Kampagne: Tausend Münzen für den Narren - Tiam Torabi

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    R O L L E N S P I E L:

    Draußen hört er nur undeutlich wie jemand in genau seinem Tonfall und seiner Betonung mit dem Fahrstuhl spricht. Wer immer das ist, muss ein begnadeter Imitator sein. Und seine Versuche an der Tür reihen sich nahtlos in die der scheinbaren Vorgänger ein. Aber vielleicht ist es ja auch hier üblich mit der eigenen Identität hinein und mit der von jemand anderen hinauszugehen?

  • Hör ihm nicht zu! Ich bin das nicht, das ist ein mieser Identitätsdieb, ich bin hier unten gefangen! HILFE!


    R O L L E N S P I E L:

    Tiam brüllt aus voller Kehle, dann donnert er mit den Fäusten gegen die Tür. Wenn er die Stimme des falschen Tiams da draußen versteht, mag es sein, dass man sein Gezeter und Gepolter durch den Lautsprecher vernehmen kann.

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    R O L L E N S P I E L:

    Aber ob man das ernst nehmen wird, wenn das genau das ist, was auch der Doppelgänger sagen könnte? Jedenfalls hört nach einiger Zeit, dass der Fahrstuhl abfährt, aber ob das nun mit oder ohne den anderen ist, vermag er dabei nicht zu sagen. Der andere kontrolliert ja den Ausgang, kann also jederzeit bestimmen, wann er wieder eindringt, Und er kennt sich innen aus. Oder er war hier drinnen mit anderen gefangen. Da können ja noch mehr sein. Schließlich sehen einige Spuren an der Tür auch aus, als wäre man auf der Flucht vor etwas innerhalb gewesen. Was wäre wohl geschehen, wenn Tiam hineingegangen und die Tür hinter sich geschlossen hätte? Für Gruselfantasien bleibt jedenfalls viel Raum.

  • R O L L E N S P I E L:

    Als ihm bewusst wird, dass er so nicht weiterkommt, lässt er die Fäuste sinken und dreht sich um. Er lauscht, riecht und fühlt in den Raum, während seine Blicke über alle sichtbaren Oberflächen gleiten. Seine Sinne sind so wach, dass ihm sein eigener Herzschlag wie ein Donnern in seiner Brust erscheint und sein Atem wie ein lautes Schnaufen, obwohl er leise und kontrolliert atmet.


    Seine Wut auf den Sicherheitsmann und den falschen Tiam mischt sich mit aufkommender Verzweiflung. Doch noch hat er fast alles im Griff und der Raum scheint ja nur eine Kellerwohnung zu sein. Er wird jetzt alles anwenden, was er in seiner Ausbildung gelernt hat, und die Umgebung systematisch in einem Muster erkunden, das ihm möglichst gute Deckung bei günstigen Einblick erlaubt! Langsam und beinahe lautlos geht er durch den Raum, alle Sinne hellwach.


    Ist hier noch etwas das seiner Wahrnehmung zuvor entgangen ist? Oder jemand?! Sein erstes Ziel ist die Flasche, die eine brauchbare Schlagwaffe ergeben wird.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    In just diesem Moment beginnt sein Dienstdatenpad zu klingeln, dass er ja erstmal weggesteckt hatte. Zu seiner Verwunderung wird er feststellen, dass dieses hier vollen Empfang hat, wobei es von außen nicht wirkt, irgendwie besser als sein privates zu sein. Ansonsten vernimmt er keinen Ton oder Atemzug aus der Umgebung, aber es gibt ja noch drei geschlossene Türen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Auf dem Bildschirm erscheint das Bild einer hochgewachsenen, seltsam puppenhaften Frau. Zum ersten Mal in seinem Leben kann Tiam nicht einmal auch nur den Hauch einer Emotion erahnen, wo er doch sonst selbst die geringsten Details zusammenspinnen kann. Die Frau ist absolut künstlich, wie ein Roboter.

    Tiam Torabi, ich bin Xaxai Anwar, die Sprecherin der Hegemonialregierung im Hohen Rat und deine unmittelbare Kontaktperson in Vertretung des Großwesirs. Erstatte mir doch bitte einen knappen Bericht über deine Leistungen bei deiner Aufgabe.

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Empfang bleibt völlig stabil und auch Xaxai Anwar zeigt keinerlei große Regung. Nach einer Pause meint sie monoton.

    Ich muss in zehn Minuten vor dem Hohen Rat sprechen. Zeige mir doch einmal den Ort, an dem du dich befindest, indem du das Pad langsam durch die Räumlichkeiten trägst. Und nebenbei kannst du deinen Bericht abliefern.

  • R O L L E N S P I E L:

    Tiam schaltet also den Lautsprecher an und trägt das Datenpad mit der Kamera voran durch die Räumlichkeiten. Er zeigt zuerst die Tür ohne Schloss, dann alles übrige.


    Das Ganze begann mit einem schlecht gelaunten Sicherheitsmann. Ich wollte ein wenig Spaß machen, da stellte er den Fahrstuhl so ein, dass er hierher führte. Kannst du dir das vorstellen? Nur wegen einem harmlosen Scherz tut er mir das an. Der hat garantiert gewusst, was passieren würde.


    Als ich aus dem Fahrstuhl stieg, war da eine Kammer mit Abwasserrohren, auf dem Boden ein mysteriöses Zeichen. Und dahinter liegt eine Wohnung, in der ich jetzt bin. Hier war bis gerade eben ein Kerlchen, das hat sehr nett gewirkt, scheint aber ein begnadeter Schauspieler zu sein. Er sagte, er bekäme nur selten Besuch. Dann schlug er die Tür zu und ging zum Fahrstuhl, der scheinbar über eine Sprachsteuerung bedient wird. Seither stecke ich hier fest.


    Und was meine Leistungen betrifft: Es gibt keine! Es läuft alles schief! Nicht einmal der Chef wollte mich sprechen, stattdessen brachte man mich in einen Raum voller Monitore, wo verängstigte Drillinge mich mit Schokoriegeln und Schmuddelheftchen versorgten. Die Drei wirkten völlig durch. Wenn du mich fragst, brauchen die Hilfe. Vielleicht sind die genau so eingesperrt wie ich und der Schauspieler?

  • Du hast also bisher keine Erkenntnisse bezüglich der verschiedenen Machenschaften der Fraktionen und Intrigen gewonnen oder Anzeichen von Korruption festgestellt. Ich verstehe und werde das vermerken. Halte bitte das Pad in Nähe der Tür.

    R O L L E N S P I E L:

    Sollte Tiam der Aufforderung nachkommen, so öffnet sich diese kurze Zeit später fast wie von Geisterhand. Vielleicht gibt es irgendwo eine Automatik? Der Vorraum ist erleuchtet. Und laut Anzeige am Fahrstuhl scheint sich dieser zu nähern. Der vorherige Bewohner der Räume war nicht im Vorraum. Aber ob er im Fahrstuhl ist? Ob er nun im hell erleuchteten Raum mit seinem Wunderdatenpad etwas gegen diesen ausrichten kann, bevor Xaxai Anwar zu ihrer Besprechung muss?

  • Doch, doch! Habe ich. Diese zwei Gestalten, die mich am Flughafen abgeholt haben, mit denen stimmt was nicht. Die Zierliche und der Große, kennst du ihre Namen? Aber sag, den Raum mit den Monitoren und den Drillingen - der ist nicht verdächtig? Oder dieser gruselige Keller hier unten? Wie wäre es mit mysteriösen Bausubstanzen im Untergrund der Kanalisation? Wirklich alles normal für die Verhältnisse von Diyarasu?


    R O L L E N S P I E L:

    Beim Sprechen schiebt Tiam ein schweres Sitzmöbel in die Tür, so dass sie nicht mehr zufallen kann.


    Schneckchen, ich bin gerade in Not und Gefahr, wurde meiner Freiheit und damit eines meiner Blutgeborenenrechte beraubt. Kannst du nicht bitte am Datenpad bleiben? Wir könnten zusammen in diese anderen Türen da schauen, ich muss wissen, was dahinter ist, bevor ich nach oben fahre. Ich glaube kaum, dass das Datenpad ohne deine bezaubernde Anwesenheit funktioniert, oder? Wollen wir die Türen nicht gemeinsam öffnen?


    R O L L E N S P I E L:

    Vorher war zumindest nichts passiert, als er an der Tür vom Haupteingang rumdrückte und das Datenpad in seiner Tasche sich nahe der Stelle befand, an die er es auch gerade eben gehalten hatte.

  • R O L L E N S P I E L:

    Ist es nicht erstaunlich, dass Tiam nach seinen Fehlern nicht lernt und immer noch keinen Bericht abliefern kann? Zudem ist es nach einigem Nachdenken vor allem für Zeitversessene aus Yanth ein unrealistisches Unterfangen, einen schweren Sessel mit einer Hand beim Reden durch den Vorhang und Vorraum zur Tür zu tragen und nebenbei eine kohärente Diskussion zu führen. Und so verwundert es sicher keinen außer Tiam, dass er sein seltsam beleidigendes Kosewort und alles danach an ein beendetes Gespräch verschwendet, bei dem ihm hinterher klar wird, dass es genau mit Ende der gesetzten Zeit beendet wurde und damit absolut genau war, während er mit dem Sessel schnaufend mit dem Vorhang kämpft.


    So schaut er wirr dahinredend halb gefangen im Vorhang auf die Tür, in welcher die beiden weiblichen Wachen von gestern lehnen und Tiam finster anstarren. Die eine wirkt gar soweit, dass sie ihn wohl am liebsten einfach k.o. schlagen würde, weil sie so genervt ist.

  • Nein, wir sind hier, um dich deinem Schicksal zuzuführen.

    R O L L E N S P I E L:

    Die eine entsichert die Waffe und genießt den Anblick auf Tiams Gesicht, bevor sie diese wieder sichert. Die andere macht eine ungeduldige Handbewegung.

    Ab in den Fahrstuhl, wir wollen zur Mittagspause. Du kannst deine Art, ständig Ärger zu machen, am besten außerhalb des Betriebsgeländes fortsetzen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Als sich die Waffe auf ihn richtet, ändert sich wenig an seinem Ausdruck, abgesehen davon, dass das Grinsen eingefroren zu sein scheint. Er legt den Kopf schief und hebt fragend die Brauen, während langsam seine Hände in die Luft wandern. Als die Situation sich auflöst, lacht er kieksend vor Erleichterung.


    Mädels, ich mache keinen Ärger, ich leiste Aufklärungsarbeit. Aber da sich niemand über diesen geheimen Keller zu wundern scheint, ist offenbar alles gut. Mögt ihr mir vielleicht verraten, wer der junge Mann war, der hier hauste? Er kam euch vielleicht entgegen und mir etwas einsam vor.


    R O L L E N S P I E L:

    Artig geht er in den Fahrstuhl, wo er harmlos und liebenswürdig in der Ecke steht und auf die beiden Frauen wartet.

  • Am liebsten wäre es mir, wenn du einfach nur den Mund hältst, bevor ich dich für die gerade freigewordene Position als Stummer Mann in Hatha zwangsrekrutiere. So ganz ohne Zunge. Weniger Ärger als der Irre da machst du sicher auch nicht.

    R O L L E N S P I E L:

    Ihre Kollegin wendet sich einfach nur ab und drückt auf den Knopf, der sie nach oben zum Empfang bringt, wo sie Tiam mit Gesten zur Tür hinaus bringen und nur darauf zu lauern scheinen, die Zungenlosigkeit in die Tat umzusetzen.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Draußen kommt er direkt in den ersten Nieselregen und langsam ist auch Zeit für das Mittagessen. Im Vergleich zum Kernreich gibt es hier auch Restaurants und andere Gaststätten, wenn Tiam den Drang verspürt, in einem gut gefüllten Lokal zu essen. Mit Sicherheit wird ihm das ja vom Nahrungskontingent abgezogen, wenn er es denn nicht selbst bezahlt.

  • R O L L E N S P I E L:

    Ach nein! Verärgert blinzelt Tiam hinauf in den Regenhimmel, spürt den kalten Nieselregen auf seinem Gesicht. Sein guter Anzug und Regen, das verträgt sich nicht. Er braucht einen Schirm oder muss irgendwo unterkommen. Es wird dringend Zeit, dass er seine Alltags-Gammelklamotten gewaschen bekommt. Am besten, er kauft nach dem Essen Waschmittel und einen Schirm. Und noch ein zweites Paar Gammelklamotten, in ortstypischem Design. Aber erstmal irgendwo einkehren.


    Er schaut sich um nach einer Lokalität, in der er mit seinem Anzug nicht weiter auffällt. Vorher macht er noch ein Foto von sich in seinem schicken Anzug, dass er Danyal schickt, damit der Blödmann endlich fragt, wo Tiam sich befindet! Dann macht Tiam sich auf die Jagd nach etwas Essbarem, penibel um die wachsenden Pfützen herumspazierend.

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