• Ich danke Ihnen nochmals für die warmherzige Gastfreundschaft. Wie bereits angedeutet, gibt es einige Themen von höchster Bedeutung, die ich gerne im vertraulichen Rahmen mit Ihnen vertiefen möchte.

    Es geht dabei insbesondere um Zedarien und die derzeitige Situation des dortigen Bürgerkriegs. Die severanische Bundesregierung, gestützt durch das Mandat unserer erneuten Wahl, steht nunmehr in noch engerem und intensiverem Austausch mit unseren Verbündeten in Hadiqa als je zuvor. Nach einigen Monaten subtiler Unterstützung durch zivile Militärangehörige sowie Söldner sind wir in unserer Strategie weiter fortgeschritten. Gegenwärtig prüfen wir offen, mit regulären Truppen in den Konflikt einzugreifen, um die entscheidende Wendung herbeizuführen.

    Wir sehen in der Sozialistischen Volksrepublik einen unentbehrlichen Verbündeten und können nicht länger die fortwährende Instabilität hinnehmen. Genug Blut ist vergossen worden, es ist nun an der Zeit, aktiv zu handeln. In diesem Zusammenhang möchten wir die Futunische Hegemonie darüber informieren, dass Severanien sein Engagement mit den in Freistein freigewordenen Ressourcen deutlich verstärken wird, um Zedarien und damit auch die Region zu stabilisieren.

    Wir wären auch an Ihrer Einschätzung zu dieser Thematik interessiert und würden uns freuen, wenn Sie in Erwägung ziehen könnten, in dieser entscheidenden Phase Unterstützung zu leisten. Unsere Zusammenarbeit könnte entscheidend dazu beitragen, das Land und die Region dauerhaft zu befrieden.

  • Die Futunische Hegemonie wird mit Sicherheit nicht Ihr Engagement in Zedarien hindern, allerdings kann ich Ihre Einschätzung bezüglich einer entscheidenden Phase nicht mittragen. Die Geographie Zedariens und die Vielzahl der Kräfte lassen nicht darauf schließen, dass der Konflikt in absehbarer Zeit lösbar ist. Gerade wegen der schwierigen Geschichte, die wir mit Zedarien teilen, wäre es potentiell katastrophal, wenn wir uns direkt einmischen würden. Das könnte eher dazu führen, dass sich die Opposition in Zedarien gegen die Fraktion eint, die durch uns unterstützt werden würde.

    Ein Jahrtausend der Rivalität lässt sich nicht durch die Einmischung in einen Bürgerkrieg bei Seite schieben. Zwar hat die Hegemonie jegliche Ansprüche aus der Antike aufgegeben, aber siebzehn geführte bewaffnete Konflikte sind kein gutes Vorzeichen, vor allem nicht, weil die Hegemonie fünfzehn davon für sich entscheiden konnte. Ein Eingriff in Zedarien direkt könnte zur Schlussfolgerung führen, dass wir die Sache nun abschließend für uns entscheiden wollen, egal wie wertlos das öde Land für uns ist.

    Zhanim al-banabi, jüngerer Bruder von Yanshir al-banabi und vorübergehend Kronprinz, Prinz von Vashir, Wesir für Äußeres

  • Ich danke Ihnen für Ihre offene und ehrliche Einschätzung. Ihre historischen Bedenken sind nachvollziehbar und es ist verständlich, dass die Hegemonie eine direkte Einmischung in diesen Konflikt mit äußerster Vorsicht abwägt.

    Severanien ist sich bewusst, dass eine langfristige Stabilisierung nicht allein durch militärische Mittel erreicht werden kann. Dennoch sind wir überzeugt, dass ein entschiedenes Handeln erforderlich ist, um die gegenwärtige Lage zu wenden und eine geordnete politische Zukunft für Zedarien zu ermöglichen. In diesem Sinne begrüßen wir die fortlaufende Abstimmung mit der Hegemonie und würden es sehr schätzen, wenn wir in diesem Prozess auch weiterhin auf Ihre Einschätzung und Ihren diplomatischen Einfluss zählen können.

    Da ich Ihre geschätzte Gastfreundschaft nun lange genug in Anspruch genommen habe, gestatte ich mir, zum Abschluss unseres Besuchs eine gemeinsame Presseerklärung vorzuschlagen. Darin könnten wir die Intensivierung unseres bilateralen Dialogs hervorheben, unser gemeinsames Interesse an der Stabilität der Region betonen und unsere Bereitschaft bekräftigen, in Fragen von strategischer Bedeutung eng im Austausch zu bleiben.

    Zudem möchte ich Sie herzlich zu einem Gegenbesuch in Severanien einladen. Ein persönlicher Austausch in unserer Hauptstadt würde uns die Gelegenheit geben, unsere Partnerschaft weiter zu vertiefen und Möglichkeiten für eine noch engere Zusammenarbeit auszuloten.

  • Ich bin erstaunt und erschrocken, dass Sie unsere Gastfreundschaft ausschlagen und die eigentliche Einladung missachten. Nicht nur, dass nur erstmal allein Ihre Punkte besprochen werden sollen, nein, Sie missachten danach auch den Inhalt und Zweck der Einladung, obwohl Sie genau wissen sollten, dass Sie eingeladen wurden, um dem Stapellauf des ersten Flugzeugträgers beizuwohnen. Das hatte ich vorhin auch gerade erst erwähnt.

    Rollenspiel

    Er lehnt sich zurück, die Enttäuschung ist seinem sonst sehr beherrschten Gesicht deutlich anzusehen.

    Ich sehe, dass unsere Partnerschaft in Severanien nicht den gleichen Stellenwert genießt wie in der Futunischen Hegemonie. Angesichts der Umstände ist es wohl besser, wenn wir auf leere Erklärungen verzichten, und wir in Zukunft wieder mehr Distanz wahren. So entgeht die Futunische Hegemonie dann der einseiten Ausnutzung und beleidigenden Worten.

    Rollenspiel

    Er tippt auf seinem Datenpad herum. Kurz darauf kommen einige Wachen herein. Er nickt kühl in Richtung des Gastes.

    Die severanische Delegation wünscht abzureisen. Bitte sorgt dafür, dass sie ihr Flugzeug schnellsmöglich erreichen, um Harash verlassen zu können. Wir wollen ja nicht, dass die arme severanische Delegation hier mehr Gastfreundschaft erhält als sie wünscht.

    Zhanim al-banabi, jüngerer Bruder von Yanshir al-banabi und vorübergehend Kronprinz, Prinz von Vashir, Wesir für Äußeres

  • Rollenspiel

    Die Worte des Prinzen hallen noch in Uroševićs Gedanken nach, als die Wachen bereits den Raum betreten. Sie blinzelt irritiert, versucht, ihre Verwirrung hinter einer Maske aus diplomatischer Fassungslosigkeit zu verbergen. Hatte sie sich derart missverständlich ausgedrückt? Oder liegt hier ein grundlegendes Missverständnis vor? Langsam erhebt sie sich von ihrem Platz. Ein rascher Blick zu ihren Begleitern bestätigt ihr, dass auch sie nicht recht wissen, wie sie reagieren sollen. Ein offizieller Rauswurf? Die Futunische Hegemonie ist bekannt für ihre direkte und oft schroffe Art, doch ein derart plötzlicher Abbruch der Gespräche ist unerwartet.

    Eure Hoheit, es war keineswegs meine Absicht, die Bedeutung Ihrer Einladung zu missachten. Falls es hier zu einem Missverständnis gekommen ist, bedaure ich das zutiefst.

    Rollenspiel

    Sie lässt ihren Blick für einen Moment auf dem Prinzen ruhen, sucht nach einer Regung in seinen Zügen, die ihr Aufschluss über die Möglichkeit einer Deeskalation geben kann. Doch Zhanim al-banabi zeigt keinerlei Anzeichen, seine Entscheidung zu überdenken. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Würde ihrer Position zu wahren.

    Selbstverständlich respektieren wir Ihren Wunsch.

    Rollenspiel

    Draußen schlägt ihnen die warme Luft von Harash entgegen. Als sie zum bereitstehenden Fahrzeug geführt werden, wirft Urošević einen letzten Blick über ihre Schulter. Die prachtvollen Mauern der Residenz wirken plötzlich kälter, unnahbarer.

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