Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

  • Es wird keine Untersuchung bezüglich Ishri geben. Ihre Meinung ist ihr freigestellt wie allen Blutgeborenen. Solange sie keine ketzerischen Handlungen vollzieht, ist ihr Verhalten angemessen. Ihre Meinung zu zensieren ist allerdings tatsächlich in die Nähe der Anstrengungen von Makratiin zu rücken, weshalb ihre Vermutungen wohl nicht ganz von der Hand zu weisen sind. Doch wir haben dein Trainingsprogramm bereits unter die Lupe genommen und werden den blinden und falschen Gehorsam, der dort vermittelt wurde, ausmerzen. In dieser Hinsicht bist du ein Opfer des brennenden Throns geworden.

    R O L L E N S P I E L:

    Wie immer keine Emotion, keine Anklage, keine Verurteilung, nur eine Beschreibung.

    Stelle ruhig deine Fragen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyals kurzes Gefühl der Normalität zerplatzt wie eine Seifenblase. Seine Augen schließen sich zur Hälfte und er blickt enttäuscht zur Seite.


    Aha, danke für die Klarstellung. Mein Fehler lag in der Annahme, es gäbe einen Unterschied zwischen Verleumdung, Beleidigung und Meinungsfreiheit. Gut zu wissen, dass alles von der Meinungsfreiheit abgedeckt wird.


    R O L L E N S P I E L:

    Während Ishri aus für Danyal nicht nachvollziehbaren Gründen Immunität genießt, bekommen nun wahrscheinlich seine Vorgesetzten Ärger wegen dieser unsäglichen Person. Er hätte sich nicht bequatschen lassen dürfen und Ishri, seinem Bauchgefühl folgend, von Anfang an von der Mission ausschließen sollen. Für die Zukunft ist ihm das eine Lehre. Er blickt wieder zu Xaxai Anwar.


    Ich möchte fragen, ob es männliche Hexen gibt.

  • Es mag männliche Hexen geben, ja. Ich persönlich kenne keine. Und du hast keinen Fehler begangen. Deine Annahmen beruhen auf deiner Weltsicht. Die ist dir als Teil der Blutgeborenen unbenommen, solange sie sich nicht in ketzerischen Handlungen niederschlägt. Und wenn es einen Unterschied zwischen Verleumdung, Beleidigung und Meinungsfreiheit geben würde, wären der Zerstörung der Blutgesetze Tor und Tür geöffnet. Dann könnte man nämlich die Fälschung von Informationen als Verleumdung oder Beleidigung darstellen, wenn darüber andere Bilder historischer oder gegenwärtigen Zeitgenossen vermittelt werden würde.

  • Aber du kennst weibliche Hexen? Wie erkennt man sie?


    R O L L E N S P I E L:

    Den letzten Satz der ehrbaren Abgesandten muss er sich mehrmals durch den Kopf gehen lassen, ehe er ihn zu verstehen glaubt. Dann nickt er.


    Ah, ich habe verstanden. Aber da eine Beleidigung und Verleumdung die seelische Gesundheit eines Blutgeborenen gefährden könnte, müsste sie doch wenigstens aus dieser Warte verboten sein? Man könnte einen Menschen zerstören, indem man ihn über lange Zeiträume öffentlich bloßstellt und ihm Dinge andichtet, die nicht der Wahrheit entsprechen. Ist das wirklich erlaubt? Mir geht es nicht speziell um Ishri, ich möchte die Gesetzeslage verstehen.

  • Das Wesirat für Kultur teilt deine Auffassung und versucht, seine Version der eigenen Ansicht zu verbreiten, wonach eben das dem Foltergedanken widerspricht. Die Gesetz ist auslegbar und nicht eindeutig. So muss der Großwesir das Wesirat für Kultur gewähren lassen. Allerdings hat er auch keine eigene Linie verkündet. Allgemein mag man auch erwarten, dass Blutgeborene über solch primitiven Versuchen stehen. Die Erfahrung lehrt, dass es unterschiedlich ist. Das Thema ist definitiv nicht einfach oder eindeutig.

    R O L L E N S P I E L:

    Für einen Moment scheint es fast so, als würde sie ihm einmal die volle Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, ähnlich wie Ishri vorhin, aber eindeutig fremdartiger. Ansonsten starrt sie immer nur durch ihre Gesprächspartner hindurch. Es ist der Blick einer Frau, die absolut gar nichts überraschen kann. Und anders als bei Ishri kann man ihr Alter nicht einmal erahnen.

    Hintergrund:

    Eis 2: Weniger stabilen Menschen wäre sicher ein kalter Schauer den Rücken hinuntergelaufen, aber so bleibt es nur bei einem leichten Frösteln. Und der wagen Ahnung, was eine Hexe ausmachen könnte.

    Ich kenne weibliche Hexen. Du kennst sie auch. Ich bin eine. Ishri ist eine andere. Du bist Zaina Bel-Hak begegnet. Und auch einer . . . anderen.

    R O L L E N S P I E L:

    Zum ersten Mal seit Danyal sie kennt, scheint sie zu zögern.

    Wir sind nicht mit Agenten wie dir vergleichbar, aber in gewisser Weise sind wir eure Wegbereiter. Wir haben das Zeitalter der Großwesire auf den Weg gebracht und das hat uns alle ein wenig verändert. Wir haben das Blutgesetz gelesen und es hat uns alle berührt. Die Wahrheit ist ein hohes Gut, unsagbar und kostbar. Aber wir sind keine Monster oder besser oder schlechter als andere Blutgeborene. Nur anders.

    Hintergrund:

    Licht 1, Schatten 4: Es wirkt so, als würde sie eine unsagbare religiöse Erfahrung mit ihm teilen. Wenn sie nicht diesen monotonen Ton hätte oder diese puppenhafte Art, dann könnte sie glatt als Priesterin auftreten. Aber vielleicht ist es gerade wegen ihrer Merkmale umso eindringlicher und beeindruckender. So wie sie es beschreibt, wirkt es fast als hätte sie das Wirken der Schöpfung selbst gesehen und hätte nicht nur den normalen Glauben der Blutgeborenen, sondern Gewissheit erlangt.

  • R O L L E N S P I E L:

    Er lässt eine Zeit der Stille verstreichen, die der Andacht würdig sind, die Xaxai Anwar soeben nach außen trug. Erst danach fährt er fort:


    Das Blutgesetz ist nicht nur eine Sammlung von alten Schriften, ehrbare Xaxai Anwar, oder? Es ist etwas anderes.


    R O L L E N S P I E L:

    Er kann sich zumindest nicht vorstellen, dass eine Sammlung von Gesetzestexten eine derart intensive Wirkung auf eine stoische Person wie Xaxai Anwar hat.


    Ishri wirkte nicht erfreut, als ich sie eine Hexe nannte und meinte, viel eher wäre ich eine, bei meinem Glück. Allerdings gelingt es mir wohl kaum, Menschen mit meinen Blicken frösteln zu lassen, wie du es gerade getan hast. Wahrscheinlich ist das Thema gar nicht wichtig, aber ich würde natürlich gern wissen, was dran ist an ihren Worten, ob sie nur eine Abwehrreaktion waren oder ob das stimmen könnte. Was meinst du dazu?

  • Die Frage nach dem Blutgesetz darf ich dir nicht beantworten. Es ist auch für jeden anders. Und wie genau hat Ishri denn reagiert? Das Blutgesetz ist sicher nicht die einzige Möglichkeit, eine Hexe zu werden. Sonst hätte der Geisterkult nicht ebenfalls welche, obwohl sie orale Überlieferungen und Selbstversenkung bevorzugen. Es gibt viele Wege und auch andere Möglichkeiten der Ansehung. Also kannst auch du eine Hexe werden oder etwas völlig anderes.

  • Dann darfst du mir sicher auch nicht verraten, wer die Hexe ist, die du nicht benannt hast, denn sonst hättest du es getan. Aber mich erstaunt, dass man eine Hexe werden kann, da ich bisher dachte, man sei es von Natur aus oder eben nicht. Wie wird man eine Hexe und was ist eine Ansehung? Und was meinst du damit, dass man auch etwas völlig anderes werden kann? Was soll dieses Andere denn sein?


    R O L L E N S P I E L:

    Ihm fallen die merkwürdigen Mythen von Hatha ein und er fragt sich, ob sie damit etwas zu tun haben. Nun sind es doch ein paar mehr Fragen geworden. Irgendwie passiert das jedes Mal, wenn Danyal mit Xaxai Anwar spricht: Jede Antwort wirft neue Fragen auf.

  • Nun, ich war Sekretärin für eine lokale Verwaltung, Ishri war die Streifenpolizistin, Zaina war Zeugin und jene, von der ich nicht sicher bin, ob sie noch Hexe ist und die ich deshalb nicht beim Namen nannte, Hilfskraft im nahen Laden, als wir uns beim Autounfall trafen. Da war niemand Hexe. Aber du wirst so wohl nicht Hexe werden. Oder etwas anderes wie Vorbote, Sucher oder ganz seltsame Möglichkeiten. Ich kenne auch nicht alles. Und scheinbar kann man auch entscheiden, nicht mehr Hexe zu sein. Ich kann das nicht.

  • Also ist es ein Schicksalsschlag, der solche, hm, Begabung wecken kann? Falls dem so ist, kann wohl jeder gut darauf verzichten. Das wäre ein hoher Preis.


    R O L L E N S P I E L:

    Auch erstaunt ihn, dass man sich einfach wieder entscheiden kann, keine Hexe mehr sein zu wollen. Andererseits gibt es auch Leute, die ihre Gefühle bewusst an- und ausschalten können.

  • Oh, mich betraf das nicht direkt. Ich war nur anwesend. Aber es kann nur einmal geschehen im Leben, denke ich jedenfalls. Ein besonderer Moment, nachdem es absolut lächerlich erscheint, dass ich einmal Akten in einem kleinen Teilbüro digitalisiert habe, und jetzt halte ich mühelos stundenlange Reden vor dem Hohen Rat. Der Großwesir nannte es einmal Konvergenz. Der Shaikh von Alegon hat es lediglich als logische Konsequenz dargestellt. Der Akash-as-Onak nennt es, so habe ich es jedenfalls mal gehört, die Weitergabe des Vermächtnis. Zaina Bel-Hak und Ishri haben es mal, als sie nach einem Abend mit Dutzenden Versuchen scheiterten, betrunken zu werden oder umzufallen, als diesen dämlichen Tag bezeichnet. Es mag also auch Nachteile geben.

    R O L L E N S P I E L:

    Es könnte eine vergnügliche und lustige Erzählung sein, wenn es nicht von dieser monotonen Lautsprecherdurchsage käme, welche Xaxai Anwars Stimme ist.

  • Na ja, mir wäre das egal, da ich mich sowieso nicht betrinke. Ich muss einsatzbereit sein und mag es auch nicht, die Kontrolle über meinen Körper und meinen Verstand zu verlieren. Hm, also in jedem Fall muss wohl ein einschneidendes Erlebnis der Auslöser für das Dasein als Hexe sein. Konvergenz. Konvergenz von was? Wo kann ich mich weiter darüber informieren? Ich nehme nicht an, dass du auf Dauer Zeit dafür hast, meine neugierigen Fragen zu beantworten?


    R O L L E N S P I E L:

    Zwar zeigt Xaxai Anwar keine Anzeichen von Ungeduld, aber er möchte ihren Großmut nicht überstrapazieren. Abgesehen davon, dass er bald los muss, denn inzwischen wird der Atash sich wohl schon vor Wut in den Hintern beißen und Thar sich bereithalten, die Assassinen zu informieren.


    Ach so, und Ishri sagte, sie sei keine Hexe, sondern eine ganz normale Frau mit etwas mehr Übung als andere. Der Großwesir würde niemanden Hexe nennen, weil Hexen aus der Mythologie stammen würden und begabte Menschen an den Grenzen bezeichnen würden. Ich sei also viel mehr Hexe als sie bei meinem Glück. Ich wäre die einzige Person, die den Frauen ein Hexendasein anhängen wöllte und das ganze Gedankenkonstrukt sei Blödsinn.


    Darum hat es mich etwas verwundert, dass du so offen und gelassen davon sprichst, eine Hexe zu sein. Ich wollte niemanden beleidigen, nicht mal Ishri, nur verstehen.

  • Jeder geht damit anders um. Im letzten Totenwaldaufstand hatten wir zwei effektive Mittel zur Bekämpfung der Kultisten: Die Tempelgarde und Ishri. Eine andere Person wäre an der Wucht dieser Aufgaben wohl längst zerbrochen. Danach wollte sie es wohl nicht mehr sein, aber wie schon geschildert, hat nur eine Person den Weg vielleicht gefunden. Der Großwesir hat sie zum Arsham hochbefördern lassen, damit sie eine Pause vom ganzen Feldeinsatz bekommt und ihre Erfahrung vielleicht irgendwie vermitteln kann. Aber man kann das nicht replizieren. Die Hegemonie kann keine einzige Hexe ersetzen. Darin liegt die Tragik des Ganzen. Und wir sind auch normale Blutgeborene. Und eben auch Hexen.


    R O L L E N S P I E L:

    Sie blickt ihn noch einmal direkt an, die Wucht ihrer Aufmerksamkeit ist eindringlich.


    Es war weder richtig noch falsch von dir, Ishri wegzuschicken. Es war nur eben deine Entscheidung. Die Hegemonie kann Hexen nicht ersetzen, aber das bedeutet nicht, dass es nicht versucht werden muss. Dafür gibt es Agenten wie dich. Glaube ich jedenfalls. Der Großwesir hat mir nicht verraten, was euch besonders macht und warum er euch ausgewählt hat. Aber wenn es jemanden gibt, der die Hexen ersetzen kann, dann den Großwesir.

    Hintergrund:

    Schatten 4: Sie spricht irgendwie seltsam vom Großwesir, so als wäre es kein Amt, sondern ein Titel. Jedenfalls hat Danyal das Gefühl, dass es für sie mehr bedeutet.

  • Ich halte meine Entscheidung für richtig.


    R O L L E N S P I E L:

    Was logisch ist, sonst hätte er sie nicht getroffen.


    Die Hegemonie mag keine Hexe ersetzen können, aber wir! Thar und mir wird das gelingen. Wir haben andere Qualitäten. Gaben, die Ishri fremd sind und die sie nie erlernen wird. Der Großwesir würde uns nicht die Wahl lassen, auf ihre Mitarbeit zu verzichten, würde er nicht sicher sein, dass es ohne sie geht. Wenn er die Agenten sogar eigens dafür heranzog, den Verzicht auf Hexen auf die Probe zu stellen, ist es umso wichtiger, das auf diesem Weg durchzuziehen.


    R O L L E N S P I E L:

    Bei der Erinnerung daran, wie großspurig Ishri ihre persönlichen militärischen Erfolge herumposaunte, während die Leistung ihrer Kameraden ihr nicht einmal einen Nebensatz wert war, ärgert er sich stellvertretend für die Parshans, die unter ihrem Kommando kämpften, bluteten und starben.


    Ich vermute, das Bestreben des Großwesirs liegt darin begründet, dass einige Hexen schwierig im Umgang sind und nur aufgrund ihrer unverdienten Begabung eine Bedeutung haben, die ihnen gar nicht zusteht. Einige, wohlgemerkt. Aber das muss nicht sein und das werden Thar und ich beweisen. Da Ishri eine Auszeit vom Feldeinsatz benötigt, ist es auch für sie das Beste.


    Sie schien übrigens zu ahnen, warum die einzelnen Agenten ausgewählt wurden, oder vielleicht hat sie auch nur eine heiße Spur. Frag sie, wenn es dich interessiert. Ich selbst weiß die Antwort natürlich nicht.

  • Welche Hexe meinst du damit genau? Ishri wurde ja nach dem Aufstand von einer gewöhnlichen Parshan ohne Befehlsgewalt zu einer Arsham nur deswegen befördert, weil sie mindestens 1.796 Menschen gerettet hat. Das ist zumindest die Zahl der Leute, die sich ungefragt gemeldet haben. Auch kann man keinen einfachen Parshan mal eben so ohne Anlass befördern.


    Zaina Bel-Hak hat in mühevoller Kleinarbeit die Wirtschaft digitalisiert und dafür gesorgt, dass es überall Strom und Netz gibt. Sie hat unknackbare Datenschlüssel für die Behörden erstellt.


    Die andere hat das gleiche für die Wirtschaft an sich getan.


    Du kannst also nur mich meinen. Nun, wenn dir meine Arbeit so leicht erscheint, nur zu. Übertriff mich.

    R O L L E N S P I E L:

    Keine Verurteilung, keine Aufregung, nur der übliche Tonbandstimmensprech, dann legt sie auf.

  • R O L L E N S P I E L:

    Da Xaxai Anwar aufgelegt hat, kann Danyal das Missverständnis nicht mehr korrigieren. Langsam sehnt er sich nach den Strapazen, die der Einsatz ihm abverlangen wird. Er ist der Zivilisten mal wieder gewaltig leid, wozu er nach wie vor auch Ishri zählt. Jemand mag in manchen Belangen fähig sein und trotzdem charakterlich völlig ungeeignet für eine Aufgabe. Jemand wie Ishri hat beim Militär nichts verloren.


    Er nascht noch mal vom Frühstück und schreibt Thar eine Nachricht, ob er schon so weit sei und Danyal rüberkommen könne.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Inzwischen ist doch etwas mehr Zeit verstrichen und so bekommt Danyal nur die Mitteilung, dass ein solches Gerät nicht erreicht werden kann. Wenn er darüber nachdenkt, hat er folgende Situation: Er hat den Atash abkommendieren lassen und dann es Thar überlassen, sich um die Sache zu kümmern, obwohl der gesammte Mitarbeiterstab aus Kultisten bestehen könnte. Daneben hat er die einzig andere Person mit Kampferfahrung, welche ihre Einsatzzeit spezifisch im Krieg gegen die Kultisten verbracht hat, herausgeworfen. Im schlimmsten Fall hat er also ein Gebäude voller Kultisten und einen vermissten oder toten Prinzen. Und keine Rückendeckung. Sind das genug Strapazen für ihn?

  • R O L L E N S P I E L:

    Die Hexen sind vergessen. Möge die Welt auseinanderbrechen, Danyal denkt nur noch an Thar. Binnen weniger Sekunden legt er seine gesamte persönliche Schutzausrüstung an, wie er sie für härtere Einsätze trägt.


    Außerdem aktiviert er das Funkgerät und stellt den üblichen Kanal für Einsätze ein. Die moderne Verschlüsselung des Digitalfunks sorgt dafür, dass kein Amateurfunker sich reinklinken kann, aber alle Einsatzkräfte der Umgebung sich untereinander austauschen können. So lange er keine Sprechtaste drückt, hört man Danyal nicht, was sonst ein undefinierbares Durcheinander gäbe, doch er kann seinerseits alles mithören, was auf diesem Kanal gefunkt wird - auch einen eventuellen Notruf von Thar, der gleichsam stumm erfolgen kann, indem man die Notruftaste verwendet, falls man nicht mehr sprechen kann. Ein Notruf überlagert automatisch alle anderen Gespräche, so dass jemand in Not nicht auf eine Sprechpause warten muss, um sich Gehör verschaffen zu können, wie es sonst in turbulenten Situationen oft geschieht.


    So vorbereitet rennt er in Richtung Thars Quartier.

  • R O L L E N S P I E L:

    Auf dem Flur rennt er fast Zaina Bel-Hak um, die scheinbar in seine Richtung unterwegs war. Sie ist in eine lange wallende weiße Robe gehüllt, die absolut unnütz im militärischen wäre, aber ansonsten durch ihre Verarbeitung und den hochwertigen Stoff einen phantastischen Eindruck hinterlässt - auch bei jenen, welche Frauen nicht zugetan sind.

    Hintergrund:

    Schatten 4, Wasser 1: Der unterbewusste Teil von Danyal nimmt wahr, dass nur er ein Ausweichmanöver vollzogen hat, die Frau ging einfach weiter, so als wäre sie keinesfalls mit ihm zusammengestoßen. So kann man an sich gehen, aber eben nur, wenn man genau an die richtige Stelle tritt. Auch stand sie auf der Liste der Hexen, die ihm benannt wurde. Und das ohne militärischen Bereich, also ist sie wohl wie Ishri ohne wie Ishri zu sein, wenn das gut oder schlecht ist? In jedem Fall ist sie eine weitere Person, die nicht unbedingt gegen ihn ist. Ist man als Hexe eigentlich Zivilistin? Wie auch Ishri und Xaxai Anwar scheint sie kein wenig überrascht, außer Atem oder sonst irgendwie angespannt zu sein.

    Ich wollte gerade zu dir, Danyal Khaje, gibt es ein Problem?

  • Womöglich.


    R O L L E N S P I E L:

    Momentan hat er weder Zeit noch Nerv, sich über die Natur der Hexen Gedanken zu machen oder über das Aussehen der Person, die ihm gerade begegnet, doch seine Eindrücke behält er unbewusst im Hinterkopf, von wo sie später wieder zum Vorschein kommen mögen, wenn er die Situation rekapituliert.


    Er blickt gestresst an Zaina vorbei, weil er zu Thar will - und wird von tiefem Misstrauen übermannt, weil Zaina mit Ishri befreundet zu sein scheint und mit den Finessen der Technik vertraut ist, die ihm gerade einen Strich durch die Rechnung macht. Er fand die Frau bei ihrer ersten Begegnung recht sympathisch, aber vielleicht wurde er getäuscht, so wie die ganze Situation inszeniert worden war. Und doch hängt sein Problem gerade mit diesem verfluchten Stück Technik zusammen. Womöglich ist Zaina Bel-Hak sein Strohhalm? Aber erst muss er die Lage sondieren, bevor er alle umsonst verrückt macht.


    Warte kurz.


    R O L L E N S P I E L:

    Er hat noch keine Zeit, mit ihr zu sprechen. Er muss zuerst nach Thar sehen und stürmt weiter. Da Zaina ihn von sich aus sprechen wollte, wird sie hoffentlich warten, entweder im Gang oder vor Danyals Unterkunft.

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