Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

  • Faantir Gried mag niemals lügen, aber das bedeutet nicht, dass er nichts zu verbergen hat. Vielleicht solltest du ihn mal nach Hexen fragen. Aber nur, wenn wir dabei sein dürfen.

    Hintergrund:

    Licht 1: Das hat irgendwie einen süffisanten Unterton.

    Wasser 1: Und sie wollen dem Shaikh von Alegon scheinbar eins auswischen, wenn auch nicht bösartig, aber mehr spielerisch.

    Du darfst nicht vergessen, dass er Jahrzehnte am Wirken war und die Zahl der Baustellen in der Hegemonie endlos ist. Da ist es doch weniger wichtig, einen kranken Massenmörder im hintersten Winkel zu verstehen als die vordringlichsten Probleme zu lösen, oder?

  • Es ist ja nicht nur ein Massenmörder. Saredash ist ein ganzer Kult, den ich schon für ein vordringliches Problem halte, sonst würde man mich nicht deswegen entsandt haben. Und ich denke auch, dass es wichtig ist, die Methoden ihrer Rekrutierung und ihrer Gehirnwäsche zu verstehen, anstatt sie nur zu bekämpfen. So kann man vorbeugen, anstatt erst dann reagieren zu müssen, wenn sie wieder jemanden umbrachten.


    R O L L E N S P I E L:

    Die Zwei scheinen ein wenig frech zu sein. Danyal muss schmunzeln.


    Faantir Grieds Bruder hat wenig begeistert reagiert, als ich ihn auf die sogenannten Hexen ansprach. Es scheint also in der Familie zu liegen.

  • Schon, aber Hatha zur Zusammenarbeit zu bekommen, ist immer eine Kunst für sich. Und dann geht es doch da um einen Schläfer und niemanden, der jetzt aktiv mitgewirkt hat am großen Ganzen. Jedenfalls wirkt das laut Bericht nicht so. Immerhin war der Stumme Mann dort schon über Jahrzehnte eine Legende. Die meisten Saredash-Anhänger sind jung und sterben auch jung. Gerade auch weil sie dem Leben inklusive dem eigenen nur Abscheu entgegen bringen. Ich glaube daher nicht, dass der Stumme Mann von anderen Kultisten gemocht worden wäre.

  • Der stumme Mann ist vermutlich von überhaupt niemandem gemocht worden, weder von den Kultisten noch von anderen Menschen, sonst wäre er nicht geworden, was er war. Irgendetwas hat ihm gefehlt, um als normaler Futune Fuß zu fassen. Was das ist, möchte ich herausfinden. Für die Sicherheit der Hegemonie, aber auch die der Opfer von Saredash. Den stummen Alten konnte ich nicht retten, bei anderen mag es uns künftig gelingen, wenn wir sie verstehen und gefährdeten Gruppen andere Perspektiven aufzeigen.


    Aber erstaunlich ist es schon, dass er so alt wurde, wenn die Kultisten ihr Leben üblicher Weise schon in jungen Jahren aufgeben.


    Ihr könnt ja mal schauen, wie weit ihr mit der Informationsgewinnung zu dem stummen Mann kommt. Inwieweit er "nur" ein Schläfer war, ist nicht sicher, insbesondere, wenn er durch Legenden berühmt wurde. Dafür muss er noch etwas anderes getan haben, als stumm zu sein.

  • Nochmal: Ist das jetzt so wichtig, dass du diese Aufgabe den örtlichen vorziehst, obwohl das ein absoluter Sonderling war? Gibt es nicht dringendere Aufgaben statt einer, bei der Erfolg ungewiss und höchstwahrscheinlich auch nicht gewinnbringend ist? Denn bei den spärlichen Quellen dürfte das massiv an Zeit und anderen Ressourcen zehren.

  • Vorziehen? Nein, das meinte ich nicht. Der aktuelle Auftrag geht vor. Aber ein gewisses Pensum solltet ihr euch dafür freischaufeln, weil das Ganze so ungewöhnlich ist und ich das Gefühl habe, wir könnten dadurch wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die uns auch beim aktuellen Auftrag helfen. Was auch immer es mit dem Alten auf sich hatte - es sind zu viele Geheimnisse ungelöst geblieben.


    Mein Vorschlag: Sagen wir, dass ein Viertel eurer anberaumten Arbeitszeit dafür draufgehen darf, über den stummen Alten zu recherchieren. Einverstanden?

  • Die Arbeit ist nicht so leicht einzuteilen, wie du dir das scheinbar vorstellst. Wenn eine Arbeit einmal begonnen wurde, dann springt man nicht zwischen verschiedenen Projekten hin und her. Man konzentriert sich auf eine Zielvorstellung, geht dieser nach und führt sie bis ans Ende durch, gerade weil es unzählige von Fäden gibt, die man prioritisieren und koordinieren muss. Dann plötzlich etwas völlig anderes zu machen gefährdet die Arbeit. Zum Stummen Mann: Gibt es eine konkrete empirische Begründung, auf die sich dein Gefühl stützt, welches nichts mit dem Auftrag, Saredash auf Lehim auszuheben, zu tun zu haben scheint?

  • Es geht nicht um den Ablauf, sondern um die Reihenfolge. Wenn du sagst, dass das zuerst gemacht werden soll, dann machen wir das, egal wie sinnlos es uns erscheint. Wir wollen dir nur ersparen, am Ende wertvolle Zeit verschwendet zu haben, weil nach Jahrzehnten nichts mehr über eine abtrünnige Legende mit möderischen Motiven mehr zu finden ist und wenn, dass diese null mit dem aktuellen Auftrag verknüpft ist. Letztendlich musst du dich dafür vor dem Großwesir rechtfertigen und nicht wir, es ist also allein deine Entscheidung.

  • Das ist es ja - es ist womöglich mit dem aktuellen Auftrag verknüpft. Priorität genießt, wie gesagt, die Analyse des Personals. Die kommt an erster Stelle. Sollte zum stummen Alten beim besten Willen nichts zu finden sein, dann ist das so, aber ich möchte es zumindest versuchen. Wenn es eure Abläufe stört, ist es euch nicht möglich, das zu delegieren? Ihr spracht doch von einer umfangreichen Vernetzung. Alternativ könnte ich den Großwesir auch fragen, ob er uns eine dritte Person abstellt, die sich rein mit dem Fall befasst.

  • R O L L E N S P I E L:

    Hatte Danyal nicht schon die Angestellten vor Ort genau damit beschäftigt?

    Wie du willst, aber solche Kontakte sind in erster Linie Zuarbeiter und selbst keine Analysten. Aber wenn du den Großwesir fragen willst, dann nur zu. Ansonsten gehen wir halt erstmal die Gästelisten an.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal reibt sich gestresst das Gesicht. Seine Konzentration ist scheinbar immer noch im Keller.


    Kommando zurück. Ich habe doch die Angestellten hier schon mit der gleichen Aufgabe betraut. Wollt ihr mit denen zusammenarbeiten oder sie der Aufgabe überlassen und euch selbst dem stummen Alten widmen? Eigentlich will ich den Großwesir respektive Xaxai Anwar nicht wegen jedem Kleinkram anrufen ...

  • Bist du nicht die verantwortliche Person? Ich dachte, du gibst hier die klaren Anweisungen, nach denen wir handeln. Wir erklären dir lediglich, wie die Arbeit abläuft, nämlich dass eine gleichzeitige Konzentration auf verschiedene komplexe und zeitintensive Projekte nicht zielführend ist. Die Einteilung liegt jedoch bei dir.

  • Sag einfach, was du willst. Dann machen wir das. Aber eben besser eine Aufgabe nach der anderen statt allen gleichzeitig.

    R O L L E N S P I E L:

    Mittlerweile fühlt es sich schon ein wenig so an, als würden die Zwilling mit Danyal wie mit einem Kind umgehen. Ruhig, besonnen und absolut geduldig.

  • Ja, dann ...


    R O L L E N S P I E L:

    Er schaut etwas verwundert von einem Zwilling zum anderen, weil sie so merkwürdig mit ihm reden, befindet aber, dass das immer noch angenehmer ist, als wenn sie nun, wie gewisse andere Leute, mit erhobener Nase aus dem Raum marschieren und ihn mit der gewaltigen Aufgabe erneut allein lassen würden.


    Dann bitte ich euch, zunächst zu versuchen, herauszufinden, was sich über den stummen Alten von Hatha in Erfahrung bringen lässt. In der Zwischenzeit kümmern sich die Mitarbeiter hier vor Ort um den Botschafter und die Mitarbeiterliste.

  • Okay, das wirkt zwar wie eine Endlosaufgabe mit geringen Erfolgsaussichten, deren Zusammenhang mit dem Auftrag fragwürdig ist, aber du bist der Chef.

    Hintergrund:

    Licht 1: Die Aufgabe gefällt ihnen sichtlich nicht.

    R O L L E N S P I E L:

    Sie essen noch ein paar Happen, dann packen sie ihre Datenpads und einen Laptop aus und beginnen mit der Arbeit. Danyal schenken sie dabei keinerlei Beachtung mehr. Sie scheinen zwischendurch mit Blicken oder Kopfnicken zu kommunizieren.

  • Na dann. Wenn ihr noch was braucht oder wissen wollt, meldet euch. Ich bin in meiner Unterkunft.


    R O L L E N S P I E L:

    Danyal lässt die beiden allein, um in seine Unterkunft zurückzukehren. Er nutzt die Zeit, seine Unterlagen in Ordnung zu bringen und einen Bericht über die Ereignisse der letzten Tage zu verfassen, den er an Xaxai Anwar zu schicken gedenkt. Abgesehen von der praktischen Notwendigkeit hilft ihm das, die teils belastenden Geschehnisse zu rationalisieren. Der Bericht fällt diesmal sehr umfangreich aus. Vermutlich wird Danyal heute nicht damit fertig.

  • R O L L E N S P I E L:

    Er sieht die beiden erst wieder, wenn sie zu ihm ins Bett kriechen. Jeder von ihnen macht es sich an einer seiner Seiten nackt bequem. Das wirkt intim, aber nicht sexuell. Eigentlich kommt er sich eher wie ein Plüschtier vor, das sich zwei zu groß geratene Jungs teilen mögen. Kaum liegen sie, sind sie auch schon eingeschlafen. Nicht mal Schnarchgeräusche ertönen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Mit der Rolle als Plüschtier fühlt Danyal sich wohl. Da er zwar trainiert ist, aber auch gern futtert, ist er dafür besonders gut geeignet. Er selbst liegt, wie immer, in Unterhosen im Bett, trägt aber heute noch ein Unterhemd, da er die beiden nicht belästigen wollte. Beides hätte er sich sparen können, merkt er nun. Als er es sich noch ein wenig zwischen ihnen bequem macht, sind die beiden schon eingeschlafen.


    Irgendwann liegt auch Danyal still. Er genießt die Körperwärme und das leise Atmen rechts und links an seiner Seite, während er langsam einschläft. Das zuvor viel zu große und leere Bett hat nun genau die richtige Größe.

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