophilie, daher ist auch der Austausch und die Toleranz zwischen vornehmlich heterosexuell interessierten relativ hemmungslos, insofern das die Geschlechtsteile und deren Anblick nicht gleich falsche Hemmungen auslösen und man das einfach ignoriert. Zumindest der sportliche Akt lässt den guten Schluss zu, dass die Bande reichlich fit ist, so dass man bei mangelnder Hautbedeckung nicht wie in manchen Gottesdiensten Drogen benötigt, um den ästhetischen Anblick und die eigene Libido zu schützen. Allerdings sind die Jugendlichen/Erwachsenen damit immer noch mindestes fünf bis sechs Jahre jünger als Danyal und für ihn wohl so weit entfernt wie die eigene Kindheit.


    Und so erstarren sie, sobald sie ihn bemerken, die trainierten Masken ausgebildeter Futunen sitzen nicht richtig oder sind eben auch gar nicht zu finden, je nachdem wie weit sie sich den bewusstseinserweiternden Substanzen oder Freuden des Fleisches hingegeben haben. Einige fangen auch an zu stammeln. Die vier Männer und drei Frauen sind dann doch etwas erstarrt und äußerst zurückhaltend sowie

    Hintergrund:

    Passiver Check Eis 1: ziemlich eingeschüchtert von der Haltung und Uniform des Parshans.

    R O L L E N S P I E L:

    Irgendwann gegen Morgen, noch vor dem Wecker, aber nur knapp, hallen Stimmen durch das Haus. Es handelt sich offenbar um ein paar kecke Neustudenten, welche vom Land oder aus einem Teilstaat kommen, der nicht dieses Netz aus öffentlicher Überwachung hat, welches die wohlhabenden Teilstaaten und Städte auszeichnet. Sie haben die offenen Videoquellen wohl umgangen, um sich einzuschleichen für irgendwelche Streiche oder halt um die Freiheiten jenseits der oft rigideren Dorfjugend in den hinteren Ecken Banabas oder Solamans zu entkommen. Statt einem Gottesdienst wollen sie wohl dieses scheinbar leere Haus für eine Orgie und Party nutzen. Noch ist da keiner zu den Schlafräumen vorgerückt, aber das wird zweifellos kommen.

    R O L L E N S P I E L:

    Passive Checks:


    Wasser + Finsternis 1: Sie kommen sicher aus irgendwelchen Berggegenden, denn der an sich einfachste Weg ohne tiefgreidende elektronische Fertigkeit ist das Klettern über die zweieinhalb Stockwerke hohe Mauer.

    R O L L E N S P I E L:

    Die Gesandte verabschiedet sich mit einem Nicken, der futunischen Version der Verbeugung, schließlich wäre eine tiefere Bewegung für Blutgeborene unangemessen. Der Fahrer bringt den jungen Agenten dann über einen Schnelltransit zu einer der größten Inseln im Delta, in welchem Persuna erbaut wurde, dem Felsen, in welchem halb eingebettet die Akademie von Persuna liegt - die physische Akademie, nicht die Fraktion, welche hier ihren Hauptsitz hat - also der Ort, welchen Danyal zumindest teilweise während seiner Ausbildung bereits kennenlernen durfte, da bis auf wenige Ausnahmen alle Blutgeborenen hier den Abschluss ihrer Standardausbildung ablegen. Von der Altstadt einmal abgesehen ist dies auch der reichste Teil Persunas, gleichzeitig repräsentativ wie auch als würdiges Domizil der versammelten Massen gedacht, welche hier manchmal nur ein Jahr ihres Lebens aber auch oft bis zu einem Jahrzehnt oder gar ihr ganzes Leben verbringen. Eine Gartenstadt, welche sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe reicht, mit unteridischen Aquarien, Sümpfen, Gärten und Bibliotheken. Eine Stadt der Wissenschaft, Forschung und Wunder inmitten der eigentlichen heiligen Stadt. Wo etwa ein künstlicher Wasserfall aus den höchsten Höhen in die Tiefen fällt bis er völlig zerstäubt und nur als Nieselregen auf den Köpfen der Neugierigen im Garten der leuchtenden Schnecken auf dem tiefsten Level des Komplexes niedergeht.


    Das Quartier ist jedoch in einem Bereich gelegen, zu dem Danyal nie Zugriff hatte, als er hier war. Wie die inneren Bibliotheken meist all jenen verborgen sind, welche nicht der Fraktion selbst angehören oder entsprechende Berechtigungen haben, so sind die administrativen Bereiche meist für Studenten tabu. Hier im Schatten von hochgewachsenen Palmen stehen zweistöckige Bauten - eine Illusion, wenn man bedenkt, dass der Boden darunter wohl die vierfache Menge an Etagen darunter verbirgt - als Quartiere einiger Regierungsbeamter, welche in der Regel dem Wesirat für Kultur gehören. Doch ein Flügel ist auch für eventuelle Gäste bereitgestellt und hier findet sich Danyal dann mit faktisch freier Auswahl allein zurück. Sieben verschiedene Schlafzimmer für ihn zum Wählen, einem Terminal für die Zusammenstellung seiner Nahrungsversorgung durch die Stiftung Persuna, eine kleine Bibliothek mit vor allem Regierungsabhandlungen und Gesetzen sowie einem kleineren Nebengarten mit Fröschen und einem müden alten Grasvogel, dessen einst prachtvolles blaues Gefieder zu einem grauen Schimmer abgestumpft ist.


    Nachdem er noch einen provisorischen Eintrittspass erhalten hat - bevor er morgen seinen offiziellen Ausweis als Agent erhalten wird - lässt man ihn faktisch allein im Gästequartier zurück, das nur durch ein paar Meter von der Mauer des Komplexes und einem Tor zum Rest der Akademie getrennt ist, über welche man durchaus das Diskutieren der Studierenden gedämpft vernehmen kann. Auf der anderen Seite trennen etwa drei Palmen und ein breiter Weg das Gästehaus von dem Komplex, in welchem die Angestellten des hiesigen Ablegers des Wesirats für Kultur ihren Aufgaben nachgehen. Die Nacht ist nun fast völlig hereingebrochen, doch der Lichtsmog der Stadt - welcher trotz aller Maßnahmen allumpfänglich ist - verbirgt den Eindruck von Dunkelheit fast völlig.

    Unsere Namen sind nicht wichtig, ehrbarer Agent des Großwesirs.


    R O L L E N S P I E L:

    Der Jüngere zeigt nun deutliche Anzeichen des Unwohlseins, während der Pilot den Hubschrauber beklettert und dann sich zum Start bereit macht. Der Begleiter besteigt nun ebenfalls das Flugzeug und sucht sich einen Platz ganz am Ende aus, bevor er mit einem entschuldigenden Blick nach seinem Datenpad greift, um darin zu lesen oder zu arbeiten oder was auch immer. Eine weibliche Stimme verkündet derweil, dass Zeit sei, sich für den Flug anzuschnallen. Danach bereitet sich das Flugzeug auf den Start vor und eine Landebahn wird freigegeben. Der Wind heult noch einmal an den Fenstern vorbei, dann legen die Rotoren los und es verkommt zum Hintergrundgeräusch.


    Das Flugzeug beschleunigt und hebt dann geradezu gespenstig leicht ab. Im Vergleich zu einem Passagierflugzeug, das durch seine Größe und normale Geschwindigkeit im Wind zu schwanken scheint, durchbricht das Überschnallflugzeug diese Grenze recht schnell. Wenn man nicht gerade für das Fliegen geboren ist, stellt sich ein gewisses Unwohlsein ob der gewaltigen Fliehkräfte Bahn, die auf Körper und Geist einwirken. Hinter den Fenstern verliert das Lichtermeer von Tzaris schnell an Bedeutung, während es unter wolkenlosen Himmel in der Abenddämmerung über die futunische See Richtung Persuna gen Nordwest geht. Lediglich der gewaltige Strom von Frachtschiffen, denn immerhin ist Tzaris immer noch der zweitgrößte Hafen und viertgrößte Frachthafen des Kontinents, ist noch eine Weile sichtbar,


    Nach vielleicht einer Stunde Flug kommt dann ein weit größeres Frachtaufkommen weit unter dem Flugzeug auf, auch wenn es bereits wieder in den Sinkflug über geht. Ein wesentlich gewaltigeres Lichtermeer erblüht auf beiden Seiten der Kabine unter dem Flugzeug. Der Moloch von Persuna, welches auf Grund seiner Beachtung von Ästhetik und Parkanlagen das gesamte Delta einnimmt, Herz der futunischen Wirtschaft und größte Metropole des gesamten Kontinents, erscheint als See von Licht in der schnell fortschreitenden Finsternis des Himmels. Im Vergleich zu anderen Flughäfen scheint dieser recht klein zu sein und die Landung ist sicher nichts für schwache Nerven, so wie die Pilotin auf der kurzen Landebahn aufsetzt und abbremst.


    Dann kommt das Flugzeug zum Stehen und der Begleiter bequemt sich auf seinem Sessel heraus, steckt sein Pad ein und öffnet die Tür. Danach tritt er nach draußen, wo die Reisenden von einer kleinen Delegation aus Angestellten erwartet werden, welche Tücher gegen die Insekten sowie Wasser und Saft reichen. Es wird auf ein Dienstfahrzeug aus edlem Schwarz gewiesen, in welchem die Fahrt wohl fortzusetzen ist.

    Du allein bestimmst die Geschwindigkeit, mit der wir arbeiten. Das ist alles nur für dich, erwählter Agent des Großwesirs.

    R O L L E N S P I E L:

    So informiert ihn der Jüngere mit einem gewissen Drängen in der Stimme. Die beiden Begleiter nicken ihm zu - die futunische Version einer Verbeugung, da alle Blutgeborenen auf einer Stufe stehen und dies über all jenen Möchtegernauserwählten in der Welt wie den Königen und sonstigen "Herrschern" der Barbaren, welche niemals irgendeine Verbeugung abverlangen können, da sie eben im Rang so weit unter ihnen sind. Aber eine solche Zurschaustellung von Respekt ist auch unter Blutgeborenen nicht üblich und sollte zur Verwunderung beitragen. In der Regel ist sie nur sehr besonderen Personen wie den Sprechern der Fraktionen und Teilstaaten, Hohepriesterinnen, Wesiren, Akashi, der Ersten Arsham, Shaikhs und dem Ashantir vorbehalten. Wenn man sie denn respektiert, denn selbst dann ist eine solche Geste keine Verpflichtung, sondern lediglich eine persönliche Anerkennung besonderer Verdienste.


    Die beiden stehen weiter abwartend da, auch wenn der Jüngere halb im Begriff ist, Danyal zu folgen, wohl weil er als Begleiter angeheuert wurde und nicht wie der Ältere den Hubschrauber zurückbringen muss. Ansonsten ist das Flugzeug wohl bis auf die Piloten leer, wenn auch sehr komfortabel und modern ausgestattet, so dass sich die Passagiere mit vollem Zugriff auf alle futunischen Netze (das offizielle Netz von Aszanah, das Wirtschaftsnetz von Tiamat und der Stiftung Persuna, sowie das Wissenschaftsnetzwerk der Akademie) während des Fluges entspannen können oder eben für sich mit ihrem persönlichen Datenpad arbeiten vermögen.

    R O L L E N S P I E L:

    Nachdem es eine Zeit lang keine Reaktion gegeben hat, gibt der Jüngere der beiden Begleiter eine Zeigebewegung mit dem Arm in Richtung auf das Flugzeug, doch bleibt abgesehen davon still. Der Pilot des Flugzeuges ist offensichtlich bereits im Cockpit.


    Derweil hat der Wind zugenommen und versteigt sich bereits zusehends zu Böen. Es scheint tatsächlich ein Sturm heranzuziehen, was angesichts der Lage des futunischen Festlandes umso seltener ist, schließlich liegt dieses durch die futunische See und die Feuerkette von Khadesh, Vashir, Deret und den Monarinseln relativ geschützt vor Stürmen. Im Tagesklima der Randtropen hat der übliche Regenschauer nun bereits stattgefunden, weswegen die Luft zwar noch feucht ist, aber sich nun auch statisch auflädt. Natürlich ist man hier vor allerlei Unbill geschützt, aber das vermag schon einen seltsamen Schatten auf die bevorstehenden und aktuellen Verhältnisse werfen.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Blick über die Stadt ist unversperrt, aber Tzaris ist von allen futunischen Großstädten mit Sicherheit die, welche man lieben lernen muss, weil die Konzentration von Kasernen, Laboren und Industrie nicht durch die übliche Ausstattung von Gärten und Architektur ausgeglichen wird. Durch den Bau in die Grotten und Steilhänge sieht man auch die ansprechenden Wahrzeichen kaum überirdisch. Zurück bleibt nur ein industrielles und militärisches Zentrum, das seinen Charakter nicht einmal ansatzweise verbirgt. Natürlich schlägt sich das auch im Reichtum der Stadt nieder, aber moderne Verkehrsverbindungen und schneller Service sind kaum ein solcher Ausgleich. Die Oasen bleiben meist nur für Einheimische und die Spitzen des Militärs und des Megakonzerns Tiamat, der hier seinen Hauptsitz hat.


    Schließlich steuert die Maschine auf den kleineren der beiden Flughäfen zu, der in der Regel für den militärischen Verkehr bestimmt ist. Dort wird der Umstieg in ein Überschallflugzeug vorbereitet, aber wie zuvor warten die Begleiter darauf, dass Danyal handelt, bevor sie sich selbst in Bewegung setzen.

    R O L L E N S P I E L:

    Unter all den Schichten der Unbeteiligung ist es doch mit Mühe möglich, ein ungefähres Alter zu schätzen. Der kleinere der beiden mag durchaus etwas älter sein und hat wohl eine lange Dienstzeit hinter sich. Seine Hände sind jedoch wesentlich geübter und auch tastsicherer. Er mag wohl der Pilot des Hubschraubers sein und ist wohl bereits über Vierzig, also nahe dem Ende seiner aktiven Flugzeit, bevor eben die Reflexe und Entscheidungsfähigkeiten nachlassen, aber mit soviel Erfahrungsschatz, dass er auch in einem Sturm landen mag. Der größere ist auch um einiges massiger, aber ohne dass sich daraus teigigere Gesichtszüge oder Falten ergeben, man kann also die erste Schätzung noch nach unteren korrigieren und er wird wohl nicht älter als Mitte 20 sein.


    Dieser Jüngere erhebt nun doch seine Stimme und diese ist eben nur fast emotionslos, aber dunkel und kraftvoll.

    Steig doch bitte ein, wir wollen los, damit wir es vor der Nacht nach Persuna schaffen.

    R O L L E N S P I E L:

    Wie auch immer das gehen soll, denn dafür liegen die Städte doch zuweit auseinander, da müsste schon ein richtes Flugzeug her; aber auch dorthin könnte der Flug hier ja noch gehen.

    Hintergrund:

    Übrig: 2xFinsternis

    R O L L E N S P I E L:

    Auf der Plattform warten zwei uniformierte Männer mit wenig aussagekräftigen Gesichtern und Statur. Sie gehören zu der Sorte Mensch, die zwischen Zwanzig und Anfang Fünfzig alt sein könnten ohne dass ihr Aussehen dies erahnen lassen vermögen würde. Wobei jene mit einer kleinen Portion elementarer Finsternis wohl eine Vermutung anstellen können, wenn es ihnen denn wichtig war. Die Männer lassen auch keine Worte fallen und öffnen lediglich die Türen eines eindeutig eher zivil genutzten Hubschraubers, wonach sie auf eine Reaktion zu warten scheinen.

    Die Rauten sind ein karisches Volk, das zwischen Eismeer und Ostsee lebt und die größte Untergruppe der Volksfamilie darstellt. Insgesamt gehören den Rauten fünf der fast sieben Millionen zählenden Familie an. Die Rauten selbst unterscheiden sich zumindest sprachlich noch einmal in die Rauta-Valle und die Rauta-Khibin, wobei die letzteren mit vielleicht zehntausend Mitgliedern eine nur verschwindende Minderheit darstellen, sich jedoch sprachlich und ethnogenesisch leicht abheben. Die Rauta-Khibin leben vor allem in der Provinz Khibins. Unter den Rauta-Valle findet derzeit die Bildung einer neuen Schicht statt, die durch Adaption von Sprachbegriffen aus dem Ausland an der Küste eine Unterscheidung zu denjenigen im Landesinneren durchmacht.

    Kolin


    Die südlichwestliche Region ist ein Wechselspiel aus Moderne und Museum. Hier in den wachsenden Städten des Landes am zeitweise gar eisfreien Meer und der Mündung des Perhonjoki, des wasserreichsten und zweitlängsten Flusses von ganz Rautaina Suo, treffen die eigenbrötlichere Kunst und Überlieferung der Vergangenheit auf die elektronische Gerätschaft der Zivilisation. Die wachsende Gemeinde Pirkkala sieht sich bereits als zukünftige Hauptstadt des nunmehr moderne Formen annehmenden Staates, auch wenn diese Idee kaum mehr als ein Hirngespinst der hier versammelten ist und jeder eine ganz eigene Vorstellung davon hat, wie dieser auszusehen hat.

    Historisch waren Ort, umliegende Gemeinden und die Region allgemein vor allem Begegnungspunkt der rautainischen Holz- und Fellhändler, die hier ihre Ware gegen exotische Dinge wie Medizin und Stoffe tauschten. Oder auch gegen Waffen, die nicht nur aus rostigem Eisen gefertigt waren. Die Küste ist zudem voll von Ruinen der fremden Söldner, Glückritter und Möchtegernbeherrscher, welche von Zeit, Witterung und Kälte abgeschliffen wurden und vielleicht eins als touristische Attraktionen herhalten mögen.



    Kymen


    Kymen ist der größte zusammenhängende Urwald des Nordens und nur von Holzarbeitersiedlungen, Möbelfabriken und armseligen Dörfern unterbrochen. Im Winter hocken die Bewohner in Hütten und Saunen und zittern vor dem Gebrüll des weißen Elches, wie sie den Wintersturm nennen, der weit mächtiger als jede Maschine des Menschen Schneisen in den Wald schlägt und mitunter Dörfer und ihre Bewohner in den eisigen Tod reißt. Der Kontrast zum fast milden Sommer ist für den Unangepassten eine äußerst lebensgefährliche Überraschung.

    Auch wenn Kymen an Kolin grenzt, so könnte die Mentalität kaum verschiedener sein, auch wenn man gerne einige der Waren nimmt, die nun in Kolin gefertigt werden. Allerdings ist die Region auch fast zweieinhalb mal so groß wie Kolin und gewinnt zunehmend an Höhe bis sie entweder in die Sümpfe abfällt oder in den Bergen verschwindet.



    Khibins


    Die weißen Berge von Khibins verdienen den Namen zwar nur im Winter wirklich, wo sie unter den Schneemassen völlig verschwinden, aber dieser Einblick ist so eindrücklich, dass er sich in der Seele des Landes festgefroren hat. Bis auf ein paar versteckte Bergmannssiedlungen und einzelne Gehöfte hält sich nicht mal eine ungenaue Straße in diesem Gebiet und nur die Einheimischen finden so überhaupt einen Weg. Khibins gilt als Ursprungs der Elchslegende und wird von den übelsten Hinterwäldlern bewohnt. Dieses Volk wird Fremden lieber aussperren oder in Schluchten stoßen als ihnen auch nur einen Schluck Wasser, geschweige denn ein Dach über dem Kopf anzubieten. Ihre Zugehörigheit hat die Region auch nur durch den verwandten Zungenschlag, den die Bewohner sprechen und der ähnliche wilde Körperbau, den sie mit ihrer weit zivilisierteren Sippschaft im Süden und Westen teilen. Hinter dem steilen Abstieg nach Norden findet sich nur noch das Eismeer.



    Imantero


    Die Seengemeinde von Imantero ist ein weitaus angenehmere Variaton im Innern Rautaina Suos, die eine Art Kompromiss zwischen Land, Wildnis und Küste darstellt. Sie reicht parallel zu Kymen bis in die nördlichen Sumpfregionen und ist ein Geflecht aus Seen, Wäldern und Wiesen mit Dörfern und Städtchen. Der namensgebende See ist das zentrale Gebiet der Region und Lebens- und Kulturmittelpunkt der rautainischen Seele. Hier ließ der weiße Elch dereinst der Sage nach etwas Eis schmelzen, damit die wirklich mutigen Menschen sich weiter vermehren konnten, damit er immer gut an ihrem Blut und ihrer Furcht zu fressen hatte. Aus den Beeren und Ernten und der Jagd in diesem Gebiet zieht Rautaina Suo sein Überleben in Form von Nahrung und Grundversorgung. Die wichtigsten Wege können gar befahren werden, aber noch immer sind Rentierschlitten, Hundeschlitten, Esel und die eigenen Füße wichtigere Fortbewegungsmittel.



    Äänisjoki


    Die Sümpfe von Äänisjoki waren Zeuge vieler Schlachten, die allesamt vom Menschen verloren wurden. Hier scheiterten Eroberer ob nun mit Waffe oder Werkzeug an der Unberechenbarkeit des durstigen Landes. Auch wenn es den Eindruck erwecken mag, so ist die Region nicht so fest umgrenzt, sondern zwischen und in anderen gelegen und einfach nur Ausdruck für die überall zu findenen Sumpfgebiete, welche alles Fremde und Technische zu hassen scheinen und in einen ewigen Abgrund ziehen zu wollen. Die größe Ansammlung dieses tückischen Landes findet sich jedoch westlich von Khibins und nördlich von Imantero und bieten nur einigen Torfstechern und Sumpfbauern ein dürftiges Heim.

    Hallo, wie schon angedeutet, kann das Projekt egal in welchem Zustand gerne mit Absprache übernommen werden, da ich es zwar gerne ausgestalte, aber zeitlich nicht bespielen kann. Es ist der Entwurf einer finnischen Variation für die deutschen MNs, an der ich manchmal mit Luft feile, bis ihn jemand an sich nimmt.


    Dieses Forum ist für Feedback offen und dieser Thread für mögliche Interessierte.

    Rautaina Suo beruht auf der finnischen Gemüts- und Sagenwelt mit einem eigenen Anstrich. Es ist ein skandinavisches Land, das jedoch zunehmend mehr in Richtung der Taigawälder Sibiriens vordringt und zum Permafrostboden, der in eine Schlammebene im Sommer verwandelt wird. Es ist zudem ein eher zurückgebliebener Landstrich, dessen Fremdenfeindlichkeit, Aberglaube und Abgeschiedenheit Fremde stets zu Elend und Tod führte und wo die Moderne erst langsam durch unzufriedene Jugendliche eingebracht wird, nachdem alle Initiativen von außen gescheitert sind.


    Das lebensfeindliche Landesinnere und der eisige Norden haben zu einer Überhöhung des weißen oder auch eisigen Elches geführt, einer mythischen Sagengestalt, welche wie ein übernatürlicher, frostbehangener Elch von der Größe einer Scheune erscheint und sich von Fremden und Verirrten ernährt. Das furchterregende Geschöpf kann zwar sicher in das Reich von Legenden verlagert werden, aber die Anwohner sind doch so stark von seiner Existenz überzeugt, dass er als gutes Mittel erscheint, um Hass und Furcht gegenüber Fremden Vorschub zu leisten.

    Rautaina Suo - oder der Eiserne Sumpf - ist ein von Moor- und Seenlandschaften geprägtes Land ganz im Norden mit eisigen Wintern und kühlen Sommern. Seine Bewohner leben vor allem von der Wärme des Alkohols und der Sauna und ihrem Drang nach Einsamkeit. Sichtweite ist für die typischen Landbewohner nahe genug. In den wenigen Städten des Landes lebt eher die Jugend, bereit mit den Traditionen und der Abschottung der Vorfahren zu brechen. Doch dem Schatten des weißen Elches, der furchterregenden blutsaufenden Sagengestalt des Landes, entkommt man nicht so einfach, wie die senilen Alten zu erzählen wissen.


    Rautaina Suo ist ein Land im Schatten der Moderne mit einem enormen Gefälle zwischen Stadt und Land, wo Aberglaube und Furcht vor Fremden bei Nacht die Menschen in ihre Hütten treibt und mordernde Bestien angeblich ihr Unwesen treiben. In der Stadt ist es mehr der Moloch der Moderne, der sich einschleichen will, um Kultur und Bewohner voneinander zu trennen, um sie dem gleichmachenden Feuer des globalen Marktes zu überantworten.


    Doch der eisige Elch ist - so sagen es zumindest die Alten - geduldig. Seine Sümpfe, Schneeebenen und finsteren Wälder haben die Feuer des Fortschritts und des Krieges nie wirklich bezwungen und so kann er weiter Blut vergießen, um seine Geheimnisse und das kalte Land zu schützen. Nicht umsonst liegt soviel Eisen im Sumpf, wo die Fremden herkamen, um es mit Stahl des Krieges und Stahl der Technik zu unterwerfen und zu zähmen. Doch der eisige Elch ist stets siegreich geblieben. Und der Aberglaube und die Furcht sind noch mächtiger als die Kräfte der Welt, welche an den Rändern zerren.


    Rautaina Suo ist mehr Begriff als wirklich Staat. Übrig gelassen und dann fast völlig verlassen sehen Fremde es als Land voller Wildnis und Ödnis. Doch die Mythen und Wäldern wecken Träume in der Jugend, aus diesem Bild auszubrechen und Wildnis in ein modernes Staatswesen zu verwandeln.

    Keine Sorge, wenn irgendwas robust ist, dann die futunische Mentalität der eigenen Unnahbarkeit. Da perlt alles ab, egal wie übel es werden könnte. Das hat auch damit zu tun, dass in der futunischen Gesellschaft nur die gemeingefährlichen Irren bei Straftaten wirklich ums Leben kommen könnten. Entsprechend muss man geduldig hinnehmen bis man den Kniff raus hat, den anderen aufs Kreuz zu legen. I am still standing wäre vielleicht die alternative futunische Nationalhymne.


    Was nun die Konferenz angeht, so habe ich noch zwei bis drei brauchbare Ideen neben einem Dutzend sinnloser. Aber auch da gilt: Geduld hilft mehr. Letztendlich ist eine zu starke Moderation Gift für jede vernünftige Diskussion.

    Wir können natürlich den Fokus auch mehr auf Eskalation legen, wenn das eher gewünscht ist. Das muss dann aber - so wie jetzt angedeutet wurde - von anderer Seite aus kommen. Es kann auch eine gescheiterte Konferenz werden. Da bin ich völlig offen für.