Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

  • In meiner Erfahrung ist jeder Plan mit mehr als zwei Schritten absolute Wunschvorstellung. Jedenfalls war das im Saredash-Aufstand so. Und ein Team ist eben auch auf Unberechenbarkeit vorbereitet. Mein letztes Team war das nicht. Deswegen bin nur noch ich übrig. Wir hatten genaueste Vorstellungen und Planungen. Aber mit Sicherheit keine Sicherheit. Und alles, was berechenbar wirkte, war es nicht. Von daher ist Flexibilität meiner Erfahrung nach bei Saredash besser als durchgeplante Operationen, bei denen man nur glaubt, man hätte voll den Durchblick.

    R O L L E N S P I E L:

    Er zuckt hilflos mit den Schultern.

    Aber he, es ist deine Entscheidung. Wenn du meinst, dass du alles durchplanen kannst und es funktionieren wird, dann nur zu. Lehim ist ja auch nicht mit dem Kernreich vergleichbar. Was nun die möglichen Helfer angeht, würde ich da überhaupt keinen mitschleppen. Ich würde sie nur heranziehen, wenn ich sie brauche und ansonsten mit Anweisungen selbst suchen lassen. Und wir melden uns immer bei ihnen; also können sie auch nichts tun, um uns zu gefährden, weil immer nur wir sie aufsuchen, wenn wir es für richtig halten.

    R O L L E N S P I E L:

    Er schüttelt den Kopf.

    Du mit deiner Uhr. Er muss ja sehr einprägsam sein, wenn er dir die aufschwatzen konnte.

  • Zwischen völligem Starrsinn und heilloser Entropie liegt doch ein weites Feld an Möglichkeiten, Thar. Wir müssen darin einen Weg finden, der für uns funktioniert. Darum reden wir ja. Du würdest also keinen der vier Helfer mitschleppen, das hört sich so weit plausibel an. Und du selbst möchtest dich künftig vor allem auf deine Arbeit als Verbindungsmann konzentrieren. Das würde dann allerdings heißen, dass ich völlig allein da raus muss, nachdem der Atash mir die kalte Schulter gezeigt hat. Ich muss zugeben, dass ich mir Angenehmeres vorstellen kann.


    R O L L E N S P I E L:

    Er steckt das Datenpad wieder in die Hose.


    Mit der Uhr und ihren tausend Funktionen komme ich nicht wirklich klar, aber sie hat ideellen Wert. Einprägsam? Ja, so könnte man Tiam bezeichnen, das trifft es gut. Er tut ja auch alles dafür, sich einem in die Wahrnehmung zu drängen. Wie mit diesem komischen Foto.

  • Unter den geänderten Umständen komme ich besser mit dir. Und vielleicht solltest du entweder die Sache mit Ishri klären oder einen von meinen Kontakten mitnehmen, damit wir wenigstens drei sind. Das erscheint mir dann unter den Umständen auch klüger, ohne Frage. Bringt uns ja auch nichts, wenn du jetzt ohne Assassinen in irgendeiner Bucht verschwindest und dann als Wasserleiche endest. Da wären Großwesir und Shaikh von Alegon sicher beide unzufrieden. Und das ist dann auch nicht so ideal für mich. Also ja, ich bin dabei. Dann musst du eben, wenn ich Infos einhole, einfach nur schweigen.


    Und deinen Tiam würde ich einfach mal auf "Gelesen" lassen. So ganz ohne Kommentar. Damit kommt man Narzisten bei.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal trinkt einen Schluck Kaffee in dem Versuch, sein Lächeln nicht allzu breit werden zu lassen. Trotzdem sieht man Danyal die Freude an, als Thar verkündet, ihn begleiten zu wollen, als er von der Tasse wieder aufblickt.


    Gut, dann wird es so geschehen. Natürlich schweige ich. Was Ishri betrifft, spreche ich natürlich mit ihr und höre mir ihre Gründe an. Das Verhalten hat mich geärgert, aber wer weiß, was sie antrieb, dass sie dort nicht äußern konnte. Sollte sich das nicht klären oder sie keine Zusammenarbeit mehr wünschen, nehmen wir vielleicht Banar mit.


    Tiam ignorieren?


    R O L L E N S P I E L:

    Danyals einzigen Freund, was für Tiams enormes Aufmerksamkeitsbedürfnis natürlich äußerst praktisch ist. Danyal weiß, dass Thar eigentlich Recht hat, auch wenn er dem Ratschlag nur temporär folgen kann. Wer verprellt schon gern jemanden, wenn er sonst keine Freunde hat?


    Du hast Recht. Er wird sich gedulden müssen.


    R O L L E N S P I E L:

    Jetzt ist ohnehin der Dienst erstmal wichtiger. Und der hat zur Abwechslung mal eine richtig gute Neuigkeit gebracht.

  • R O L L E N S P I E L:

    In diesem Augenblick kommen Zaina Bel-Hak und Ishri schwer beladen mit zwei Platten voller Essen zur Tür herein. Da gibt es frisch aufgebackene Hirsebrötchen, Pflaumenmus, Honig, zarte Fleischstücke vom Huhn und Lamm, Teigfladen, Maniokrollen, Obst, Salat und Gemüse, Etwas Ziegen- und Haftermilch, Schüsseln mit Müsli und sanften Joghurt sowie Mangoshake und Ananassaft. Ishri schaut völlig ernst und Zaina Bel-Hak hat ein kleines Lächeln auf als sie die Platten abstellen, dann hakt sich Zaina bei Ishri unter und die beiden verlassen den Raum. Wahrscheinlich ist Danyal dabei so verdutzt wie Thar, dem fassungslos das Pad aus der Hand rutschte.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal ist zwar nicht die Kaffeetasse aus der Hand geglitten, aber er starrt den beiden Frauen ungläubig hinterher. Dann betrachtet er die opulente Mahlzeit, wobei er das Gefühl hat, nicht einmal mit dem Großwesir derart köstlich gespeist zu haben.


    Das sieht ja herrlich aus. Wie kommen wir denn zu dieser Ehre? Und wieso um alles in der Welt vertragen sich die beiden Frauen auf einmal?!


    R O L L E N S P I E L:

    Er würde sich zumindest nicht bei jemandem einhenkeln, der ihn gerade noch erschießen wollte.

  • Ich hab das vorhin nur so vor mich hingesagt, aber ich glaube, die haben uns wirklich was vorgespielt. Ich glaube, ich muss dringend was essen, bevor ich wieder klar denken kann.

    R O L L E N S P I E L:

    Hungrig greift er sich einen Fladen und beginnt Huhn und Salat hineinzustopfen, um ihn dann in Joghurt zu tunken.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal kann sich kaum zwischen all den Köstlichkeiten entscheiden. Schließlich bedient er sich großzügig am Lammfleisch und den Maniokrollen, die er in Pflaumenmus tunkt, bevor er abbeißt. Er weiß jetzt schon, dass er sich überfressen wird. Wenn irgendwer Danyals Kampfkraft eindämmen will, braucht er ihm wahrscheinlich nur, so wie jetzt, eine üppige Platte voller Leckereien vor die Nase setzen. Er futtert begeistert und spült mit Ziegenmilch runter.


    Das ist ja so was von lecker. Haben wir heute noch irgendwas vor, außer Besprechungen? Dass Ishri vorsätzlich handelte, hatte ich auch schon im Verdacht, aber damit, dass womöglich alles nur ein Schauspiel war, hätte ich nicht gerechnet. War womöglich auch der eingeschnappte Atash Teil des Spiels oder ist er jetzt wirklich zu Tode beleidigt?

  • Naja, wer gleich zu Tode beleidigt oder eingeschnappt ist, der kommt nicht weit. Aber mit Ehre und Genauigkeit haben es die Banaben. Denke schon, dass du den nicht wiedersehen wirst. Aber ich wette auch nicht darauf. Man kann niemanden trauen, wie wieder bewiesen wurde.

    R O L L E N S P I E L:

    Thar versucht ein Stück Lammfleisch in Hirsebrötchen ohne zu kleckern aus einer Schüssel Joghurt zu ziehen, während er mit der anderen Hand eine Tasse dampfenden Kaffee hält. Das scheitert doch ganz sicher!

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal streckt die Hand aus, um Thar den Kaffee abzunehmen, damit er sich nicht verbrüht, während er da mit seinem Brötchen hantiert.


    Ja, und dass man niemandem trauen kann, ist die Crux an dem Ganzen! Gäbe es, abseits von der Familie und persönlichen Freunden, wenigstens hier und da Einzelpersonen oder Institutionen, bei denen man sicher sein könnte, dass sie einen nicht bei der erstbesten Gelegenheit übers Ohr hauen wöllten, könnte man gemeinsam viel mehr erreichen. Stattdessen stehen alle in Rivalität zueinander und bilden bestenfalls vorübergehende Zweckbündnisse. Ich hatte gehofft, mit den Assassinen der Phönixdynastie wäre es anders. Aber was nützt es, darüber zu klagen, so ist es nun einmal und man muss sich damit arrangieren.

  • Ist vielleicht ein wenig Werbung in eigener Sache. Ich meine, nicht direkt in eigener. In meinem Beruf musste ich auch schon oft genug lügen. Aber der Shaikh von Alegon lügt nicht. Daran hängt ein Teil seines Rufes. Deswegen regt es mich immer so sehr auf, dass die Stiftung als unzuverlässlich und verschlagen dargestellt wird. Als ob wir nichts Besseres zu tun hätten. Und ich glaube, man kann auch dem Bund des Einhorns und dem Geisterkult soweit trauen, dass sie das Beste für die Hegemonie wollen. Die Phönixdynastie und der Tempelkult wollen zumindest Stabilität. Tiamat weiß, glaube ich, gar nicht, was es eigentlich will. Bei Oritansh, Aszana und der Akademie kann man sich nicht sicher sein, ob ihre Vision von der Hegemonie eine ist, in der man selbst einen Platz hat.

    R O L L E N S P I E L:

    Er nickt dankbar wegen dem Kaffee.

    Die Situation auf Lehim ist wohl auch so kompliziert, weil man keine große Auswahl hat. Ich glaube nicht, dass wir hier mehr Unterstützung der Phönixdynastie etwa finden können jenseits des Atashs mit seinen Assassinen. Wir können den Einheimischen ja schlecht sagen, warum wir hier sind.

  • Der Shaikh lügt nicht? Also ich meine, überhaupt gar nicht? Ich dachte schon, ich wäre der Einzige, der das vermeidet, weil es jedes Vertrauen zerstört. Mir ist allerdings aufgefallen, dass einem sowieso keiner glaubt, egal, was man sagt, so dass es kaum einen Unterschied macht. So als ob die Wahrheit selbst der beste Schleier wäre.


    R O L L E N S P I E L:

    Er nimmt sich ein Glas Mangosaft und trinkt es zur Hälfte leer, ehe er weiterspricht.


    Ich habe die Nummer einer Assassinen-Atash im Datenpad. Tari Aswan, mit der hatte ich auf Hatha gesprochen, sie scheint ganz vernünftig zu sein. Vielleicht kann die was drehen oder ein gutes Wort beim eingeschnappten Vanesh al-banabi für uns einlegen, falls wir doch noch mit ihm zusammenarbeiten wollen. Aber du warst ja nicht sonderlich begeistert über eine Zusammenarbeit mit der Phönixdynastie und er hat dir auch misstraut. Deswegen weiß ich nicht, ob ich das überhaupt noch in Erwägung ziehen oder einfach darauf beruhen lassen sollte.


    Offen gestanden bin ich ziemlich ratlos, wie wir nun vorgehen und wo wir anfangen sollen, da ich ja eigentlich davon ausging, dass er uns mitnimmt.

  • R O L L E N S P I E L:

    Thar ist noch einige Zeit stumm mit Kauen beschäftigt, bevor er antworten kann.

    Ich halte allgemein wenig von der Phönixdynastie, weil sie sich für die einzigen halten, die für die Hegemonie Opfer bringen. Jedenfalls die meisten von denen. Die Anerkennung anderer Rollen erstreckt sich meist nur auf den Tempelkult und die Akademie. Und du darfst nicht vergessen, dass die Phönixdynastie um die al-banabis herumgebaut ist. Selbst wenn beide Atashs sind, hat der hier immer noch den Namen und den hat er nur, wenn er damit geboren wurde. Die meisten von denen sind automatisch "höher" eingestuft.


    Ich würde nochmal mit den Hexen sprechen und ansonsten mit Aszana. Die haben ja scheinbar Zugriff auf einige Informationen hier. Ansonsten müssen wir eben die Nachrichten überprüfen und selbst einen Plan erarbeiten.

  • Nun ja, anfangs war Vanesh al-banabi nett. Zumindest hat er eindrucksvoll gegrüßt. Ich hatte gehofft, die Sympathie würde für eine Zusammenarbeit genügen. Davon kann ich mich wohl aber verabschieden. Konzentrieren wir uns also auf einen neuen Plan.


    R O L L E N S P I E L:

    Als Thar meint, Danyal solle sich noch einmal an die Hexen wenden, wird der Agent nachdenklich.


    Das ist naheliegend, aber irgendwie ist es doch auch merkwürdig. Was meinst du - warum spielen diese sogenannten Hexen in dem Ganzen so eine wichtige Rolle? Die sind scheinbar überall verstrickt. Eine hängt am Großwesir höchstselbst dran, eine an der Akademie, eine an Aszanah, und die anderen beiden kann ich noch nicht so genau zuordnen, aber scheinbar stecken sie ebenfalls bis über beide Ohren in allen Angelegenheiten, mit denen wir uns auseinanderzusetzen haben. Ich finde dafür keine Erklärung, aber langsam sind es auch zu viele Hexen auf einem Haufen, um von einem Zufall zu sprechen.


    R O L L E N S P I E L:

    Er nimmt noch einen großen Schluck Kaffee, was etwas witzig aussieht, da er nun in jeder Hand eine Kaffeetasse hält.

  • Hintergrund:

    Licht+Wasser: Seine neu entdeckte Liebe zur Wahrheit und die Logik erinnern Danyal daran, dass die gesamte Hexengeschichte auf Aussagen von Thar Hanum beruhen, der, wie Danyal weiß, ihm nichtmal seinen richtigen Namen verraten hat, weil Thar Hanum eigentlich ein mittelalter Bauer aus dem westlichen Solaman ist, der bei seiner Ankunft seine Zugehörigkeit zur Akademie vorspielte und der einer Fraktion angehört, die vielleicht manchmal unfair behandelt wird, aber die eben auch von Faantir Gried geführt wird und wenn dann trotzdem der zwilichtige Ruf herumkommt, dann kann der vielleicht auch nicht völlig aus der Luft gegriffen sein.

    Sich völlig auf eine Person zu verlassen, mag auch sehr hinderlich sein. Vor allem, wenn Danyal gar keine Ahnung hat, wer die Person denn nun wirklich ist.

    R O L L E N S P I E L:

    Thar lächelt offensichtlich erheitert über die Kaffeesituation und nimmt dann seine Tasse zurück.

    Das ist sicher kein Zufall, aber welche beiden anderen Hexen meinst du? Sicher, es gibt sechs, obwohl es acht sein müssten, aber wir oder besser du hattest nun mit vieren zu tun: Xaxai Anwar, Ishri, Zaina Bel-Hak und die Frau von Aszanah. Wer ist denn die fünfte Hexe in deiner Aufzählung?

  • Vier. Ich meinte ebenfalls vier, war nur abgelenkt.


    R O L L E N S P I E L:

    Wovon nur. Vorsichtig löst er die Finger von der Tasse, damit Thar nicht kleckert und sich womöglich noch verbrüht.


    Danyal wird sich heute nicht zum ersten Mal bewusst, dass das berufliche Verhältnis zu Thar auf tönernen Füßen steht. Trotz der aussichtslosen, vielleicht sogar dummen Zuneigung, die er für den zwielichtigen Hüter empfindet, wäre er nicht so naiv, ihm ins Netz zu gehen, wäre Thar nicht der Einzige, der überhaupt Interesse an einer Zusammenarbeit bekunden würde, der mit Danyal redet, auch mal plaudert - all das tut, was Danyal sich von einem Mitarbeiter wünscht, während nahezu jeder andere Abscheu gegenüber dem Agenten des Großwesirs signalisiert, sogar die Putzfrau in der Botschaft von Hatha. Thar, was auch immer ihn in Wahrheit antreiben mag, ist Danyals einziger Lichtblick.


    Vielleicht empfindet Thar ebenfalls Abscheu, das wäre möglich, aber er bleibt nichtsdestotrotz geduldig hier vor Ort, um mit ihm zu planen, bringt ihm Kaffee und lässt sich vor einem kleinen Malheur mit der Kaffeetasse retten, damit Danyal sich zur Abwechslung mal gut fühlen kann.


    Was auch immer die Ziele des Mannes sein mögen, der sich Thar Hanum nennt - Danyal hat nur die Wahl zwischen seiner Gesellschaft und der Einsamkeit, die sein neues Leben als Agent ihm beschert hat. Und was hat er schlimmstenfalls zu verlieren, wenn Thar für den großen Gried-Bruder arbeitet und Danyal für den kleinen Gried-Bruder? Was kann da schon schief gehen?


    Allein will er nicht arbeiten müssen und allein fühlt er sich verloren mit diesem Berg an Pflichten und Problemen. Und so, im besten Wissen, dass er Thar nicht trauen sollte, spült er seine Sorgen mit einem weiteren Schluck Kaffee herunter und genießt den Augenblick des gemeinsamen Frühstücks. Wer weiß, ob sie noch einmal so beisammen sitzen werden. Er erwidert das Lächeln und wünscht sich, dass diese Lüge niemals endet.


    Kein Zufall also. Wahrscheinlich sollte man nicht zu genau hinterfragen, warum die vermeintlichen Hexen allesamt an so wichtigen Positionen sitzen, sondern es einfach hinnehmen und damit arbeiten. Ich bin trotzdem sehr gespannt auf Ishris Erklärung zu ihrer Aktion!

  • Ich auch, das war schon etwas drastisch. Aber vielleicht gibt es ja einen Grund, der uns noch nicht ersichtlich ist. Aber he, wenn wir gerade dabei sind, kann ich dir zu einem Thema weiterhelfen aus meinen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen? Irgendwas vielleicht zu Lehim? Je nachdem, was dir nützlich erscheint und du vielleicht nicht weißt. Ich helfe gerne soweit ich kann.

  • Du kannst ganz sicher weiterhelfen.


    R O L L E N S P I E L:

    Danyal grübelt.


    Zu Lehim selbst ... ich bin ein Experte dafür, in Fettnäpfchen zu treten. Welche sollte ich hier auf jeden Fall vermeiden?


    Und bezüglich der Mission fallen mir gerade zwei Sachen ein. Der Botschafter, Mal Radan. Der kleine runde Kerl. Ist er so freundlich, wie er tut, oder sollte man ihn im Auge behalten? Er war irgendwie komisch, fand ich. Nenn es Bauchgefühl.


    Ansonsten wäre für mich in Zukunft interessant, was die Assassinen denn nun vorhaben. Kannst du deren Bewegungen orten, über ihre Datenpads oder einen Peilsender? Ich finde, wir sollten die Truppe, die wir ja eigentlich begleiten müssten, nicht aus den Augen verlieren. Schon unverschämt, dass er sich anmaßt, uns auszusperren. Mich bringt so schnell nichts aus der Ruhe, aber das ärgert mich. Als hätte er die Frage nur gestellt, um einen Vorwand zu haben, uns loszuwerden. Na ja, immerhin kommen wir nun scheinbar auch um die Gegenwart der Menschenrechtsaktivistin herum.

  • Wieso kommen wir um die herum? Die ist doch wegen deiner Arbeit hier und nicht wegen den Assassinen. Ansonsten wird das schwierig. Wie genau willst du die Peilsender denn unbemerkt an die Assassinen bringen? Vielleicht wäre da einfacher, Aszanah zu fragen. Die können die Elektronik ohne Vorbereitung eher orten.


    R O L L E N S P I E L:

    Er nimmt noch einen Schluck Kaffee.


    Lass dich mit einem Lehimi nie auf ein Gespräch über Religion ein. Die halten unseren Glauben für albern. All ihre Berufsgruppen sind nach irgendwelchen lokalen Gottheiten benannt. Alles Teilaspekte der Götter von daheim, in Tausende . . . hm . . . Scherben aufgesplittert. Und die Anwesenheit von Touristen solltest du besser auch nicht kommentieren. Das ist hier so üblich. Lehim hat eine Gastkultur, also so richtig mit Restaurants und Hotels, obwohl sie an der Nahrungsverteilung teilhaben.

  • Sie ist wegen mir hier? Ich dachte, sie will die Arbeit der Assassinen unter die Lupe nehmen! Wieso will die denn meine Arbeit kontrollieren? Darf die das überhaupt? Indem sie mich kontrolliert, kontrolliert sie auch den Großwesir. Ich weiß nicht, ob er damit einverstanden ist.


    R O L L E N S P I E L:

    Und er ist auch nicht damit einverstanden, nachdem er sich gerade darauf gefreut hat, die Mission in trauter Zweisamkeit mit Thar zu verbringen! Das bringt ihn aus dem Konzept, also trinkt er Mangosaft, der ihm wegen der extremen Süße besonders gut schmeckt. Das tröstet ihn, aber nur ein bisschen, und er ertappt sich bei der Hoffnung, sie möge garstig, fad und reizlos sein.


    Kann es sein, dass du vergessen hast, meine Frage zum Botschafter zu beantworten? Über Religion rede ich sowieso nur ungern, weil es mir zu persönlich ist. Da passt das mit den Lehimi. Und die Urlauber sind für uns sicher praktisch, falls wir uns mal unauffällig in der Menge bewegen wollen. Wir dürften kaum auffallen, wenn wir uns entsprechend kleiden, so in leichte helle Klamotten, Sandalen und mit irgendeinem komischen Sonnenhut auf dem Kopf.


    R O L L E N S P I E L:

    Also Kleidung, die Danyal niemals privat tragen würde.


    Aber ja, irgendwie müssen wir die Bewegungen der Assassinen im Auge behalten. Die Hüter sind doch ein Nachrichtendienst und die Assassinen haben garantiert Datenpads. Sind sie nicht für dich auch ohne Aszanah zu orten?

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